Betrachtet man den Deckplan der Wonder of the Seas, sieht das Pooldeck weitgehend aus wie auf den bisherigen Oasis-Class-Schiffen: Vier Pools, angeordnet links und rechts vom offenen Innenbereich mit Blick auf den Central Park, der sechs Decks tiefer liegt. Doch das täuscht und der neue Name „Caribbean Pool Deck“ deutet schon an, dass es hier größere Veränderungen gegeben hat. Tatsächlich ist die gesamte Anmutung des Pooldecks eine andere.
Zunächst: Beach Pool und der Kinder-Pool „Splashaway Bay“ liegen jetzt gegenüber. Der nach vorne verlegte Kinder-Pool ist damit in unmittelbarer Nähe der drei Wasserrutschen „The Perfect Storm“.

Bei den beiden übrigen Pools unterscheidet die Reederei nicht mehr zwischen Sports- und Main-Pool. Neu ist hier ein großflächiges Videodisplay an der Außenwand der Suite Neighborhood. Eine solche Videowand gibt es am Pooldeck der übrigen Oasis-Class-Schiffe nicht, da auf diesen Schiffen der Suiten-Komplex eine Glasfront zum Pool hat, hinter der die Suite Lounge und das Suiten-Restaurant liegen.

Zur Veranschaulichung habe ich aus einem Drohnen-Video von Royal Caribbean eine Ansicht der Wonder of the Seas von oben zusammengefügt und mit den wesentlichen Elementen des Pool- und Sportsdecks beschriftet. Perspektivisch ist das wegen der durch die Drohnenbewegung entstehenden Verzerrungen nicht perfekt (der Main-Pool-Bereich wirkt beispielsweise kleiner, als er ist), gibt aber einen guten Überblick:

Unterhalb der Video-Wand hat der Pool-DJ seinen Platz, die Musik kommt sehr lautstark aus zwei riesigen Boxen links und rechts des Video-Displays und schallt auch sehr laut bis hinunter in den Central Park.
Auf den bisherigen Oasis-Class-Schiffen wirkt das Pooldeck wie ein großflächiges Deck mit vier unterschiedlichen Pools, in der Mitte nur durch die Brücke über den Central Park unterbrochen. Auf der Wonder of the Seas sind es nun eher zwei deutlich voneinander abgetrennte Bereiche mit jeweils zwei Pools.

Auf den übrigen Oasis-Class-Schiffen unterbricht die Brücke über den Central Park nicht den Blick übers gesamte Pooldeck, wohingegen auf der Wonder of the Seas die in diese Brücke integrierten Sonnenliegen-Terrassen optisch eine klare Unterteilung in zwei Bereiche bewirken.

Die gesamte Mittelsektion wird optisch zusammengehalten durch eine zu den Seiten hin breiter werdende, offene Dachstruktur in dreieckiger Wabenstruktur. Außen prangt daran jeweils ein riesiges, nachts blau leuchtendes Royal-Caribbean-Logo.

Die Trennung der Pools hat einen weiteren, subtilen Effekt: Die beiden Haupt-Pools werden eher zu einem Bereich für Erwachsene, der sich ein wenig von dem Teil mit Splashaway Bay, Wasserrutschen und Beach Pool absetzt.

Das Mittelsegment hat Royal Caribbean gänzlich neu gestaltet. Es trennt nun die beiden Poolbereiche deutlich voneinander. Aus der Brücke über den Central Park wurde zu den beiden Hauptpools hin eine Art Tribüne mit abgestuften Ebenen mit Sonnenliegen und tribünenartige Sitzgelegenheiten, die sich über nahezu die gesamte Schiffsbreite erstrecken. Auf deren Rückseite, zum Beach- und Kinder-Pool ausgerichtet, hat der Softeis-Stand „Sprinkles“ endlich einen guten Standort bekommen.

Links und rechts dieser Mittelsektion ist im Main-Pool-Bereich jeweils ein Infinity-Whirlpool integriert, der von der oberen Ebene zugänglich ist. Whirlpools gibt es am Pooldeck auch auf den anderen Oasis-Class-Schiffen, dort allerdings nicht in der Infinity-Variante mit Zugang vom Sonnendeck, sondern direkt am Pooldeck neben den Pools.

Neu ist an den Pools auch die große Zahl an direkt im Wasser stehenden „in-pool Loungern“ – solide, weiße Liegen direkt am Pool. Diese Art von Liegestühlen findet man inzwischen auf vielen Kreuzfahrtschiff-Neubauten der jüngeren Zeit.

Der Beach-Pool sowie die beiden Hauptpools haben damit viel mehr Strand-Anmutung als bisher, weil man den Beckenrand optisch kaum noch wahrnimmt. Die nassen und trockenen Bereiche gehen scheinbar fließend ineinander über – auch wenn natürlich weiterhin ein Beckenrand mit Überlauf vorhanden ist.

Ebenfalls neu sind einige „Casitas“ – Cabana-artige Liegebereiche mit Sonnenschutz auf dem Sonnendeck, das um die Poolbereiche herumläuft. Die kann man mieten, wenn man sich einen dieser exklusiven Plätze am Sonnendeck gönnen will (199 Dollar pro Tag an Seetagen, 149 Dollar an Tagen mit Hafenstopp).
The Lime and Coconut Bar
Die ehemals drei Bars in dieser Mittelsektion – Pool Bar, Mast Bar und Sands Bar – wurden zusammengefasst unter dem Namen „The Lime and Coconut Bar“.

Die Lime and Coconut Bar besteht aber weiterhin aus drei Bars mit zwei Tresen auf Deck 15 sowie einer ovalen Bar an Backbord auf Deck 16, wo direkt nebenan auch die Pool-Band eine kleine Bühne hat.
Solarium: vollständig geschlossen und klimatisiert
Eine Entwicklung, die Royal Caribbean schon auf der Symphony of the Seas begonnen hatte, ist auf der Wonder of the Seas nun vollendet: Das Solarium – ruhiges, für Erwachsene reserviertes Sonnendeck, oben ganz vorne – ist vollständig verglast und klimatisiert. Insgesamt nähert sich das Ambiente des Solariums, auch durch zusätzliche Pools, dem Solarium auf den Schiffen der Quantum-Klasse an.

Auf den übrigen Oasis-Class-Schiffen hat das Solarium noch einen offenen, luftigen Charakter und ist zwar mit Sonnensegeln und Windabweisern teilweise überdacht, aber eben an der frischen Seeluft.
Bereits auf der Symphony of the Seas wurden die beiden Restaurants im hinteren Bereich des Solariums, das Seafood-Restaurant Hooked und das Solarium Bistro, komplett verglast und klimatisiert. Nun ist auch das übrige Solarium klimatisiert und wirkt wie ein riesiges Kuppelzelt.

Nur die beiden Außenbereiche direkt über der Brücke, erreichbar von der unteren Ebene des Solariums, sind noch unter freiem Himmel. Den „King of the World“-Glasboden an der Backbord-Seite gibt es auf der Wonder of the Seas hier nicht mehr.

Die Klimatisierung des Solariums hat Vorteile: An heißen Tagen in der Karibik, ebenso wie an kalten Tagen in Europa ist das geschlossene, klimatisierte Solarium wesentlich angenehmer und unabhängig vom Wetter nutzbar.
Die geschlossene Variante hatte Royal Caribbean ursprünglich so geplanten, weil das Schiff ganzjährig, also auch in er kühlen Jahreszeit, in China eingesetzt werden sollte. Nun ist die Wonder of the Seas eben das Oasis-Class-Schiff, das sich am besten für den Einsatz auch in kühleren Fahrtgebieten eignet. An vielen Stellen im Freien, beispielsweise den Bars, sind aus dem gleichen Grund Heizstrahler vorgesehen, vor allem bei den Bars und Außenbereichen von Restaurants.

Deutlich vergrößert hat Royal Caribbean den Pool-Bereich im Solarium. Zu dem relativ tiefen Pool mit bodentiefer Glaswand sind zwei abgestufte Ebenen mit breiten, seichteren Pools mit Liegestühlen direkt im Wasser hinzugekommen.

Auf das opulente Kunstwerk zentral im Solarium vor der Bar hat man auf der Wonder of the Seas verzichtet und stattdessen einen Elefanten und eine Giraffe in grüner Gras-Struktur nahe den beiden Whirlpools platziert.

Von den beiden großen, über die Bordwand hinausragenden Infinity-Whirlpools gleich außerhalb des Solariums auf Deck 15 ist auf der Wonder of the Seas nur einer erhalten geblieben. Anstelle des zweiten gibt es hier nun die neue Vue Bar.
The Vue Bar
Dem Platz von einem der beiden überhängenden Whirlpools auf Deck 15 nahe dem Solarium nutzt Royal Caribbean auf der Wonder of the Seas als große, neue Bar.

„The Vue Bar“ bietet einen weiten Blick von hoch oben seitlich vom Schiff übers Meer. Die Bar ist eine ruhige Alternative zur großen „Lime and Coconut“-Bar am Pool und eine schöne Alternative für alle, die lieber einen Aperol Spritz oder Cocktail in Ruhe genießen, als sich in den Trubel am Pool zu stürzen.

Die Vue Bar hat sogar auch einen eigenen Signature-Cocktail, „The Perfect Vue“ mit Sekt, Erdbeer-Gin, Campari und Orangensaft.

Zum Sonnenuntergang ist die Vue Bar ein kleiner Geheimtipp. Nachts schafft das bunt leuchtendes Dach der Bar eine spezielle Atmosphäre. Einen kleinen Nachteil hat die Vue Bar allerdings: Außer einer Verglasung an der Reling hat sie keinen weiteren Windschutz, sodass es während der Fahrt je Temperatur und nach Windrichtung ein wenig ungemütlich werden kann.