Rhodos ist eine der faszinierendsten Städte in Griechenland. Die mittelalterliche Altstadt ist so gut erhalten, dass man jeden Augenblick erwartet, einen Ritter in voller Rüstung um die Ecke biegen zu sehen. Ganz in der Nähe finden sich außerdem sehr sehenswerte Reste aus dem antiken Griechenland.
Die Norwegian Jade legt um 6:30 Uhr im Hafen von Rhodos an. Nur ein paar Minuten sind es von hier zu Fuß in die historische Altstadt. Bei angekündigten 35 Grad mache ich mich sofort auf den Weg, denn mein Ziel, die Akropolis von Rhodos, liegt in der prallen Sonne, das wäre mittags kaum zu ertragen.
Schon früh morgens geben die Zikaden ihr lautes Konzert. Es duftet wechselweise nach Frangipani, Jasmin und Pinienharz. Außer mir sind jenseits der Stadtmauern am Weg zur Akropolis neben eine Handvoll Einheimischer nur Scharen von Katzen unterwegs. Die Sonne brennt schon jetzt heiß herunter, nur der sanfte Wind vom Meer her macht es halbwegs erträglich.
Die sonst von Touristen überlaufene, mittelalterliche Altstadt und vor allem die Ritterstraße sind morgens noch menschenleer und verleiten mich, dann doch erst einmal hier etwas länger zum Fotografieren zu verweilen. Hier, wie überall in Rhodos, sitzt an jeder Ecke eine Katze, oder auch mehrere. Gewohnt an Touristen sind sie zutraulich und lassen sich geduldig ablichten.
Nymphaeum, Akropolis, Odeon und Stadion von Rhodos
Etwa drei Kilometer Fußweg entfernt liegen Ausgrabungen aus der altgriechischen Zeit: Die antike Akropolis von Rhodos, derzeit allerdings in Renovierung und daher eingerüstet. Unterhalb liegt das nicht überdachte, marmorne Odeon und das Sportstadion, das zwar kleiner, aber inklusive Zuschauertribüne besser erhalten ist als das in Olympia.
In der Nähe liegen auch die Ruinen des Tempels von Apollon Pythios, Athena Polias sowie des Zeus Polieus. Außer ein paar zerbrochenen Säulen ist davon allerdings nicht viel übrig. Dafür gibt von hier es einen weiten Blick über die Stadt.
Mehr erhalten ist vom Nymphaeum – einem Nymphen-Heiligtum in Form eines Systems aus Höhlen und Grotten. Aber an einem heißen Tag oder wenn man keine Lust auf den zusätzlichen Fußweg hat, kann man sich auch auf das Areal um das Stadion und die Akropolis beschränken, ohne allzu viel zu verpassen.
Stadtmauer, Altstadt und der Großmeister-Palast des Johanniter-Ordens
Mein Tipp zum Erkunden der mittelalterlichen Altstadt von Rhodos: Möglichst früh morgens die dann noch menschenleere Ritterstraße nach oben laufen, durch das St.-Antonius-Tor aus der Altstadt hinaus und an der Dimokratias-Straße an der imposanten Stadtmauer entlang bis zum St.-Athanasius-Tor laufen.
Von dort führen enge Gassen in der Altstadt zum 1852 erbauten Glockenturm Roloi. Vom Turm aus hat man einen Rundumblick auf die Stadt und bis zum Hafen. Im Eintrittspreis von fünf Euro ist ein Getränk im angeschlossenen Café enthalten – an einem heißen Tag am besten ein eiskalter Frappé.
Von hier aus sind es nur noch ein paar Schritte zum Großmeisterpalast des Johanniter-Ordens. Für den Eintrittspreis von acht Euro bekommt man den riesigen Innenhof des Palastes und viele der Innenräume mit ihren wunderschönen Mosaik-Fußböden zu sehen.
Die Johanniter übernahmen die Insel ab 1306, die Stadt Rhodos fiel ihnen nach langer Belagerung 1309 zu. Der Orden verlegte seinen Hauptsitz hierher und baute die byzantinische Zitadelle aus dem 7. Jahrhundert zum Palast aus. Die Johanniter blieben bis zum 1. Januar 1523. Sie verließen die Stadt nach einer Belagerung von über einem halben Jahr durch die Osmanen.
Der später teilweise verfallenen Palast wurde von den Italienern wieder aufgebaut, die Rhodos 1912 im Italienisch-Türkischen Krieg erobert hatten. Dabei brachten sie auch die heutigen Mosaik-Fußböden in den Palast mit. Erst 1947 fiel Rhodos dann an Griechenland.
Großmeisterpalast des Johanniter-Ordens Großmeisterpalast des Johanniter-Ordens Großmeisterpalast des Johanniter-Ordens Großmeisterpalast des Johanniter-Ordens Großmeisterpalast des Johanniter-Ordens Großmeisterpalast des Johanniter-Ordens Großmeisterpalast des Johanniter-Ordens Großmeisterpalast des Johanniter-Ordens Großmeisterpalast des Johanniter-Ordens Großmeisterpalast des Johanniter-Ordens Großmeisterpalast des Johanniter-Ordens Großmeisterpalast des Johanniter-Ordens Großmeisterpalast des Johanniter-Ordens
1960 wurde die gesamte mittelalterliche Innenstadt von Rhodos unter Denkmalschutz gestellt und 1988 von der Unesco zum Weltkulturerbe erhoben. Mit ihrem mediterranen und zugleich mittelalterlichen Flair ist Rhodos für mich persönlich eine der schönsten und faszinierendsten Städte der Welt – vor allem, wenn man die Haupttouristen-Straßen meidet und einfach ein wenig in den engen Gassen umherirrt.