Im Mai 2012 ist die MSC Divina im Mittelmeer in Dienst gegangen, seit 2016 bedient sie ganzjährig den amerikanischen Markt mit Basishafen Miami. Die MSC Divina ist weitgehend baugleich mit der MSC Splendida, aber wie MSC damals in der Werbung sagte: „Der Unterschied liegt im Detail.“ – und das bezieht sich nicht nur auf das Innendesign, sondern auch auf einige neue Features der MSC Divina.
Im Januar 2020 haben sind wir auf der MSC Divina auf einer Kurzreise von Miami zu MSCs neuer Privatinsel Ocean Cay unternommen und haben das Schiffsportrait danach aktualisiert. Der ursprüngliche Beitrag stammt vom September 2012.
Vom neuen Infinity-Pool des „The Garden Pool“ auf Deck 15 über neue Restaurants wie dem Galaxy und dem Steakhaus Butcher’s Cut (ursprünglich: Sacramento Hamburger House) sowie neuen Angeboten im Aurea Spa und Fitness Center bis hin zur exklusiven Sophia-Loren-Suite im MSC Yacht Club finden sich viele Neuerungen, die das Schiff trotz Baugleichheit zu ihrer älteren Schwester MSC Splendida spannend machen. Besonders deutlich fällt die MSC Divina aber durch ihr bemerkenswert anderes Design auf, sowohl im Stil als auch bei den Farben.
Anders als das später folgende Schwesterschiff MSC Preziosa, hat die MSC Divina noch keinen Doremi Castle Wasserpark (sondern den Sportplatz MS Arena) und auch noch keine große „Vertigo“-Wasserrutsche, sondern lediglich eine kleinere Rutsche im Kids-Bereich.
Nachträglich eingeführt hat MSC auf der MSC Divina das kostenpflichtige „Exclusive Top 18 Solarium“-Sonnendeck, das ursprünglich zuerst auf der MSC Preziosa eingeführt worden war.
The Garden Pool – Infinity Pool
Die spektakulärste Neuerung auf der MSC Divina ist der Infinity-Pool auf Deck 15: Dieser Pool-Bereich am Heck ist im Vergleich zur MSC Splendida komplett neu gestaltet – mondän und großzügig statt bunt und etwas kleinteilig.
Blickfang und zentrales Element ist der Infinity-Pool, der sich bis an die äußerste Kante des Schiffs erstreckt – freilich mit einer Glaswand abgesichert. Dafür fallen die beiden Whirlpools weg, die auf der MSC Splendida den Pool flankieren. Allerdings gibt es auf der MSC Divina in anderen Bereichen genug Whirlpools, sodass dies gut zu verschmerzen ist zugunsten des Infinity-Pools.
Der tiefe Teil des Pools hat in etwa dieselbe Größe wie auf der Splendida, ist jedoch mit einem breiten, seichten Randbereich umgeben, der den Pool sehr großzügig wirken lässt. Trotz der nötigen Glaswand wirkt dieser „The Garden Pool Zen Area“ genannte Poolbereich ganz ähnlich spektakulär, wie man das von Infinity-Pools edler Hotels an Land kennt. Das geradlinige, von Stahl und Glas geprägte Design tut ein Übriges, um hier eine edle Atmosphäre mit grandiosem Ausblick auf das Kielwasser der MSC Divina zu schaffen.
Zu Beginn war der Garden Pool am Heck nicht mehr wie auf anderen Schiffen dieser Schiffsklasse nur für Erwachsene reserviert und Kinder waren im Infinity-Pool willkommen. Das hat MSC wieder geändert, seit die MSC Divina den amerikanischen Markt bedient. Ein weiterer „adults only“-Bereich ist das Top 18 Solarium auf Deck 18, inklusive großem Whirlpool.
Sophia-Loren-Suite
Die Kabinen und Suiten auf der MSC Divina sind im Vergleich zur Splendida weitgehend unverändert geblieben, eine Besonderheit hat die MSC Divina aber doch: die Sophia Loren Suite. Denn die Filmdiva ist nicht nur Taufpatin der MSC Divina – wie aller MSC-Kreuzfahrtschiffe. Dieses Schiff ist auch nach ihr benannt.
Dementsprechend hat „die Göttliche“ in der Suite 16007 im MSC Yacht Club ihre Signatur hinterlassen und eine ganz individuelle Suite designt: Mit eigens für diese Suite gestalteten Leuchten, Bildern ihrer berühmtesten Filmauftritte in goldenen Rahmen und einer Nachbildung ihres Schminktischs. Das Ambiente ist in dunklem Rot und Holz gehalten. Die Sophia-Loren-Suite lässt sich übrigens ganz regulär per Katalog buchen. Wer die begehrte Suite haben will, muss aber vermutlich sehr frühzeitig buchen und etwas Glück haben.
Design a la Raphaela Aponte
Für das gesamte Schiff hat Raphaela Aponte, Designerin und Ehefrau des MSC-CEOs Gianluigi Aponte, nach bewährtem Konzept einen für diese Schiffsklasse überraschend zurückhaltenden Stil entwickelt, der dann von De Jorio Design International umgesetzt wurde: elegant, oft beinahe schon schlicht, relativ unaufdringliche Farben und ein wenig Retro-Look. Einige Beispiele im Vergleich zur MSC Splendida zeigen den Unterschied im Design am deutlichsten.
Während das Atrium der MSC Splendida stark von Gold und Rot geprägt ist, gibt sich die MSC Divina hier deutlich kühler mit Creme und Silber und weniger roten Elementen wie etwa den Sofas und Randeinfassungen in Marmor.
Ganz ähnlich auch in der Black & White Lounge (MSC Splendida: Aft Lounge), wo ein Design in Schwarz, Weiß und edlem Grau das intensive Rot und Dunkelbraun der Aft Lounge auf der MSC Splendida ersetzt. Obwohl die geschwungenen, beleuchteten Säulen erhalten geblieben sind, entsteht so auf der MSC Divina ein vollkommen anderes, recht elegantes Ambiente.
Bunt geblieben ist dagegen die sehr gelungene Jazz Bar, die lediglich die Farbe von Violett auf Orange-Rot wechselt – wie auch die Namen zeigen: Auf der MSC Splendida heißt die Bar „The Purple Jazz Bar“, auf der MSC Divina „Golden Jazz Bar“. Trotz der Buntheit unserer Meinung nach eine der am schönsten gestalteten Bars auf einem Kreuzfahrtschiff.
Neue Restaurants: Sushi im Galaxy, Pizzeria und Butcher’s Cut
Mit dem „Galaxy“ hat MSC auf der Divina im Bereich der Diskothek ein ganz neues Restaurant eingeführt, mit bestem Ausblick aufs Meer durch die großflächige Fensterfront, beim Design angelehnt an italienische Clubs der 50er-Jahre. Das Galaxy ist inzwischen die Sushi-Bar der MSC Divina.
Auf der MSC Splendida erstreckt sich an gleicher Stelle die „Club 33“-Diskothek, die auf der MSC Divina durch das Galaxy etwas kleiner ausgefallen ist – wobei das Galaxy nicht räumlich von der Diskothek abgetrennt ist, sodass die Großzügigkeit des Raums erhalten bleibt.
2012 hatte MSC auf der MSC Divina das Spezialitätenrestaurants „Sacramento Burger House“ neu eingeführt, das sich zum Sacramento Tex Mex Restaurant hinzugesellt. Inzwischen ist daraus das Steakhaus „Butcher’s Cut“ geworden, dass es mittlerweise auf vielen MSC-Kreuzfahrtschiffen gibt.
Neu auf der MSC Divina war von Beginn an auch eine Pizzeria, mit der MSC die Weinbar auf Deck 7 ergänzt hat. Die sehr gute Pizza kostet hier zwischen 6 und 9,50 Dollar.
Highlight: Die italienische Piazzetta – Piazza del Doge
Schon auf der MSC Splendida ist eines der optischen Highlights die italienische „La Piazzetta“. Auf der MSC Divina heißt dieser gemütliche Platz mit Konditorei, Venchi-Eiscreme und Kaffee-Bar „Piazza del Doge“ und präsentiert sich als venezianische Piazza. Auf der MSC Divina hat der Platz weniger Säulen, ist großzügiger und heller als auf der MSC Splendida, wo „La Piazzetta“ dafür eher eine abendliche Sonnnenuntergangsstimmung erzeugt.
Wer darüber hinwegsehen kann, dass eine solche Piazzetta natürlich komplett künstlich ist und bewundern kann, wie real dieser Platz ganz im Stil der prächtigen Las-Vegas-Hotels wirkt, wird die Piazzetta lieben und hier immer wiedermal vorbeischauen.
Kinder in Schlumpfhausen
Statt am Nordpol auf der MSC Splendida mit Eisbären („Il Polo Nord“) landen die Kinder auf der MSC Divina in Schlumpfhausen („I Puffi“), wenn sie den bordeigenen Kids Club besuchen. Der Bereich für die Kinderbetreuung auf Deck 15 backbords ist auf der Divina ganz im Stil der kleinen Comic-Figuren mit ihren blauen Mützen gestaltet. Dafür müssen die Kids auf den kuscheligen, mannshohen Eisbären des „Il Polo Nord“ der MSC Splendida verzichten.
Unverändert sind dagegen Formel-1-Simulator, Virtual-World und 4D-Kino, an dem Kinder wie Erwachsene ihren Spaß haben können.
Alle Neuerungen auf der MSC Divina im Überblick:
- Infinity-Pool auf Deck 15 achtern
- In der Weinbar La Cantina di Bacco gibt es jetzt neben Wein auch mehrere verschiedene Biere sowie Pizza
- Das Sacramento Tex Mex Restaurant wurde zunächst ergänzt um das Sacramento Burger House und ist heute das Butcher’s Cut Steakhaus
- In der Disco auf Deck 16 gibt es jetzt zusätzlich das Galaxy Restaurant – aktuell mit Sushi-Karte
- Der Kinderbereich „I Puffi“ hat das Thema „Schlümpfe“
- Die Wasserrutsche im Teen-Bereich hat eine etwas andere Form und entspricht in etwa der Rutsche auf der MSC Fantasia
- Am Pool ist die Nutella Corner (Crêpes) und der Happy Puppy Ice Crystal Drink Stand neu
- Im MSC Aurea Spa sind neue Anwendungen im Angebot, unter anderem ein Himalaya-Salz-Bett, Neophor-Anti-Aging und für die Herren ein Barbershop
- Der Fitness-Bereich wurde um ein Spinning Center erweitert
- Fürs Shopping an Bord ist ein weiterer Edel-Shop mit Accessoirs mit Marken wie Armani, Mario Valentino und Furla hinzugekommen
- Ein neues Internet Cafe auf Deck 6 mit 14 Computern
Neu im MSC Yacht Club:
- Frühstücks- und Häppchen-Buffet in der Top Sail Lounge des Yacht Clubs von der mittigen Anordnung nach Steuerbord verlegt, darduch großzügigeres Erscheinungsbild der Lounge und einige zusätzliche Sitzgruppen
- Neuer VIP-Bereich im MSC Yacht Club
- Yacht-Club-Suite 16007 wurde als Sophia-Loren-Themenkabine gestaltet
- 20 Lieblings-Bücher von Sophia Loren in der Bibliothek des MSC Yacht Clubs
Fakten zur MSC Divina:
- Passagiere: 3.502 (bei Doppelbelegung der Kabinen)
- Crew: ca. 1.370
- Tonnage: 139.400 BRZ
- Abmessungen: 333,30 x 37,92 x 66,80 Meter
- Flagge: Panama
- Werft: STX France, Saint Nazaire
- Baujahr: 2011/2012
- Taufe: 26. Mai 2012
Hallo Herr Neumeier, ich war über Weihnachten und Sylvester mit Familie an Bord der Divina. Die Eleganz des Schiffes ist nicht zu übersehen. Eingeschifft wurde in Miami an Terminal G, dieser hatte den Charme von vor 50 Jahren-Terminal F war angekündigt. Es gab keinen Schiffsplan zur Orientierung, keine Info ob die Nutzung von Einrichtungen evtl. Etwas Kosten. Die Balkonkabine auf Deck 13 war mit 11qm doch sehr klein gehalten. Das Essen im Restaurant Villa Rossa kam nur lauwarm an den Tisch.Die zubereiteten Speisen waren sehr schmackhaft, aber wer ist schon gerne kalte Suppen. Es fehlte überall an Personal, Beschwerden wurden erst einmal nur zur Kenntnis genommen, bis sich eine Besserung einstellte. Theater: Musik vom Band, Na ja, der Rest ist Schweigen. Viel Geld – für wenig Leistung und am Ende Unzufriedenheit bei den Gästen
Hallo Frau Bartz, vielen Dank für den Bericht. Beim Entertainment bewegt sich bei MSC auf den neuen Schiffen (Meravilia, Seaside) sehr viel, aber das bisherige Niveau kann tatsächlich mit der US-Konkurrenz nicht mithalten. Beim Service bin ich gespannt auf die Entwicklung in der nächsten Zeit. Durch das enorme Wachstum (sowohl bei MSC als auch im Markt insgesamt) steigt der Personalbedarf rasant an und der Mangel an gut ausgebildeten und damit guten Servicekräften ist schon deutlich zu spüren. Beim Preis muss man halt sehen, dass MSC im Vergleich zur Konkurrenz deutlich günstiger ist – und da bekommt man die Leistung, für die man bezahlt hat …