Heraklion war einst einer der wichtigsten Häfen der Venezianer. Überall sind in der Stadt daher Bauwerke aus dieser Zeit zu sehen. Die massiven Festungsmauern und die Hafenfestung Koules zeigen besonders imposant, warum die Venezianer ihre Vormachtstellung hier vom 13. bis ins 17. Jahrhundert hinein verteidigen konnten.
Wir sind mit der Norwegian Jade unterwegs, alle Passagiere sind geimpfte, daher sind individuelle Landgänge möglich. Das nutze ich natürlich nach so langer Zeit mit nur geführten Ausflügen und erkunde die Festungsmauern und die Koules-Festung Rocca a Mare auf eigene Faust zu Fuß vom Hafen aus.
Wie sehr sich die Venezianer offenbar vor Angriffen schützen mussten, sieht man an der gut erhaltenen und teils aufwendig restaurierten Festungsmauer, die sich 5,5 Kilometer rund um die Stadt an der Landseite erstreckt. Wobei „Mauer“ eigentlich in die Irre führt, denn es ist mehr ein breiter, hoher, massiver Wall, der mit Mauern verstärkt ist und mehrere darauf aufgebaute, gemauerte Bastionen hat.
Eine Tour zu Fuß führt auf der Mauer entlang rund um die Altstadt. Sie beginnt nahe der Hafenfestung. Allerdings kann man sich auch einen guten Eindruck verschaffen, ohne die gesamten 5,5 Kilometer zu laufen, zumal der nördliche Teil schwierig zu finden und nicht sonderlich attraktiv ist.
Auf dem Weg entlang der Uferpromenade haben Künstler rund um das Naturkundemuseum am Ufer einige Schiffsskulpturen aus Treibgut und angespültem Müll gebaut, die hübsch anzusehen sind.
Die St.-Andreas-Bastion liegt an der Uferpromenade von Heraklion am südlichen Ende der Altstadt und auch die folgende Pantocratora-Bastion ist recht imposant und vermittelt einen guten Gesamteindruck der Befestigungsanlagen.
Wer etwas weiter laufen will, wird auf der Martinengo-Bastion mit einem schönen Ausblick auf die Stadt Heraklion und Türme der Minas-Kathedrale belohnt.
Venezianische Hafenfestung Koules
Die Hafenfestung Koules der Venezianer, auch Rocca a Mare genannt, stammt in der heutigen Form aus dem 16. Jahrhundert und ist das Highlight auf der Erkundungstour zu Festungsanlagen der Venezianer in Heraklion.
Der Eintrittspreis von vier Euro lohnt sich nicht nur wegen der gut gepflegten Festung und dem Ausblick von den mit Zinnen besetzten Mauer auf die Stadt, sondern auch wegen des kleinen Museums in den Gewölben der Festung, die einem die bewegte Geschichte Heralions vor allem aus der osmanischen und venezianischen Zeit nahebringt – allerdings ausführlich nur auf Griechisch und in Kurzfassungen auf Englisch.
Hafenfestung Rocca a mare (Koules) Hafenfestung Rocca a mare (Koules) venezianischer Hafen, im Hintergrund historische Werft Hafenfestung Rocca a mare (Koules) Hafenfestung Rocca a mare (Koules) Hafenfestung Rocca a mare (Koules) Hafenfestung Rocca a mare (Koules) Hafenfestung Rocca a mare (Koules) Hafenfestung Rocca a mare (Koules)
Läuft man hinter der Festung weiter entlang der Kaimauer, bietet sich eine gute Fotoposition für die Fähren und Kreuzfahrtschiffe um Hafen – in unserem Fall auf die Norwegian Jade, die genau gegenüber an der Pier liegt.
An einem heißen Tag ist der Fußweg allerdings schweißtreibend, denn die Kaimauer blockt jeglichen Wind ab und der geteerte Weg reflektiert die Hitze besonders gut …