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Passagier an Land gesetzt wegen eines Scherzes

Die Erwähnung von „über Bord springen“ ist auf einem Kreuzfahrtschiff offenbar gleichwertig wie das Wort „Bombe“ am Flughafen. Jedenfalls hat es ähnliche Konsequenzen. Dass musste ein neuseeländisches Kreuzfahrer-Paar letztes Jahr auf dem Holland-America-Schiff Volendam auf einer Alaska-Kreuzfahrt auf die harte Tour lernen. Über den Fall berichtet jetzt die neuseeländische Zeitung Howick and Pakuranga Times.

Erica and Steve Taylor hatten eine Außenkabine gebucht, wollten angesichts des schönen Wetters in Alaska in eine Balkonkabine wechseln. Die Auskunft an der Rezeption war klar: Das Schiff ist voll, Kabine wechseln nicht möglich. Und dann nahm das Unheil seinen Lauf. Steve Taylor fragte nach eigenen Angaben: „would you give me another cabin if I threatened to jump overboard“ – würden Sie mir eine andere Kabine geben, wenn ich drohte, sonst über Bord zu springen?

Was als Scherz gemeint war und in der Enttäuschung ganz offenbar mißverständlich war, führte zu einer konsequenten Reaktion seitens Holland-America: Steve Taylor wurde – wiederum laut dessen eigenen Angaben – zum Bordarzt geschickt, bis zum nächsten Hafenstopp in Juneau, Alaska, unter Zimmerarrest gestellt und dort für einen Hirn-Scan ins Krankenhaus geschafft. Auch nachdem das Krankenhaus bestätigt habe, dass er gesund sei und keine Gefahr für sich und andere darstelle, so berichtet the neuseeländische Zeitung weiter, sei ihm trotzdem verweigert worden, die Volendam wieder zu betreten. Die Kreuzfahrt war für das Paar schon nach wenigen Tagen zu Ende, Kosten seien Ihnen nicht erstattet worden.

Unser Kommentar: Was auch immer Holland-America zu diesem drastischen Schritt verleitet hat – es kann kaum nur ein lockerer Scherz gewesen sein. Trotzdem ist es wohl eine Warnung für alle Kreuzfahrtpassagiere: So wie „Bombe“ am Flughafen ein Tabu-Wort ist, sollte man wohl auch „springen“ und noch mehr „über Bord springen“ besser aus dem Wortschatz streichen, solange man an Bord eines Kreuzfahrtschiffs ist. Sicher ist sicher, auch wenn es schwer fällt sich dieser absurden, für die USA aber so selbstverständlichen Paranoia zu unterwerfen.

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