Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Post Type Selectors

Santa Cruz II: Das Galapagos-Expeditionsschiff von Hurtigruten

Auf den Galapagos-Inseln ist Hurtigruten mit dem Expeditionskreuzfahrtschiff Santa Cruz II unterwegs. Mit knapp 72 Metern Länge und bis zu 90 Passagiere ist die Santa Cruz II schon eines der größten Expeditionskreuzfahrtschiffe in den Galapagos-Inseln. Wir haben uns die Santa Cruz II ganz genau angesehen.

Kostenlos dank Ihres Klicks
Mit gekennzeichnete Links sind Affiliate-Links. Wir erhalten eine Provision, wenn über diese Links ein Onlinekauf erfolgt – ohne Mehrkosten für Sie. Ihr Klick hilft bei der Finanzierung der unabhängigen und kostenlosen cruisetricks.de-Beiträge.

Nur fünf größere Kreuzfahrtschiffe sind für Kreuzfahrten im Nationalpark Galapagos Islands derzeit zugelassen, dazu 85 kleinere und ganz kleine. Zuletzt wurde vor rund 20 Jahren eine neue Lizenz vergeben – diese restriktive Politik soll die unvergleichliche Natur dieser Inselwelt schützen.

Santa Cruz II
Santa Cruz II vor dem roten Strand mit Seelöwe auf der Isla Rabida

Die Besatzung der Santa Cruz II stammt fast ausschließlich aus Ecuador, die meisten von ihnen sogar von den Galapagos-Inseln. Vor allem die Expeditionsguides kennen die Inseln, ihre Tiere, die Natur und ganz speziellen Besonderheiten der Galapagos daher sehr gut. Die Passagiere stammen dagegen aus der ganzen Welt. Bordsprache ist neben Englisch auch Deutsch, einschließlich deutschsprachiger Expeditionsguides.

Optimiert für Kreuzfahrten auf den Galapagos im Expeditionsstil

Auf der Santa Cruz II ist einiges anders als auf klassischen Kreuzfahrtschiffen. Auch im Vergleich zu anderen Expeditionsschiffen fällt auf, dass einiges anders gelöst und damit auf die Bedingungen im Warmwasser-Fahrtgebiet Galapagos-Inseln optimal angepasst ist.

Auf Entertainment beispielsweise verzichtet Hurtigruten auf der Santa Cruz II nahezu vollständig: kein Piano, keine Live-Musik in der Bar und in den Kabinen gibt es nicht einmal einen Fernseher – aber das braucht man auf dieser Reise auch nicht, wenn sich alles draußen in der Natur abspielt.

Aussenbereich vor der Expedition Lounge
Aussenbereich vor der Expedition Lounge

Lediglich in dem relativ kleinen Discovery Room gibt es einen Großbildschirm mit DVD-Player und einer Bibliothek als Spielfilmen ebenso wie landeskundlichen Dokumentationen.

Discovery Room
Discovery Room

Alles auf der Santa Cruz II ist auf intensives Expeditionserlebnis ausgerichtet, das Schiff selbst tritt dabei in den Hintergrund. Das bedeutet aber nicht, dass man Abstriche bei essenziellen Dingen macht: Der Service ist großartig und fast schon familiär, das Essen sehr gut (dazu später noch mehr) und alles Wichtige sehr praktisch und meist ziemlich komfortabel gelöst, wie sich auch beim Thema „Kabine“ noch zeigen wird.

Waschmaschinen
Waschmaschinen, Deck 2 hinten

Sogar Waschmaschinen mit biologisch abbaubarem Waschmittel sowie Trockner stehen kostenlos zur Verfügung.

Vortrag in der Expedition Lounge
Vortrag in der Expedition Lounge

Das Bordleben besteht aus Vorträgen der Expeditionsguides sowie gemütlichem Zusammensitzen der Passagiere, zumeist im Freien in dem zeltartig überdachten Lounge-Bereich hinter der Panorama-Back am Heck von Deck 3, selbiges auch schon das zweithöchste Deck auf dem kleinen Schiff ist.

Spezial-Margarita
Spezial-Margarita von der Panorama-Bar

Die Cocktails von der Bar sind übriges sehr gut, wie auch das Essen im Restaurant, die Häppchen tagsüber in der Expedition Lounge und die kleinen Gerichte zur Happy Hour beispielsweise als Sushi oder Empanadas in de Panorama Lounge oder Grillspieße frisch von der Grillplatte im Außenbereich der Panorama Lounge.

Kabinen auf der Santa Cruz II

Bis auf die drei großen Suiten unterscheiden sich die Kabinen-Kategorien auf der Santa Cruz II nur unwesentlich und vor allem durch ihre Lage am Schiff. Eine detaillierte Kabinenbeschreibung finden Sie übrigens auch auf unserem Schwesterblog cruisediary.de: „Santa Cruz II – Explorer Kabine 211“.

Eine ungewohnte Besonderheit: Es gibt weder Kabinenschlüssel noch Magnet- oder RFID-Karten. Bei dieser „key-less policy“ bleiben die Kabinentüren schlicht dauerhaft unversperrt. Wer sich um Wertsachen Sorgen macht, sperrt sie in den Kabinensafe oder gibt sie zur Aufbewahrung in den Safe an der Rezeption. Von innen lässt sich die Tür jedoch verriegeln.

Kabine 211
Kabine 211

Verlässt man das Schiff, verschiebt man einfach einen kleinen Magneten auf der Tafel am Ausgang zum Expedition Launch am Heck des Schiffs von „an Bord“ auf „nicht an Bord“.

Großartig ist der Kabinen-Service: Der Kabinen-Steward ist permanent im Einsatz, nicht nur für einen morgendlichen und einen abendlichen Service wie sonst auf Kreuzfahrtschiffen. Stattdessen sorgt er für Sauberkeit und vor allem frische Handtücher jedes Mal dann, wenn man gerade an Land oder beim Schnorcheln ist.

Das ist insofern äußerts praktisch, als man oft mehrfach am Tag nasse Handtücher vom Schnorcheln oder Baden mitbringt oder die Dusch-Handtücher nach jeder schweißtreibenden Aktivität einfach nicht schnell genug wieder trocknen, bis man sie wieder benötigt. Mit diesem flexiblen und häufigen Kabinen-Service hat man immer trockene Badetücher und die alten, nassen sind weggeräumt, kaum dass man die Kabine verlässt.

Kabine 211
Kabine 211

Als sehr angenehm, wenn auch nicht gerade wassersparend, habe ich die Dusche empfunden: Der Wasserstrahl lässt sich sehr kräftig aufdrehen. Das ist vor allem zum Abspülen von Sand oder Salz nach dem Baden oder Schnorcheln wirklich praktisch.

Für die Verdunkelung der Kabine sorgt eine Jalousie mit Fernbedienung, was sehr gut und im Vergleich zu Vorhängen platzsparend funktioniert. Ganz dunkel wird die Kabine leider dennoch nicht – das verhindert nämlich ein mysteriöses, fluoreszierendes Symbol an der Kabinendecke, dessen Sinn sich mir nicht erschlossen hat.

Ebenfalls sehr angenehm: Es stehen zwei bequeme Kopfkissen zur Auswahl, davon eines mit Memory-Schaum.

Kabine 211
Kabine 211

Steckdosen gibt es in den Kabinen der Santa Cruz II mehr als ausreichend, Adapter muss man nicht unbedingt dabei haben. Es gibt zwei Universal-Steckdosen (Euro, Schuko, US) in Bodennähe am Spiegel, je eine USB-Buchse, US-Steckdose und Euro-/Schuko-Kombidose am Spiegeltisch sowie eine beziehungsweise zwei Universal-Steckdosen an den Nachtkästchen.

Etwas eingeschränkt ist der Schrankplatz, was sich auf unserer Reise aber nicht als wirkliches Problem herausstellt. Zwar gibt es keinen Hängebereich für lange Kleider oder Hosen, aber das ist auf der Santa Cruz II mit sehr legerer Kleiderordnung auch nicht nötig. Vier geräumige Schubladen unter dem Spiegeltisch gleichen den Platzmangel im Schrank aus.

Das Einzige, was in der Kabine wirklich fehlt, sind Haken zum Aufhängen von feuchter oder nasser Kleidung zum Trocknen. Unsere Empfehlung daher: Bringen Sie von zu Hause starke Magnet-Haken mit (siehe beispielsweise bei Amazon.de), die an den Wänden des Schiffs gut halten.

Da die Lüftung zumindest in unserer Kabine eher schwach war, trockneten die Kleider im Schlafbereich der Kabine dank der Klimaanlage ohnehin schneller als an der Wäscheleine in der Dusche.

Lounges und Bars

Das Bordleben findet in den drei wesentlichen, öffentlichen Bereichen der Santa Cruz II statt. In der Expedition Lounge auf Deck 2 vorne treffen sich die Frühaufsteher schon zum Sonnenaufgang zu einer Tasse Tee oder Kaffee von der Kaffee- und Tee-Station, die kostenlos und 24 Stunden in Betrieb ist.

Expedition Lounge und Bar
Expedition Lounge

Nach vorne hat die Lounge einen kleinen Außenbereich mit Blick auf den Schiffsbug.

Aussenbereich vor der Expedition Lounge
Aussenbereich vor der Expedition Lounge

Gemeinsam mit der Panorama Lounge am Heck ein Deck tiefer dient die Expedition Lounge mit großem Flachbildschirm auch als legerer Vortragsraum. Auf unserer Reise trafen sich die deutschsprachigen Passagiere für die Vorträge in der Expedition Lounge, die englischsprachigen in der Panorama Lounge.

Panorama Lounge und Bar
Panorama Lounge und Bar

In der Expedition Lounge gibt es auch eine recht große Bibliothek mit allen Themen rund um die Galapagos, überwiegend in Englisch, vieles aber auch auf Deutsch.

Aussenbereich Panorama Lounge
Aussenbereich Panorama Lounge

Ebenfalls in der Expedition Lounge stehen tagsüber immer wieder kleine Snacks und Häppchen für den Hunger zwischendurch bereit.

In der Panorama Lounge dagegen gibt es jeweils um 17 Uhr Afternoon Snacks wie Empanadas oder Sushi, oder an manchen Tagen auch frisch von den Grillplatten am Panorama-Observationdeck hinten.

Aussenbereich Panorama Lounge
Sundowner-Cocktail im Außenbereich der Panorama Lounge

Eine Bar – mit sehr gut gemixten Cocktails, guten Weinen und ecuadorianischem Bier – gibt es in der Panorama Lounges, wobei sich die Passagiere bei dem zumeist gutem und warmem Wetter typischerweise im Lounge-Bereich im Freien treffen. Dort ist der beste Platz zum Sonnenuntergang vor dem Abendessen.

„Beagle“-Restaurant

Nach Charles Darwin’s Expeditionsschiff „Beagle“ ist das Restaurant der Santa Cruz II benannt. Bei freier Tischwahl gibt es hier zum Frühstück und manchmal auch mittags Speisen vom Buffet, ansonsten mittags und abends mit Bedienung am Tisch bei freier Platzwahl.

Beagle-Restaurant
Beagle-Restaurant

Die Speisekarten gibt es per QR-Code, in der sehr gut gemachten Handy-App oder auf Tablet-PCs im Restaurant. Die Bestellung gibt man jeweils beim Frühstück für das Mittagessen und mittags für das Dinner auf, damit die Küchencrew planen kann. Dafür klappt der Service dann jeweils sehr flott.

Auf der Karte stehen selbst zum Frühstück wahlweise immer auch lokale, ecuadorianische Gerichte. Beim Buffet steht der Koch daneben und erklärt diese Gerichte, sehr liebenswert eher auf Spanisch. Das macht Lust, die leckeren, lokalen Spezialitäten zu probieren – häufig mit Fisch, Octopus, Garnelen, Quinoa, Kochbananen.

Expedition Launch und Anleger für „Zodiac“-Schlauchboote

Dreh- und Angelpunkt für alle Expeditions-Aktivitäten ist der „Expedition Launch“-Bereich am Heck der Santa Cruz II.

Dort wird die Schnorchel-Ausrüstung (in jeweils mit der Kabinennummer markierten Netzen) aufbewahrt. Für jede Kabine gibt es außerdem zwei feste Kleiderbügel, sodass man die nassen Neopren-Anzüge nach dem Schnorcheln dort zum Trocknen aufhängen kann und nicht in die Kabine nehmen muss.

Auch die Neopren-Anzüge stellt das Schiff allen Passagieren kostenlos. Sie sind übrigens für längere Schnorchelgänge auch bei den Wassertemperaturen um 20 Grad durchaus angenehm, zumal sie auch einen guten Sonnenschutz bieten.

Direkt am Ein- und Ausstiegspunkt gibt es Wasserschläuche zum Abspülen des Salzwassers und Sands und zum Reinigen der Schuhe nach Landgängen – was übrigens auch obligatorisch ist, um möglichst wenig organisches Material von einer zur anderen Insel zu tragen.

Santa Cruz II
Santa Cruz II, Pumar-Schlauchboot

Die Santa Cruz II ist mit großen und stabilen Schlauchbooten ausgerüstet – nicht nur für die Landgänge, Ausfahrten und einige Schnorchel-Ausflüge, sondern auch für Ein- und Ausschiffung und sogar für den Gepäcktransport, das Beladen des Schiffs mit Lebensmitteln und Getränken und die Müllentsorgung. Denn auf den Galapagos-Inseln legt das Schiff während der gesamten Reise – mangels geeigneter Piers – nirgendwo an.

Im allgemeinen Sprachgebrauch redet man bei diesen speziellen Schlauchbooten von „Zodiacs“ – was genau genommen aber eine bestimmte Herstellermarke ist, so wie „Tempo“ bei Papiertaschentüchern. Tatsächlich nutzt die Santa Cruz II aber den Zodiac sehr ähnliche Boote der chilenischen Marke Pumar.

Nebenkosten auf der Santa Cruz II

Die Nebenkosten an Bord der Santa Cruz II sind sehr überschaubar: Außer Softdrink und alkoholischen Getränken ist im Grunde alles im Reisepreis inklusive, zu den Mahlzeiten auch Bier, Softdrinks und Wein, auch Stand-up-Paddling, Kayaks, Schnorchel-Ausrüstung und Neopren-Anzüge (halblange Wet Suites), Glasboden-Bootsfahrten, Wanderstöcke und die von den Expeditionsguides geführten Landausflüge ohnehin. Trinkwasser gibt es ebenfalls kostenlos aus Spendern an mehreren Stellen am Schiff.

Wasserspender
Wasserspender

Trinkgeld ist absolut freiwillig, im eigentlichen Sinne eines Trinkgelds – es ist weder obligatorisch noch gibt es eine empfohlene Höhe. Bei dem guten Service gibt man aber gerne freiwillig ein nettes Dankeschön an die Restaurant- und Barkellner, den Kabinensteward, die Expeditionsguides.

Führungsteam der Santa Cruz II
Führungsteam der Santa Cruz II

Internet-Zugang gibt es auf der Santa Cruz II kostenfrei über das schiffseigene Wlan und in jeder Kabine steht dazu ein eigener Hotspot. Allerdings darf man vom Internet auf den Galapagos-Inseln keine Wunder erwarten – es ist langsam und manchmal auch gar nicht vorhanden. Das gilt übrigens auch für landbasiertes Internet mit eigener Sim-Karte, denn die meisten Galapagos-Inseln sind nicht bewohnt, da gibt es schlicht keine Mobilfunk-Masten.

Für mehr Details zu den Nebenkosten und inkludierten Leistungen, siehe den Beitrag auf Carmens Cruisediary.de „Santa Cruz II – Nebenkosten an Bord“.

Klimaneutrales Reisen

Eine sehr positive Besonderheit: Die Reisen mit der Santa Cruz II sind der Definition nach klimaneutral, weil die Reederei den CO₂-Ausstoß vollständig kompensiert, ISO-14064-1-zertifiziert in einem Waldprojekt in Ecuador, den Wäldern von Chocó Andino in den Schutzgebieten Mashpi und Tayra.

Santa Cruz II
Santa Cruz II

Ohnehin ist die Santa Cruz II recht sparsam im Treibstoffverbrauch: Der größte Teil der täglich rund 3.600 Liter Marinediesel werden für den Hotelbetrieb gebraucht. Durch die kurzen Fahrtstrecken zwischen den Inseln fährt das Schiff täglich nur vier bis sechs Stunden, wie Kapitän Christian Eduardo Cuvi Rinsche berichtet. Der Name des Kapitäns kling deutsch – und ist es auch: Er ist in Guayaquil in Ecuador geboren, aber seine Mutter ist Deutsche, weswegen er auch exzellentes Deutsch spricht.

Kapitän Christian Eduardo Cuvi Rinsche
Kapitän Christian Eduardo Cuvi Rinsche

Hurtigruten arbeitet auf den Galapagos mit dem ecuadorianischen Reiseanbieter Metropolitan Touring zusammen, an dem die norwegische Reederei auch zu 24,9 Prozent beteiligt ist. Metropolitan Touring wurde 1953 gegründet und betreibt drei Expeditionsschiffe im Archipel (Santa Cruz II exklusiv für Hurtigruten sowie die Yachten Isabela II und La Pinta) sowie ein Hotel auf der Insel Santa Cruz. Auf dem Festland gehören das Boutique Hotel Casa Gangotena im Herzen des historischen Zentrums der Hauptstadt Quito und die luxuriöse Mashpi Lodge in den Urwäldern nordwestlich von Quito zum Portfolio.

Fazit zur Santa Cruz II

Es ist natürlich schwer zu beurteilen, ob die Santa Cruz II das ideale Kreuzfahrtschiff für eine Galapagos-Reise ist. Schließlich fehlt mir der direkte Vergleich zu ähnlich großen, aber auf ein explizites Luxus-Erlebnis ausgelegten Schiffen wie der Silver Origin und der Celebrity Flora sowie zu kleineren Yachten und Katamaranen mit deutlich weniger Passagieren, aber auch weniger Annehmlichkeiten an Bord und größerer Anfälligkeit bei Seegang und schlechtes Wetter.

Santa Cruz II
Santa Cruz II

Die Santa Cruz II scheint mir einen sehr guten Mittelweg zu gehen: Das Schiff ist groß genug für ein Kreuzfahrtschiff-ähnliches Ambiente, mit relativ großen Kabinen, Lounge- und Bar-Bereichen innen und außen, einem sehr guten Restaurant, einem kleinen Souvenir-Shop, Fitness-Studio, zwei Whirlpools, großen, stabilen Schlauchbooten für die Landgänge und sogar einem kleinen Glasboden-Boot für diejenigen, die nicht zum Schnorcheln ins Wasser möchten, außerdem Stand-up-Paddling-Boards und Kayaks.

Fitness-Studio
Fitness-Studio

Zugleich hat die Reise einen intensiven Expeditions-Charakter. Das kann schonmal recht anstrengend werden, ermöglicht aber maximales Galapagos-Erlebnis. Die Zeit wird optimal genutzt für drei bis vier Aktivitäten pro Tag, von Schlauchboot-Ausfahrten entlang der Küste über Wanderungen an Land, Schnorcheln vom Boot oder vom Strand aus, Kayak- und Stand-up-Paddling, Ausfahrten mit einem kleinen Glasboden-Boot bis hin zu längeren Ausflügen auf den wenigen bewohnten Inseln per Bus.

Glasboden-Boot
Glasboden-Boot

Beeindruckend ist dabei die straffe und überaus pünktliche Organisation der Abläufe an Bord (wie übrigens auch im Vorprogramm in Quito und bei der Betreuung beim Rückflug bis zur Security zum Weiterflug nach Madrid – ganz exzellent). Landgänge finden exakt zur angekündigten Zeit statt – da muss man sich schonmal ranhalten, wenn bei drei bis vier Aktivitäten pro Tag etwa zwischen der Rückkehr vom Schnorcheln bis zum Start einer Wanderung nur 20 Minuten liegen. So gut durchorganisiert – und funktionierend – habe ich das bislang noch auf keinem anderen Expeditionskreuzfahrtschiff erlebt; allerdings war die Santa Cruz II auf unserer Reise einerseits mit weniger als einem Drittel der Passagierkapazität ausgelastet, andererseits aber auch die Zahl der Expeditionsguides entsprechend reduziert.

Mutmaßlich auch bei Vollbelegung der Kabinen mit 90 Passagieren, je einem Guide pro zehn Passagieren und genug Booten für alle gleichzeitig, ist die maximale Zeit an Land oder zum Schnorcheln im Wasser möglich. Auf unserer Reise waren knapp 30 Passagiere und drei Guides an Bord. Einer der Gründe für die geringe Passagierzahl war die kurzfristige Absage einer größeren Gruppe, da zu der Zeit das optionale Vorprogramm Machu-Pichu wegen der Unruhen in Peru nicht möglich war.

Brücke der Santa Cruz II
Besuch auf der Brücke der Santa Cruz II

Und noch ein Vorzug: An Bord der Santa Cruz II wird (auch) Deutsch gesprochen, allen voran von Kapitän Christian, den man nach Absprache gerne auch auf der Brücke besuchen kann. Für deutschsprachige Passagiere, die bei Hurtigruten typischerweise einen relativ großen Teil der Passagiere ausmachen, stehen deutschsprachige Guides bereit, die Ausflüge und Aktivitäten leiten und deutschsprachige Vorträge und Nachbesprechungen an Bord abhalten.

Der letzte Eindruck ist oft der prägendste. Und auch hier hat die Santa Cruz II kräftig bei mir gepunktet. Es war einer der emotionalsten Abschiede von einem Schiff seit langer Zeit, denn als wir zum letzten Mal mit dem Schlauchboot vom Schiff ablegten, blies Kapitän Christian zum Abschied langanhaltend das Schiffshorn und winkte von der Brücke. Da werden selbst mir die Augen mal etwas feucht …

Die Geschichte der Santa Cruz II

Gebaut wurde die Santa Cruz II 2002 als „Mare Australis“ mit Kabinen für bis zu 136 Passagiere. Sie war zunächst ab November 2002 für Australis in Patagonien im Einsatz. Seit 2012 lag das Schiff in Punta Arenas in Chile auf, weil Australis auf größere Schiffe wechselte.

Mare Australis, 2012 in Punta Arenas

Seit 2015 ist das Schiff nun unter dem neuen Namen Santa Cruz II bei Metropolitan Touring zwischen den Galapagos-Inseln unterwegs, auf maximal 90 Passagiere reduziert und 2021 umfassend renoviert. Hurtigruten stieg im März 2022 bei Metropolitan Touring mit einer Minderheitenbeteiligung von 24,9 Prozent ein und legte sich damit auf eine langfristige Zusammenarbeit ein, die mit den Galapagos-Kreuzfahrten der Santa Cruz II für Hurtigruten bereits Anfang 2022 begonnen hatte.

Santa Cruz II
Santa Cruz II, 2023 in Hurtigruten-Design, Gapalagos

Schiffsdaten

  • Baujahr: 2002, renoviert 2021
  • Bauwerft: Asenav Shipyard, Chile
  • Flagge: Ecuador
  • Tonnage: BRZ 2.664
  • Länge: 71,85 Meter
  • Breite: 13,65 Meter
  • Tiefgang: 4,3 Meter
  • Reisegeschwindigkeit: 10,5 Knoten
  • Kabinen: 50
  • Passagiere: 90
  • Crew/Besatzung: 60, davon bis zu 9 Guides

Anmerkung*: Cruisetricks.de reiste zu den Galapagos-Inseln und auf der Santa Cruz II auf Einladung von Hurtigruten.
X

Hinweise zur redaktionellen Unabhängigkeit und zu Werbung

Cruisetricks.de reiste zu den Galapagos-Inseln und auf der Santa Cruz II auf Einladung von Hurtigruten.

In unserer unabhängigen, journalistischen Berichterstattung lassen wir uns durch Einladungen, Produkt-Links, Sponsoring oder Ähnliches nicht beeinflussen.

Auch bei explizit als Werbung gekennzeichneten Beiträgen achten wir auf korrekte Fakten und Fairness gegenüber unseren Lesern.

Mehr Infos und Erläuterungen zu diesem Thema finden Sie im Beitrag "Transparent und ehrlich".

Der Text kann sogenannte Affiliate-Links - also Werbe-Links - enthalten, die wir deutlich mit dem Anzeigen-Icon-Symbol als ANZEIGE kennzeichnen. Solche Links füren teils auch zu Amazon. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.

Kommentar schreiben

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

Schreibe einen Kommentar

Hinweis: Neue Kommentare werden aus technischen Gründen oft erst einige Minuten verzögert angezeigt.
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner