Von Bahrain wird mir vor allem der Duft der Gewürze im alten Souk in Erinnerung bleiben, aber auch die für mich überraschende Offenheit in Sachen Religion.

Faszinierend: In dem islamisch geprägten Königreich Bahrain gibt es sogar Schnapsläden und Metzgereien, die Schweinfleisch verkaufen. Der König überlässt es jedem selbst, ob und wie weit er sich an religiöse Regeln hält.
Und so steht es beispielsweise Frauen auch frei, sich so anzuziehen, wie sie es möchten. Entsprechend sieht man auf den Straßen von der Vollverschleierung bis zu westlicher Kleidung alles.
Der Tag beginnt erneut mich Nebel und einem recht dunstigen Sonnenaufgang, wenig malerisch mit Hafenanlagen im Vordergrund. Dafür werden wir herzlich mit Tee, Gebäck und einem Falken begrüßt.
Wir haben eine geführte Tour über MSC gebucht und haben das Glück, eine seit über 20 Jahren hier lebende Deutsche als Guide zu haben. Sie findet genau den richtigen Mittelweg bei den Erklärungen, die sie gibt – nicht zu viel, aber genug, um einen schönen Einblick in dieses Land zu bekommen.
Al Fateh Grand Mosque
Wir besichtigen die große Moschee in Manama, die sich im Vergleich zu Abu Dhabi sehr schlicht präsentiert, aber eben so offen ist für Touristen. Weil die Moschee zugleich Koranschule ist, mischen sich hier auf interessante Art Betende und Touristen.
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Am Ausgang gibt es für die Besucher – wenn sie es denn möchten – kostenloses Infomaterial über den Islam inklusive einer deutschen Übersetzung des Koran, sunnitischer Auslegung.
Frauen müssen für diese Moschee übrigens kein Kopftuch oder bedeckende Kleidung einpacken: Am Eingang gibt es Abayas für alle. Und Männer, deren Hose die Knie nicht bedeckt, bekommen ein langes, weißes Gewand verpasst.
Die königliche Kamelfarm
Auf dem Programm steht auch der Besuch der königlichen Kamel-Farm, wo wir die über hundert Dromedare besuchen, die sich der König hier zum Vergnügen hält.
Gewürz-Duft im Souk

Besonders faszinieren mich aber die Markt-Gassen Manamas, der Souk. Anders als beispielsweise in Ägypten sind die Verkäufer hier freundlich, höflich und zurückhaltend. Das macht einen Besuch im Souk zu einen Genuss, weil man die Stimmung – und im Gewürz-Souk die unbeschreiblichen Düfte – wirklich genießen kann. Ich kaufe für 17 US-Dollar vier Gramm feinen, iranischen Safran.
Unser Guide Christine führt uns zu den besonders alten und authentischen Läden in den Gassen des alten Souk und vermeidet den touristischen Teil so gut wie möglich. Trotz der relativ großen Gruppe gelingt es ihr, uns ihre Wahlheimat und die Besonderheiten in dem Souk nahezubringen und berät den einen oder anderen sogar bei seinen Einkäufen – so macht ein Souk-Besuch sogar in der Reisegruppe wirklich Spaß.
In den Gassen streunen viele Katzen herum. Drei von ihnen geraten mir vor die Linse, als sie sich gerade heftig um einen Fisch streiten.
Schade, dass der alte Teil des Souk mit seinen niedrigen Häusern und verwinkelten Gassen wohl bald abgerissen und durch moderne Gebäude mit breiten Straßen ersetzt wird. Aber die Gebäude sind marode und die Feuergefahr immens, zumal kein Feuerwehrauto durch die schmalen Gassen durchkommen würde.