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Hanseatic Spirit in allen Details: Schiffsportait, Bildergalerie und Video

Die Hanseatic Spirit ist die dritte im Bunde: Mit den Hanseatic-Neubauten hat Hapag-Lloyd Cruises von 2019 bis 2021 eine neue Generation von Expeditions-Kreuzfahrtschiffen an den Start gebracht, die sich teils deutlich von der Konkurrenz unterscheidet, nicht nur in der Bordsprache. Mit der Hanseatic Spirit waren wir im August 2024 zwei Wochen in Alaska unterwegs und haben uns das Schiff genau angesehen.

Die Expeditionskreuzfahrt-Branche hat gerade einen Umbruch hinter sich: Die meisten Reedereien haben ältere, oft wenig komfortable Expeditionsschiffe durch moderne und luxuriöse ersetzt. Hapag-Lloyd Cruises gehörte 2019 mit der Hanseatic Nature und der Hanseatic Inspiration zu den ersten, die mit diesem Generationswechsel begannen.

Hanseatic Spirit
Hanseatic Spirit

Während andere Expeditionsreedereien teils mit spektakulären Features wie Hubschrauber, U-Boot oder Unterwasser-Drohne werben, ist Hapag-Lloyd Cruises mit seiner Hanseatic-Baureihe ihren Wurzeln treu geblieben: Der Fokus liegt auf Expeditionen zu Orten oder auf Routen, die man sonst kaum findet.

Dazu ist maximale Flexibilität nötig, U-Boot und Hubschrauber nehmen für dieses Konzept nicht nur Platz an Bord weg, den man effizienter nutzen kann. Dafür ist die Hanseatic Spirit so konzipiert, dass sie bis zu 36 Tage autonom unterwegs sein kann und dabei bis zu 15.000 Kilometer fahren kann. Das eröffnet ihr Fahrtrouten, bei denen andere kapitulieren müssen.

Hanseatic Spirit
Hanseatic Spirit

Mit ihrer geringen Größe – 138,8 Metern Länge und BRZ 15.651 – nutzt Hapag-Lloyd Cruises dem Raum an Bord beeindruckend effizient. Die Hanseatic Spirit hat drei Restaurants, drei Lounges (inklusive Ocean Academy), Fitness-Studio, Beauty-Salon und ein recht großes Spa.

Die Außendecks sind laut Hapag-Lloyd Cruises größer als bei jedem anderen Expeditions-Kreuzfahrtschiff, zumindest sind die Außenflächen aber tatsächlich sehr großzügig bemessen. Und auch in den Innenräumen hat man überall ein großzügiges Raumgefühl. Das Design ist hell und orientiert sich an natürlichen Farben und Formen.

Treppenhaus
Treppenhaus

Besonders gelungen ist dabei die Gestaltung des Treppenhauses, das auf Expeditionskreuzfahrtschiffen ja manchmal etwas spröde und lieblos wirkt – aber nicht auf der Hanseatic Spirit.

Zur Hanseatic Spirit finden Sie auch eine umfassende Bildergalerie, eine Podcast-Episode inklusive Interview mit Kapitän Axel Engeldrum, den Reisebericht zu unserer Alaska-Kreuzfahrt und bei cruisediary.de ebenfalls ausführliche Berichterstattung zum Schiff und der Reise.

Sinnvolle Details statt Schnickschnack

Den pragmatischen Ansatz beim Konzept für diese Schiffsklasse verfolgt Hapag-Lloyd Cruise auch bei der Ausstattung der Hanseatic Spirit. Die deutsche Reederei unterscheidet sich von einigen der Konkurrenten in vielen Details, die hier nicht um ihrer selbst willen da sind, sondern vor allem einen praktischen oder funktionalen Nutzen haben.

Am anschaulichsten kann man das anhand des Lichtkonzept für die Suiten darstellen. Zum einen verbergen sich Leuchten hinter geschwungenen Wandelementen verborgen, erzeugen damit ein angenehm indirektes Licht und unterscheiden sich wohltuend von der sonst üblichen Optik mit glatten Wandsegmenten.

Balkonkabine 724
Balkonkabine 724

Gerade im Luxus-Segment ist es gerade modern, die unterschiedlichsten Lichtstimmungen anzubieten, passend zu jeder Tageszeit und Emotion. Leider sind die vielen Lichtschalter dadurch meist verwirrend und das einfache Ein- und Ausschalten des Lichts wird zur Herausforderung. Auf der Hanseatic Spirit ist die Bedienung dagegen weitgehend intuitiv.

Balkonkabine 724
Balkonkabine 724

Weitere schöne Details: Hapag-Lloyd Cruises ist meines Wissens die einzige Reederei, die Klemm-Hosenbügel anbietet, sodass auch empfindlicher Stoff nicht knittert. Der Gürtel des Bademantels ist nicht lose um den Mangel gewickelt, sondern bereits in die Schlaufen eingefädelt. Das Toilettenpapier ist – trotz Vakuumtoilette – dreilagig, weich und vergleichsweise stabil. Mehr Details zu den Kabinen und Suiten lesen Sie später noch.

Ausfahrbare Glasbalkone und der „Spirit Walk“

Die Hanseatic Spirit hat drei besondere Features. Zwei davon sind offensichtlich, das dritte bemerkt man nur indirekte, wenn überhaupt bewusst: der „Spirit Walk“ genannten Passagierbereich ganz vorne am Bug, zwei ausfahrbare, gläserne Balkone seitlich des Pooldecks sowie eine enorme Reichweite von laut Hapag-Lloyd Cruises annähernd 8.000 Seemeilen (knapp 15.000 Kilometer) für bis zu 36 Tage autonom auf See.

Glasbalkon
Glasbalkon

Bislang einmalig auf einem Kreuzfahrtschiff sind die ausfahrbaren, gläsernen Balkone jeweils seitlich des Pooldecks. Dabei öffnet sich das rundum verglaste Pooldeck und schiebt jeweils eine ebenfalls rundum verglaste Glas-Plattform über die Bordwand hinaus nach außen und gewährt so einen Blick auch auf die 14,3 Meter tiefer liegende Meeresoberfläche.

Glasbalkon
Glasbalkon

Von diesen Glasbalkonen bietet sich ein interessanter Blick quasi von außen auf das fahrende Schiff, vor allen aber eine unverstellte Aussicht auf die vorbeiziehende Natur oder das Meer. Durch die hohe Verglasung ist der Platz windgeschützt und mit zwei, drei Schritten gelangt man zurück aufs Pooldeck. Dadurch eignen sich die Glasbalkone auch sehr gut für einen schnellen Blick nach draußen (wenn der Kapitän beispielsweise Wal-Sichtungen meldet), ohne dass man gleich den Polarparka überziehen muss.

Hohe Eisklasse PC6 und große autonome Reichweite

Besonderen Wert hat Hapag-Lloyd Cruises nach eigenen Angaben darauf gelegt, die neuen Expeditions-Kreuzfahrtschiffe der Hanseatic-Baureihe weltweit möglichst überall einsetzen zu können. Dazu gehört zunächst die inzwischen bei Expeditionsschiff-Neubauten in der Branche übliche, hohe Eisklasse PC6 sowie und eine hohe Reichweite für lange, autonome Fahrtrouten.

Hanseatic Spirit
Hanseatic Spirit

Die Hanseatic Spirit jedoch erreiche 36 Tage ohne Nachschub an Treibstoff, Proviant und Wasser. Kein anderes Kreuzfahrtschiff außer der früheren Bremen (jetzt Seaventure), erreicht laut Reederei diesen Wert.

„Spirit Walk“-Deckumlauf am Bug und Außendecks

Ein besonderes Feature der Hanseatic Spirit ist auch der „Spirit Walk“ genannte Deckumlauf am Bug. Entlang der Bordwand auf einem breiten Stahl-Steg oberhalb des Arbeitsdecks gelangen Passagiere hier seitlich und bis ganz nach vorne an den Bug.

Dabei hat der Spirit Walk ein kaum zu unterschätzendes Komfort-Feature, dessen man sich erst nach und nach bewusst wird: Das Schanzkleid ist so konstruiert, dass es wie ein Windabweiser funktioniert. Steht man direkt an der Reling, bläst einem Wind und Fahrtwind kräftig um die Ohren. Geht man aber nur zwei Schritte zurück, ist es nahezu windstill. Allein schon zum Fotografieren mit dem Teleobjektiv ist das ein großer Vorteil, fällt das Halten der Kamera doch wesentlich leichter, wenn einem Windböen die Kamera nicht ständig verreißen.

Sun Deck
Sun Deck

Wem die Nähe zu den Elementen ganz vorne am Spirit Walk zu intensiv ist, findet auf Deck 9 ein großflächiges Außendeck mit freiem Blick nach vorne und einen Bereich in zweiter Reihe durch Glaswände windgeschützt. Bei schönem Wetter kann man es sich hier auf Sonnenliegen bequem machen und die vorbeiziehende Landschaft genießen.

Seitlich und am Heck gibt es ebenfalls Außenflächen, beispielsweise auf Deck 9 sowie hinter der „Ocean Academy“ auf Deck 8.

Sun Deck, Heck
Sun Deck, Heck

Sowohl auf dem Außendeck vorne als auch hier gibt es je zwei fest installierte Ferngläser.

Sun Deck, Heck
Sun Deck, Heck

Noch bequemer gibt es den Blick nach vorne aus der Observation Lounge direkt darunter (dazu später mehr).

Observation Lounge
Observation Lounge

Mein Eindruck von der Reise in Alaska hat gezeigt: Der Platz an Bord wurde es auch bei Walsichtungen oder beim Kreuzen vor einem Gletscher nirgendwo knapp. Selbst am Spirit Walk findet man immer ein Plätzchen zum Bewundern der Natur-Spektakel, die sich gerade zeigen. Fast immer ist dort auch einer der Expeditionsguides präsent, hilft beim Finden von Sehenswertem, etwa einem in den Bäumen versteckten Adler oder einen weit entfernten Bären am Ufer, und beantwortet Fragen.

Ein Tipp zur Kabinenauswahl in Zusammenhang mit dem Spirit Walk: Die Zugangstür zum Spirit Walk befindet sich auf Deck 6 vorne im Kabinengang auf der Steuerbordseite. Und diese Tür schlägt mitunter recht laut zu, auch schonmal morgens zum Sonnenaufgang oder nachts bei Nordlicht-Sichtungen. Wen das stört, der sollte keine der vordersten Kabinen in diesem Bereich wählen.

Weitgehend offene Brücke

War es früher bei Hapag-Lloyd Cruises üblich, dass die Brücke meist für Passagiere offenstand, erzwingen neue Sicherheitsvorschriften inzwischen, dass die Brücke grundsätzlich geschlossen ist.

Auf den Expeditionsschiffen handhabt die Reederei das Thema aber weiterhin so passagierfreundlich wie möglich: Hängt an der Tür zur Brücke ein grünes Schild, ist die Brücke ohne Voranmeldung für Passagiere zugänglich – sofern nicht zu viele gleichzeitig kommen. Rot ist das Schild typischerweise bei schwierigeren Manövern, bei Eisfahrten, wenn nationale Vorschriften es erzwingen oder auf Wunsch lokaler Lotsen.

Entertainment: Experten-Vorträge im Vordergrund

Entertainment bedeutet auf Expeditions-Kreuzfahrtschiffen vor allem Natur-Erlebnis, Informationsvermittlung und Experten-Vorträge. Dafür hat Hapag-Lloyd Cruises die Ocean Academy mit interaktiver Video-Wand und bequemen Studiersesseln sowie das sehr wandelbare „Hanseatrium“ vorgesehen.

Ocean Academy
Ocean Academy

Das Hanseatrium kombiniert Lounge, Bar und Vortragsraum und lässt sich durch variable Raumteiler flexibel nutzen. Besonders fallen hier die riesigen Video-Displays auf – Präsentationen und Videos bei Vorträgen, aber auch als Design-Elemente, die sich je nach Fahrtgebiet anpassen lassen. Für kalte Fahrtgebiete sieht man hier beispielsweise eine Eislandschaft, durch die Vögel flattern.

Das großflächige Display an der Decke simuliert den Blick aus einem U-Boot nach oben, über das beispielsweise Wale oder Delphine hinwegziehen. Live-Bilder sind das freilich keine.

Hanse Atrium
Hanse Atrium

Abends wird das Hanseatrium zur Bar und Lounge. Für Unterhaltung sorgt ein Barpianist an einem großen Flügel. Ein kleines Highlight ist hier auch eine nostalgische Wurlitzer-Musikbox.

Invisible Lounge: Platz für Raucher

Angrenzend ans Hanseatrium gibt es mit der „Invisible Lounge“ einen kleinen, aber gemütlichen Raum für Raucher und der einzige Platz an Bord, an dem auch Zigarre, Zigarillo oder Pfeife geraucht werden darf.

Invisible Lounge (Raucher)
Invisible Lounge (Raucher)

Ansonsten ist das Rauchen an Bord der Hanseatic Spirit auf den Kabinenbalkonen sowie in einem ausgewiesenen Raucherbereich am Pooldeck erlaubt.

Wissen und Infotainment in der Ocean Academy

Am Heck der Hanseatic Spirit mit einem vorgelagerten, großflächigen Außendeck mit weitem Blick nach hinten liegt die Ocean Academy. Dieses in der Expeditionskreuzfahrt recht neue Konzept setzen auch andere Reedereien wie Ponant oder Hurtigruten auf ihren Neubauten in ähnlicher Form ein. Der rundum verglaste Raum gibt den Passagieren die Freiheit, sich aus einer umfangreichen Wissensdatenbank interaktiv über das Fahrtgebiet, Natur, Tierwelt oder Geologie zu informieren.

Expeditionsguide-Team der Hanseatic Spirit mit Expeditionsleiter Arne Kertelhein (links).
Expeditionsguide-Team der Hanseatic Spirit mit Expeditionsleiter Arne Kertelhein (links).

Die Ocean Academy ist damit eine Ergänzung und teils Alternative zu den Vortragsterminen im Hanseatrium. Die Vorträge im Hanseatrium werden sowohl live ins Bord-TV übertragen als auch aufgezeichnet und sind später über den smarten Fernseher in der Kabine abrufbar.

Ocean Academy
Ocean Academy

Auf einer 6 mal 1,8 Meter großen Touch-Screen-Wand der Ocean Academy lassen sich individuell Artikel, Steckbriefsammlungen, Videos und Biografien abrufen, die vom Geomar-Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel erstellt werden. Tiefgehende, wissenschaftliche Texte muss man aber nicht befürchten. Vielmehr sind die Daten gut aufbereitet und zum schnellen Konsum gedacht und weniger, um sich tief in eine Materie einzulesen.

Ocean Academy
Ocean Academy, Study Seat

Wer seine Recherchen etwas weniger öffentlich durchführen will, kann dies auch in einem der „Study Seats“ genannten Sessel mit eingebautem Display tun, wo die gleichen Informationen verfügbar sind.

Daneben gibt es in der Ocean Academy auch einen recht großen Bereich zum Mikroskopieren. Und die Mikroskope haben es in sich: Das Bild lässt sich nicht nur auf den großen Bildschirm im Lab übertragen, sondern per App auch aufs Smartphone. Die App steuert sogar die Mikroskope, speichert Screenshots oder Videosequenzen.

180-Grad-Blick in der Observation Lounge

Die Observation Lounge auf Deck 8 mit weitem 180-Grad-Blick nach vorne und zur Seite ist zugleich Bar, Bibliothek und Aussichtslounge – inklusive Piano und einem großen Relief-Globus.

Observation Lounge
Observation Lounge

In unterschiedlich großen Sitzgruppen, etwas abgeschirmten Sofas mit Blick nach vorne ebenso wie mit zentral gelegenen Tischen findet hier jeder seinen Platz, auch mal für nette Gespräche mit Mitreisenden. Besonders gesellig ist die lange Sitzbank mit Blick nach vorne, die sich rund um ein künstliches Kaminfeuer schwingt.

Die Observation Lounge mit ihrer großen Bar ist mein persönlicher Lieblingsplatz an Bord der Hanseatic Spirit. Sie bietet neben dem Meerblick eine Tee- und Kaffeestation sowie ein Mini-Buffet mit tageszeitlich wechselnden Häppchen vom Frühstück über Lunch und Kuchenzeit bis in den Abend hinein. Damit ist die Observation Lounge auch Anlaufstation für einen gemütlichen Cappuccino oder den kleinen Hunger zwischendurch.

Observation Lounge
Observation Lounge

Und vor allem abends bietet sich die – ganztägig geöffnete – Bar für gut gemixte Cocktails vor oder nach dem Dinner an, bei angenehm ruhiger Livemusik-Unterhaltung des Barpianisten. Nicht zu vergessen auch die relativ große Bibliothek im hinteren Teil der Lounge mit vor allem destinationsbezogener Literatur und Bildbänden.

Observation Lounge
Observation Lounge

Die Liste der Cocktails auf der Barkarte ist nicht allzu umfangreich, doch das Bar-Team mixt auf Wunsch auch andere Drinks, etwa einen Espresso-Martini, den wir gerne mal trinken. Und die Preise sind recht fair: 7,90 Euro für Standard-Cocktails, 12,60 für Premium-Drinks beispielsweise mit Champagner. Mehr zu den Getränkepreisen erfahren Sie in unserer Übersicht „Getränkepreise auf Europa, Europa 2, Hanseatic Nature / Spirit / Inspiration“.

Drei Restaurants mit über 400 Plätzen für 230 Passagiere

Eher ungewöhnlich für ein Schiff dieser Größe: Die Hanseatic Spirit hat neben dem Buffet- und dem Hauptrestaurant zusätzlich noch ein (kostenfreies) Spezialitätenrestaurant. Das Hauptrestaurant „Hanseatic“ hat 180 Plätzen, das Lido-Buffet insgesamt 184 Plätze, 84 innen und 100 am Außendeck im Freien. Das Spezialitätenrestaurant L‘Esprit bietet französische Küche und hat 44 Sitzplätzen.

Hanseatic Restaurant
Dinner mit Aussicht: Hanseatic-Restaurant

Sowohl Haupt- als auch Buffet-Restaurants haben freie Tischplatzwahl und flexible Tischzeiten, wobei die Plätz im Hanseatic-Restaurant abends gemäß der Passagierwünsche jeweils angewiesen werden.

Der Restaurant-Service war auf unserer Reise zumeist recht flott, vereinzelt aber auch mal etwas zäh. Dafür ist das Essen immer heiß und frisch angerichtet. Da wartet man notfalls auch mal ein paar Minuten länger. Insgesamt war der Service an Bord der Hanseatic Spirit auf gewohnt sehr hohem Hapag-Lloyd-Cruises-Niveau. Mehr dazu im Fazit.

Lido-Buffet

Die Außenplätze des Lido-Buffets auf Deck 5 sind teils überdacht. Dort gibt es Heizstrahler an der Decke und gegebenenfalls zusätzliche warme Decken, sodass man auch bei kühlen Temperaturen im Freien kann. Das ist besonders zum Frühstück sehr angenehm.

Lido Restaurant, Aussenbereich
Lido Restaurant, Aussenbereich

Zentral im Außenbereich des Lidos findet sich eine Grillstation mit Live-Cooking. Auf unserer Alaska-Reise gab es dort als Tagesspecials nicht nur Pizza und Burger, sondern vor allem auch mit lokal eingekauften Spezialitäten, Alaska etwa Austern, Rockfish oder Lachs. Auch wenn man den Innenraum zum Essen bevorzugt, sollte man daher immer nachsehen, was es am jeweiligen Tag an der Live-Cooking-Station gibt.

Besonders umfangreich ist das Frühstücksbuffet im Lido. Vorteil einer Reederei mit fast ausschließlich deutschem Publikum: Anders als bei internationalen Reedereien passt das Angebot insbesondere beim Frühstück genau zu den Gewohnheiten der Passagiere. Ein Highlight dabei: Franzbrötchen, mal pur, mal mit Schokolade oder in anderen Varianten.

Kleines Frühstück mit Franzbrötchen und Kaffee

Auch mittags und abends ist die Auswahl in Relation zur Schiffsgröße umfangreich.

Lido Restaurant
Lido Restaurant

Getränke, auch kostenfreier Kaffee und Tee, stehen im Lido nicht zur Selbstbedienung bereit, sondern werden von den Kellnern serviert. Das ist zwar bequem, mitunter dauert es aber etwas lang. Eine Kaffee-/Tee-Automat wie in der Observation Lounge wäre eine willkommene Option für diejenigen, die es eilig haben.

Hanseatic-Restaurant

Ein ganz besonderes Flair hat das „Hanseatic“-Hauptrestaurant auf Deck 4, weil die Decke großflächig ganz unterschiedliche Lichtstimmungen erzeugt und insgesamt eine große Raumhöhe suggeriert.

Wie von Hapag-Lloyd Cruises gewohnt, ist die Kulinarik auf sehr hohem Niveau, die Gerichte kreativ und abwechslungsreich, die Tellergestaltung modern und oft detailreich – kurz: Es ist ein Hochgenuss, auf den man sich jeden Abend wieder freut.

Zum Abschluss jeder Mahlzeit, auch im Lido-Buffet, gibt’s eine wechselnde Auswahl an feinen Pralinen. Wie beliebt die sind, zeigt dieses „Fun Fact“: Der Verbrauch an Pralinen liegt bei täglich zwischen zehn und zwölf Kilogramm Bei 200 Passagieren also bei 50 bis 60 Gramm pro Passagier.

Mehr Fotos von den vielfältigen Gerichten im Hanseatic-Restaurant finden Sie in unserer Bildergalerie.

Französische Spezialitäten im L‘Esprit

Noch einmal eine Steigerung erlebt man im Spezialitätenrestaurant L’Esprit. Der kulinarische Schwerpunkt im L‘Esprit ist der klassischen Brasserieküche Frankreichs gewidmet. Das reicht von der exzellenten Zwiebelsuppe und dem Steak Tatar, der direkt am Tisch zubereitet wird, über Enten-Confit, Boef Bourguignon und Marmite Dieppoise aus der Normandie bis zu den Crepes Suzette.

Teile der Karte wechseln mehrfach pro Reise, sodass man am liebsten vier oder fünfmal hier dinieren möchte. Freilich ist das Restaurant mit maximal 44 Plätzen zu klein, um alle Passagiere mehrfach zu bedienen, Entsprechend ist für das L‘Esprit ist eine (kostenlose) Reservierung nötig und sinnvoll. Aber je nach Reisedauer kann man dort aber auch mal an zwei, vielleicht sogar drei Abenden einen Tisch ergattern.

Room Service

Wer möchte, kann sich außerdem etwas per Room-Service in die Kabine bestellen. Der umfasst eine schöne Auswahl an Standardgerichten vom beispielsweise Cesar Salad und Tomatensuppe über Roastbeef-Sandwich und Shrimp Cocktail, Rinderfilet, Zander und (ein hervorragendes) Wiener Schnitzel bis zur Creme Brulee und Käse.

Balkonkabine 724
Frühstück am Kabinenbalkon

Der relativ große Tisch in der Kabine eignet sich ebenso wie der Balkontisch für ein ungestörte Mahlzeit mit Meerblick. Der Kabinenservice bringt außerdem einen Aufsteller für das Tablett mit, sodass man den eigentlichen Tisch wirklich nur zum Essen hat.

Getränke und Getränkepreise

Eine der Besonderheiten von Hapag-Lloyd Cruises im Vergleich zur internationalen Konkurrenz im Luxus- und Expeditionssegment: Die deutsche Reederei setzt nicht auf „all inclusive“. Besonders fällt das bei den Getränken auf, die fast durchweg einzeln zu bezahlen sind.

Observation Lounge
Martini-Cocktails in der Observation Lounge

Selbst das offene Tafelwasser aus der Karaffe wird separat berechnet. Lediglich Tee- und Kaffee-Spezialitäten sind auch bei Bedienung im Restaurant inklusive, ebenso wie die Getränke aus der Minibar in der Kabine (in Suiten auch alkoholische).

Hanseatic Restaurant
Hanseatic Restaurant: lokales Bier aus Alaska

Das Preisniveau insbesondere der sehr guten Weinauswahl kann man als günstig bezeichnen. In Restaurants an Land würde man für dieselben Weine typischerweise deutlich mehr bezahlen. Reizvoll ist auch eine kleine Auswahl an „Offenen Raritäten“ – teure Weine, die aber per Glas ausgeschenkt werden, etwa ein Dom Perignon 2013 Vintage Brut (0,15l für 46 Euro) oder ein 2011 Chateau Montrose 2eme Cru Classe (0,1l für 37 Euro).

Eine Übersicht der Getränkepreise auf der Hanseatic Spirit finden Sie in unserem Beitrag „Getränkepreise auf Europa, Europa 2, Hanseatic Nature / Spirit / Inspiration“.

Begrüßungs-Champagner in der Kabine

Ein wenig aus der Zeit gefallen wirkt, dass Wasser für die Landausflüge bei Verlassen des Schiffs in Plastikflaschen bereitsteht, übrigens kostenfrei. Nahezu alle anderen Reedereien in diesem Segment haben dagegen inzwischen Wasserspender an Bord installiert, mit denen die Passagiere wiederverwendbaren Trinkflaschen auffüllen können, was die Plastikmüll-Menge deutlich reduziert.

Die etwas unpraktische Alternative: Man füllt sich die eigene Trinkflasche mit dem Wasser aus der Minibar auf, das dort in zwei vom Kabinensteward regelmäßig aufgefüllten Glasflaschen bereitsteht.

Kabinen und Suiten der Hanseatic Spirit

Über einige der sehr praktischen Details der Kabinen und Suiten habe ich bereits eingangs geschrieben. Fotos zu unterschiedlichen Kabinen- und Suiten-Kategorien finden Sie in unserer Bildergalerie zur baugleichen, nur in Design-Details abweichenden Hanseatic Nature. denn auf der ausgebuchten Hanseatic Spirit konnten wir lediglich unsere eigene Kabinen, Balkonkabine 724 (Kategorie 8), genauer unter die Lupe nehmen.

Balkonkabine 724
Balkonkabine 724

Insgesamt bekommt man das Gefühl, dass Hapag-Lloyd Cruises bei der Gestaltung und Ausstattung der Kabinen sehr viel Aufwand getrieben hat, um eine angenehme Wohn-Atmosphäre zu schaffen. Selbst der große Balkon fühlt sich mit Holzboden gemütlicher an als sonst auf Kreuzfahrtschiffen.

Balkonkabine 724
Balkonkabine 724

Der Frisier- und Schreibtisch hat eine ordentliche Größe, sodass man auch mal bequem am Laptop arbeiten kann. Die Internet-Verbindung an Bord ist via Starlink sehr flott. Eine Stunde pro Tag Internet-Nutzung ist kostenlos, die aktuellen Preise der größeren internet-Pakete finden Sie in unserer Übersicht „Was kostet der Internet-Zugang am Kreuzfahrtschiff?

Die Kabinen, ebenso wie das Badezimmer bieten trotz elegantem Design viel und sinnvoll aufgeteilten Stauraum in den Schränken.

Balkonkabine 724
Balkonkabine 724

Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Verschlussmechanismus für die Schranktüren: Sie öffnen sich bei sehr sanftem Druck: ein wenig zu fest und sie schließen nicht. Spätestens nach ein paar Tagen hat man das aber heraus.

Üppig ist die Ausstattung mit Kleiderhaken und mit Steckdosen – beides oft Mangelware auf Kreuzfahrtschiffen. An Steckdosen gibt es am Frisiertisch 2x Euro, 1x US und 2x USB sowie an jedem der beiden Nachttische 2x Euro und 2x USB.

Balkonkabine 724
Balkonkabine 724

Für die Expeditions-Gummistiefel gibt einen eignen Raum auf Deck 3 mit eigenem Spind für jede Kabine, sodass man die schmutzigen Stiefel nicht mit in die Kabine nehmen muss.

Stiefelraum
Stiefelraum

Der Expeditionsparka – leihweise für alle Passagiere – hat eine sehr nützliche Nebenfunktion, nämlich zum nächtlichen Abdecken des relativ hell leuchtenden Klimaanlagen-Displays. Denn direkt daneben befinden sich praktischerweise Kleiderhaken.

Trekking-Stöcke von Leki sowie ein exzellentes Fernglas von Swarovski Optik gehören zur Standardausstattung, ebenso eine Kapsel-Kaffeemaschine und eine kostenfrei nutzbare Minibar (alkoholische Getränke ab Junior Suite). Bei Junior- und Grand Suites gibt es außerdem einen Butler-Service.

Balkonkabine 724
Flipflops

Neben den üblichen Plüsch-Badeslippern gibt es übrigens auch separate Flipflops, recht stabil und bequem aus Stroh geflochten und mit dunkelblauem Stoff eingefasst.

Badezimmer

Die Bäder sind mit beheizbarer Wand zum Wärmen der Handtücher ausgestattet und bieten eine sehr große Dusche mit Handbrause und Regendusche sowie Sitzbank. Durch die halbrunde Form der Glaswand ist keine Tür zur Dusche nötig.

Balkonkabine 724
Balkonkabine 724

Der Vergrößerungsspiegel ist der komfortabelste, den ich bislang auf einem Kreuzfahrtschiff gefunden habe – insbesondere mit blendfreier, gleichmäßig heller Beleuchtung.

Balkonkabine 724
Balkonkabine 724

Das bereits angesprochene, von der Natur inspirierte Design geht an einer Stelle im Bad etwas weit: Der Wasserhahn ist durch seine elegante, leicht geschwungene Form hübsch, aber schwierig zu bedienen. Vor allem mit seifigen Händen ist es kaum möglich, das Wasser auf- oder abzudrehen.

Lichtsteuerung und Nachtlicht

Die intuitive Lichtsteuerung hatte ich bereits angesprochen. Hinzu kommt ein exzellentes Feature, das ich so noch auf keinem anderen Kreuzfahrtschiff gesehen habe: Im Display der Klimaanlage sind zusätzliche Optionen für die Beleuchtung in der Kabine integriert. Über sie kann man – wenn man möchte – die Standardhelligkeit jeder einzelnen Leuchte  in der Kabine einzelnen bestimmen. Wer es im Badezimmer also lieber etwas heller hat oder die Balkonbeleuchtung romantisch halbdunkel, kann das hier per Touchscreen definieren.

Sehr bequem: Ein Bewegungssensor steuert ein automatisches Nachtlicht am Flurboden zum Badezimmer. Wenn man kein Nachtlicht möchte, kann man das mit einem kleinen Trick sogar deaktivieren – indem man das Nachtlicht abends einmal über den Bewegungsmelder aktiviert und dann per Schalter abschaltet.

Ansonsten ist es gelungen, die Kabinen absolut dunkel zu gestalten, sodass nachts keine Standby-Lämpchen, dauerhaft leuchtenden Nachtlichter oder ähnliches stören. Einzige Ausnahme ist das Klimaanlagen-Display, was sich aber beispielsweise mit Hilfe des Polarparkas am benachbarten Kleiderhaken abdunkeln lässt.

Ein Pooldeck, das eher an ein Luxus-Kreuzfahrtschiff erinnert

Das Pooldeck der Hanseatic Spirit erinnert optisch eher an das Pooldeck eines Luxus-Kreuzfahrtschiffs abseits des Expeditionsbereichs.

Pool
Pool

Das Pooldeck ist rundum verglast und öffnet sich seitlich mit den bereits erwähnten, ausfahrbaren Glasbalkonen. Der Pool ist zwar nicht sonderlich groß, reicht aber für ein paar Schwimmzüge aus. Bei Seegang kann er in der Mitte sogar geteilt werden, um die Wasserbewegungen abzudämpfen.

Nach oben hin ist das Pooldeck prinzipiell offen. Es lässt sich aber mit verschiebbaren Sonnensegeln überdachen, sodass der Poolbereich, Whirlpool, Sonnenliegen und Poolbar vor Sonne ebenso wie vor Regen geschützt ist, ohne den Pool aber komplett mit einem Glasdach zu verschließen.

Pool
Pool

Nachteil des auf diese Weise geschlossenen Pooldecks: Der Zigarettenrauch aus dem Raucherbereich an Steuerbord zieht nicht sonderlich schnell ab, sodass man den Rauch auch am restlichen Pooldeck mehr oder weniger deutlich abbekommt, je nachdem, wie viele Raucher wie intensiv auf der jeweiligen Reise rauchen. Auf unserer Alaska-Reise waren das erfreulich wenige.

Spa, Sauna, Sport und Fitness-Studio

Für ein so kleines Schiff erstaunlich großzügig ist der Spa-Bereich mit finnischer Meerblick-Sauna, Dampfsauna, Eisbrunnen und Erlebnisduschen sowie Ruhebereich innen und im Freien. Das Spa selbst verfügt über mehrere Anwendungsräumen und einen Beauty-Salon. Anders als auf internationalen Schiffen ist die Sauna übrigens textilfrei.

Spa, Sauna
Spa, Sauna

Das Fitness-Studio mit Trainingsgeräten hat inklusive eines Kursraums eine Fläche von 100 Quadratmetern. Es bietet auch einige seltenere Trainingsmöglichkeiten wie etwa eine Rudermaschine, Sprossenwand und Boxhandschuhe.

Vor allem für warme Fahrtgebiete attraktiv ist die Marina am Heck der Hanseatic Spirit. Kajaks (gegen Aufpreis), Stand-up-Paddleboards und Schnorchelausrüstung sind an Bord. Auf unserer Reise wurde die Marina einmal als Ausstieg nach einer Zodiak-Ausfahrt genutzt.

Fitness-Studio
Fitness-Studio

In kalten Fahrtgebieten kommt eher der seitliche Ausstieg auf Deck 3 zum Einsatz. Angenehm, wenn auch auf unserer Alaska-Reise nicht benötigt: Die Stiefel-Reinigungsanlage ist, anders als älteren Expeditions-Kreuzfahrtschiffen, im Inneren des Schiffs, also im Warmen. Der Stiefelraum ist gleich nebenan.

Mein Fazit zur Hanseatic Spirit

Das Expeditionsschiff-Konzept der Hanseatic Spirit wirkt auf mich ebenso schlüssig wie elegant und modern. Das bestätigt meinen Eindruck von der kürzeren Reise auf der Hanseatic Nature 2019 in Chile. Hapag-Lloyd Cruises hat der Versuchung widerstanden, Gimmick-Features wie U-Boot oder Hubschrauber einzusetzen. Stattdessen liegt der Schwerpunkt auf Features, die der Passagier regelmäßig und intensiv nutzen kann und die viel Komfort bieten, was vor allem auf längeren Reisen viel wichtiger ist.

Hanseatic Spirit
Hanseatic Spirit

Design und Raumaufteilung vermitteln einen sehr großzügigen Eindruck und außer im Innenbereich des Lido-Restaurants hat man in allen öffentlichen Bereichen einen freien Blick zu beiden Seiten des Schiffs nach draußen, oft auch 180-Grad-Blick seitlich plus vorne oder hinten – für ein Expeditionsschiff ideal.

Holgate Glacier
Spirit Walk der Hanseatic Nature, am Holgate Glacier, Alaska

Und auch Außenflächen hat das Schiff reichlich: von nach vorne verglasten oder teilweise geschützten Aussichtsbereichen bis hin zum komplett offen Spirit Walk vorne am Bug. Und wenn das Wetter einmal gar nicht mitspielt oder man’s einfach einmal gemütlicher angehen will, ist die großzügige Observation Lounge dafür ein guter Platz.

Sun Deck
Sun Deck

Essen und Service sind bei Hapag-Lloyd Cruises wie gewohnt sehr gut und ich habe – wie online in jüngster Zeit gelegentlich kritisiert – auch kein Nachlassen in der Qualität feststellen können.

Languste
Languste, perfekt glasig gebraten

Der Service ist auf gewohnt hohem Niveau und gerade auf diesem kleinen Schiff ausgesprochen persönlich und herzlich. Nach wenigen Tagen sprechen mich die meisten Crewmitglieder mit Namen an.

Marina, Maitre d'Hotel Mathias Klampfer
Maitre d’Hotel Mathias Klampfer

Auch ein konkretes Beispiel zeigt, wie sehr sich die Crew um die Passagiere kümmert: Stammleser wissen, dass ich gerne in einer komplett dunklen Kabine schlafe. Auf der Hanseatic Spirit ist das auch beinahe perfekt, lediglich das Display der Klimaanlagensteuerung lässt sich nicht verdunkeln.

Auf Nachfrage an der Rezeption nach Abhilfe kommt kurz darauf die Hausdame persönlich vorbei – und findet eine ebenso einfache wie perfekte Lösung: Ich bekomme zwei sehr starke Magneten, mit denen ich den neben dem Display hängenden Polarparka über das Display ziehen fixieren kann.

Shanty-Chor der Crew
Zum Abschied am vorletzten Tag singt der Shanty-Chor der Crew

Insgesamt schafft die Besatzung der Hanseatic Spirit eine angenehm familiäre Atmosphäre und überrascht immer wieder mit liebenswerten Details. Das ist beispielsweise an einem Abend nach dem Dinner eine Pop-up-Bar an der Rezeption, an der in Alaska produzierter Wodka, Whiskey und Portwein serviert werden. Oder einer Champagner-Bar auf der Marina, als wir nach einer Zodiac-Ausfahrt zurück aufs Schiff kommen.

Champagner zur Begrüßung nach einer Zodiacfahrt

Fakten und Daten: Hanseatic Spirit im Detail

  • Bauwerft: Stahlbau bei Vard Tulcea (Rumänien), Ausrüstung bei Vard Langsten (Norwegen)
  • Baujahr: 2021
  • Auslieferung: 28. Juni 2021
  • Taufe: 24. August 2021 vor Helgoland
  • Taufpatin: Kegelrobbe Nemirseta („Nemi“), vertreten durch Ulrike Meinfelder, Tierärztin der Seehundstation Friedrichskoog
  • Flagge: Malta
  • Tonnage: BRZ 15.651
  • Länge: 138,8 Meter
  • Breite: 22,3 Meter
  • Tiefgang: 5,75 Meter
  • Eisklasse: PC6
  • Autonome Reichweite: knapp 8.000 Seemeilen (15.000 Kilometer) für bis zu 36 Tage
  • Crew: 175
  • Passagiere 230 (Antarktis, Spitzbergen: 199)
  • Passagierdecks: 7
  • Zodiacs: 17

Mehr über die zur Hanseatic Spirit

Der Bau der Hanseatic Spirit hatte im Juni 2019 mit dem ersten Stahlschnitt in der Vard-Werft in Rumänien begonnen. Etwas verzögert durch die Pandemie wurde der Stahl-Rohbau dann Ende 2020 nach Norwegen in die Vard-Werft im norwegischen Tomrefjord verholt, wo der Innenausbau stattfand. Am 28. Juni 2021 schließlich wurde die Hanseatic Spirit offiziell Teil der Hapag-Lloyd-Cruises-Flotte.

Hanseatic Spirit
Hanseatic Spirit

Die Taufpatin der Hanseatic Spirit ist sehr ungewöhnlich: Es ist nämlich symbolisch die Kegelrobbe Nemi, mit vollem Namen Nemirseta, ein Findelkind aus der Seehundstation Friedrichskoog. Ulrike Meinfelder, Tierärztin der Seehundstation, hat die Hanseatic Spirit stellvertretend am 24. August 2021 auf See vor Helgoland von einem Zodiac-Schlauchboot aus getauft.

Kapitän Axel Engeldrum
Kapitän Axel Engeldrum

Zunächst war die Hanseatic Spirit als „adults only“-Expeditionskreuzfahrtschiff gedacht, doch in dieser Radikalität hat Hapag-Lloyd Cruises das Konzept inzwischen wieder aufgegeben. Stattdessen haben einzelne Reisen, je nach Fahrtgebiet, ein Mindestalter für die Passagiere. Aber es gibt nun auch auf der Hanseatic Spirit explizit Familienreisen – „Reisen für junge Entdecker“ für 10- bis 17-jährige.

Die Hanseatic ist das dritte und vorerst letzte Expeditionskreuzfahrtschiff der Hanseatic-Neubaureihe bei Hapag-Lloyd Cruises. Ihre Schwesterschiffe sind die Hanseatic Inspiration (Indienststellung im Oktober 2019) und Hanseatic Nature (Indienststellung im Mai 2019).

Anmerkung*: Cruisetricks.de fährt mit der Hanseatic Spirit auf Einladung von Hapag-Lloyd Cruises.
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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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