TUI Cruises sagt die Kreuzfahrten mit der Mein Schiff 1 von Kiel aus ab. Anders als zunächst offenbar mit den Behörden abgestimmt, hat die Schleswig-Holsteinische Regierung nun doch auch Kreuzfahrt-Reisen untersagt.
Entgegen der bisherigen Genehmigung, so TUI Cruises, dürfen nun ab 5. November keine Kreuzfahrten mehr ab Kiel stattfinden. TUI Cruises sagt daher alle Reisen der Mein Schiff 1 von Kiel aus für das verbleibende Jahr 2020 ab.
Eine Verlegung der Mein Schiff 1 in einen Hafen außerhalb von Schleswig-Holstein, um die Kreuzfahrten dennoch durchführen zu können, ist offenbar nicht möglich. TUI Cruises schreibt dazu: „Unsere erste Abfrage hat ergeben, dass auch andere deutsche Häfen keinen Kreuzfahrtbetrieb ermöglichen. Vor diesem Hintergrund müssen wir schweren Herzens alle für dieses Jahr geplanten ‚Blauen Reisen‘ der Mein Schiff 1 absagen.“
Die Reisen der Mein Schiff 2 auf den Kanaren sowie der Mein Schiff 6 in Griechenland ab Heraklion sollen aber weiterhin stattfinden. In beiden Zielgebieten reisen die Passagiere mit Charterflugzeugen an und absolvieren vor der Kreuzfahrt einen Coronatest.
Nach Bekanntgabe des deutschen „Lockdown light“ für November hatte TUI Cruises zunächst argumentiert, ihre Kreuzfahrten seien vom neuerlichen Deutschland-Lockdown nicht betroffen: „Die angekündigten Maßnahmen von Bund und Ländern sorgen nicht für einen erneuten Stillstand unserer Schiffe. Denn ein Aufenthalt an Bord unserer Schiffe gilt nicht als Inlandstourismus. Die An- und Abreise in den jeweiligen Abfahrthafen ist als Durchreise (Transit) weiterhin gestattet.“
Hapag-Lloyd Cruises und AIDA hatten, anders als TUI Cruises, nach Bekanntgabe des Deutschland-Lockdowns alle Kreuzfahrten auch in Italien und auf den Kanaren für den November abgesagt. MSC und Costa halten dagegen trotz steigender Infektionszahlen und strengen Pandemie-Bekämpfungsmaßnahmen in Italien ebenfalls an ihren Reisen in Italien, Griechenland und Malta fest und fahren vorerst weiter.
Heisst es nicht immer, die großen Konzerne würden durch Lobbyarbeit im Hintergrund überall die Fäden ziehen? Hier sieht man, was davon zu halten ist. Das Gegenteil ist der Fall.
Btw: Wer ersetzt denen eigentlich die entstandenen Kosten/den entgangenen Gewinn? Ich hoffe, SH zahlt das. Und am besten gleich die handelnden Personen aus eigener Kasse, statt das auf den Steuerzahler umzulegen.
@Stu: Ich denke, mit so pauschalen und unbegründeten Behauptungen und Spekulationen ist niemandem geholfen. Ich würde mich über eine mehr an Fakten orientierte und sachlichere Diskussion hier freuen.
Bei staatlichen Anordnungen wie hier aufgrund einer Pandemie gibt es keine Staatshaftung. Die Kosten gehen zulasten der Reederei. Auch hierzu würde ich mir übrigens einen sachlicheren Diskussionsstil wünschen. Anfeindungen und sinnlose, weil auf Spekulation und unbegründeten Annahmen basierende Behauptungen haben wir in diesen Zeiten schon genug. Sorry, wenn ich das hier mal so deutlich sage …