Wir waren anderthalb Tage auf der Norwegian Epic, 19.-21. Juni 2010 ab Rotterdam – eigentlich viel zu wenig Zeit, um sich das ganze Schiff anzusehen. Trotzdem haben wir’s einigermaßen geschafft, alle wichtigen Bereiche zu fotografieren. Aus den weit über 1.000 Bildern von der Norwegian Epic haben wir Euch eine Auswahl von rund 450 Bildern zusammengestellt, die einen ziemlich umfassenden Eindruck von dem neuen NCL-Kreuzfahrtschiff vermitteln.
360-Grad-Panorama-Fotos
The Epic Plunge ist eine der Attraktionen auf der Norwegian Epic, auf die die Bezeichnung „epic“ wirklich passt. Die große Wasserrutsche ist grandios, zumal auf einem Kreuzfahrtschiff. Natürlich gibt’s an Land ungleich verrücktere, wildere Wasserrutschen, aber The Epic Plunge ist ein riesen Spaß, nicht nur für Kinder. Sich mit einem bunten Gummireifen in die Röhre stürzen und in der überdimensionalen Salatschüssel ein paar Mal im Kreis wirbeln lassen – das hat Suchtfaktor.

Trotz ziemlich frostiger Temperaturen auf der Pre-Inaugural-Fahrt auf der Norwegian Epic im Ärmelkanal musste ich das auch selbst ausprobieren – hab’s aber wegen des kalten Windes dann doch nur einmal gemacht. Immerhin klettert man zum Einstieg der drei Wasserrutschen drei Decks nach oben, direkt zwischen die zwei gewaltigen Schornsteine der Norwegian Epic, und da oben bläst der Wind ganz ordentlich; an kühlen Tagen nichts für Warmduscher.
Beim Pool und dem Wasserpark der Norwegian Epic bin ich am meisten gespannt, wie er bei den Passagieren ankommt. Oder deutlicher gesagt: Ich bin skeptisch. Denn was fehlt, ist ein richtiger Pool – ja, richtig gelesen, die Norwegian Epic hat keinen Pool, der unserer Meinung nach von seiner Größe her zu 4.100 Passagieren passen würde. Schaut‘ Euch das Panoramabild und die Bildergalerie unten an und bildet Euch eine eigene Meinung.
Die Rutschenlandschaft „The Epic Plunge“ ist sicherlich ein absoluter Hit. Kinder werden am Pool richtig glücklich, vor allem durch die vielen Wasserfontänen, Springbrunnen und Wassersprüher. Als wilkommene Abkühlung zwischendurch ist das auch für Erwachsene Klasse. Aber der eigentliche Pool, das Wasserbecken ist doch sehr klein geraten.
Genau genommen sind es zwei Becken: Beide sind 1,20 Meter tief – das Wasser reicht also gerademal bis zum Bauchnabel und die Becken sind ziemlich schmal. Der Pool an Steuerbord hat zusätzlich noch eine 30 Zentimeter tiefen Bereich mit Stufen und Sitzgelegenheiten (über Wasser), wo aber auch kaum mehr als 25 Leute Platz finden dürften. In der restlichen Pool-Fläche steht kein Wasser, hier kommt die Abkühlung lediglich von den diversen – nebenbei bemerkt: sehr nett anzusehenden – Wasserfontänen und Wasersprühern.

Gut ausgestattet ist die Norwegian Epic dagegen mit Whirlpools: zwei an Steuerbord, drei an Backbord und nochmal zwei ganz hinten im Spice H2O.
Im Spice H2O (am Heck des Schiffs) gibt’s auch nochmal einen quadratischen Pool mit immerhin 1,50 Metern Tiefe, darum herum viele Sonnenliegen und eine große Video-Leinwand. Für Erwachsene, die es etwas ruhiger haben wollen (soweit das hier mit der Video-Leinwand möglich ist) und die ein wenig Platz brauchen, ist das Spice H2O wahrscheinlich der bessere Platz als der Wasserpark mittschiffs.
Kurzum: Ich bin sehr gespannt, wie ein Seetag in der Karibik auf der Norwegian Epic aussehen wird, wenn von den 4.100 Passagieren 3.000 versuchen, einen guten Platz am oder im Pool zu bekommen. Das könnte ziemlich eng werden.
Das Spiegelzelt (engl. „Spiegel Tent„) der Norwegian Epic ist die erste Dinner-Show dieser Art auf einem Kreuzfahrtschiff. Von Alfons Schuhbeck & Co. kennt man das ja schon: Ein mehrgängiges Abendessen plus witzige Akrobatik-Show ergibt einen unterhaltsamen Abend in Zirkuszelt-ähnlicher Atmosphäre. Entsprechend gespannt waren wir, wie NCL das Konzept auf der Norwegian Epic umsetzt.
Die Show selbst stammt von Produktionsfirma Cirque Productions (nicht zu verwechseln mit Cirque du Soleil), die an Land zahlreiche Events dieser Art und eben auch Cirque Dreams & Dinner ausrichtet. Kurz und gut: Der Akrobatik-Teil der Show hat hohe Klasse, wie wir das auch von Akrobatik-Shows in den Theatern anderer Kreuzfahrtschiffe kennen. Statt der relativ kühlen, distanzierten Atmosphäre eines Schiffstheaters bringt das Spiegel Tent zusätzlich das exklusive Ambiente eines simulierten Zirkuszelts und die bunten, fantasievolle Kostümen der Akteure mit.

Das Spiegelzelt der Norwegian Epic muss man sich übrigens nicht wirklich wie ein Zelt vorstellen. Von außen ist es quasi nicht als solches zu erkennen, weil es wie jeder andere Raum im Schiff verbaut und nicht zumindest teilweise frei im Raum steht, wie man das vielleicht bei Royal Caribbean auf einem Oasis-Class-Schiff umsetzen könnte. Innen ist das Spiegelzelt rund und hat einen schmalen Balkon, aber schon die typische Dachschräge eines Zeltdachs ist hier nur eine optische Täuschung. Trotzdem: Es sieht nett und authentisch aus und tut der Sache keinerlei Abbruch.