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Welcome Aboard 2022: Das Kreuzfahrtmagazin erscheint nach einjähriger Pause wieder

Das jährlich erscheinende Kreuzfahrtmagazin „Welcome Aboard“ erscheint nach einjähriger Pause wieder. Cruisetricks.de hat sich im Interview mit Chefredakteurin Susanne Müller über die Besonderheiten der „Welcome Aboard 2022“ unterhalten, mit ihr über Herausforderungen für ein Kreuzfahrt-Magazin in der Pandemie, aber auch über die positiven Seiten dieser Zeit gesprochen.

Große Reportagen führen den Leser ins Mittelmeer, mit der großen Spannbreite verschiedener Schiffstypen: von der AIDAstella über Ponants Expeditionskreuzfahrtschiff Le Champlain bis zum Großsegler Royal Clipper. Flusskreuzfahrten, die in der Pandemie besonders großes Interesse geweckt haben, sind in der neuen Ausgabe der „Welcome Aboard“ ebenfalls stark vertreten.

Welcome Board 2022
Welcome Board 2022

Interessante Interviews und ein nostalgischer Blick auf die historische „African Queen“, mit der einst Humphrey Bogart und Katherine Hepburn auf Hollywood-Kurs fuhren, runden die Themenmischung ab.

Gleichzeitig mit dem Magazin erscheint der großformatige Kreuzfahrtschiff-Wandkalender mit Bildern der MSC Orchestra, Nieuw Amsterdam, Costa Magica, Disney Wonder, Viking Sun, Albatros, Riviera, Queen Victoria, Delphin, Mein Schiff 4, Ocean Majesty und Athena.

Welcome Aboard 2022“ kostet 9,80 Euro als gedrucktes Magazin und 4,90 Euro als E-Paper. Kalender und Magazin kosten zusammen 27,50 Euro (jeweils plus Porto/Verpackung) – Bestellung direkt beim Verlag.

Im cruisetricks.de-Interview sprechen wir mit Chefredakteurin Susanne Müller über die neue „Welcome Aboard 2022“ und die Entstehung des Magazins in Pandemie-Zeiten.

Siehst Du dauerhafte Veränderungen in der Kreuzfahrt oder werden wir nach der Pandemie zu dem zurückkehren, wie es vorher war?

Susanne Müller: Ich hoffe, dass wir mehr und mehr zu dem zurückkehren, was vorher war. Ich habe zum Beispiel diesen Sommer eine Kreuzfahrt mit AIDA gemacht, wo man nur von Bord kam, wenn man einen gebuchten Ausflug hatte. Das fand ich nicht gut. Klar ist auch mal ein gebuchter Ausflug schön, aber mir hat total gefehlt, einfach rauszugehen, irgendwo durch die Gassen zu bummeln oder an den Strand zu gehen.

Da hoffe ich, dass das wieder genauso wird wie vorher. Genauso wie eine lockere, ungezwungene Poolparty. Das war ja eines der Markenzeichen und das fehlte, fand ich.

Aber dass noch mehr Wert auf Hygiene gelegt wird, zum Beispiel beim Buffet, das wäre vielleicht dauerhaft ganz gut.

Wie hat denn in diesen unzuverlässigen Zeiten die langfristige Themenplanung für „Welcome Aboard“ funktioniert?

Susanne Müller: 2020 haben wir ja ganz gestrichen, weil klar war, dass ich keine Anzeigen bekommen würde und das Magazin nicht würde finanzieren können. Auf der anderen Seite gab es ja auch keine Reisemöglichkeiten.

Jetzt in diesem Jahr (2021) haben wir einfach versucht, was geht. Und das hat sich doch so gut ergeben, dass es eine runde Themenmischung wurde und wir aus allen Teilen der Welt Geschichten sammeln konnten.

Musstest Du Dein inhaltliches Konzept pandemiebedingt verändern?

Susanne Müller: Wir haben vielleicht ein bisschen weniger Reportagen, die vorhandenen dafür aber ausführlicher und auch mit vielen, tollen Fotos. Zum Ausgleich haben wir mehr Interviews im Magazin mit interessanten Leuten aus der Kreuzfahrtbranche. Zum Beispiel mit dem Phoenix-Chef Johannes Zurnieden ein sehr interessantes Interview. Wir haben auf der AIDA eine Künstlerin getroffen. Es ist sehr spannend, was sie in der Zeit gemacht hat, als sie nicht singen konnte. Und dann haben wir einen Kreuzfahrtfotografen getroffen, also eigentlich einen ganz normalen Urlauber, der aber toll fotografieren kann und eine Kreuzfahrt nach der anderen macht. Von ihm haben wir tatsächlich auch viele Bilder im „Welcome Aboard“-Kalender.

Wie gehst Du im Magazin mit Covid-19 und den damit zusammenhängenden, ständigen Veränderungen um?

Susanne Müller: Ich wollte nicht in jedem Artikel und auf jeder Seite dieses „C“-Wort haben. Man kann das ja wirklich schon nicht mehr hören. Man macht das Radio an oder den Fernseher und es kommt nur Corona.

Das wollte ich nicht in einem Reisemagazin, das ja Lust auf Urlaub machen und Inspiration geben soll. Deswegen war bei uns die Devise: Wir gehen jeweils kurz drauf ein, aber wir machen da keine große Welle.

Viele Leser sammeln die Magazine ja auch und gucken später nochmal rein und da interessiert das dann ja irgendwann wahrscheinlich und hoffentlich nicht mehr.

Gab es für Dich zwischendurch einmal einen Moment, wo Du ans Aufhören gedacht hast oder denken musstest?

Susanne Müller: Als jährlich erscheinendes Magazin hat es „Welcome Aboard“ ein bisschen leichter. Ich hatte ja letztes Jahr nicht die Kosten, wie wenn das Heft erschienen wäre. Aber ich musste leider meine Mitarbeiterin kündigen, die den Anzeigenverkauf gemacht und sich um die Abonnentenverwaltung gekümmert hat.

Und dann habe ich immer gedacht: Ich muss das Magazin Ende 2021 wieder herausbringen, sonst ist es tot. Ich muss einfach versuchen, Geld zu sparen und so viel wie möglich selbst machen. Das habe ich dann auch durchgezogen und eigentlich immer nur nach vorne geschaut und gedacht: Du musst es irgendwie schaffen und danach dann sehen, wie es weitergeht. Ich glaube das war gut und hat funktioniert.

Wieviel konntest du in den vergangenen Monaten selbst reisen? Wie viele Geschichten im Heft sind von Dir selbst geschrieben?

Susanne Müller: Also ich habe drei oder vier größere Geschichten dieses Jahr selbst gemacht. Eine habe ich noch von Anfang letzten Jahres, die Australien-Tasmanien-Kreuzfahrt.

Ansonsten gingen die neuen Reisen ja erst spät wieder los. Im Juni habe ich die erste Flusskreuzfahrt in Holland gemacht, mit Schiff und Fahrrad. Danach waren noch zwei, drei Reisen und dann bin ich wirklich nur noch am Schreibtisch gesessen, um das Magazin fertig zu machen.

Haben sich neben all den Herausforderungen für Dich auch positive Veränderungen ergeben?

Susanne Müller (Bild: privat)
Susanne Müller, Chefredakteurin Welcome Aboard (Bild: privat)

Susanne Müller: Auf der einen Seite hat es mir gutgetan, mal ein Jahr Pause zu haben, das muss ich ehrlich sagen. Das war schon alles so ein bisschen ruhiger und man hat sich auch über vieles Gedanken gemacht.

Was dabei herausgekommen ist? Ich habe in den Jahren vor der Pandemie viele Termine wahrgenommen, bei denen ich irgendwo hingeflogen bin, aufs Schiff gehen, alles durchfotografieren, zur Pressekonferenz, Mittagessen, vielleicht eine Übernachtung, vielleicht auch nicht, und dann wieder zurückfliegen.

Das war super stressig und Eindrücke gewinnt man dabei nur so im Schnellverfahren. Unter dem Klima- und Nachhaltigkeitsgedanken muss ich auch sagen: Ins Flugzeug zu steigen und für einen Tag irgendwo hinzufliegen – das sind Sachen, die ich eigentlich nicht mehr machen möchte.

Auf der anderen Seite hat mir aber das Reisen, also das richtige Reisen, wo man eine ganze Kreuzfahrt macht, schon sehr gefehlt. Ich habe gemerkt, wie gern ich das mache und wie sehr ich mich immer darauf gefreut habe – und wie sehr ich es genossen habe, als es jetzt wieder stattfinden konnte.

Welcome Aboard 2022“ kostet 9,80 Euro als gedrucktes Magazin und 4,90 Euro als E-Paper. Kalender und Magazin kosten zusammen 27,50 Euro (jeweils plus Porto/Verpackung) – Bestellung direkt beim Verlag.

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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