„Shopping with the Chef“ gehört zu den besonders reizvollen Angeboten bei Seabourn. In Helsinki bin ich zusammen mit einer Handvoll anderer Passagiere mit Roderick De Guzman, Chef de Cusine der Seabourn Ovation, in der alten Markthalle von Helsinki unterwegs, um für das skandinavische Buffet morgen einzukaufen.
Die Seabourn Ovation legt im Südhafen direkt an der Innenstadt an. Die Einfahrt dorthin führt zwischen kleinen Inseln hindurch, vorbei an der Festungsinsel Suomenlinna. Von dort sind es nur ein paar Hundert Meter zur alten Markthalle.
Wir probieren lokalen Käse, Rentier-Schinken und geräucherten Lachs. „Ich kaufe das, was Euch schmeckt“, sagt Chef Roderick – und macht dann auch genau das: zwei verschiedene Sorten Reintier-Schinken für insgesamt knapp 400 Euro, einen pfeffrig-scharfen Schweineschinken für gut 100 Euro, halbe Laibe vom lokalen Blauschimmel-Käse und einem mild-würzigen Käse nach Appenzeller Art, vier riesige, geräucherte Lachsfilets und noch ein paar weitere „Kleinigkeiten“.

Vom Schiff hat Chef Roderick noch einen Helfer und einen Rollwagen mitgebracht, um all die Einkäufe zurück zum Schiff zu bringen. Auf dem Rückweg macht er noch einen Stopp am Obst- und Gemüsemarkt und kauft großzügig Obst und Beeren – fürs Frühstücksbuffet.
Zum Mittagessen Kuppimuikut und finnisches Bier
Mittags komme ich hier am Markt noch einmal vorbei und kaufe mir eine Portion frittierte Maränen („Kuppimuikut“) und lokales Bier. Danke, Birgit, für den Tipp mit den frittierten Fischchen, die sind sehr lecker.

Das finden denn auch die Möwen und attackieren mich, kaum dass ich den Marktstand mit dem Fischchen in der Hand verlasse. Erst von hinten über meinen Kopf hinweg, dann bettelnd-fordernd von vorne, als ich mich zum Essen auf eine Bank am Hafen setze. So ein Mittagessen kann ziemlich anstrengend sein, wenn man den Möwen nichts abgeben möchte …
Sightseeing zu Fuß in Helsinki
Obwohl man in Helsinki ganz bequem mit der Straßenbahn herumkommt, entscheide ich mich, alles zu Fuß zu erkunden. So spare ich mir das Fitness-Studio am Nachmittag.

Ich beginne an der Kathedrale, laufe vorbei am imposanten Bahnhof bis zur Felsenkirche. Die Architektur ist faszinierend, denn die Kirche wirkt wie in den Fels abgesenkt und ist von außen kaum zu sehen. Allerdings ist er Ort überlaufen von Kreuzfahrt-Touristengruppen, denen Selfies und lautes Palavern wichtiger ist als Respekt vor der Würde einer Kirche. Nicht ganz so unangenehm fällt das in der orthodoxen Uspenski-Kathedrale auf. Dennoch wirkt auch sie mehr wie eine Touristenattraktion als ein Gotteshaus.

Viel reizvoller und nicht von Touristenmassen heimgesucht ist die Kamppi Chapel of Silence in der Nähe des Bahnhofs. Sie ist komplett aus Holz gebaut und strahlt von innen wie außen eine wunderbare Ruhe aus. Fotografieren ist im Inneren strikt verboten, was offenbar dazu führt, das Selfie-süchtige Touristen sich erst gar nicht hier her verirren.
Ich bin zurück am Schiff, kurz bevor am zuvor sonnigen, weiß-blauen Himmel dunklen Wolken aufziehen und ein kräftiger Platzregen einsetzt.

Am Seabourn Square am Heck des Schiffs sitze ich jetzt bei einer Tasse Tee und einem Schoko-Cookie, schreibe diesen Blogtext und genieße den Blick auf die kleinen Inseln vor dem Hafen von Helsinki.
Hey Franz!
Am Samstag werde ich selbst nach Helsinki fahren. Derzeit bin ich noch mit meinem Campervan in Tallinn und genieße dort das sommerliche Wetter.
Das nenne ich mal Glück, wenn man mit dem Küchenmeister auf dem Markt zum Einkaufen gehen kann. Da hat das Essen am Abend doch bestimmt gleich doppelt gut geschmeckt, wenn man gesehen hat, was alles für Zutaten eingekauft wurden.
Auf jeden Fall merke ich jetzt schon, dass mich in Finnland einige kulinarische Highlights erwarten. Deinen Tipp-Tipp bezüglich der Kuppi Muikut werde ich in jedem Fall probieren. Kenne diese Dinger nur aus Südfrankreich.
Vielen Dank für deinen Beitrag!
Grüße, Torsten …