Beinahe hätten wir einen der schönsten Orte, die ich je besucht habe, nicht erreicht: Aappilattoq. In einem Seitenarm des Prinz-Christian-Sund gelegen, ist das 98-Einwohner-Dorf ein kleines, subarktisches Idyll. Doch außerhalb der schützenden Bucht bläst der Wind so stark, dass an eine Ausschiffung per Zodiac nicht zu denken ist.
Das Expeditionsteam der Ocean Albatros gibt aber nicht so leicht auf und probiert einen anderen Anlandeplatz. Statt in den Naturhafen von Aappilattoq überzusetzen, ankert das Schiff auf der Rückseite des Ortes mit etwas Windschatten. Dafür müssen wir etwas ungewohnt an einem Felsen aus dem Zodiac steigen.

Das Dorf erwartet uns fröhlich und freundlich mit ein paar Liedern des örtlichen Chors in der Kirche. Eines davon ist eine Liebeserklärung an diesen hübschen Ort – wenn man den Ort erlebt, versteht man, warum dieses Lied entstanden ist.










Die bunten Häuser liegen gut geschützt von hohen Bergen umschlossen, der kleine Naturhafen wird von der Landzunge umschlossen, auf der das Dorf steht. Wäre die Lage nicht gar so abgeschieden und das Klima nicht gar so rau, man könnte sich glatt vorstellen, hier zu leben.

Wir steigen den steilen Hang hinter Aappilattoq hinauf, für einen weiten Blick über den Ort und den Fjord.

Ganz in der Nähe fährt die Amera von Phoenix Reisen durch den Prinz-Christian-Sund. Um in Aappilattoq an Land zu gehen, sind zu viele Passagiere auf dem Schiff, aber an Bord ist Fabian Betzendahl (kreuzfahrtstudio.de) und schießt im Vorbeifahren dieses schöne Foto der Ocean Albatros vor Anker bei Aappilatoq:

Am Nachmittag fahren wir mit der Ocean Albatros ebenfalls durch den Prinz-Christian-Sund hinüber nach Ost-Grönland. Es ist sicherlich eine der schönsten Wasserstraßen der Welt, die wir bei strahlendem Sonnenschein passieren und auf den vorderen Decks und der seitlich aufgeklappten Aussichtsplattform der Ocean Albatros nahe dem Bug genießen.







Und weil jetzt hier in Ost-Grönland die Sonne zur Landseite hin untergeht, erleben wir zum Abschied vom Prinz-Christian-Sund auch noch einen farbkräftigen Sonnenuntergang.

Fakt des Tages: Die zwei Nationalhymnen Grönlands
Formell ist die Nationalhymne von Grönland die dänische. Doch relevanter sind gleich zwei Hymnen, die beide als inoffizielle Nationalhymnen gelten: „Nunarput utoqqarsuanngoravit“und „Nuna asiilasooq“.
Weil beide Lieder offenbar starken Rückhalt bei verschiedenen Gruppen in der Bevölkerung haben, und weil man einen Konflikt mit dem Königreich Dänemark vermeiden will, hat man sich bis heute nur für nur eine Hymne entschieden.
„Nunarput utoqqarsuanngoravit“ bedeutet „Du unser altes Land“. Der Text entstand schon 1916, Dichter ist der grönländische Pastor und Politiker Henrik Lund. Der Text ist sehr patriotisch, betont die Liebe zum Land und zum christlichen Glauben und wurde vor allem nbach der Teilautomonie ab 1979 lange als inoffizielle Nationalhymne verwendet.
„Nuna asiilasooq“ bedeutet „Ein so großes Land“, Text und Melodie stammen von Jonathan Petersen, ebenfalls wohl aus dem Jahr 1916. Diese Hymne ist besonders bei offiziellen Anlässen beliebt, weil sie musikalisch einfacher ist und feierlicher klingt.

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