Für Beatles-Fans ist der „Cavern Club” die richtige Adresse auf der Norwegian Bliss. Eine Beatles-Coverband mimt dort jeden Abend die legendäre Band in ihrer eigenen Version des Cavern Clubs in Liverpool.
Der Club hatte sein Debut auf der Norwegian Epic mit Slam Alans Band, die schnell zu dem Nachtclub-Geheimtipp auf See wurde. Auf den folgenden Schiffen der Breakaway- und Breakaway-Plus-Klasse hat der Club immer wieder ein anderes Motto bekommen, zuletzt war dies auf der Norwegian Escape die 5 O’Clock Somewhere Bar.
Einen neuen Namen hat die Bar zwischen Cagney’s und Los Lobos oberhalb des Manhattan Rom bekommen: Dezent benannt mit dem ersten Buchstaben des Vornamens des CEOs von Norwegian Cruise Line, Andy Stuart, heißt sie „A-List Bar“ statt wie bisher „Prime Meridian Bar“. Stuarts Vorgänger Kevin Sheehan war da weniger dezent und hatte den Pub nach sich „O’Sheehans“ benannt.
Die Sugarcane Mojito Bar auf Deck 8 Mitte – auf der Norwegian Joy durch Edel-Shops ersetzt – ist auf der Norwegian Bliss wieder zurück und präsentiert sich in einem frischen, eleganten Design. Bei warmem Wetter noch schöner ist es allerdings, seinen Mojito draußen am Promenadendeck zu schlürfen.
Anstelle der Tobacco Road Liquor Bar der Norwegian Escape hat die Norwegian Bliss gleich neben dem Cavern Club nun die Maltings Whiskey Bar.
Nachdem „The District Brew House“ auf Deck 8 vorne auf der Norwegian Joy dem „The Grand Tea Room“ weichen musste, ist das Brauhaus mit seiner großen Auswahl an Bieren auf der Norwegian Bliss nun wieder zurück.
Und auch der Comedy Club „The Social“ – auf der Norwegian Escape „Headliner“ – ist wieder an der angestammten Stelle am „678 Ocean Place“, während die Norwegian Joy hier die beiden ineinander integrierten asiatischen Spezialitätenrestaurants Hibiscus und Sakuka hat. Witzig sind die beiden jeweils völlig anders gestalteten Nebenräume des „The Social“.
Im „The Social” wird wohl auch „Happy Hour Prohibition – Das Musical” stattfinden, für 19,95 Dollar inclusive eines Tastings von fünf typischen Cocktails aus der Zeit der amerikanischen Prohibition.
Musical-Shows: The Jersey Boys, Havana
Ein wenig zwiespältig bin ich bei den beiden Show-Neuproduktionen, die wir auf der Vorabfahrt mit der Norwegian Bliss ansehen konnten: „The Jersey Boys“ und „Havana”. Vorausschicken sei aber, dass sich die Shows in jedem Fall auf Weltklasse-Niveau bewegen, das man am Land vor allem am Broadway, im Londoner Westend oder in Las Vegas antrifft.
Beides sind erstklassige, Musical-artige Produktionen mit hervorragenden Sängern und Tänzern sowie Live-Musik, was ich an Kreuzfahrtschiff-Shows besonders schätze. Beide Shows sind aber auch sehr lang. Zu lang, wie ich finde.
The Jersey Boys – die Geschichte von Frankie Valli and the Four Seasons
Die Jersey-Boys ziehen sich über fast zwei Stunden und der Sprech-Anteil des Musicals ist recht hoch – schließlich wird die Geschichte der Musiklegenden „Frankie Valli and the Four Seaasons“ erzählt.
Die vielen bekannten Hits wie „Big Girls Don’t Cry,” „Walk Like A Man” and „Can’t Take My Eyes Off You” sind mit langen Sprech-Phasen durchsetzt und aufgrund des sicherlich sehr originalgetreuen Slangs der Schauspieler fällt es mir trotz sehr guter Englischkenntnisse teils schwer, der Handlung zu folgen. Andererseits hat diese Broadway-Produktion immerhin einen Tony gewonnen und in Alaska wird der weit überwiegende Teil des Publikums aus Nordamerikanern bestehen, die vermutlich keine Verständnisprobleme haben dürften.
Havana – ein liebenswert gezeichnetes Kuba-Musical
„Havana“ ist eine Eigenproduktion von Norwegian Cruise Line, die sich durchaus auf dem Niveau eine Broadway-Musicals bewegt.
Statt Kuba-Klischees zu dreschen und kubanische Gassenhauer anzuspulen, ist „Havana“ eine erfrischend moderne Tanz- und Musik-Show, in der die Lebensart und die Geschichte Havannas zelebriert wird, eingebettet in eine schöne Geschichte. Für „Havana“ hat Norwegian unter anderem den Star-Regisseur und Tony-Award-Gewinner Warren Carlyle verpflichtet und auch für das Kostüm-Design und das wunderschöne, gezeichnete Bühnenbild Top-Künstler angeheuert. Ähnlich wie bei „The Jersey Boys“ hat die Handlung aber – vor allem für nicht-Muttersprachler – gewisse Längen. Dennoch: Allein schon wegen den Bühnenbildern ist diese Show absolut sehenswert (aber nicht nur deswegen).