Drei Tage St. Petersburg, da erwartet man wie selbstverständlich Sonne, blauen Himmel, strahlende Kirchenkuppeln, leuchtende Palast-Fassaden und jetzt im Hochsommer die berühmten Weißen Nächte, wenn es in der Nacht nie ganz dunkel wird.
Aber dann kommt es eben anders: Morgens ist es eisig kalt, ein unangenehmer Wind pfeift um die Ecken und immer wieder regnet es leicht. Kann passieren. Die Nächte sind wohl weiß, aber vor Regen und Nebel …
Ich bin froh, dass ich mit Seabourn eine „Unesco World Heritage“-Tour mache – zwei Tage Schlösser, Museen, Kirchen, also wenig unter freiem Himmel. Perfekt für dieses Wetter.
Unsere wunderbare Führerin Katja ist denn auch unerschütterlich: Bei unserer ersten Station, dem Peterhof mit seinen Springbrunnen und Parkanlagen tröstet sie uns damit, dass sie das Wetter hier schon viel schlimmer erlebt habe – und sich im Park unter den großen, alten Bäumen bei Sturm und Hagel Sorgen um ihre Gäste gemacht habe. Das Wetter komme eben, wie es komme und oft sei es auch sonnig und warm. Nur eben heute nicht.
Brunnen und goldener Prunk im Peterhof
Unsere Station eins ist also der Peterhof – eine prächtige Schlossanlage außerhalb von St. Petersburg, Anfang des 18. Jahrhunderts von Peter dem Großen errichtet. Berühmt sind die Springbrunnen und Parkanlagen rund um das Schloss.
Aber auch ein Blick in die prunkvollen Innenräume lohnt sich. Auch wenn sich die Touristen dort drängeln. In diesem Punkt hilft ausnahmsweise auch kein exklusiver Seabourn-Ausflug – auch wenn wir in unserer Gruppe nur angenehme 18 Personen sind, in einem großen Bus.
Die Brunnen sind beliebte Selfie-Fotopunkte, aber die heimlichen Stars des Parks sind die zutraulichen, roten Eichhörnchen.
Mehr aus teure Eier: das Fabergé-Museum
Der Nachmittag gehört dem Fabergé-Museum. Ich gestehe: Bisher wusste ich von Peter Carl Fabergé nur, dass er diese unglaublich teuren und aufwändigen, teils kitschig, teils faszinierend schönen Eier gestaltet hat – immer mit einer kleinen Überraschung im Inneren.
Aber Fabergé war tatsächlich der Hof-Juwelier des russischen Zarenhofs Anfang des 20. Jahrhunderts und hat in dieser Zeit alles gestaltet, was im entferntesten mit Schmuck und Design zu tun hatte: Schmuck, Puderdosen, Bilderrahmen, Zigaretten-Etuis, Pokale, Trinkbecher, Geschirr, Besteck, Uhren … Mein Favorit sind die wunderschön, aber schlicht verzierten Emaille-Arbeiten in allen möglichen Farbtönen.
Das Fabergé-Museum in St. Petersburg ist eine umfassende Ausstellung all dieser Prunkstücke und macht richtig Spaß – allerdings ist eine Führung oder Audio-Guide empfehlenswert, um mehr über die einzelnen Stücke zu erfahren. Denn sonst fehlt einem der Zugang und viele Stücke werden auch erst durch die Geschichten dazu wirklich reizvoll.