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Royal Caribbean pausiert Privatstrand-Anläufe in Labadee auf Haiti

Royal Caribbean sagt wegen der anhaltenden Unruhen in Haiti bis auf weiteres alle Stopps am Privatstrand Labadee ab. Der Strand liegt abgeschieden und weit abseits der Hauptstadt Port-au-Prince und sei von den Unruhen bislang nicht betroffen. Man wolle aber keinerlei Risiko eingehen, so die Begründung der Reederei.

Bei den demnächst bevorstehenden Kreuzfahrten, die Labadee auf Haiti angelaufen hätten, weicht Royal Caribbean auf Ersatzhäfen aus. Die Adventure of the Seas weicht am 14. März beispielsweise nach Grand Turk auf Turks and Caicos aus – eigentlich ein von Carnival betriebener, Privatstrand-ähnlicher Hafen. Bei der Reise der Symphony of the Seas, die am 14. März in Florida startet, soll es einen verlängerten Aufenthalt in Falmouth auf Jamaica geben sowie einen Seetag statt des Stopps in Labadee.

Auf Haiti eskaliert die Situation immer weiter, nachdem in Folge eines Gefängnisaufstands am 3. März 2024 der Notstand ausgerufen wurde. Die Unruhen haben bereits am 29. Februar begonnen, während sich der de-facto-Premierminister gerade in Kenia aufhielt. Kriminelle Gangs haben sich auf der Insel zusammengeschlossen, um gegen die von ihnen als illegitim betrachtete Regierung vorzugehen.

Seit der Ermordung von Präsident Jovenel Moise im Jahr 2021 gibt es auf Haiti keinen ordnungsgemäß eingesetzten Präsidenten und keine wirklich funktionierende Regierung mehr. Seit 2023 ist auch die Wahlperiode des Parlaments abgelaufen, ohne dass es Neuwahlen gegeben hätte. Zum Premierminister und Präsidenten wurde Arien Henry zwar ernannt, aber nie vereidigt.

Nach seinem Kenia-Besuch ist Henry nun in Puerto Rico und kehrt unter anderem wegen der Besetzung des Flughafens durch Aufständische vorerst nicht in seine Heimat zurückkehren. Inzwischen hat er auch seinen Rückzug angekündet.

Wie es in dem Karibik-Staat weiter geht, ist unklar. Die Vereinigung der Karibik-Staaten Caricom, unterstützt von den USA, strebt die Bildung eines übergangsweisen Presidial Council an. Einige Parteien in Haiti lehnen diese Pläne jedoch als Einmischung von außen ab. Sie versuchen, sich mit einer dreiköpfigen Zwischenregierung durchzusetzen.

Des deutsche Auswärtige Amt warnt derzeit (Stand: 14. März 2024) vor Reisen nach Haiti und hat Bundesbürger aufgefordert, das Land zu verlassen.

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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