Auf Koh Samui dreht sich alles um die Kokosnuss, zumindest bei unserem Landausflug von der Mein Schiff 5. Wir besuchen aber auch den berühmten, mumifizierten Mönch im Khunaram-Tempel und lassen es uns am Nachmittag am Strand des W-Hotel-Ressorts gutgehen. Besonders in Erinnerung bleibt die herzliche und fröhliche Art der Thailänder, die es einem nicht leicht machen, am Spätnachmittag zurück aufs Schiff zu gehen und weiterzufahren.
Nach Tourismus ist die Kokosnuss wichtige Einnahmequelle der thailändischen Insel Koh Samui. Deshalb machen wir einen Ausflug, bei dem sich fast alles um die Kokosnuss dreht – Anbau, Verarbeitung und vor allem: viel zum Probieren und Essen. Am Nachmittag testen wir den Strand des W Hotels auf Koh Samui, um wenigstens einmal auf dieser Reise im Meer zu baden.
Die Mein Schiff 5 liegt heute auf Reede. Wir fahren teils mit den schiffseigenen Tenderbooten, teils mit deutlich größeren, lokalen Booten an Land.
Wie schon bei unseren Ausflügen in Singapur sind wir als Journalistengruppe zwar in einem eigenen Kleinbus unterwegs, um flexibler zu sein und mit unserem Fotografieren und Interviews die anderen Gäste nicht zu nerven.
Aber sowohl den Kokosnuss-Ausflug („Die Reise der Kokosnuss“) als auch der Strand-Nachmittag im W Hotel Koh Samui bietet TUI Cruises genauso auch als reguläre Landausflüge an.
Der mumifizierte Mönch des Wat Khunaram
Es klingt skurril, wirkt aber vor Ort gar nicht so seltsam: Im Khunaram-Tempel auf Koh Samui kann man einen Mönch besuchen, der schon 1973 beim Meditieren gestorben ist. Luang Phor Daeng Payasilo, so der Name des Mönchs, hatte zu Lebzeiten den genauen Tag seines Todes vorhergesagt und wusste auch, dass sein Körper nicht verwesen würde.
Für Buddhisten gilt der mumifizierte Mönch als religiöses Wunder, die Wissenschaft hält aber auch Erklärungen bereit, warum der Körper des Mönchs so gut erhalten bleibt. Der mumifizierte Mönch im Wat Khunaram ist auf Koh Samui übrigens nicht der einzige, wie unserer Reiseführerin erzählt, sondern nur der mit Abstand berühmteste.
Der mumifizierte Mönch von Wat Khunaram wird in einer Glasvitrine in meditativer Sitzposition ausgestellt – auf seinen eigenen Wunsch hin. Nach buddhistischem Brauch verbrannt werden wollte er nur dann, wenn sein Körper anfangen würde, sich zu zersetzen, was aber nie geschah. Nur seine Augäpfel sind in keinem ansehnlichen Zustand mehr, weswegen er eine Sonnenbrille trägt.
Kokosnüsse, Kokosmilch, Kokos-Karamell …
Nach dem Abstecher zum mumifizierten Mönch, den man einfach gesehen haben muss, wenn man auf Koh Samui ist, tauchen wir in die Welt der Kokosnüsse ein. In einem kleinen, landwirtschaftlichen Betrieb mit angeschlossenem Freilichtmuseum lernen wir viel über Anbau und die traditionelle Verarbeitung.
Geerntet werden Kokosnüsse auf Koh Samui überwiegend von entsprechend abgerichteten Affen – ein nicht unumstrittene, aber sehr effiziente Methode. Der Umgang mit dem Thema ist, zumindest hier, inzwischen recht sensibel. Demonstriert wird die Kokosnuss-Ernte mit Affen auf der Tour nicht. Stattdessen sehen wir nur, wie mühsam es ist, Kokosnüsse mit einer langen Stange von Hand zu ernten.
Wir beobachten die Zubereitung von Kokosnuss-Karamell und probieren diesen überraschen wenig süßen Snack, …
… trinken Kokosnusswasser aus frisch aufgeschlagenen Kokosnüssen … und sehen zu, wie Kokosmilch traditionell gewonnen wird.
Wir probieren auch etwas, das ich so noch nicht kannte: das schwammige Innere einer Kokosnuss, die bereits ausgetrieben hat. Das kann man tatsächlich essen, hat aber neben der etwas schwammigen Konsistenz keinen sonderlich ausgeprägten Eigengeschmack.
Später werden wir noch in einem für hiesige Verhältnisse Großbetrieb sehen, wie Kokosnüsse in größerem Stil verarbeitet werden und lernen einiges über den Weiterverkauf und das Kokosnuss-Business.
Tipp: Für diesen Ausflug empfiehlt sich auch in der Trockenzeit ein guter Mückenschutz. Denn vor allem die Mücken, die Dengue-Fieber übertragen, stechen bevorzugt tagsüber.
Traditionelle Kräutermedizin
Der Ausflug führt uns weiter zum Honey Rose Herb Garden. Die Besitzerin, eine ältere Dame namens Manee, gilt auf Koh Samui als eine der letzten Expertinnen in traditioneller Kräutermedizin.
In ihrem Kräutergarten gibt sie das Wissen an junge Menschen weiter, die bei ihr lernen wollen. Sie zeigt Touristen die Bedeutung und Wirkung von Kräutern und demonstriert, wie sie ein besonderes Massageöl aus Kräutern und Kokosmilch kocht.
Wir basteln unter ihrer Anleitung und mit der Hilfe ihrer Studenten Massage-Kompressen aus diversen Kräutern. Im Ofen oder der Mikrowelle erwärmte, massiert man damit ganz sanft beispielsweise von Verspannungen betroffene Muskelpartien.
Ein Mittagessen ganz im Zeichen der Kokosnuss
Wenn bei einem Kreuzfahrt-Landausflug das Mittagessen im Ausflugspreis enthalten ist, bekommt man oft eine bestenfalls mittelmäßige Mahlzeit in Massenabfertigung serviert. Ganz anders auf diesem Ausflug: Das Mittagessen ist das Highlight des Tages.
Das Restaurant Baan Saun Lang Sard liegt im Wald, die Tische unter Lauben, die große Küche ist offen einsehbar und wir bekommen liebevoll zubereitete, sehr leckere Gerichte – so gut, wie ich noch selten thailändisch gegessen habe: gebratene Kokosnuss-Sprossen mit Huhn, Kokosnuss-Suppe mit Huhn (Tom Kha Gai), frittierter Fisch mit Knoblauch, Pad-Thai-Nudeln mit Garnelen, dazu teils mit Ancha (Schmetterlingsblume) eingefärbter Reis. Zum Dessert gibt es Kokosnuss-Eis mit in Teig frittiertem Kokosnuss-Karamell.
Ein liebevolles Detail zeigt, wie froh die Einheimischen und auch das thailändische Tourismusbüro darüber sind, dass der Tourismus nach der Pandemie endlich wieder Fahrt aufnimmt und unsere Journalistengruppe da ist, um darüber zu berichten.
Als kleines Special serviert uns die Köchin eine zusätzliche Nachspeise – eine lokale Frucht, deren Namen ich ehrlicherweise vergessen habe, geschmacklich ähnlich einer Aprikose, die Konsistenz eher wie Mango, gefüllt mit Klebereis – und dazu ein aus Kokosnuss-Schale gefertigtes Bärchen in TUI-Cruises-Farben mit einer Halskette, auf der jeweils unser Vorname steht … Es ist fast unmöglich, diese liebenswerten Menschen hier nicht sofort ins Herz zu schließen.
Luxus-Entspannung am Strand
Um möglichst viel von Koh Samui berichten zu können, hängen wir in verkürzter Form einen zweiten von TUI Cruises angebotenen Ausflug an – und auch, um wenigstens einmal auf dieser Asien-Reise im Meer zu baden.
Am Strand des W Hotel Koh Samui legen wir zumindest kurz die Füße hoch, schwimmen eine Runde im wunderbar warmen Meer und genießen einen leckeren Cocktail von der Bar.
Und weil uns die Hotelleitung zeigen will, wie luxuriös man einen solchen Strandtag dort verbringen kann, bekommen wir noch einige ausnehmend leckere Häppchen direkt am Strand serviert. Wir verbringen freilich mehr Zeit mit dem Fotografieren als mit dem Essen. Berufskrankheit.
Aber die Botschaft kommt an: Für einen ziemlich luxuriösen und entspannten Strandnachmittag eignet sich die Ferienanlage des W Hotel wirklich gut. Und weil der Tourismus auf Koh Samui noch nicht wieder voll in Gang gekommen ist, sind wir auch weitgehend allein am Strand.
Der Abschied von Koh Samui zum Sonnenuntergang fällt mir tatsächlich als viel gereistem Reisejournalisten schwer …