Eng, kurvig und steil sind die Straßen im Anaga-Gebirge nördlich von Santa Cruz auf Teneriffa. Unser Ziel ist das Bergdorf Taganana, an steilen Berghängen gelegen und mit einem ebenso schönen wie rauen Strand.
Ein großer Bus würde diese Straßen wohl nur mit Mühe bewältigen können, wenn überhaupt. Immerhin ist der Straßenrand zur Talseite an den meisten Stellen mit massiven Steinquadern abgesichert. Ängstlich sollte man für diesen Ausflug ins Anaga-Gebirge im Norden Teneriffas dennoch nicht sein.
Doch die Fahrt lohnt sich, denn ganz oben eröffnet sich ein Blick auf die Steilküste, die an einer Stelle fast ein wenig an Hawaii erinnert.
Auf der anderen Seite schmiegen sich die bunten Häuser von Taganana an die Berghänge an. Es ist schwer vorstellbar – aber Realität – dass viele der Bewohner von hier aus täglich zur Arbeit über die kurvige Bergstraße nach Santa Cruz zur Arbeit pendeln.
Wir machen eine Pause in einem Restaurant mit Blick auf die Bucht von Taganana und probieren lokalen Wein, Ziegenkäse und Croquetas.
Der Strand von Taganana ist nichts zum Baden, denn die Strömung ist hier offenbar sehr stark und zieht einen ins Meer hinaus. Doch für Surfer ist die Brandung ein kleines Paradies.
Am Rückweg nach Santa Cruz tauchen wir in den nassen Nebel ein, der entsteht, wenn die Passatwinde von den Bergen der Insel aufgehalten werden – die wichtigste Wasserquelle der Insel.
am Mirador Pico del Ingles Mirador Pico del Ingles Mirador Pico del Ingles
Für diese Jahreszeit ist der Passat-Nebel aber eher ungewöhnlich und ist bedingt durch die ebenso ungewöhnlich hohe Lufttemperatur. Diesen Nebel zu erleben, ist immer wieder faszinierend, allerdings verdirbt er auch die Aussicht vom Mirador Pico del Ingles.
Der Stadtname von Santa Cruz
Eine Information unserer Reiseführerin ließ mir keine Ruhe: Mit vollständigem Namen heiße die Stadt „Santa Cruz de Santiago de Tenerife“, sagt sie. Auf offiziellen Websites wird dieser Name zuletzt um 2018 verwendet und auch bei Wikipedia wird dieser Name nur noch als „früherer Name“ geführt, aktuell heißt die Stadt demnach „Santa Cruz de Tenerife“.
Ob, wann und warum der Zusatz „de Santiago“ gestrichen wurde, konnte ich trotz längerer Recherche nicht feststellen. Falls einer unserer Leser mehr dazu weiß? … Klar ist, dass der Zusatz „de Santiago“ auf die Rückeroberung der Insel von den Briten am 25. Juli 1797 unter Führung von Admiral Nelson zurückzuführen ist – den Feiertag des Apostels Jakobus (spanisch: Santiago). Die Symbolik des Stadtwappens weist bis heute deutlich auf dieses Ereignis hin.
Ein paar Impressionen von Santa Cruz sammelt man bei einem Spaziergang vom Kreuzfahrthafen aus in die Stadt und kommt beispielsweise vorbei am Plaza de Espana mit dem Monumento a los Caidos …
… und der Iglesia de Nuestra Senora de la Concepcion.
Und draußen vor dem Hafen liegen immer noch zwei Kreuzfahrtschiffe auf Reede, die seit Beginn der Pandemie nicht mehr zum Einsatz gekommen sind, die Mein Schiff Herz und die AIDAmira.
Im aktiven Kreuzfahrtdienst ist dagegen zumindest jetzt im Dezember 2021 „unsere“ Sea Cloud Spirit – zusammen mit der Azamara Journey im Hafen von Santa Cruz.