Die Berber-Affen am großen Felsen von Gibraltar sind die große Attraktion der britischen Stadt an der Südspitze Spaniens. Sieht man genauer hin, hat das aber auch seine Schattenseiten, vor allem für die Affen. Mit der Sun Princess mache ich einen Stopp in Gibraltar, fahre auf den Felsen, zu den Affen und verrate Euch, wo es in Gibraltar das beste Gelato gibt.
Es ist ein etwas längerer Spaziergang durch die Main Street der Altstadt von Gibraltar vom Kreuzfahrt-Terminal bis zur Talstation der Gondelbahn hinauf auf den 426 Meter hohen Felsen von Gibraltar. Bunte Häuser, enge Gassen, alte Gemäuer und historischen Gebäude machen den Weg kurzweilig. Aber mein eigentliches Ziel ist der Felsen und die Berber-Affen dort.
Die Bergbahn beginnt offiziell um 9:30 Uhr ihren Betrieb, auch der Naturpark am Gibraltar-Felsen öffnet um diese Zeit. Doch wenn ein großes Kreuzfahrtschiff im Hafen liegt, fahren die ersten Gondeln offenbar auch schon früher. Wer das Ticket vorher im Internet kauft, kommt noch schneller nach oben, an der Kassenschlange vorbei.
Tipp: Die zusätzlichen drei Pfund für die Talfahrt kann man sich im Grunde sparen. Denn bis man am „Apes‘ Den“, dem Top-Spot für die Affen angekommen ist, hat man den halben Rückweg ins Tal schon geschafft. Hinunter in die Stadt läuft es sich von da aus leichter als wieder den Berg hinauf zur Gondelstation.
Mit Glück ist der Gibraltar-Felsen wolkenfrei und über dem Meer liegt morgens eine Nebelschicht – dann wird die ohnehin schon großartige Aussicht von dort oben noch einmal spektakulärer.
Über die Straße von Gibraltar reicht der Blick bis nach Ceuta und Marokko.
Die Berber-Affen vom Gibraltar-Felsen
Am besten zu beobachten sind die Berber-Affen übrigens nicht etwa an dem auf den Karten eingezeichneten „Apes‘ Den“. Denn dort kippen Busse die Touristenmassen aus und die Affen sind nur mit den Menschen und ihren Selfiewünschen beschäftigt. Weiter oben, gleich nach der Bergstation der Gondel und am Weg bis zur St. Michael‘s Cave laufen einem immer wieder Affen über den Weg. Dort kann man die Tiere mit viel weniger Touristen ganz in Ruhe beobachten – und auch ein paar hübsche Fotos knipsen, ohne dass sich auf jeden Affen gleich eine ganze Horde Menschen stürzt.
Unten am „Apes‘ Den“ treffe ich zufällig eine junge Wissenschaftlerin aus Frankreich, die einige Tage die Berber-Affen beobachtet und fotografiert. Sie sitzt still im Hintergrund, beobachtet und dokumentiert auch, wie intensiv die Affen von den Touristen belagert und bedrängt werden. Zu manchen Tageszeiten verzeichnet sie jede Minute eine Busankunft, erzählt sie mir.
Füttern der Affen ist natürlich streng verboten, die Strafe ist laut den Warnschildern 4.000 Gibraltar-Pfund. Und tatsächlich ist es keine gute Idee, Essen auch nur dabei zu haben. Denn die ansonsten beeindruckend sanftmütigen und friedlichen Affen gehen sofort auf jeden Touristen los, der eine Tüte mit Essen dabei hat. Schokolade und Chips mögen sie angeblich am liebsten. Nur für denjenigen, der das Futter dabei hat, ist das alles andere als lustig.
Das Fütterverbot scheint allerdings nicht zu gelten für die Tour-Guides. Oder die für die Überwachung Zuständigen schauen in die andere Richtung. Einige der Guides haben Erdnüsse dabei, mit denen sie die Affen anlocken, damit ihre Touristen-Gruppe Selfies mit den Affen machen kann und den Guide dafür hinterher mit mehr Trinkgeld belohnt. Einige geben den Touristen die Nüsse sogar in die Hand, damit sie die Affen selbst damit quasi für das Foto belohnen können.
Die Wissenschaftlerin ist davon genervt. Viel zu viele Menschen kämen den Affen hier viel zu nahe. Das tue den Tieren überhaupt nicht gut. Und auch wenn sie in Gibraltar lange schon als Touristenattraktion herhalten müssen: Berber-Affen sind als stark gefährdet eingestuft. Die französische Wissenschaftlerin sagt, es gebe in Algerien, Marokko und eben in Gibraltar nur noch etwa 6.000 von ihnen.
Das beste Gelato von Gibraltar: „Gela’ti amo“
Auch wenn man mit der Gondel auf den Felsen hinauffährt: Es ist ein anstrengender Tag, an dem man viele Schritte geht, meist steil bergauf und bergab. Rund 15.000 Schritte bin ich auf meiner Tour gelaufen, und dabei war ich noch nicht einmal in dem Bereich mit den geschichtsträchtigen Stätten aus dem Zweiten Weltkrieg. Da kann man sich auch mal eine kleine Belohnung gönnen …
Auf dieser Reise bin ich bei jedem Hafenstopp auf der Suche nach den besten Gelaterias, nach der besten Eiscreme, dem besten Gelato der Stadt. Für Gibraltar kann ich das ganz einfach und kurz machen: Es gibt genau eine gute Gelateria – aber die lohnt sich dann auch wirklich.
„Gela’ti amo“, Hausnummer 178 direkt an der Main Street, wirkt recht unscheinbar, die Auswahl an Eis-Sorten ist klein, aber das Gelato ist großartig. Probiert habe ich Pistazie und Dunkle Schokolade – beides Sorten, an denen man gute Qualität leicht erkennen kann. Geöffnet hat Gela’ti amo übrigens ab 12:00 Uhr mittags.
Das Pistazien-Eis ist fest und cremig, mit intensiven Pistaziengeschmack und einem Hauch von Salz – genau so mag ich Pistazieneis. Das Eis von der dunklen Schokolade war mindestens genauso lecker, denn bei einer fast schon mächtig wirkenden Konsistenz wie von festem Nugat hatte das Schoko-Gelato eine tolle Balance mit gerade genug Süße, dass die Bitterkeit des Kakaos nicht unangenehm im Mund bleibt. Für Gibraltar ist Gela’ti amo also für Eisliebhaber eine absolute Empfehlung.