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Flusskreuzfahrt am Mekong: Impressionen aus Kambodscha und Vietnam

Eine Mekong-Flusskreuzfahrt klingt mindestens so exotisch, wie sie es tatsächlich ist. Vor allem aber: ganz nahe an den Menschen in Vietnam und Kambodscha, mit intensiven Begegnungen, tiefen Einblicken in Kultur und Alltag, kulinarischen Highlights, aber auch faszinierender Natur entlang des Mekong. Wir waren zum Jahreswechsel 2024/25 auf der Mekong Navigator von Lotus Cruises unterwegs und berichten in diesem Beitrag von unseren Eindrücken und Erlebnissen.

Unterwegs waren wir übrigens mit Vegan Travel, also zehn Tage komplett vegan – ein spannender Aspekt dieser Reise mit überraschenden Erkenntnissen, worüber ich in einem separaten Beitrag ausführlich berichten werde.

Der Blick auf den Routenplan der Mekong Navigator für diese Reise offenbar wenig darüber, welche Erlebnisse die Passagiere auf dieser Mekong-Flussreise erwarten. Der Startpunkt der Kreuzfahrt ist die kambodschanische Hauptstadt Phnom Penh, Endpunkt ist Saigon, oder korrekterweise: Hoh-Chi-Minh-Stadt, in Vietnam. Darunter kann man sich etwas vorstellen. Zu den Stellen, an denen das Flusskreuzfahrtschiff während der sechstägigen Reise zwischendurch anlegt, bringt dagegen selbst Google kaum Erkenntnisse.

Abendstimmung am Mekong
Abendstimmung am Mekong

Genau genommen beginnt unsere Reise schon mit ein paar Stunden in Singapur, wo wir morgens ankommen und spätnachmittags weiter nach Phnom Penh fliegen. Zu Singapur gibt es eigenen Beitrag, „Stopp-over in Singapur: überraschend, faszinierend, beeindruckend“.

Zwar beginnt die Reise in Phnom Penh, doch die Stadt erkunden wir erst zwei Tage später, denn erst geht es ein wenig flussaufwärts. Der Kontrast zu Singapur am Tag zuvor könnte hier kaum größer sein.

Mekong Navigator bei Opopel Village
Mekong Navigator bei Opopel Village

Die Mekong Navigator macht an der Uferböschung fest, beinahe so, wie wir das von unseren ersten Kreuzfahrten mit Raddampfern am Mississippi erlebt hatten: Mit einem langen Tau wird das Schiff an einem dicken Baum festgemacht. Über eine schmale Gangway geht es ans Ufer und dort eine steile Böschung hinauf. Ähnlich abenteuerliche Anlandungen werden wir auf dieser Reise noch öfter erleben.

Spaziergang in einem kleinen, kambodschanischen Dorf

In dem kleinen, kambodschanischen Dort Opopel besuchen wir das Zuhause einer älteren Dame, die uns ihre Küche unter dem auf Stelzen gebauten Holzhaus zeigt, uns dann aber auch nach oben in den großen Wohn- und Schlafraum führt. Der Boden dort besteht aus dünnem Bambus und hat durch die vielen Ritzen eine Art natürliche Klimaanlage. Für uns fühlt sich dieser Boden allerdings ungewohnt instabil an.

Auf der Dorfstraße kommen wir an „Tankstellen“ für die allgegenwärtigen Motorroller vorbei und lernen: Es gibt die Benzinmarken „Coca Cola“ und „Fanta“.

Wir sprechen mit Arbeiterinnen, die gerade dabei sind, Rettiche für die Fermentation in riesigen Steingut-Töpfen vorzubereiten.

Besonders fasziniert mich aber der Besuch in der Dorfschule. Lotus Cruises, Eigentümer der Mekong Navigator, unterstützt die Schule regelmäßig, und gerade mit dem Neubau eines Klassenzimmer-Gebäudes. Die Kinder in ihren hübschen, rot-weißen Schuluniformen sind ganz zappelig und aufgeregt, weil wir zu Besuch kommen.

in der Schule on Opopel
in der Schule on Opopel

Eine Viertelstunde setzen wir uns zu den Schülern, die ganz erpicht darauf sind, uns zu zeigen, wie gut sie schon Englisch sprechen, uns neugierig Fragen stellen und sich kaum vorstellen können, dass es bei uns zu Hause gerade schneit – etwas, das sie hier im tropischen Kambodscha natürlich noch nie erlebt haben.

Blumensegen im buddhistischen Wat Roka Kaong

Am Nachmittag steht der Beuch in einem buddhistischen Tempel, Wat Roka Kaong, am Programm. Wir haben die Gelegenheit, uns mit zwei jungen Mönchen zu unterhalten und ein wenig über ihr Leben erfahren, und ihre Motivation, Mönch zu werden.

Wir bekommen einen Blumen-Segen, zu dessen Abschluss die Mönche uns ein rotes Band aus drei Wollfäden ums Handgelenk knüpfen – ein Symbol für positiver Energie und als Talisman gegen Unglück. Die rote Farbe steht für die Kraft des Lebens. Es ist ein schöner Beginn unserer Mekong-Reise – und das Band trage ich sechs Wochen nach der Segnung immer noch und so lange, bis es zerschlissen ist.

Wat Roka Kaong
Blumensegen im Wat Roka Kaong

An Spätnachmittag fährt die Mekong Navigator wieder Richtung Phnom Penh. Unterwegs auf dem Mekong beobachten wir immer wieder die typischen, schlanken Fischerboote mit ihrem an langen Standen befestigten, beweglichen Außenborder.

Zum Sonnenuntergang erreichen wir Phnom Penh.

Mit dem Tuktuk durchs nächtlichen Phnom Penh

Doch der Tag ist noch nicht zu Ende: Eine nächtliche Tuktuk-Fahrt durch die Innenstadt stürzt uns mitten ins wilde Getümmel aus Motorrollern, Autos, Fußgängern, Straßenhändlern und Streetfood-Ständen.

Bei einem Pina Colada auf dem Rooftop der Highground-Bar in der 25. Etage genießen wir den Blick auf Phnom Penh von oben und werden uns in dieser Luxus-Umgebung des enormen Kontrastes zwischen Arm und Reich in diesem Land bewusst – 1.000 Euro würde diese Dachterrasse kosten, wenn man sie für eine Abend mietet.

Zeitreise in die Periode der Schreckensherrschaft der Roten Khmer

Die unbeschreiblichen Gräueltaten von Pol Pots Roten Khmer von 1995 bis 1979 bestimmen den größten Teil des Tages in Phnom Penh. Das Thema ist nicht genau, was man sich unter einem „schönen Urlaub“ vorstellt, aber es gehört einerseits zur Geschichte dieses Landes und macht vieles hier erst verstehbar. Andererseits ist es auch eine Mahnung und Erinnerung für uns, wohin Totalitarismus und extreme Ideologien führen.

Gedenkstätte Choeung Ek Killing Field
Gedenkstätte Choeung Ek Killing Field

Man kann es sich kaum vorstellen, aber Pol Pot machte die Millionenstadt Phnom Penh damals zur Geisterstadt, vertrieb sämtliche Einwohner. Und er in seinem kommunistischen Wahn ließ 1,7 bis 2,2 Millionen Menschen töten – mehr als die Hälfte der damaligen Bevölkerung. Es würde zu weit führen, die ganz, schreckliche Geschichte hier zu erzählen, aber alle diese Zahlen zeigen das Leid der Menschen, das sich bis heute auswirkt. Keine Familie, in der nicht ein oder mehrere Menschen damals einfach „verschwanden“. Viele wissen bis heute nicht, was genau mit ihren Angehörigen geschehen ist.

Gedenkstätte Choeung Ek Killing Field
Gedenkstätte Choeung Ek Killing Field

Vor unserer Fahrt zur „Choeung Ek Killing Field“-Gedenkstätte warnte uns unser Guide: Wir sollten damit rechnen, dass der Besuch dort bedrückend und erschüttern werde, und jeder irgendwann an den Punkt käme, an dem man abbreche, weil es zu belastend werde. Er sollte Recht behalten.

Gedenkstätte Choeung Ek Killing Field
Gedenkstätte Choeung Ek Killing Field

Wir sehen Stellen, an denen nach Pol Pots Schreckensherrschaft Massengräber gefunden wurden. Auch der See war ein solches. Und bis heute vermutet man weitere, unentdeckte Massengräber der vom Regime getöteten Menschen, die nichts getan hatten, außer beispielweise besonders gebildeten Berufsgruppen anzugehören.

Stellvertretend für das Grauen will ich hier nur ein Foto des „Killing Tree“ zeigen, bei dem ich empfindsamen Menschen empfehlen würde, den Text auf dem Schild in dem Bild nicht zu lesen. Der Titel sagt eigentlich schon genug aus …

Gedenkstätte Choeung Ek Killing Field
Gedenkstätte Choeung Ek Killing Field

Zurück in der Stadt besuchen wir das berüchtigte Foltergefängnis S21, heute ebenfalls eine Gedenkstätte, sehen die Zellen und treffen einen der wenigen Überlebenden dieses grausamen Ortes.

Es ist erschüttern und wahrlich unfassbar, zu was Menschen fähig sind. Aber es ist eben auch wichtig, sich selbst den Besuch in solchen Gedenkstätten zuzumuten. Um zu verstehen, was geschehen ist, um Ähnliches in der Zukunft mit aller Kraft zu verhindern.

Marktbesuch und Silvester-Feuerwerk in Phnom Penh

Um die Stimmung wieder aufzuhellen und uns auf eine fröhliche Silvesternacht freuen zu können, besuchen wir den Central Market in Phnom Penh. Ehrlicherweise reizt mit an einem solchen Markt vor allem der Lebensmittel-Teil – und da kann man hier spannendes erleben.

Von exotischem Obst und Gemüse über Fleisch-Stände in beeindruckend unhygienischem Umfeld und Verkäufer, die es sich zwischen zwei Kunden in der Hängematte direkt über ihren Waren gemütlich machen bis zu kleinen Garküchen, wo dann auch mal riesige, frittierte Spinnen und andere Leckereien angeboten werden, von denen man nur mit ein wenig Schaudern wissen will, was genau das ist.

Zurück auf der Mekong Navigator besucht uns eine junge, lokale Tanzgruppe, die sowohl traditionelle als auch modernere, kambodschanische Tänze zeigen. Die faszinierender Körperbeherrschung der Tänzerinnen zeigt, wie viel Training nötig sein muss, um diese feinen Bewegungen so zu beherrschen.

Und weil Silvester ist, bleiben wir natürlich bis nach Mitternacht wach, machen Asien-typisch mit lustigen Hello-Kitty-Hütchen und Livemusik Party, bis uns nach diesem anstrengenden Tag die Augen zufallen.

Über die Grenze nach Vietnam

morgens am Mekong
morgens am Mekong

Am Vormittag erreicht die Mekong Navigator die Grenze zwischen Kambodscha und Vietnam. Was überrascht, sind die zahllosen Frachtkähne, die an dieser sehr breiten Stelle des Mekong liegen, zumeist voll beladen mit Sand. Der Sand wird an der Grenze umgeladen, weil das aufgrund von Zöllen und Regularien billiger ist, als mit dem ursprünglichen Frachtkahn weiterzufahren.

Tatsächlich ist Sand ein riesiges Geschäft. Im Mekong ausgebaggert, exportiert Kambodscha ihn nach Vietnam – denn in dem eigentlich kommunistischen Land floriert die Bauwirtschaft, getrieben von der wirtschaftlichen Öffnung des Landes. Der Sandabbau ist allerdings alles andere als unproblematisch, wie wir später an der heftigen Erosion an den Ufern des Mekong in Vietnam noch sehen werden. Deshalb ist der Sandabbau in beiden Ländern inzwischen auch stark eingeschränkt worden.

Flussgrenze zwischen Kambodscha und Vietnam
vietnamesische Grenzstation an der Flussgrenze zwischen Kambodscha und Vietnam am Mekong

Nach etwa einer Stunde Liegezeit bekommt die Mekong Navigator die Freigabe zur Weiterfahrt flussabwärts nach Vietnam.

Auf Erkundungstour im Vogelschutzgebiet Tra Su Cajuput

An einem Ort namens Tan Chau gehen wir vor Anker. Ein Sampan-Boot bringt uns an Land, wo es per Bus über teils holprige Straßen zu dem urwaldartigen Vogelschutzgebiet Tra Su Cajuput geht.Heute ist hier wenig los, aber wir können uns leicht vorstellen, welche Gedränge herrscht, wenn am Wochenende Hochbetrieb herrscht. Der Ort wirkt wie ein gut durchorganisierter Vergnügungspark, nur eben mitten in der Natur.

Vogelschutzgebiet Tra Su Cajuput
Vogelschutzgebiet Tra Su Cajuput

Ein schlankes Boot mit einem dieser furchteinflößenden, beweglichen Außenborder manövriert uns auf teils komplett von Wasserlilien bedeckten Kanälen durch das Schutzgebiet. Es wirkt ein wenig grotesk, mit einem stinkenden, lauten Motor durch diese Natur zu knattern. Viele Vögel sehen wir zunächst nicht.

Von einem Aussichtsturm aus kann man einen Blick auf den dichten Urwald von oben werfen.

Vogelschutzgebiet Tra Su Cajuput
Vogelschutzgebiet Tra Su Cajuput

Zurück am Ausgangspunkt steigen wir in kleine Ruderboote um. Auch das wirkt ein wenig wie ein Vergnügungspark-Attraktion wie in Disney World: In einer langen Kette gleiten die Boote entlang einer vorgegebenen Route in einem Oval durch die Wasserlandschaft, an einer Stelle wartet auf einem Steg ein Fotograf auf uns dessen Fotos man später kaufen kann. Und doch sind wir mitten in faszinierender Natur.

Vogelschutzgebiet Tra Su Cajuput
Vogelschutzgebiet Tra Su Cajuput

Mangels vietnamesischer Sprachkenntnisse können wir uns mit der Dame, die unser Boot rudert, nicht verständigen. Aber auf eine ganz liebenswürdige Art zeigt immer wieder auf Punkte irgendwo in dem üppigen Grün, das uns umgibt – und so entdecken tatsächlich zahllose Wasservögel. Nach einer Weile haben wir den Anschluss an den Rest der Gruppe verloren, so sehr ist unsere Bootsführerin darin vertieft, uns noch mehr Tiere zu zeigen.

Als wir schließlich mit dem Bus zurück am Mekong sind, ist es schon dunkel. Übe einen nur mit Taschenlampen beleuchteten, wackeligen Steg steigen ins Sampan, das uns zurück zur Mekong Navigator bringt.

im Sampan zurück zur Mekong Navigator
per Sampan zurück zur Mekong Navigator

Wir bleiben über Nacht vor Anker, denn am nächsten Tag bleiben wir in der Nachbarschaft.

Einhorn-Tänzer, Tempel und Mangos

Am nächsten Morgen erleben wir zunächst indirekt, am Nachmittag direkt, was Erosion am Mekong anrichtet, die vor allem auch durch den inzwischen reduzierten Sand-Abbau im Fluss anrichtet.

Fischfarmen, Hausboote
Fischfarm am Mekong

Mit dem Sampan fahren wir in einen Seitenarm des Flusses, vorbei an zahllosen, kleinen Fischfarmen, die von Menschen betrieben werden, die direkt dort auch auf Hausbooten wohnen. Es sind vor allem Menschen, die durch Flusserosion ihr Zuhause verloren haben und sich nun hier durchschlagen. Was für uns romantisch aussieht, ist das harte Leben der ärmsten.

Wir besuchen einen taoistischen Tempel …

… lernen von unserem Guide, wie Einheimische sich mit Hilfe von tropfenden Wasserhähnen kostenlos Trinkwasser erschummeln – nämlich, weil die Wasserzähler nicht sensibel genug sind, …

der Trick mit dem tropfenden Wasserhahn
der Trick mit dem tropfenden Wasserhahn

… und steigen in dem Dorf Long Thuan aus, in dem uns eine lokale Drachentanz-Truppe zeigt, wie sie ihre kunstvollen Tiere für den Tanz aus Papier herstellen. Einhörner sind ihre Spezialität. Freilich sehen die ganz anders aus als Einhörner, wie wir sie uns in der westlichen Welt vorstellen.

Bei einem Spaziergang durchs Dorf erfahren wir einiges über das alltägliche Leben hier im Mekong-Delta. Und staunen über die stilbewusste Kleidung der Kinder, die uns neugierig au unserem Weg durchs Dorf begleiten. Vor allem Louis Vuitton steht hoch im Kurs  – freilich alles Fälschungen, aber fast jeder trägt Marke.

Am Nachmittag fahren wir nach Cho Moi und lassen uns in einem echten Familienbetrieb die klassische Korbflecht-Kunst demonstrieren – ein verbreitetes Handwerk in diese katholisch geprägten Gemeinde.

Mit einer Fähre setzen wir zur Insel Cu Lao Gieng über, genannt Mango-Insel, über die wir mit einer etwas abenteuerlichen Motor-Rikscha tuckern. Wir besuchen zunächst ein altes Franziskanerkloster und begegnen einem Mönch, der hier schon viele Jahre als Arzt tätig ist und bis vor noch nicht allzu langer Zeit viele Lepra-Patienten behandelte. Er erzählt dankbar, wie wichtig die ausländische Hilfe, unter anderem aus Deutschland während der Covid-19-Pandemie für die Menschen hier war.

Franziskanerkloster auf der Insel Cu Lao Gieng
Franziskanerkloster auf der Insel Cu Lao Gieng

Im Garten des Klosters lernen wir einiges über den Anbau von Mangos und wie man die Farbe der Mangos über unterschiedliche Tüten steuert, die vor allem zum Schutz vor Insekten über die Früchte gestülpt werden.

Mango-Bäume im Klostergarten
Mango-Bäume im Klostergarten

Bei einem Mangoplantagen-Besitzer dürfen wir ein Blick in sein historisches, wenn auch nicht sonderlich gut erhaltenes Haus aus den 1930er-Jahren werfen – und staunen über die vielen Motorräder, die hier quasi mitten im Wohnzimmer geparkt sind.

Mango zum Probieren gibt es natürlich auch: süße, reife aber auch grüne, die man hier mit einem ziemlich scharfen Chili-Salz isst. Dazu wird Bohnen-Tee gereicht.

Sonnenuntergang am Mekong
Sonnenuntergang am Mekong

Blumentöpfe, tropische Früchte und Kokosnuss-Candies

Dass es ein ziemlich regnerischer Tag werden würde, zeichnet sich zunächst nicht ab, als wir morgens mit dem Sampan an Land übersetzen.

Kanalfahrt im Regen
Kanalfahrt im Regen

Doch dann erleben wir schnell, wie sich ein regnerischer Tag im Mekong-Delta anfühlt. Der Versuch, halbwegs trocken zu bleiben, scheitert bei zeitweise wolkenbruchartigem Niederschlag kläglich. Es ist nervig, bei Temperaturen an die 30 Grad aber dennoch erträglich. Immerhin: Es regnet nicht den ganzen Tag.

Kanalfahrt im Regen
Kanalfahrt im Regen

Die wie in Vietnam allgegenwärtigen Beton-Pflanztöpfe traditionell hergestellt werden, lernen wir bei unseren ersten Ausflugsstopp. Die Technik ist so einfach wie faszinieren: Etwas vereinfach geschildert, wird die Form mit einer Schablone aus Sand geformt, dann wird Beton darüber gegossen und erneut mit einer Schablone glattgestrichen. Trocknen lassen, anmalen, fertig.

Mit dem Sampan fahren wir bei heftigem Regen durch dennoch romantische Kanäle.

In einem großen Gärtnereibetrieb auf der Insel Cho Lach sehen wir, wie lokales Gemüse und Früchte angebaut werden, vor allem aber, die der Betrieb mit dem Veredeln von Jackfruit-Bäumchen gut verdient.

Dort probieren wir auch eines der beliebtesten Nationalgerichte Vietnams: mit Kräutern gefüllte Reis-Pfannkuchen.

Auf schmalen Wegen spazieren wir durch kleine Plantagen, in den beispielsweise Jackfruit oder Kakao angebaut wird …

… und entdecken, wir geflickte Stromleitungen hier vor Regen geschützt werden.

Dorfspaziergang bei Regen
Sicherung, Vietnam-Style

Eine kleine Manufaktur demonstriert die Herstellung von Kokos-Candies – die Frauen sind für die Herstellung und Verpackung zuständig, der Mann sitzt am Herd und rührt stundenlang die zähe Kokos-Masse. Wem deutsche Karamellbonbons nicht klebrig genug sind, für den sind diese Kokos-Bonbons genau das richtige – und geschmacklich durchaus ansprechend.

Ruderkähne bringen uns entlang eines engen, dicht mit Bambus gesäumten Bewässerungskanals zu einem romantisch direkt am Fluss gelegenen Ausflugslokal, wo wir Mango, Longan, Ananas, Jackfruit und Pomelo probieren und mit Gesang und Musik auf traditionellen Instrumenten unterhalten werden – ehrlicherweise nicht die schönste Musik, die ich je gehört habe. Es klingt ein wenig so, als würden alle drei Musiker gleichzeitig jeweils ein anderes Stück spielen.

Bei der Rückfahrt mit dem Sampan zur Mekong Navigator gibt’s frisches Kokosnuss-Wasser – etwas, das uns erfreulicherweise die ganze Reise lang begleitet.

mit dem Sampan zurück zur Mekong Navigator
in der Abenddämmerung mit dem Sampan zurück zur Mekong Navigator

Vom Hafen My Tho nach Saigon

Es ist unser letzter Abend auf dem Mekong. Schon am frühen Abend kommen wir am Endpunkt der Flusskreuzfahrt an: Die ziemlich geschäftige Stadt My Tho mit einem faszinierenden Gewusel an kleinen Booten, die kreuz und quer über den Fluss fahren.

am Mekong bei My Tho
am Mekong bei My Tho

Wir nehmen Abschied von der wunderbaren Crew der Mekong Navigator und dem nostalgischen Flussschiff …

Mekong Navigator
Mekong Navigator

… und fahren mit dem Bus etwa zwei Stunden bis nach Saigon – denn dort verbringen wir noch zwei Nächte im – erstaunlich günstigen Fünf-Sterne-Hotel Caravelle.

Saigon
Saigon

Zu dieser faszinierenden Stadt und dem so widersprüchlichen Spannungsfeld zwischen westlicher Wirtschaft und kommunistischer Staatsführung, das man in Saigon besonders intensiv erlebt, lesen Sie mehr in unserem Beitrag „Eine Entdeckungstour durch Saigon und die vietnamesische Küche“, denn dort war ich schon einmal für einen Tag mit der Mein Schiff 5.

Einen Bericht zum Nachprogramm dieser Reise im kambodschanischen Siem Reap und Angkor Wat finden Sie demnächst in einem eigenen Beitrag.

Tipp: Einen noch detaillierteren Reisebericht zu unserer Mekong-Kreuzfahrt finden Sie in unserem Schwesterblog, Carmens Cruisediary.de. Sie beschreibt die Reise vom Zwischenstopp in Singapur über die Flusskreuzfahrt mit der Mekong Navigator bis zum Anschlussprogramm in Saigon und Angkor Wat ganz genau, Tag für Tag.

Anmerkung*: Cruisetricks.de reiste auf dem Mekong auf Einladung von Vegan Travel, das Anschlussprogramm Angkor Wat sowie die Flüge haben wir selbst bezahlt.
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Cruisetricks.de reiste auf dem Mekong auf Einladung von Vegan Travel, das Anschlussprogramm Angkor Wat sowie die Flüge haben wir selbst bezahlt.

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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