Die Sun Princess ist das erste Kreuzfahrtschiff einer neuen Schiffsklasse. Vieles an ihr ist größer und anders als von Princess Cruises gewohnt. Ich war eine Woche mit dem neuen Flaggschiff von Princess Cruises im Mittelmeer unterwegs und habe mir die Sun Princess ganz genau angesehen.
Ein so großes Kreuzfahrtschiff wie die Sun Princess würde man bei einer Premium-Reederei eher nicht erwarten. Doch Princess Cruises zeigt, dass man auch mit über 4.000 Passagieren die Qualität eines viel kleineren Schiffs abliefern kann.
Zugleich ermöglicht der viele Platz auf der Sun Princess eine enorme Vielfalt an Pools und Sonnendecks, Restaurants, Bars und Entertainment. Und es ist der Reederei gelungen, einen Fun-Bereich für Familien auch mit kleineren Kindern hinzuzufügen, ohne damit das Ambiente des übrigen Schiffs zu verändern. Denn wer möchte, kann den „Park 19“ auch komplett ignorieren und nimmt diesen Familienbereich kaum bewusst wahr.
Die Sun Princess ist mit 4.300 Passagieren (Doppelbelegung der Kabinen) und 345,5 Metern Länge das bislang größte Kreuzfahrtschiff für Princess Cruises. Die Kreuzfahrtschiffe der nächstkleineren Schiffsklasse, der Royal Class, haben Platz für 3.560 Passagiere. Die neue Sphere Class fährt mit recht umweltfreundlichem LNG als Treibstoff und geht für Princess auch deshalb einen neuen Weg, weil sie deutlich mehr für Kinder und Familien bietet.
Video-Portrait der Sun Princess
Wer sich lieber per Video einen Überblick verschaffen will, bekommt einen ersten Eindruck von der Sun Princess in unserem Video-Portrait:
Alle ausführlichen Details und Besonderheiten finden Sie allerdings nur im folgenden, umfassenden Schiffsportrait.
Themen in diesem Beitrag:
- Video-Portrait der Sun Princess
- The Dome und die Sea View Terrace
- The Piazza und Sphere
- Promenadendeck mit Restaurants und Lounge-Bereichen
- Wake View Terrace und Infinity-Pool
- Geheimtipp: Außendecks mit Blick nach vorne und hinten
- Lido Pool
- Familien-Spaß im „Park 19“
- Kids- und Teens-Clubs
- Schiff-im-Schiff-Konzept, The Sanctuary, Cabanas Deck
- Nebenkosten unter Kontrolle: Plus Package und Premier Package
- Meine Kabine: Cabana Mini Suite 12427
- Medallion statt Kabinenkarte
Mehr zur Sun Princess lesen Sie in Teil 2: Restaurants, Bars, Entertainment, Fazit, Zahlen und Fakten zur Sun Princess
The Dome und die Sea View Terrace
Ein Foto beschreibt „The Dome“ der Sun Princess besser als Worte. Diese riesige Glaskuppel liegt fast ganz vorne, oben auf Deck 18 der Sun Princess.
Davor erstreckt sich auf mehrere Ebenen abgestuft die Sea View Terrace – ein mit geschwungenen Glaspanelen als Windschutz teils überdachtes Sonnendeck im Freien mit Blick nach vorne. Inspiriert ist der Dome übrigens von den Terrassen Santorinis, sagt Princess Cruises.
Die Sea View Bar hat die schönste Lage einer Bar auf dem Schiff und ist gleichzeitig etwas abseits, sodass der Andrang hier geringer ist als anderswo.
Auf den ersten Blick mag The Dome an den Aqua Dome von Royal Caribbeans Icon of the Seas denken lassen. Doch der Charakter der beiden Räume ist ein gänzlich anderer. Insbesondere liegt der Außenbereich vor dem Dome, die Sea View Terrace, im Freien, anders als auf der Icon of the Seas. Die Sea View Terrace ist ein Sonnen- und Pooldeck und erinnert stark an das Solarium der ersten Oasis-Class-Schiffe. Auf den neueren Schiffen hat Royal Caribbean diesen Bereich – zum Bedauern vieler Passagiere – immer stärker mit einem Glasdach überzogen hat und letztlich auf der Icon of the Seas dann ganz zu einem Innenraum gemacht hat.
Sehr charmant ist die Idee von Princess Cruises, den inneren, mit der großen Glaskuppel überzogenen Bereich mit der Sea View Terrace im Freien über einen Pool zu verbinden, der von beiden Seiten zugänglich ist.
So ist der Bereich auch dann zumindest halbwegs nutzbar, wenn es draußen kühl ist oder schlechtes Wetter die Laune auf ein Sonnendeck im Freien verdirbt. Denn auf den terrassenartigen Abstufungen des Dome gibt es eben auch Sonnenliegen, klimatisiert und wetterschützt. Und es gibt sowohl im Freien als auch innerhalb des Dome eine Bar – auch dies also wetterunabhängig.
Shows und Yoga-Sessions im Dome
Zugleich dient der Dome aber auch als Ort beispielsweise für Yoga-Sessions mit dem Gefühl, im Freien zu sein. Und am Spätnachmittag und Abend gibt der Dome eine Bühne für fantasievolle Artistik-Shows ab. Ein Video-Display hinter der Bühne ermöglicht ein Bühnenbild, ansonsten ist der Blick aufs Meer, den Himmel und den Sonnenuntergang die Kulisse.
Allerdings bietet The Dome lediglich Platz für 250 Passagiere. Zumindest auf meiner Reise führte das zu Anstehschlangen für die Shows schon über 60 Minuten vor Beginn. Wer zur Einlasszeit 30 Minuten vor der Show erschien, hatte keine Chance mehr auf einen Platz. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieses Problem löst, wenn erst einmal alle Dome-Shows tatsächlich laufen und Princess infolgedessen die Zahl der Show erhöht. Auch ein Platzreservierungssystem über die Medallion-App wäre sinnvoll, um Anstehzeiten zu vermeiden.
The Piazza und Sphere
Das Zentrum der Sun Princess bildet „The Piazza“. Das Design unterscheidet sich deutlich von der glamourösen Optik der Piazza ältere Princess-Kreuzfahrtschiffe. Die Piazza erstreckt sich über drei Decks …
… und ist umgeben von der „Sphere“ – einer auf beide Seiten nach außen gewölbten Glasfront. Von außen wirkt die Sphere wie eine riesige Kugel, die mitten im Schiff platziert wurde.
Von der Sphere auf die neue Schiffsklasse, zu der die Sun Princess gehört, auch ihren Namen: Sphere Class. Die Piazza erinnert in ihrer Architektur stark beispielsweise an das Theatrium der AIDAnova oder des Colosseo der Costa Toscana.
Dennoch ist die Sphere Class bei Princess Cruises tatsächlich eine eigen Schiffsklasse und basiert nicht au der gleichen Architektur wie diese Schiffe der Schwesterreedereien bei Carnival Corp. In meinem Beitrag zum Werftbesuch auf der Sun Princess im Dezember 2023 habe ich das schon einmal ausführlicher beschrieben.
Die große Glasfront lässt viel Tageslicht ins Innere und lässt die Bereiche rund um die Piazza sehr hell, offen und großzügig wirken. Besonders schön sind die Plätze in den Bars oder auch im Restaurant „Kai Sushi“ direkt an der Fensterfront. Dieser weite Blick aufs Meer ist großartig, ein Cocktail im Crooners oder der Bellini Cocktail Bar mit Livemusik-Unterhaltung zum Sonnenuntergang ein stimmungsvoll ein Stieg in den Abend.
Die Piazza dient den ganzen Tag über als Entertainment-Fläche, von Zumba- und Tanzkursen über Egg-drop- und Papierflieger-Wettbewerbe bis hin zu Livemusik von Streichern oder lokalen Musikgruppen in den Häfen sowie Musik- und Tanz-Shows des Entertainment-Teams.
Auf Deck 9 findet sich an der Piazza auch das International Café mit Kaffeespezialitäten (kostenpflichtig), Sandwiches, Kuchen und Desserts (auch ohne Kaffee-Kauf kostenfrei). Darunter auch mein persönlicher Favorit: portugiesische Pastel de Nata. Die gibt es bei Princess Cruises nur auf diesem Schiff. Grund: Der Hoteldirektor ist Portugiese.
Direkt neben dem International Café führt eine Glasboden-Brücke ganz nah an der Glasfront der Sphere vorbei – ein beliebtes Fotomotiv.
Und noch ein Foto-Tipp: Auf Deck 7 gibt es auf beiden Seiten der Piazza kleine Außenbereiche, ideal für ein Foto zum Sonnenuntergang, wer möchte mit Spiegelung in der Sphere.
Promenadendeck mit Restaurants und Lounge-Bereichen
Auf Kreuzfahrtschiffen gibt es seit einigen Jahren gegenläufige Trends, was das Promenadendeck angeht. Einst als ruhiger Ort, um das ganze Schiff herumlaufende, mit Teakholz-Boden und Sonnenliegen beliebt, gibt es nun Schiffe, die überhaupt keine Promenade mehr haben. Und es gibt Schiffe wie die Sun Princess, auf denen die Promenade neben dem Pooldeck zu einem zweiten, wesentlichen Außenbereich des Schiffs wird, sehr breit und vielseitig genutzt.
Auf der Sun Princess ist das besonders gut gelungen. Das liegt auch daran, dass Princess Cruises das Buffet-Restaurant „The Eatery“ (ursprünglich als „World Fresh Marketplace“ geplant) nach hier unten auf Deck 9 verlegt hat.
Hinter dem Buffet liegen „Butcher‘s Block by Dario“ und „The Catch by Rudi“, die zum Frühstück und Lunch als Teil des Buffets mitgenutzt und erst abends, hübsch eingedeckt, zu Spezialitäten-Restaurants werden.
Auf der Promenade gibt es sehr viele Restaurant-Plätze im Freien, was ich persönlich sehr schätze. Und weil Amerikaner zumeist lieber in klimatisierten Räumen essen, gibt es dort meist auch viel Platz, teils im Schatten, teils in der Sonne. Auf meiner Reise habe ich dort jeden Tag ganz in Ruhe in der Morgensonne im Freien gefrühstückt.
Daneben gibt es auf der Promenade auch direkt im Freien die Stände „Promenade Slice“ und „Promenade Grill“ mit (sehr guter) Pizza, Burgern und Hotdogs. 570 Außen-Sitzplätze gibt es entlang der Promenade insgesamt, in „The Eatery“ innen sind es 742.
Aber, und das ist das wirklich Angenehme an der Interpretation dieser Promenade-Variante auf der Sun Princess: Hier gibt es auch Lounge-Ecken und -Bereiche, in denen man ziemlich in Ruhe ein Buch lesen, einen Drink genießen kann.
Wake View Terrace und Infinity-Pool
Zum Heck hin schließt sich an die Promenade, mit Treppen nach unten ein Deck tiefer, die Wake View Terrace.
Hier liegt der spektakuläre Infinity-Pool der Sun Princess, flankiert von zwei erhöhten Whirlpools, jeweils mit großartigem Meerblick.
Die Kellner der benachbarten Bar liefern Drinks gerne auch direkt an den Infinity-Pool oder den Whirlpool. Schön für Raucher: Die Steuerbordseite der Sea View Terrace ist einer der wenigen ausgewiesenen Raucherbereiche an Bord der Sun Princess.
Geheimtipp: Außendecks mit Blick nach vorne und hinten
Von vielen Passagieren unbemerkt gibt es am Heck der Sun Princess zwei verglaste Aufzüge, die über die gesamte Schiffshöhe von Deck 18 bis hinunter zur Sea View Terrace führen. Man erreicht den Infinity-Pool also von jedem Kabinengang aus direkt mit diesem Aufzug.
Noch weniger Passagier bemerken aber, dass es am Heck, parallel zu den beiden Aufzügen, auch Treppen im Freien gibt, die von Deck 10 bis 16 führen – mit jeweils einer Art öffentlichem Heck-Balkon auf jedem der Deckt, freilich ohne Sonnenliegen, aber mit schöner Aussicht nach hinten und hinunter auf die Wake View Terrace.
Vergeblich sucht man auf der Sun Princess zunächst auf den Pool- und Sonnendecks einen Bereich mit freiem, nicht verglastem Blick nach vorne. Doch es gibt solche Bereiche, sogar sehr schöne. Man muss sie nur finden.
Läuft man in den Kabinengängen der Decks 10 oder 11 ganz nach vorne, findet man dort jeweils eine unscheinbare Tür mit bullaugenartigem Fenster – und die führt ins Freie. Unterhalb der Brücke gibt es dort zwei Außendecks mit direktem Blick nach vorne und zur Seite. Zumeist ist man dort auch ganz allein, weil sich hierher kaum ein Passagier verirrt. Besonders schön ist es hier bei der morgendlichen Einfahrt in einen Hafen.
In diesem Zusammenhang aber auch ein Tipp für die Kabinenwahl: Der Zugang zu diesen Außenbereichen auf den Decks 10 und 11 führt jeweils durch eine sehr schwere und daher lautstark zuschlagende Tür, die man auch bei bestem Willen nicht leise schließen kann. Wer lärmempfindlich ist, sollte daher Kabinen in diesem Bereich eher meiden.
Lido Pool
Das Pooldeck der Sun Princess mit dem Lido Pool ist recht klassisch angelegt und bietet gleich zwei Pools, die sowohl groß als auch tief genug sind, dass man darin ein paar Meter schwimmen kann. Umlaufend ein Deck höher gibt es ein zusätzliches Sonnendeck, das zugleich dafür sorgt, dass es unten am Pool auch viele Sonnenliegen im Schatten gibt. Auch am Seetag hatte man hier auf meiner Reise durchaus die Chance, noch einen freien Platz zu finden.
Dominiert wird der Lido Pool von der riesigen Video-Leinwand, auf der auch nachmittags schon Kinofilme oder Konzertmitschnitte gezeigt werden. Zugleich versteckt der Video-Screen weitgehend den dahinter liegenden Fun-Bereich „Park 19“ zwei Decks höher auf Deck 19.
Viel Platz bietet die Sun Bar oberhalb des Pools mit einer schönen Aussicht aus Meer und den Pool. Für den kleinen Hunger kann man sich ein Deck tiefer mit gutem Fastfood versorgen.
Denn obwohl das Buffet-Restaurant auf der Sun Princess unten am Promenadendeck liegt, gibt es am Pool einige Essensangebote – von Pizza, Burger und Hot Dogs über Tacos bis zu einer Salatbar. Den Weg ans Buffet kann man sich also oft sparen, wenn es auf der Sonnenliege gerade besonders gemütlich ist.
Familien-Spaß im „Park 19“
Eine Neuheit bei Princess Cruises ist der Fun-Park für Familien auf Deck 19, der „Park 19“. Allerdings kann ich davon lediglich Bilder zeigen, denn weil die finale, technische Abnahme für die Anlagen dort auf dem neuen Schiff noch fehlte, war der Park 19 auf meiner Reise größtenteils noch nicht in Betrieb.
UPDATE: Ende Juli teilte Pricness Cruises mit, dass wesentliche Teile von Park 19 nicht in Betrieb gehen werden, man habe die Abnahme verweigert. Grund sind – mutmaßlich – nicht behebbare Sicherheitsmängel an der Anlage, siehe unser News-Beitrag „Roll Glider auf der Sun Princess endgültig außer Betrieb“.
Die folgende Beschreibung der drei Attraktionen Hochseilgarten, Coastal Climb und Roll Glider dient daher nur noch zur Dokumentation der ursprünglichen Pläne für diese Bereich auf der Sun Princess. Der Hängematen-Bereich, die Splash Zone sowie de Joggingbahn im Park 19 sind aber uneingeschränkt nutzbar.
Hier gibt es einen zwei Ebenen hohen Hochseilgarten („The Net“) …
… eine Splash Zone mit Wasserspielen für Kinder …
… einen Hindernis-Kletterparcour („Coastal Climb“), der Deck 19 bis 21 zu einer kleinen Aussichtsplattform namens „The Outlook“ führt …
… selbige war in der ursprünglichen Planung aber wohl einmal anders gedacht. Denn der Blick ist recht stark eingeschränkt durch das Video-Display des Lido-Pools, das direkt vor dem Outlook eingebaut ist.
Top-Attraktion des Park 19 ist der „Sea Breeze“-Rollglider. Das ist eine Art Zip-Line, bei der man – gut gesichert – unter einer Führungsschiene hängend motorgetrieben hoch über die Decks des Schiffs gleitet. Inspiriert soll diese Attraktion vom Konzept des Drachenfliegens sein und ein ähnliches Gefühl vermitteln.
Auf Youtube gibt Princess Cruises eine Computer-generierte Vorschau, wie eine Fahrt mit dem Sea Breeze Rollglider aussehen wird:
Bereits nutzbar ist dagegen die Joggingbahn rund um den Funpark …
… sowie der „Infinite Horizon“. Das ist eine schräg nach außen geneigte Glasfront, gegen die man sich lehnen kann und dann einen weiten Blick nach unten hat – je nach persönlichem Geschmack ist das Nervenkitzen, Faszination oder angsteinflößend.
Unweit der Joggingbahn hat Princess Cruises auf der Sun Princess auch das Fitness-Studio angesiedelt, gemeinsam mit dem Beauty Salon auf Deck 18 und unabhängig vom Spa, das auf den Deck 4 und 5 liegt.
Kids- und Teens-Clubs
Neben dem „Park 19“ gibt es auf der Sun Princess auch die typischen Kid- und Teens-Clubs: Der „Firefly“ ist für Kinder von 3 bis 7 Jahre sowie kleinere Kinder unter Aufsicht der Eltern. Der Teens Club „Neo Grove“ ist 8- bis 12-jährige, „The Underground“ für 13- bis 17-jährige.
Darüber hinaus bietet Princess Cruises im „Firefly“ auch einen Babysitter-Service für Kinder zwischen 3 und 12 Jahren an, der für fünf Dollar pro Stunde zwischen 22.00 und 1:00 Uhr abends zur Verfügung steht.
Schiff-im-Schiff-Konzept, The Sanctuary, Cabanas Deck
Auf der Sun Princess baut Princess Cruises einige bisher schon vorhandenen Elemente weiter und schließt damit zu anderen Reedereien auf, die für Suiten-Passagiere eine Art „Schiff im Schiff“ geschaffen haben, also exklusive Bereich und Leistungen, reserviert für bestimmte Kabinen-Kategorien. Beispielsweise bietet MSC Cruises so etwas als „MSC Yacht Club“ an, NCL als „The Haven“, Carnival als „Loft 19“, Cunard als „Princess Grill“ und „Queens Grill“.
Bei Princess Cruises ist dieses Konzept recht vielschichtig mit zahlreichen Optionen und unterschiedlichem Leistungsumfang. Deshalb empfiehlt sich eine Beratung in einem mit Princess Cruises vertrauten Reisebüro, um aus den vielen Optionen die optimale Variante auszuwählen. Der Vollständigkeit halber angemerkt sei hier auch: Die anfänglich in „Signature Collection“ und „Reserve Collection“ geteilten Kategorien sind bei Reisen ab Mitte Oktober 2024 zur neuen „Sanctuary Collection“ zusammengeführt, was die Auswahl vereinfacht.
Schon bei den Cabana-Mini-Suiten gibt es drei verschiedene Varianten: Allen gemeinsam ist das Kabinen-Layout mit zusätzlichem Wintergarten zwischen Wohnraum und Balkon – siehe die Kabinenbeschreibung in einem eigenen Kapitel weiter unten. Nur die Cabana-Mini-Suiten auf Deck 9 haben dagegen Zugang zu dem Cabana-Sonnendeck auf dem gleichen Deck. Außerdem gibt es Mini-Suiten der „Sanctuary Collection“.
Dann gibt es Kabinen der „Sanctuary Collection“, die auch schon als Balkonkabinen buchbar sind und Zugang zu dem exklusiven Sonnen- und Pooldeck „The Sanctuary“ sowie dem „Signature Restaurant“ haben. Für Suiten-Passagiere gibt es außerdem die zwei Decks hohe Suite Lounge sowie innerhalb des Sanctuary-Pool- und Sonnendecks ein separates, exklusives Sonnendeck.
Bei Kabinen und Suiten der „Sanctuary Collection“ ist außerdem das Premier Package mit einem ganzen Bündel an zusätzlichen Leistungen inklusive.
The Sanctuary
Zum Pool- und Sonnendeck „The Sanctuary“ am Heck der Sun Princess auf Deck 19 haben Passagiere in Suiten sowie Kabinen der „Sanctuary Collection“ Zugang.
Ganz am Heck innerhalb des Sanctuary gibt es außerdem das Signature Sun Deck, zu dem wiederum nur Suiten-Passagiere Zugang haben.
Aber ins Sanctuary kann man sich auch unabhängig von der Kabinenkategorie mit einen Tagespass für 99 Dollar an Seetagen beziehungsweise 78 Dollar an Hafentagen einkaufen.
Wer wiederum innerhalb des Sanctuary eine der privaten Cabanas nutzen will, zahlt 499 pro Tag, inklusive Drinks und Essen für bis zu vier Personen.
Nebenkosten unter Kontrolle: Plus Package und Premier Package
Ein wichtiges Element eine Reise mit der Sun Princess sind die beiden Leistungspakete „Princess Plus Package“ und „Princess Premier Package“, die man in jeder Kabinenkategorie hinzu buchen kann. In den Kabinen der „Sancturary Collection“ ist das größere Premier Package bereits im Reisepreis enthalten.
Princess Cruises liegt im Trend von immer mehr Kreuzfahrt-Reedereien, Zusatzleistungen an Bord unverhältnismäßig zu verteuern: Getränkepakete, Spezialitätenrestaurant oder Servicegebühren beispielsweise sind in den vergangen Jahren deutlich teurer geworden. Zugleich bieten die Reedereien Pauschalpakete zum Hinzubuchen an, mit denen all diese Nebenkosten wiederum für einen relativ günstigen Aufpreis abgedeckt sind.
Bei Princess Cruises sind diese Leistungspakete besonders umfangreich, sodass fast jeder Passagier damit günstiger fährt als die Leistungen einzeln zu bezahlen.
Auf den Getränkekarten in Bars und Restaurants weist Princess Cruises sehr transparent aus, welche Getränke im Plus- beziehungsweise Premier-Paket jeweils enthalten sind und das kann sich durchaus sehen lassen. So ist auch Champagner (Piper Heidsieck) bereits im Plus-Paket enthalten, im Premier eine teurere Marke (M. Haslinger & Fils).
Zur Einordnung der Paket-Preise: Die Servicegebühr beträgt bei Princess Cruises aktuell 16 Dollar pro Tag, Internet-Zugang ab 24,99 Dollar pro Tag, Getränkepaket 64,99 Dollar (Plus) beziehungsweise 84,99 Dollar (Premier).
Mehr Details finden Sie auch im Beitrag „Getränkepreise und Getränkepakete bei Princess Cruises“.
Princess Plus Package
Das Princess Plus Package kostet 60 Dollar pro Person und Tag und enthält:
- Plus-Getränkepaket (bis 15 Dollar Preis in der Barkarte)
- unbegrenzt Saft-Bar
- Service-Gebühr/Trinkgeld
- Internet-Zugang für ein Gerät
- zwei Casual-Restaurants (Alfredo’s Pizzeria, Kai Sushi)
- zwei Sportkurse im Fitness-Studio
- Ocean Now und Room-Service-Liefergebühr
- zwei Premium-Deserts pro Tag
Princess Premier Package
Das Princess Premier Package kostet 80 Dollar pro Person und Tag und enthält:
- Premier-Getränkepaket (bis 20 Dollar Preis in der Barkarte)
- unbegrenzt Saft-Bar
- Service-Gebühr/Trinkgeld
- Internet-Zugang für vier Geräte
- unbegrenzt Casual-Restaurants (Alfredo’s Pizzeria, Kai Sushi)
- zwei Spezialitätenrestaurant-Besuche (außer Love, Spellbound)
- Foto-Paket (unbegrenzt Foto-Download und drei Foto-Prints)
- unbegrenzt Sportkurse im Fitness-Studio
- Ocean Now und Room-Service-Liefergebühr
- unbegrenzt Premium-Desserts
- reservierte Plätze in de Princess Arena bei Production Shows
Das Premier Package ist bei Kabinen der Sanctuary Collection bereits im Reisepreis inklusive.
Meine Kabine: Cabana Mini Suite 12427
Während meiner Reise auf er Sun Princess habe ich in der Cabana Mini Suite Nr. 12427 gewohnt. Die liegt innerhalb der Sphere, sodass man über die Balkonbrüstung einen senkrechter Blick nach unten aufs Wasser hat. Die meisten anderen Balkonkabinen sind dagegen architekturbedingt auf der Sun Princess zurückversetzt, sodass der senkrechte Blick aufs Cabana beziehungsweise Promenadendeck fällt.
Ein Vorzug dieser Kabine ist der große Balkon, der mit zwei Liegestühlen samt verstellbarer Rückenlehne und Fußstütze ausgestattet ist und genug Platz für ein bequemes Frühstück am Balkon bietet.
Die Kabine ist recht durchdacht gestaltet und überzeugt mit praktischen Details. Der Schreibtisch ist sehr groß, sodass es dort wahlweise viel Ablagefläche gibt – oder für mich persönlich ein bequemer Arbeitsplatz mit Laptop.
Neben dem Bett gibt es ein vollwertiges Nachtkästchen auf beiden Seiten des Betts, ebenso wie USB-Ladebuchsen und eine Steckdose in US-Norm. Weitere Steckdosen und Ladebuchsen gibt es am Schreibtisch, darunter auch zwei in Schuko-/Euro-Norm.
Was die Cabana-Minisuite vor allem von einer Balkonkabine unterscheidet, ist der zusätzliche Wintergarten zwischen Wohnraum und eigentlichem Balkon.
Die Balkon-Schiebetür befindet sich zwischen Wohnraum und Wintergarten, wohingegen Wintergarten und Balkon durch eine vollständig seitlich wegklappbare Dreifachtür getrennt sind. So kann man den Wintergarten wahlweise als wettergeschützte Balkonerweiterung oder auch als Erweiterung des Wohnraums nutzen.
Vor allem an einem eher regnerischen Nachmittag fand ich den Wintergarten recht praktisch, um trotz schlechten Wetters geschützt, aber doch halbwegs im Freien zu sitzen.
Der Schrankplatz ist nicht üppig, für eine Woche aber gut ausreichend. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist, dass sich Schrank- und Badtür ins Gehege kommen, sodass man da immer ein wenig aufpassen muss.
Fotos zu Kabinen anderer Kategorien finden Sie übrigens in meinem Bericht zum Werftbesuch auf der Sun Princess: Außenkabine, Deluxe Balcony und eine Suite: „Werftbesuch bei der Sun Princess: Erster Blick auf Princess Cruises‘ neues Flaggschiff“.
Medallion statt Kabinenkarte
Eine Besonderheit von Princess Cruises ist das „Medallion“. Das Medallion entspricht in Form und Größe ungefähr einen Apple Airtag und ersetzt die sonst übliche Kabinenkarte komplett und funktioniert mit NFC-Technik komplett kontaktlos.
Eines der reizvollen Features ist der automatische Türöffner für die Kabine. Nähert man sich am Kabinengang seiner Kabine, öffnet sich der Schließmechanismus der Kabinentür automatisch. Das funktioniert nicht immer reibungslos, sodass man gelegentlich dennoch das Medallion kurz vor das Display am Eingang halten muss. Aber zumeist klappt es – und das ist reichlich bequem.
Ähnlich funktioniert das Medallion in Restaurants und Bars. Es genügt, wenn man das Medallion bei sich trägt. Kellner bekommen die Fotos der Passagiere in ihrer direkten Umgebung auf ihrem Display angezeigt und können Bestellungen direkt aufnehmen, ohne erst nach der Kabinenkarte zu fragen. Auch hier klappt das nicht immer, aber doch recht häufig.
Selbst außerhalb des Kreuzfahrtschiffs kann das Medallion teils genutzt werden. An einigen Hafenorten, etwa in der Karibik, kann man sogar die Bezahlfunktion des Medallion in Shops an Land nutzen, die Abrechnung erfolgt bequem über die Bordrechnung. Und Princess stellt den Sicherheitsdiensten in den Kreuzfahrthäfen Medaillion-Scanner zur Verfügung, sodass man – statt wie sonst die Kabinenkarte vorzuzeigen – beim Betreten des Sicherheitsbereichs im Hafen einfach das Medallion gegen den Scanner hält und sofort mit Foto identifiziert werden kann.
Getränke- und Essenslieferung an beliebige Orte am Schiff
Weil die Medaillon-Technik auch über ein Ortungssystem verfügt, ist die komfortabelste der Funktionen möglich: Bestellung von Getränken oder Essen an jeden beliebigen Ort des Schiffs. Über die Medallion-App am Smartphone gibt man die Bestellung auf und über die Ortung findet der Kellner einen auch irgendwo im Liegestuhl am Sonnendeck.
Zum Testen habe ich mit einmal nachmittags eine (ziemlich leckeren) Keylime Pie ganz nach vorne oben an einen Liegestuhl auf der Sea View Terrace bestellt. Die App zeigte den jeweiligen Status von „angenommen“, „in Bearbeitung“, „auf dem Weg“ bis „zugestellt“ an. Nach knapp 20 Minuten kam die Lieferung. Dieser „Ocean Now“-Lieferservice ist übrigens im Rahmen des 24-Stunden-Room-Service kostenfrei, wenn man ein Plus- oder Premium-Package hat, ansonsten wird eine Gebühr von fünf Dollar fällig.
Lesen Sie im zweiten Teil unseres ausführlichen Schiffsportraits alles über die Restaurants, Bars, Entertainment, Fazit, Zahlen und Fakten zur Sun Princess.