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Viking stellt künftiges Flusskreuzfahrtschiff „Viking Mississippi“ vor

Nach Jahren der Planung und Ankündigungen werden die Mississippi-Pläne von Viking nun sehr konkret: Die „Viking Mississippi“ soll im August 2022 in Dienst gehen. Mit einer Länge von 137 Metern und 386 Passagieren wird sie in etwa so groß wie das bislang größte Mississippi-Kreuzfahrtschiff American Queen.

Als Fortentwicklung der „Longships“ auf europäischen Flüssen hat die Viking Mississippi eine moderne Flussschiff-Architektur, kann aber aufgrund größerer Schleusen auch das Schiff selbst größer bauen. Bei 137 Metern Länge und knapp 23 Metern Breite bietet das Schiff Platz für 386 Passagiere – nur geringfügig weniger als die American Queen des Mitbewerbers American Queen Steamboat Company (AQSC) mit 417 Passagieren.

Alle 193 Kabinen der Viking Mississippi sind Außenkabinen, viele mit entweder französischem oder echtem Balkon. Auch Einzelkabinen sind im Angebot. Die Kabinengrößen reichen von 25 bis 95 Quadratmeter.

Deluxe-Veranda-Kabine (Bild: Viking)
Explorer Suite (Bild: Viking)

Das Innendesign plant Viking modern und skandinavisch inspiriert. Ein besonderes Highlight für die Viking Mississippi ist ein Infinity-Pool am Heck, der über nahezu die komplette Schiffsbreite verläuft.

Infinity-Pool (Bild: Viking)

Eine kombinierte Innen-Außen-Sonnenterrasse nahe dem Heck inklusive Freiluftrestaurant stellt die „Aquavit Terrace“ dar, die bereits von den Longships von Viking in Europa bekannt ist.

Aquavit Terrace (Bild: Viking)

Die zwei Decks hohe Explorer Lounge am Bug hat eine großflächige Glasfront und auch eine rundum laufende Promenade hat die Viking Mississippi.

Explorer Lounge (Bild: Viking)
Außenbereich vor der Explorer Lounge (Bild: Viking)

Anders als die Konkurrenz soll die Viking Mississippi zunächst lediglich 8- und 15tägige Reisen am Mississippi auf unterschiedlichen Teilstrecken zwischen New Orleans und St. Paul / Minneapolis fahren. Die Konkurrenz ist auch auf Seitenflüssen wie Ohio River, Tennessee und Cumberland River unterwegs.

Viking will Mississippi-Kreuzfahrtmarkt bis 2026 von 56.000 auf 165.000 Passagiere steigern

Aktuell sind am Mississippi und seinen Seitenflüssen sechs Flusskreuzfahrtschiffe von American Cruise Lines (ACL) und American Queen Steamboat Company (AQSC) aktiv. ACL hatte 2019 knapp 24.000 Passagiere, AQSC rund 32.600. Bis 2026 strebt Viking nun rund 100.000 Passagiere bei einem Gesamtmarkt von 165.000 an.

 PassagiereLänge in MeterStil
American Cruise Lines (ACL)
Queen of the Mississippi15090Raddampfer
America18590Raddampfer
American Harmony (bis Ende 2020)18482modern
American Jazz (ab September 2020)19082modern
American Melody (ab Sommer 2021)17582modern
American Queen Steamboat Company
American Queen417127Raddampfer
American Duchess16698Raddampfer
American Countess24598Raddampfer
Viking
Viking Mississippi (für August 2022 geplant)386137modern

Der amerikanische Flusskreuzfahrtmarkt war lange auf sehr niedrigem Niveau verharrt, bevor ACL 2012 mit der damaligen Queen of the Mississippi (heute als American Pride am Columbia River) begonnen hat, die Flusskreuzfahrtflotte am Mississippi und Columbia River auszubauen.

Das bekannteste und prachtvollste Flusskreuzfahrtschiff am Mississippi ist die American Queen von AQSC. Das 1995 gebaute, 417-Passagiere-Kreuzfahrtschiff ist im Stil eines historischen Heckraddampfers gebaut. Sie verfügt über eine funktionsfähige Dampfmaschine. Das mächtige, rote Schaufelrad ist – anders als bei allen anderen Flusskreuzfahrtschiffen am Mississippi – nicht nur Show, sondern trägt zum Antrieb des Schiffs bei. Auch das Innendesign ist historischen Raddampfern wie der legendären J. M. White nachempfunden.

Unklar ist seit Jahren, ob das historische Raddampfer-Flusskreuzfahrtschiff Delta Queen demnächst wieder ihren Betrieb aufnimmt. Nach jahrelangem politischem Kampf hatten die Eigentümer Ende 2018 eine Ausnahmegenehmigung vom amerikanischen Kongress erwirkt, die es der Delta Queen grundsätzlich erlauben würde, wieder als Kreuzfahrtschiff zu fahren. Unklar ist aber, ob die Eigentümer die hohen Kosten für die Sanierung und nötige Umbauten tragen und das Schiff wieder in Dienst stellen werden können.

Viking wollte am Mississippi ursprünglich schon 2015 starten

Ursprünglich wollte Viking bereits 2015 mit Mississippi-Kreuzfahrten starten und bis 2017 sechs Flusskreuzfahrtschiffe am „Old Man River“ in Betrieb nehmen. Insider berichteten jedoch immer wieder, dass sich Viking sehr schwer tat, mit den Auflagen und Anforderungen der amerikanischen Behörden zurechtzukommen. Auch die ungewöhnlichen Bedingungen am Mississippi, was Anlegestellen und Schleusen betrifft, hatten die Pläne wohl immer wieder durcheinander geworfen, weil sich das Konzept der europäischen „Longships“ von Viking nicht direkt auf den Mississippi übertragen ließen.

Viking Mississippi (Bild: Viking)

Ein wesentliches Problem, das Viking nun offenbar gelöst hat, sind die Vorschriften des Passenger Vessel Services Acts (PSA) in den USA. Das Gesetz schreibt unter anderem vor, dass Passagierschiff, die nur in amerikanischen Gewässern verkehren, einen amerikanischen Eigentümer haben und in den USA gebaut sein müssen. Nun hat Viking mit den Edison Chouest Offshore Shipyards in Louisiana ein Unternehmen gefunden, dass die Flusskreuzfahrtschiffe baut und an Viking verchartert.

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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