Im Mai 2019 kollidierte das Flusskreuzfahrtschiff Viking Sigyn auf der Donau in Budapest mit einem Ausflugsboot, 28 Menschen kamen dabei ums Leben. Jetzt wurde der Kapitän der Viking Sigyn wegen grob fahrlässigen Verhaltens zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Während eines Unwetters am Abend des 29. Mai 2019 rammte das Flusskreuzfahrtschiff Viking Sigyn ein kleines, 27 Meter langes Ausflugsboot namens „Hableany“ (Meerjungfrau). Das Ausflugsboot mit 35 Menschen an Bord sank daraufhin offenbar innerhalb weniger Sekunden (cruisetricks.de berichtete). Die Opfer des Unglücks waren Teil einer Reisegruppe aus Südkorea. Lediglich sieben Menschen konnten gerettet werden, darunter der Schiffsführer, ein sechsjähriges Mädchen und seine Mutter.
Der eigentlich sehr erfahrene, 64-jährige, aus der Ukraine stammende Schiffsführer (wie der Kapitän eines Flussschiffs eigentlich bezeichnet wird) des Flusskreuzfahrtschiffs wurde damals nach einem Verhör bei der Polizei verhaftet. Im Dezember 2019 wurde dann Anklage gegen ihn erhoben. Er soll sich trotz der schwierigen Situation in einem Unwetter und mitten in Budapest an der Margaretenbrücke mehrere Minuten lang nicht um das Steuern des Schiffs gekümmert haben und dann – ohne Warnsignal – die Vorfahrt des Ausflugsbootes missachtet haben. Unter der Margaretenbrücke kann es dann zu der folgenschweren Kollision.
Wie die BBC berichtet, sagte der heute 68-jährige Schiffsführer vor der Urteilsverkündung, der Zusammenstoß sei eine „schreckliche Tragödie“ gewesen, der Tod „so vieler unschuldiger Opfer“ halte ihn nachts wach. Das werde ihn den Rest seines Lebens begleiten.
Verurteilt wurde der Schiffsführer für grob fahrlässiges Verhalten zu fünf Jahren Haft, nicht jedoch im zweiten Anklagepunkt der unterlassenen Hilfeleistung. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Schiffsführer hat noch die Möglichkeit, in Berufung gehen.
