Santorini ist eine der Orte der Welt, bei der nicht viele Worte nötig sind. Die Bilder von dieser Inselgruppe der Kykladen sprechen für sich. Wir unternehmen einen Ausflug in die altgriechische Musik-Geschichte, probieren lokalen Wein und genießen die in Weiß und Blau strahlenden Häuser von Fira, Megalochori und Pyrgos.
Argy Kakissis und Yannis Pantazis sind ein faszinierendes Paar: Argy hat 25 Jahre in den USA gelebt und managt das „Symposion Cultural Center“, das sie zusammen mit Yannis, dem Musiker und Künstler, in einem alten Weingut aufgebaut haben.
Die alten Gebäude haben die beiden originalgetreu renoviert und nutzen sie als kleines Museum für Musikinstrumente aus der griechischen Antike, als Werkstatt zum Instrumentenbau und als Veranstaltungsraum für Yannis‘ Performances, wie wir sie auch auf unserem Ausflug erleben.
Der Ausflug ist mit 350 Euro nicht gerade ein Schnäppchen, gibt dafür aber einen Einblick in die Zusammenhänge zwischen griechischer Mythologie, Musik und Medizin und Stopps in einigen der schönsten Orte Santorinis. Teil des einstündigen Events im Symposion Cultural Center ist auch das gemeinsame Musizieren der Ausflugsteilnehmer mit Yannis. Und nebenbei gibt es auch Honigwein zum Probieren.
Das Kulturzentrum liegt in einem der schönsten Orte von Santorini, in Megalochori.
Dort machen wir auch einen kurzen Stopp in eine Taverne, trinken an diesem sehr heißen Sommertag im Schatten der Taverne einen griechischen Kaffee und probieren die lokale Süßigkeit Melitinia.
Im Weingut Gavalas probieren wir zwei weiße und einen roten, lokalen Wein sowie einen außergewöhnlich guten „Vin Santo“-Dessertwein. Das junge Team von Gavalas produziert mit modernen Methoden die für Santorini typischen Weine in dem Weingut, das es bereits seit dem 19. Jahrhundert an dieser Stelle gibt.
Weinprobe in der Gavalas-Kellerei in Megalochori Weinprobe in der Gavalas-Kellerei in Megalochori Weinprobe in der Gavalas-Kellerei in Megalochori Weinprobe in der Gavalas-Kellerei in Megalochori Weinprobe in der Gavalas-Kellerei in Megalochori Weinprobe in der Gavalas-Kellerei in Megalochori Weinprobe in der Gavalas-Kellerei in Megalochori
Weil wir uns bei der Weinprobe und im Musik-Kulturzentrum etwas mehr Zeit gelassen haben, legen wir in Pyrgos nur einen kurzen Fotostopp ein.
Da auch hier nahezu keine Touristen unterwegs sind, wo es sonst kaum ein Durchkommen in den steilen, engen Gassen gibt, reicht die Zeit aber zumindest für einige an Kitsch grenzende Fotos fürs Griechenland-Album in Weiß und Blau.
Letzter Stopp der Inseltour ist Fira. Hier treffen wir etwas mehr Touristen als in Megalochori und Pyrgos, wo wir nahezu allein waren. Aber auch in Fira herrscht längst nicht das Gedränge, wie man es aus der Zeit vor der Pandemie kennt.
Bezeichnend: Am frühen Abend, um 18:30 Uhr, steigen wir ohne jede Wartezeit in die Gondel, die hinunter zum alten Hafen und den Tenderbooten zurück zur Norwegian Jade führt. Die wenigen Esel, die heute überhaupt auf Touristen warten, sind weitgehend arbeitslos – was den Tieren bei der Gluthitze an diesem Tag sicherlich gut tut, ihren Besitzern dagegen weniger.
An den typischen Instagram-Fotospots mit Blick auf die Kaldera und die weißen Häuser Firas trifft man zwar ein paar Selfie-Jäger, aber das früher übliche Schlange stehen für diese Fotos entfällt komplett.
Die Norwegian Jade bleibt in der Kaldera von Santorini bis nach dem Sonnenuntergang vor Anker …
… und die Lichter von Fira verabschieden uns für unsere letzte Fahrtstrecke auf dieser Kreuzfahrt in Richtung Piräus.
Unser letzter Nachmittag der Griechenland-Kreuzfahrt mit der Norwegian Jade ist so bemerkenswert und denkwürdig wie wir es die ganze Reise lang erlebt haben: Kaum Touristen selbst an den beliebtesten und schönsten Stellen – ein Erlebnis, das man einerseits genießt und so vermutlich im Leben nie wieder haben wird.
Andererseits schwingt auch immer ein wenig Melancholie mit, wenn man daran denkt, was diese Covid-19-Pandemie aus der Welt gemacht hat und wie sehr die Menschen in den vom Tourismus abhängigen Orten darunter leiden.