Neben dem gänzlich anders gestalteten Bereich auf den obersten Decks am Heck, fällt die Norwegian Bliss (und ihre Schwester Norwegian Joy) vor allem durch zwei Aspekte schon von Weitem auf: Sie haben im Vergleich zur Norwegian Escape einen so genannten Ducktail – also eine Verbreiterung an der Wasserlinie am Heck des Schiffs, die für mehr Stabilität sorgt.
Nicht zu übersehen ist bei der Norwegian Bliss auch die andere Anordnung der Rettungsboote. Bei den bisherigen Schiffen der Breakaway- und Breakaway-Plus-Klasse bis zur Norwegian Escape hingen die Rettungsboote unterhalb der Waterfront-Promenade seitlich über die Bordwand hinaus. Bei der Norwegian Joy und Norwegian Bliss dagegen sind die Boote dagegen ins Schiff integriert.
Der entscheidende Vorteil für die Passagiere: Von der Reling an der Waterfront ist auf der Norwegian Joy und Bliss der Blick aufs Wasser direkt nach unten frei. Auf den bisherigen Schiffen blickt man hier auf die Rettungsboote.
Rauchfreies Casino
Ein auf den Breakaway-Klasse-Schiffen immer wieder thematisierte Problem hat Norwegian Cruise Line auf der Norwegian Bliss jetzt konsequent gelöst: Das Casino ist nun rauchfrei, für Raucher gibt es mit Glastüren einen abgetrennten Casino-Bereich.
Studio-Kabinen im neuen Design
Nachdem auf der Norwegian Joy mangels Nachfrage am chinesischen Markt die „Studio“-Single-Kabinen weggefallen sind, gibt es sie auf der Norwegian Bliss wieder.
Neu ist das dezente Design, gediegener, weniger bunt. Statt Bullaugen-Fenster zum Gang gibt es jetzt ein virtuelles Fenster mit Live-Video von draußen.
(Vollbild-Modus lässt sich mit dem Button rechts unten aktivieren/deaktivieren.)
Fazit: gelungene Weiterentwicklung
Insgesamt zeigt die Norwegian Bliss deutlich, wohin sich Norwegian Cruise Line entwickeln will: „Premium“ ist der Anspruch von Frank Del Rio, Präsident und CEO von Norwegian Cruise Line Holdings. Auf der Norwegian Bliss ist das vor allem beim Design erkennbar: eleganter, moderner, deutlich weniger bunt.
Auch beim – bisher schon exzellenten – Entertainment entwickelt sich Norwegian Cruise Line in Richtung „Premium“: Die Broadway-Produktion „The Jersey Boys“ stellt etwas höhere Ansprüche an das Publikum als das typische Entertainment auf großen Kreuzfahrtschiffen und auch die aufwändige Musical-Eigenproduktion „Havana“ geht in diese Richtung.
Interessant ist zu beobachten, wie die Reederei in vielen Bereichen die Details optimiert und verbessert, Bewährtes aber so belässt, wie die Passagiere es offensichtlich mögen. Auffällig zurückhaltend ist Norwegian dagegen bei technischen Spielereien, während andere Reedereien mit allen möglichen, so genannten intelligenten Systemen zur Automatisierung von Abläufen an Bord und beim Check-in vorpreschen – mit nicht immer zufriedenstellenden Ergebnissen.
Ab 2. Juni 2018 wird die Norwegian Bliss die Sommersaison in Alaska verbringen, mit Basishafen Seattle. Mit 4.004 Passagieren ist sie das größte Kreuzfahrtschiff in diesem Fahrtgebiet. Mit der riesigen Observation Lounge und ihrer Rumpfbemalung des Künstlers Robert Wyland ist sie für Alaska ausgelegt. Die offenbar hervorragenden Buchungszahlen geben Norwegian mit diesem Konzept Recht. Wer die Norwegian Bliss lieber in einem warmen Fahrtgebiet ausprobieren will: Im Winter fährt sie von New York aus nach Florida, zu den Bahamas und in die Karibik.