Die Esten verstehen es, Tallinn zu einer Mittelalter-Erlebnisstadt zu machen, ohne dass es wie ein künstliches Disneyland wirkt. Aber am meisten beeindrucken die liebenswerten, offenherzigen Menschen.
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Als Fotograf verzweifelt man ein wenig in den engen Gassen der Altstadt von Tallinn: Kirchtürme sind schlank und hoch, historische Häuser der Händler aus der Hanse-Zeit ragen auf den zumeist engen Plätzen und in den Gassen hoch auf, sodass man kaum ein Motiv halbwegs in den beengten Rahmen des Kamerasuchers bekommt.
Ich habe mich einer nett gemachten, „Free Walkingtour“ namens „Tales of Reval“ angeschlossen, die bei einem Spaziergang durch den unteren Teil der Altstadt – dem ehemaligen Reval – in einer knappen Stunde die Entstehungsgeschichte der Stadt erzählt.
Die Guides treten stilecht in Kostümen auf und vermitteln mit Anekdoten und Geschichten die Historie sehr unterhaltsam. Das macht das Mittelalter-Gefühl hier noch etwas lebendiger. Den Burgberg, also den oberen Teil der Altstadt, erkunde ich auf eigene Faust.
Mit der Drohne über Tallinn
Mein Highlight war allerdings der Flug mit einer Drohen – also zumindest virtuell. Ich war zahlender Passagier Nummer eins, also der Premieren-Kunde des kleinen Startup-Unternehmens Drone View Tours in Tallinn, das Drohnenflüge über die Altstadt anbietet.
Von einem etwas erhöhten Startplatz am Bahnhof, nicht weit von der Stadtmauer entfernt, hebt die Drohne ab und fliegt über die Stadt. Die „Passagiere“ bleiben sicher und bequem mit Virtual-Reality-Brillen am Boden und genießen den Flug, den die Kamera der Drohne live auf die Brillen sendet.
Waren die Gassen in der Altstadt zu Fuß noch eng und verwinkelt, konnte man sich dort leicht verlaufen und die Orientierung verlieren, liefert der Drohnen-Flug einen herrlichen Gesamtblick, zeigt die Stadtmauer und die darauf errichteten, bunten Häuser in all ihrer Pracht. Der Blick von oben auf Tallinn ist fast atemberaubend schön.
24 Euro kostet der Drohnen-Flug, der gut 15 Minuten dauert, ein paar Fotos und ein Drohnen-Selfie sind inklusive. Reizvoll finde ich – neben dem wunderschönen und ungewöhnlichen Blick auf die Stadt – den geringen Zeitaufwand dafür. Der Drohnenflug kostet nicht mehr als eine halbe Stunde Zeit und lässt sich deshalb gut zusätzlich ins Besichtigungsprogramm in Tallinn einbauen. Und der Startplatz liegt direkt am Balti-Jaam-Markt, einem angesagten Hipster-Viertel mit Markthalle und jeder Menge spannendem Streetfood.
Tallinn-Impressionen
Liebenswerte Menschen überall in Tallinn
Ich war zuletzt vor mehr als 30 Jahren in Tallinn, damals kurz nach der Wende. Schon damals hatte mich die Offenheit und Liebenswürdigkeit der Esten begeistert. Umso schöner ist festzustellen, dass sich daran nichts geändert hat. Selten wird man als Tourist in einem Land so ehrlich freundlich empfangen.
Es macht Spaß zu sehen, wie sich Estland in diesen Jahren entwickelt hat, immer noch aufstrebend-zukunftorientiert ist, dabei aber nichts an Liebenswürdigkeit verloren hat.
Witzig am Rande: Ein treuer Podcast-Hörer und inzwischen lieber Freund war heute zufällig ebenfalls in Tallinn, wie wir morgens via Facebook festgestellt hatten. Am Nachmittag trafen wir uns also noch in Tallins ältestem Café, dem Café Maiamokk, auf zwei ordentliche Stück Schoko-Kuchen und Cappuccino. Ich liebe solche Zufälle.
Ich kann mich noch genau an meinen ersten Besuch in Tallinn erinnern, und an meine Begeisterung über diese schöne Stadt. Auch nach mehreren Besuchen dort hat sich daran nichts geändert. Wer da noch nicht war, hat echt was verpasst… ;-)
Tallin hat mich vor einigen Jahren ebenfalls nachhaltig positiv beeindruckt. Ich hatte im Vorfeld der Reise wenig Wissen und war dann von der Stadt völlig begeistert.