Auch wenn es kein Geheimtipp ist: Auch abseits der Kathedrale ist Palma de Mallorca sehr sehenswert. Wir erkunden deshalb bei unserem Hafenstopp mit der Crystal Symphony ein faszinierend idyllisches Stadtviertel, das zumindest jetzt in der Nebensaison kaum im Fokus des Massentourismus steht: das Mühlenviertel Es Jonquet und der Mercat de Santa Catalina im angrenzende, gleichnamigen Viertel.
Die prächtige Kathedrale sticht in Palma de Mallorca sofort ins Auge.
Doch sie ist auch ein Touristen-Hotspot, umlagert von Reisegruppen und Souvenirhändler – auch wenn heute fast mehr Souvenirhändler als Touristen hier zu sein scheinen. Und zumindest einen Blick ist die Kathedrale allemal wert.
Doch in Orten, in denen wir schon oft waren, oder die touristisch überlaufen sind, suchen wir auch gerne nach etwas Besonderem abseits der Touristenströme. Auf Mallorca sind das zum Beispiel Märkte wie der Mercado Gastronómico San Juan (über den wir in unseren Tipps für individuelle Landgänge in Palma de Mallorca schon berichtet haben).
Aber noch deutlich näher an der Altstadt liegt der Mercat de Santa Catalina im gleichnamigen Stadtviertel Santa Catalina, nur etwa 600 Meter entfernt von der Haltestelle der Shuttlebusse von den Kreuzfahrtschiffen. Westlich der Altstadt von Palma, jenseits der Stadtmauern Es Baluard und des kleinen Flusses Torrent de Sa Riera liegen die Stadtviertel Santa Catalina und Es Jonquet. Letzteres beginnt nahe dem Mercat de Santa Catalina im Richtung Hafen.
Auf dem Weg dorthin passiert man das Museum für moderne Kunst. Aber auch Kunstbanausen ist es reizvoll, weil man dort auf ein altes Stück der Stadtmauer hinaufsteigen kann – mit schönem Blick über Palma und den Hafen.
Es Jonquet ist das frühere Mühlenviertel und auch heute noch findet man Reste davon, vor allem die restaurierte Mühle des Mühlenmuseums Museu dels Molins. Mit seinen kleinen Häusern und hübschen Gassen ist Es Jonquet näher am Touristen-Idyll als Santa Catalina, das längst durchsetzt ist von modernen Gebäuden und damit wenig romantisch.
Es lohnt sich, einfach ein wenig durch die Gassen zu schlendern. Das Viertel wirkt beinahe wie eine kleine, ruhige Insel in der Stadt. Und ruhig sollte man sich fairerweise auch als Tourist dort verhalten. Plakate an einigen deuten nämlich an, wie sehr die Einheimischen von den Touristen genervt sind: „Silenci Respecte Civisme“.
Wir haben freilich Glück: Als wir dort an einem Mittwochvormittag sind, kommen uns nur sehr vereinzelt andere Touristen entgegen, die Einheimischen grüßen freundlich.
Mercat de Santa Catalina
Unser eigentliches Ziel, der Mercat de Santa Catalina, ist ein unscheinbares, flaches Gebäude. Aber hier kann man eintauchen in die Düfte und kulinarischen Versuchungen der lokalen Küche – auch wenn der Markt seit seiner Renovierung einiges seines früheren Flairs verloren hat und eher zu einem Gourmet-Markt geworden ist, auf dem angeblich auch viele Spitzenköche von Palma einkaufen.
Natürlich gibt es im Mercat de Santa Catalina an rund 50 Verkaufsständen alles von Fleisch und Fisch über Käse, Gemüse und Obst bis zu Blumen – für den Kreuzfahrt-Touristen vermeintlich nur zum Anschauen, weil man am Schiff mit rohem Fleisch oder Fisch natürlich nichts anfängt.
Aber es gibt auch ein paar Bars in dem Marktgebäude – und die Bar Es Mercat. Dort kann man sich für kleines Geld ein eben gekauftes Stück Fleisch oder Fisch frisch grillen lassen. Dazu ein Glas Wein und schon fühlt man sich wie ein echter Mallorquiner, jedenfalls ein klein wenig.
1920 gebaut, ist der Markt der älteste in Palma. Geöffnet ist der Mercat de Santa Catalina montags bis freitags von 7 bis etwa 17 Uhr, wobei man am Nachmittag nicht zu spät kommen sollte.
Gelateria-Tipp: Rivareno
Wer mich kennt, der weiß: Wo immer die Zeit reicht, suche ich nach der besten oder zumindest nach einer sehr guten Gelateria. In Palma de Mallorca gibt es erstaunlich viele exzellent bewertete Eisdielen, deshalb will ich kein Urteil abgeben über die beste, weil ich sie nicht alle testen konnte.
Aber zumindest habe ich eine Empfehlung für eine sehr gute: Rivareno Gelato, mit mehreren Läden, unter anderem an der Placa de la Llotja, nicht weit vom Ausstiegspunkt der Shuttlebusse von den Kreuzfahrtschiffen.
Rivareno Gelato verspricht Gelato ohne Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker oder Ähnliches und von allem, was ich dort gesehen habe, verstehen sie wirklich etwas vom Eismachen. Sehr lecker war das Eis ohnehin, denn sonst würde ich es hier gar nicht erst erwähnen.