„Absolutely horrific“? Oder nur ein kleiner, folgenloser Zwischenfall? Wie aus einer simplen Warnlampe im Maschinenraum der Vasco da Gama in den australischen Medien ein „Horror“-Ereignis wurde …
Die lokalen Medien sprechen von einem „stundenlangen“ Blackout – tatsächlich waren es etwa zwei Stunden am frühen Morgen. Ein Passagier wird in den Medien mit den Worten zitiert: „Wir treiben. Wir haben keinen Strom, kein Wasser, keine Toiletten, kein Kochen, nichts.“ Die Medien schließen daraus, dass die Situation „ziemlich ernst“ sei und die Vasco da Gama wie ein „Geisterschiff“ vor Adelaide treibe. Die Hilfsmaschine lief aber offenbar und es gab immerhin Licht an Bord.
Der Hubschrauber einer TV-Nachrichtenstation kreist über dem Schiff. Es wird berichtet, dass das Schiff 15 Prozent Schlagseite habe, was extrem viel wäre und sich anhand der Bilder und der Wettersituation vor Ort in keiner Weise nachvollziehen lässt.
Etwas auseinander gehen die Meldungen lediglich darüber, wie gut die Passagiere über die Situation informiert wurden. Berichtet wird von „sehr wenig Information“. Die Reederei CMV kommentiert dagegen, man habe die Passagiere über die Situation informiert.
Was war wirklich geschehen? Laut Maritime Bulletin – und in Ansätzen auch in den Berichten der Skandal-Medien – war eine Warnleuchte im Maschinenraum aufgeleuchtet. Daraufhin wurden die Maschinen kontrolliert heruntergefahren, um Schäden zu vermeiden, so wie man das auch bei einem PKW machen würde, bei dem die Motor-Warnlampe aufleuchtet. Die anschließende Fehlersuche ergab offenbar kein reales Problem, sodass die Systeme wieder hochgefahren werden konnten.
Das Ganze ereignete sich am frühen Morgen des 6. Dezember um etwa 5:45 Uhr lokaler Zeit vor der australischen Stadt Adelaide, in Sichtweite zum Hafen. Die Vasco da Gama lief letztlich mit lediglich zwei Stunden Verspätung in Adelaide ein, nachdem die Maschinen wieder in Betrieb genommen worden waren.