Carnival Cruise Line hat die Papenburger Meyer-Werft mit dem Neubau eines weiteren Kreuzfahrtschiffs beauftragt. Der Neubau der Excel-Klasse von Carnival wird ein Schwesterschiff der 2023 abgelieferten Carnival Jubilee und soll 2027 fertiggestellt sein. Carnival wird damit dann vier statt der ursprünglich geplanten drei Schiffe dieser Klasse in der Flotte haben. Es ist der erste Neubau-Auftrag von Carnival seit fünf Jahren.
Das neue Kreuzfahrtschiff der Carnival Cruise Line soll 344 Meter lang werden, eine Tonnage von rund BRZ 180.000 haben und Platz für mehr als 6.400 Passagiere bieten. Wie die übrigen Schiffe dieser Baureihe soll der Neubau seine Energie aus Flüssigerdgas (LNG) gewinnen. Nach der Icon- und Oasis-Class von Royal Caribbean sowie der World-Class von MSC Cruises gehören die Schiffe auf Basis dieser Architekturplattform zur viertgrößten Kreuzfahrtschiffsklasse der Welt.
Der Auftrag an die Meyer-Werft ist der erste Neubau-Auftrag für eine der Kreuzfahrt-Marken der Carnival Corp. seit fünf Jahren überhaupt und der erste nach der Pandemie. Erst kürzlich hatte es Gerüchte für einen großen, neuen Auftrag von Carnival an die italienische Fincantieri-Werft gegeben. Eher unwahrscheinlich ist, dass sich diese Gerüchte stattdessen auf das nun bei Meyer beauftragte Schiff bezogen haben, sodass möglicherweise weitere Neubau-Aufträge der Carnival Corp. bevorstehen.
Wichtiger Auftrag für die Meyer-Werft in Papenburg
Für die Meyer-Werft in Papenburg und die Mitarbeiter in der Werft bedeutet der Neubau-Auftrag von Carnival viel: Zuletzt war die Auftragslage im Kreuzfahrtgeschäft vor allem mittel- und langfristig sehr dünn geworden, nachdem wegen der Pandemie in der gesamten Branche kaum noch neue Schiffe geplant worden waren.
Aktuell steht im Auftragsbuch der Meyer-Wert in Papenburg neben dem jetzt neu bestellten Carnival-Schiff die Silver Ray (Juni 2024), Disney Treasure (Ende 2024) sowie ein weiteres Disney-Kreuzfahrtschiff der Triton-Klasse (2025) und ein kleineres Schiff für die japanische NYK Cruises (2025). Und auch das 1.000-Passagiere-Residenz-Schiff Njord (für 2026 geplant) steht in Papenburg noch zum Bau an.
Außerdem hat die Meyer-Werft den Umbau der ursprünglich als Global Dream geplanten Disney Adventure (2025) in Wismar für den asiatischen Markt übernommen. Bei Meyer Turku in Finnland sollen Mein Schiff 7 (Juni 2024), Star of the Seas (Icon-Class, Sommer 2025) sowie ein weiteres Icon-Class-Schiff für Royal Caribbean (2026) gebaut beziehungsweise fertiggestellt werden.
Die Meyer-Werft hatte mit der Mardi Gras Ende 2020 das erste Kreuzfahrtschiff der Excel-Klasse an die US-Reederei ausgeliefert. 2022 folgte das Schwesterschiff Carnival Celebration und im Dezember 2023 die Carnival Jubilee.
Die jetzige Carnival Jubilee war ursprünglich für Carnivals deutsche Schwesterreederei AIDA vorgesehen, deren jüngste Baureihe auf der gleichen Architekturplattform basiert. Als Folge der Pandemie hatte das Mutterunternehmen Carnival Corp. jedoch beschlossen, den bereits beauftragten Neubau stattdessen nach dem Konzept der beiden Schwesterschiffe bei Carnival Cruise Line bauen zu lassen. Nun folgt mit dem weiteren Neubau-Auftrag ein viertes Schiff dieser Klasse für Carnival Cruise Line.
