Der Kreuzfahrthafen Katakolon ist derart mit Ausflügen nach Olympia verknüpft, dass manche Reedereien das Ziel gleich als „Katakolon (Olympia)“ bezeichnen. Doch wer sich einen ruhigen Tag ohne Ausflugsstress machen will, findet in Katakolon eine Einkaufsstraße mit hübschen Souvenir-Geschäften, viele Restaurants, etwas Strand und ein paar versteckte Kleinigkeiten zum Entdecken.
Da ich schon mehrfach in Olympia war und die vorhergesagten 39 Grad, wie sich zeigen sollte, später sogar noch einmal um ein paar Grad übertroffen werden sollten, bin ich in Katakolon geblieben, um den kleinen Ort zu erkunden, der mit ein paar Schritten vom Schiff aus zu Fuß erreichbar ist.

Mein erstes Ziel: Der etwas außerhalb gelegene Leuchtturm von Katakolon. Er wurde 1965 gebaut und ist immer noch in Betrieb. Allerdings bin ich entweder um 8:30 Uhr einfach zu früh dort gewesen – als die Temperaturen noch halbwegs erträglich waren. Oder der Leuchtturm ist insgesamt nicht mehr zugänglich. Jedenfalls ist der Zugangsweg abgesperrt und man erhascht nur einen Blick durch die Bäume.

Der Weg zum Leuchtturm führt auf einer kaum befahrenen Straße an der Küste entlang, vorbei an einer skurrilen, kleinen Kapelle (mit Nikolaus und Schneemann), Grundstücken mit altem Schrott, zahllosen Hühnern und Katzen. Meinen ursprünglichen Plan, bis in die Nachbarbucht bei Agios Andreas zu laufen, gebe ich angesichts der Hitze auf und gehe auf einem Weg oberhalb von Katakolon entlang, bis ich eine Straße wieder zurück in den Ort finde. Unterwegs begegnen mir immer wieder kleinere Rudel streunender Hunde – alle erfreulicherweise friedlich gesinnt.
Nach Agios Andreas hätte ich später noch mit einem dieser etwas albernen Touristen-Züge fahren können (6 Euro, Hop-on-hop-off stündlich), entscheide mich dann aber für ein ausgiebiges und leckeres, griechisches Mittagessen in einem der Restaurants an der Uferpromenade.
Wer sich den langen Weg über den Leuchtturm sparen will, kommt an einen schönen Aussichtspunkt über Katakolon und auf den Kreuzfahrtanleger auch direkt aus dem Ort über eine steile Treppe, die etwas unauffällig gegenüber eines Ladens mit dem Namen „Kukuvaya“ beginnt und leicht rechts nach oben führt.

Abseits der zwei Shopping-Straßen und der Restaurant-Uferpromenade hat Katakolon fast ein wenig das Flair eines „lost place“. Der Bahnhof für den Zug nach Olympia ist verlassen, der Zug fährt jetzt Pandemie-Zeiten nicht. Der breite Strand wirkt ein wenig ungepflegt. Aber das Ganze hat dennoch einen gewissen Charme.
Bis das Museum für antike, griechische Technik um 10 Uhr öffnet, trinke ich einen griechischen Kaffee, schön süß, mit Blick auf die Norwegian Jade. Das Museum selbst besteht aus zwei Ausstellungsräumen, in denen vor allem Funktionsmodelle zu sehen sind von technischen Errungenschaften aus dem antiken Griechenland – sehr anschaulich präsentiert und teils auch zum selbst Ausprobieren.
Besonders faszinierend: Das Museumspersonal demonstriert, wie ein Wecker funktioniert, den Plato erfunden haben soll, nämlich mit Wasser und Luftdruck. Der Weckton kommt von einer Pfeife, wiederum mit Luftdruck erzeugt. Wem es Spaß macht, sich ein wenig mit altgriechischen, technischen Geräten und mechanischen Spielereien zu beschäftigen, wird an dem Museum viel Spaß haben (kotsanas.com, Eintritt: 5 Euro).

Sehr schön beschrieben Franz. Wir waren 2018 mit der Poesia in Katakolon. Damals sind,wir mit dem kleinen Touri Zug gefahren und haben etwas vom Umland gesehen. Ich erinnere mich auch an das tolle Mittagessen im Hafen in einer der vielen Tavernen. Die Tischpkatte hat sich fast gesenkt bei den vielen Tellern und Platten mit Köstlichkeiten.
Die Jade kennen auch gut.