Es liegt nahe, ein so großes Kreuzfahrtschiff wie die Icon of the Seas klar zu strukturieren und dezentral zu organisieren. Denn bis zu 7.600 Passagiere sollen nicht das Gefühl eines überfüllten, engen Schiffs bekommen, sondern eher das Gegenteil. Und das gelingt auf der Icon of the Seas sehr gut mit der Untergliederung in acht sogenannte Neighborhoods – „Stadtviertel“: Aquadome, Central Park, Royal Promenade, Surfside, The Hideaway, Thrill Island, Chill Island und die Suite Neighborhood.
Nach dem großen Überblick zur Icon of the Seas im ersten Teil („Icon of the Seas – größtes Kreuzfahrtschiff der Welt: Highlights, Neuheiten und Details“) geht es hier nun um alle Details zu den acht Neighborhoods sowie der Kabinen am Bord, selbige überwiegend keiner bestimmten Neighborhood zugeordnet sind.
Themen in diesem Beitrag:
- Mehr und größere Pools auf drei Neighborhoods verteilt
- Chill Island: Pool-Landschaft auf mehreren Ebenen
- The Hideaway: Poolparty-Stimmung im Las-Vegas-Style, exklusiv für Erwachsene
- Thrill Island: Action, Adrenalin und Aquapark
- Aquadome: riesige Glaskuppel und viel mehr als nur Aquatheater
- Central Park: 33.550 statt 10.000 echte Pflanzen
- Royal Promenade: Die „Innenstadt“ der Icon of the Seas
- Surfside: Der neue Beach-Club für Familien mit kleineren Kindern
- Spa und Fitness
- Kabinen und Suiten
- Suite Neighborhood
- Fazit: Icon of the Seas
Mehr und größere Pools auf drei Neighborhoods verteilt
Für die Sonnen- und Pooldecks hatte Royal Caribbean sich auf der Icon of the Seas ein klares Ziel gesteckt: Die Pools möglichst nach außen zum Meer hin verlegen, um direkten Meerblick aus den Pools zu haben.
Außerdem sollten es mehr Pools werden als auf den Oasis-Class-Schiffen. Sieben Pools mit 62 Prozent mehr Wasserfläche sind aus diesem Konzept letztlich hervorgegangen. Vier der Pools sind Infinity-Pools mit direktem Meerblick, zwei seitlich und zwei am Heck.
Insgesamt verteilen sich Pools über das Schiff: Statt der drei nahe zusammen liegenden Pools plus Splashaway Bay am Pooldeck der Oasis-Class-Schiffe finden sich Pool nun in drei Neighborhoods: Surfside, Hideaway und Chill Island.
Chill Island: Pool-Landschaft auf mehreren Ebenen
Der größte Sonnen- und Pooldeck der Icon of the Seas ist die Neighborhood „Chill Island“ in Schiffsmitte auf drei Ebenen mit vier Pools und Whirlpools, darunter ein Pool mit Swim-up-Bar sowie der flächenmäßig größte Pool auf See.
In der Architektur und Aufteilung unterscheidet sich Chill Island auf der Icon of the Seas sehr deutlich vom Pooldeck der Oasis-Class-Schiffe. Die Deckführung ist asymmetrisch, die Ausrichtung der Sonnenliegen und Pools überwiegend in Richtung Meer.
Und das Sonnendeck oberhalb des eigentlichen Pooldecks ist nicht komplett umlaufend: Über dem Cove Pool auf der Backbordseite befindet sich das Sonnendeck eins höher auf Deck 16, während es auf der gegenüberliegenden Seite noch ein Deck nach oben gerutscht ist.
„Chill Island“ – der Name korrespondiert mit einem gleichnamigen Bereich auf Coco Cay, der dort für einen relativ ruhigen Strandabschnitt steht. Das ist auf der Icon of the Seas etwas anders. Chill Island ist eben der große Poolbereich an Bord, mit Live-Band und mehreren Bars.
Anders als auf den Oasis-Class-Schiffen fehlt hier allerdings der Wasserspielplatz Splashaway Bay für die kleineren Kinder. Dafür hat Royal Caribbean mit Surfside eine eigene Neighborhood unten auf Deck 7 geschaffen. Kleinkinder dürfte man an den Chill-Island-Pools daher tendenziell seltener treffen. Insofern geht es tatsächlich etwas ruhiger zu auf Chill Island.
Mittelpunkt der Chill-Island-Poolwelt ist „The Lime & Coconut Bar“. Sie ist mir vier Tresen auf allen drei Ebenen vertreten, inklusive einer Bar mit mit Spezialisierung auf Frozen Drinks.
Swim & Tonic: Erste Swim-up-Bar bei Royal Caribbean
Am populärsten dürfte aber die „Swim & Tonic“-Bar werden. Den Bartresen erreicht man nämlich direkt vom Pool aus, inklusive Barstühle im Wasser. Und das oft schon vormittags.
Für Stimmung sorgt ein DJ – eine der wenigen Stellen auf dem Schiff ohne echte Live-Musik. Swim & Tonic ist die erste Swim-up-Bar auf einem Royal Caribbean-Schiff.
Cove Pool: Infinity über die Bordwand hinaus
Der Cove Pool auf Deck 15 ist nicht nur ein Infinity-Pool, er ragt auch etwas über die Bordwand hinaus, das Wasser fließt vorne über die Kante – und wird dahinter natürlich, vom Pool aus nicht sichtbar, aufgefangen.
Im Halbkreis darum herum finden sich viele Sonnenliegen und weitere auf dem Sonnendeck eine Eben höher. Die Softeisstation Sprinkles und der Lime & Coconut Bar auf der einen Seite und der Margarita-Bar Cantina Fresca sowie dem mexikanischen Food-Take-away El Loco Fresh auf der anderen ist der Cove Pool ein schöner Platz, um zwar mittendrin, aber doch etwas abseits des Trubels der Swim-up-Bar und der Royal Bay auch mal einen ganzen Tag in der Sonne zu verbringen.
Wer mehr Komfort und ein wenig Privatsphäre sucht, kann nahe des Cove Pools tageweise eine der Casitas mieten. Wie Cabanas haben diese Casitas bequem gepolsterte liegen und ein Dach, sind rund herum jedoch weitgehend offen.
Cloud 17: Sonnendeck und Infinity-Pool ganz oben
Geringfügig ruhiger und abgeschiedener gibt es zwei Decks höher auf der Steuerbordseite das Cloud-17-Sonnendeck, ebenfalls mit einem Infinity-Pool – direkt an der Lime & Coconut Bar. Ursprünglich sollte dieser Bereich exklusiv für Erwachsene reserviert sein. Die Reederei hat sich das kurz vor Indienststellung aber noch einmal anders überlegt und stattdessen „The Hideaway“ am Heck des Schiffs zum Adults-only-Pool- und Sonnendeck zu erklären.
Da der Cloud-17-Pool zwar schmal, aber langestreckt ist und einen Tiefwasserbereich hat, kann man hier sogar ein wenig schwimmen – zumindest, wenn nicht zu viele andere Passagiere im Pool sind.
In der Cloud 17 gibt es übrigens auch einen Raucherbereich – auf amerikanischen Schiffen nicht ganz unwichtig, weil Rauchen ansonsten fast überall verboten ist.
Royal Bay: Größter Pool weltweit auf einem Kreuzfahrtschiff?
Für den Pool in der Royal Bay auf Deck 15 reklamiert die Reederei, es sei der größte Pool auf See, sowohl bei der Wasserfläche von 540 Quadratmetern als auch bei der Wassermenge. Er ist ebenfalls Teil der Neighborhood „Chill Island“.
TUI-Cruises-Fans werden sofort kontern, teils zurecht. Denn die längsten Schwimmpools bleiben die der Mein-Schiff-Flotte mit 25-Meter-Bahnen zum Schwimmen. Im Tiefwasser-Bereich, der zum Schwimmen geeignet ist, erreicht der Royal Bay Pool diese Dimensionen nicht. Und auch beim Wasservolumen liegen die Pools bei TUI Cruises mit rund 166.000 Litern vorne. Der Royal Bay Pool fasst laut Reederei um die 151.000 Liter.
Zurecht nennt Royal Caribbean die „Royal Bay“ aber den flächenmäßig größten Pool. Er ist deutlich größer als irgendein anderer Pool auf einem Kreuzfahrtschiff. Die Mein-Schiff-Pools haben inklusive Seichtwasserbereich eine Fläche von etwas mehr als 170 Quadratmetern, die Royal Bay dagegen – laut Reederei – 540 Quadratmeter. Unser Beobachtung nach ist allerdings nicht die gesamte Poolfläche wirklich mit Wasser bedeckt, die tatsächliche Zahl ist also kleiner, dennoch aber für den Rekord ausreichend.
Reizvoll ist die Royal Bay durch viele Sonnenliegen direkt im Wasser. Der Boden ist wie an einem Strand leicht abfallend bis hin zu einem Tiefwasserbereich mit etwa 15 Metern zum richtigen Schwimmen. Der große Bereich darum herum ist ein „wading pool“, also mit flachem, etwa knöcheltiefen Wasser.
The Hideaway: Poolparty-Stimmung im Las-Vegas-Style, exklusiv für Erwachsene
Abseits des zentralen Pooldecks „Chill Island“ und hoch oben am Heck der Icon of the Seas soll das Stadtviertel (Neighborhood) „The Hideaway“ die Atmosphäre einer hippen Pool-Party in Las Vegas haben. Auf der Icon of the Seas gibt’s allerdings noch einen erstklassigen Meerblick und den ersten „schwebenden“ Infinity-Pool auf See dazu.
Tatsächlich schwebt der Pool natürlich nicht, vermittelt aber einen solchen Eindruck hoch oben über dem Surfside-Bereich am Heck des Schiffs. Las Vegas kann zumindest beim Meerblick jedenfalls nicht mithalten.
„The Hideaway“ ist – äquivalent zum Hideaway Beach auf der Privatinsel Coco Cay – der Erwachsenen-Bereich auf der Icon of the Seas. Ursprünglich sollte das Sonnendeck Cloud 17 bei Chill Island der Adults-only-Bereich werden, doch Royal Caribbean hat sich – durchaus sinnvoll – kurzfristig umentschieden. Wie auf den Oasis-Class-Schiffen das Solarium ist die Neighborhood „The Hideaway“ nun also der Definition nach kinderfrei. Zugang ist ab 16 Jahren gestattet.
Der Zugang zu „The Hideway“ ist frei zugänglich. Wer es sich aber auf einem der eleganten Sun Beds in vorderster Reihe oder sogar direkt im Pool bequem machen will, zahlt extra, zwischen 200 und 350 Dollar pro Tag. Aber es gibt kostenfrei nutzbar auch normale Sonnenliegen.
Wer Sonnenliegen im Schatten sucht, ist hier allerdings falsch: The Hideaway ist etwas für Sonnenanbeter, schattige Plätze gibt es nahezu keine. Und auch wer Ruhe sucht, ist hier falsch – zumindest ab dem frühen Nachmittag. Denn The Hideaway ist erklärte Party-Zone inklusive recht lauter Musik, meist House und Ähnliches.
Der spektakuläre, hängende oder „schwebende“ Infinity im Hideaway ist auf der Backbordseite flankiert von einer abgestuften Sonnenterrasse mit freiem Meerblick von jedem Liegestuhl aus. Auf der anderen Seite findet sich eine große Bar mit Sitzgruppen auf einer Sonnenterrasse mit ebenfalls freiem Meerblick.
Thrill Island: Action, Adrenalin und Aquapark
Zwischen Chill Island und Hideaway liegt auf Deck 16 „Thrill Island“, die Action-Neighborhood der Icon of the Seas. Thrill Island umfasst eine große Wasserrutschen-Landschaft namens „Category 6“ mit sechs Rutschen, Flowrider-Surfsimulator, Sportplatz, Minigolf-Anlage, die klassische Kletterwand „Adrenaline Peak“ sowie die ebenso neue wie teure Attraktion „Crown’s Edge“ – eine kurzer Hochseilparcours für Adrenalin-Junkies.
Zu Thrill Island gehört natürlich auch eine Bar, ebenso teilweise kostenpflichtiges Restaurant, das bei Royal Caribbean neue Basecamp. Hier gibt es beispielsweise Burger, Sandwiches, wobei nur einfaches wie Prezel-Bites und Hotdogs kostenfrei sind. Ein Grilled Chicken Sandwich kostet beispielsweise neun Dollar, Crispy Chicken Bao Buns acht Dollar.
Wer den Kalorienverlust durch die Action auf Thrill Island wieder (mehr als) ausgleichen will, wirf einen Blick auf die Milchshake-Bar „Desserted“ – von denen es auch Varianten mit Alkohol gibt.
Spektakulärer Wasserrutschenpark „Category 6“
Zugegeben, ich habe erst eine Weile gegoogelt, um herauszufinden, was die Einstufung als „Kategorie 6“ für einen Wasserrutschen-Park bedeutet – bis ich feststellen musste, dass „Category 6“ schlicht der Name des Wasserparks der Icon of the Seas ist. Mit 1.600 Quadratmetern laut Reederei der größte auf See. Und „Category 6“ nimmt schlicht Bezug auf die Zahl der Wasserrutschen dort.
Sechs große Wasserrutschen gibt es in „Category 6“:
- Pressure Drop (33 Meter lang) ist mit seiner 66-Grad-Neigung, die erste offene Freifallrutsche auf See. Anders als bei „Frightening Bolt“ klappt aber hier nicht der Boden weg, sondern man muss den Mut aufbringen, selbst über die Kante in den Freefall hineinzurutschen.
- Frightening Bolt (86 Meter lang, Absturz 14 Meter tief) ist eine Freefall-Rutsche mit einem durchsichtigen Röhrenabschnitt ausgerechnet beim Freefall, sodass man quasi erst einmal ins Nichts stürzt. Es schließt sich eine 360-Grad-Drehung an. Laut Royal Caribbean ist sie die höchste Freefall-Wasserrutsche auf See.
- Hurricane Hunter (129,5 Meter lang): Zusammen mit der Storm Surge sie die erste Familien-Rafting-Rutschen auf See mit vier Fahrern pro Gummireifen. Man rutscht unter anderem durch zwei Wasser-Vorhänge und eine offene Schüssel hinein.
- Storm Surge (120,4 Meter lang): Ähnlich dem Hurricane Hunter rutscht man hier zu zweit bis zu viert in einem Gummireifen. Storm Surge ragt in Form eines Lotus-Blattes mit teilweise transparentem Boden über die Bordwand hinaus. Am höchsten Punkt gibt einen kurzen Moment mit einem Gefühl von Schwerelosigkeit. Eine ähnliche Rutsche hat bereits NCL auf der Norwegian Prima und Viva, dort allerdings nur mit Einsitzer-Gummireifen.
- Storm Chasers (131 Meter lang) wird die erste Rutsche für Mattenrennen auf See, mit zwei gleich langen, aber nicht parallel verlaufenden Rutschen. Mit Stoppuhr.
Und die Rutschen haben es in sich: Sie sind rasant und teils beinahe schon beängstigend, wie etwa der auf den ersten Blick harmlos wirkende Pressure Drop, wo es enorme Überwindung kostet, sich wirklich in diese Rutsche in den beinahe freien Fall gleiten zu lassen. Wie sich einige der Rutschen anfühlen, sehen Sie an den Selbstversuchen in unserem Video-Portrait der Icon of the Seas.
Bemerkenswert ist etwas, das man erst auf den zweiten Blick beziehungsweise mit Wasserrutschen anderer Kreuzfahrtschiffe vergleicht: Royal Caribbean hat sich viele Mühe gegeben, auch den Bereich direkt unterhalb der Rutschenröhren hübsch zu gestalten.
Statt blanker Stützsäulen und Stütz-Streben sieht man hier Verkleidung in Holzoptik und künstliche Palmenblätter. Eine Kleinigkeit, die aber technisch notwendige, jedoch im Grund hässliche Stahlstreben ansehnlich macht.
Crown’s Edge
Eine (ziemlich teure) neue Attraktion ist der Abenteuer-Parcours „Crown’s Edge“. Integriert in das riesige Royal-Caribbean-Logo seitlich am Schiff ist „Crown’s Edge“ eine Kombination aus Hochseilgarten und Skywalk teils über die Bordwand hinaus und eine Art Zip-Line-Fahrt über die Bordwand hinaus. 47 Meter über dem Meer hängend, geht es von außen am dem kronenförmigen Logo vorbei. 15 Meter hoch und 13,5 Meter breit ist die Crown’s-Edge-Anlage insgesamt.
In einem Overall gekleidet und gut gesichert, balanciert man in 47 Meter Höhe über die Bordwand hinaus, hoch über dem Meer, um am Ende des Parcours plötzlich den Boden unter den Füßen weggeklappt zu bekommen und im Gurtzeug an einer breiten Schienen hängend um das Logo herum zurück aufs Schiff zu gleiten.
Persönlich habe ich den Kick auf Crown’s Edge als nicht so berauschend empfunden – allerdings ist das natürlich auch sehr individuell verschieden. Ich nehme mehr Begeisterung aus den rasanten Wasserrutschen mit und mehr Adrenalin hat mein Körper auf jeden Fall beim Rutschen des „Pressure Drop“ ausgestoßen – und das ganz kostenlos.
Denn Adrenalin-Kick mit Crown’s Edge hat einen stolzen Preis: 89,99 Dollar ist aktuell der offizielle Preis für die wenigen Minuten Vergnügen mit Crown’s Edge. Das ist auch eine Abkehr von der bisherigen Politik Royal Caribbeans, solche Attraktionen grundsätzlich kostenfrei anzubieten – etwa die Zip-Line auf den Oasis-Class-Schiffen.
Bei anderen Reedereien kosten solche Attraktionen meist einen relativ geringen Betrag, der im Wesentlichen dazu dient, die Nachfrage zu regulieren und den Andrang im Rahmen zu halten. Mit dem sehr hohen Betrag für Crown’s Edge erschließt sich die Reederei aber nun offenbar auch eine zusätzliche Einnahmequelle. Die Zeit wir zeigen, ob das von den Passagieren akzeptiert wird. Allerdings gibt es noch einige Unklarheiten, ob Crown’s Edge so teuer bleiben wird, denn inzwischen kursieren auch schon Preisangaben von um die 20 Dollar.
Flow Rider, Kletterwand, Minigolf & Co.
Angesichts der vielen Neuerungen wie Wasserpark und Crown’s Edge geraten die auf fast allen Royal-Caribbean-Schiffen vorhandenen Angebote auf der Icon of the Seas ein wenig ins Hintertreffen. Aber es gibt sie auch hier: den Surf-Simulator Flow Rider …
… eine Kletterwand namens „Adrenaline Peak“ mit fünf unterschiedlich schweren Kletterrouten …
… eine Sports Court, den Royal Caribbean ein Deck nach oben verlegt hat, um auf Thrill Island Platz für das Restaurant Basecamp und die zugehörige Bar zu schaffen …
… und der liebevoll und aufwendig gestaltete Minigolflatz „Lost Dunes“ mit dem Thema eines vom Dschungel überwucherte, gesunkenen Piratenschiffs.
Aquadome: riesige Glaskuppel und viel mehr als nur Aquatheater
Von außen betrachtet erinnert der Aquadome der Icon of the Seas ein wenig an die Lederkappe von Jagdfalken – und ist so groß, das Royal Caribbean ihn zu einer eigenen Neighborhood gemacht hat. Tatsächlich ist der Aquadome ein technisches Glanzstück der Meyer-Werft in Turku. Im Ganzen vorproduziert und dann mit einem riesigen Kran oben auf das Schiff aufgesetzt, wiegt allein die Glaskuppel-Konstruktion 363 Tonnen und besteht aus 600 Glaspanelen.
Einer der beeindruckenden Aspekte dabei: Die Kuppel kommt vollständig ohne Stützsäulen aus. Das lässt den Raum enorm großzügig wirken und nirgendwo verstellen Säulen den 220-Grad-Blickwinkel nach vorne aufs Meer.
Aquatheater: wetterunabhängig und mit neuer Technik
Im Mittelpunkt des Aquadome steht eine Weiterentwicklung des Aqua Theaters. Das auf den Oasis-Class-Schiffen unten auf den Decks 5 und 6 am Heck unter freiem Himmel angesiedelt ist. Auf der Icon of the Seas hat Royal Caribbean das Aqua Theater nun ganz nach vorne und oben auf Deck 15 geholt, was schon statisch für den Schiffbau eine große Herausforderung war.
Für die Aquatheater-Shows hat die vollständige Verglasung des Aquadomes große Vorteile: Er ist unabhängig von Wetter und Außentemperatur und bühnentechnisch sind noch mehr Tricks möglich. Dazu gehört beispielsweise ein 17 Meter hoher, kreisförmiger Wasservorhang und Wasserfontänen für Springbrunnen-Shows sowie vier Roboter-Arme, die unter anderem auch als variable Plattform für die Turmspringer dienen.
In den beiden großen Aquatheater-Shows „Aqua Action“ and „Pirates vs Mermaids“ treten unter anderem Akrobaten, Slackliner, Skateboarder in einer Halfpipe, Synchronschwimmerinnen und Turmspringer auf. Und für die Aerialisten sind auf der Icon of the Seas nun zwei computergesteuerte Seilsysteme vorgesehen, mit denen die Artisten dreidimensional durch den Raum „fliegen“ und sogar in der Luft miteinander tanzen können.
Auf unserer Kurzreise mit der Icon of the Seas präsentierte Royal Caribbean eine Vorschau zu den Aqua-Shows und den Möglichkeiten, die das neue Aquatheater bietet. Schon diese Preview hat tief beeindruckt – mit technischen Möglichkeiten, Akrobatik und Choreografie. Eine vergleichbare Aquashow gibt es weltweit bestenfalls noch mit Cirque du Soleils „O“ in Las Vegas, doch selbst die kommt an das gezeigte auf der Icon of the Seas nicht ganz heran.
Ganztags vielseitig einsetzbarer Raum
Aber der Aquadome ist deutlich mehr als nur das Aquatheater an einer neuen Stelle am Schiff. Er vereinigt das Aquatheater mit dem bisherigen Solarium und ist vollständig verglast.
Tagsüber bietet der Glasdome einen beeindruckenden Blick nach draußen, mit dem sich bestenfalls „The Dome“ der demnächst in Dienst gehenden Sky Princess messen kann, wenn auch dort deutlich kleiner. Abends lässt sich der Bereich des Aquatheaters beweglichen, dreieckigen Panel-Konstruktionen zu einer geschlossen Kuppel verwandeln, sodass eine riesige Video-Projektionsfläche für die Shows entsteht. Zugleich bleibt die Glasfront nach vorne aber bestehen – die Abendstimmung in diesem riesigen Raum ist großartig.
In einigen Aspekten erinnert das Konzept des an die Showlounge Two70 der Quantum Class, aber ein wenig auch an die Eden Lounge auf Edge-Class der Schwesterreederei Celebrity Cruises. Der Grundgedanke bei all diesen Orten ist ein vielseitig verwendbarer, über die Tageszeiten hinweg stark wandelbarer Raum.
Letztlich steckt dahinter immer das Ziel, den auf einem Kreuzfahrtschiff immer knappen Raum möglichst wenig Zeit ungenutzt zu lassen. Denn je weniger ein Raum genutzt wird, umso mehr Passagiere drängen sich zu diesen Zeiten in den übrigen Bereichen des Schiffs. Solche Multifunktionsräume tragen also auch dazu bei, den Passagieren gefühlt mehr Freiraum und Platz zu bieten.
Aussichtslounge-Atmosphäre in „The Overlook”
Nach vorne in mehreren Ebenen auf ein Deck tiefer abgestuft findet sich mit „The Overlook“ eine kreativ gestaltete Aussichtslounge mit Sitzgruppen, Sofas und Loungern. Dazu gibt es die teils erhöhten Sitznischen namens „Overlook Pods“, fast so etwas wie kleine Baumhäuser – übrigens frei zugänglich, ohne Reservierung oder Gebühr.
Natürlich fehlt im Overlook auch eine – sogar recht große – Bar nicht.
Auf der oberen Ebene des Aquadome gibt es eine zusätzliche, relativ kleine Bar, die „Rye & Beans“. Der Name deutet schon an: Hier gibt es sowohl Hochprozentiges in Cocktailform, als auch Kaffee- und Kaffee-Cocktails.
Und sogar einen Shop gibt es im Aquadome: Einen Schmuckladen mit Royal-Caribbean-Logoware namens „Royal Bling“. Hier gibt es unter anderem einen mit mit 234 Karat Zirkonium-Steinchen besetzte Pokal mit Reederei-Logo – für 100.000 Dollar. Immerhin im Paket enthalten ist ein lebenslanges Getränkepaket.
Der Käufer muss also nie wieder für seine Cocktails an Bord bezahlen. Damit sich das lohnt, muss man allerdings mehr als 150 siebentägige Kreuzfahrten bei Royal Caribbean buchen. Die Reederei ist dennoch zuversichtlich, dass sich schnell Käufer für das prestigeträchtige Objekt finden werden.
Seafood-Restaurant „Hooked“ und Food Hall „Aquadome Market“
Wem die Aquadome-Neighborhood der Icon of the Seas so gut gefällt, dass er gar nicht mehr weg möchte, findet hier auch zwei Restaurants.
Aus dem Solarium einiger Oasis-Class-Schiffe erhalten geblieben ist Fischrestaurant „Hooked Seafood“. Neu ist hier aber ein „Celebration Table“ – großer Tisch mit VIP-Service für private Events mit vier Menüs im Italian Family-Style zur Auswahl (kostenpflichtig).
Ein für Royal Caribbean neues Konzept ist die Food Hall namens „Aquadome Market“. Die Auswahl umfasst hier fünf Angebote: GNGR (spricht sich „Ginger“, asiatisch), Mac’s (Macaroni and Cheese), Crème de la Crèpes (Crèpes), Toast & Garden (Sandwiches und Salate) sowie Feta Mediterranean (mediterrane Bowls). Das Food-Hall-Konzept ist in der Kreuzfahrt relativ neu.
In besonders ausgeprägter Form gibt es Food Halls auf den Prima-Class-Schiffen von NCL, aber auch Streetfood-Konzepte etwa auf der AIDAnova haben diese Idee in Ansätzen schon früher aufgegriffen. Auf der Icon of the Seas ist der Aquadome Market eher eine lockere und etwas ruhigere Alternative zum Buffetrestaurant in schöner Lage ganz oben vorne am Schiff.
Central Park: 33.550 statt 10.000 echte Pflanzen
2009 führte Royal Caribbean den Central Park erstmals auf einem Kreuzfahrtschiff ein, auf der Oasis of the Seas. Auch dort ist der Central Park schon eine eigenständige Neighborhood. Doch auch knapp 15 Jahre später hat diese Parkanlage mit echten Pflanzen nichts an ihrer Faszination und Einzigartigkeit verloren. Auf der Icon of the Seas hat Royal Caribbean den Central Park um Grunde nach demselben Konzept aufgebaut, jedoch mit einigen interessant Weiterentwicklungen.
Insbesondere ist die Grünfläche gewachsen, wenn auch nicht so stark, wie die offiziell kommunizierte Zahl der Pflanzen vermuten ließe: Sind es auf den Oasis-Class-Schiffen offiziell noch über 10.000 Pflanzen, sollen es auf der Icon of the Seas mehr als 33.550 Pflanzen sein.
Ein Teil des Zuwachses geht auf zwei zusätzliche „living walls“ zurück. Die Icon of the Seas hat in ihrem Central Park nun vier statt zwei Seitenwand-Teile, die über die ganze Höhe des Parks bepflanzt sind. Aber auch 20 Prozent mehr Bäume stehen laut Reederei im Central Park der Icon of the Seas.
Neue Struktur, neues Ambiente und ein wenig Meerblick der Parkanlage
Deutlich verändert hat sich das Erscheinungsbild des Central Parks vor allem aus vier Gründen: Meerblick, zumindest ein klein wenig, andere Kabinen-Typen entlang des Parks sowie der Wegfall der Litfaßsäulen und der Glasdach-Skylights der Royal Promenade.
Der Central Park ist zwar unter freiem Himmel, in der Mitte des Schiffs zwischen zwei Kabinen-Bereichen aber ohne Meerblick – jedenfalls bisher. Denn auf der Icon of the Seas gibt es zumindest an einer Stelle tatsächlich Meerblick. Die Kuppel von The Pearl auf der Royal Promenade ragt hinauf bis in den Park. Durch die großen Fenster der Kuppel fällt der Blick hinunter über das Pearl Café hinweg durch die Fensterfront der Promenade aufs Meer.
Einen meiner Lieblingsplätze der Oasis-Class-Schiffe gibt es im Central Park nicht mehr: den etwas versteckten und deshalb besonders ruhigen Laubengang parallel zum Hauptlaufweg zwischen Trellis Bar und Giovanni’s.
Durch die deutliche Verkleinerung der beiden Skylights für die Royal Promenade hat der Central Park nur noch einen, dafür breiteren, geschwungenen Laufweg statt der zuvor alternativen Routen links oder rechts an den Skylights vorbei.
Central-Park-Kabinen mit Infinity-Balkon
Die auf den Central Park gerichteten Kabinen haben keinen klassischen Balkon mehr, sondern sind „Infinity Balcony“-Kabinen. Das sind Kabinen mit einem bodentiefen Fenster, das sich aber zur Hälfte herunterfahren lässt, sodass der Bereich dahinter zum Balkon wird, in geschlossenem Zustand dagegen Teil des Wohnraums ist. Optisch aufgehübscht hat Royal Caribbean diese Fensterfront auf beiden Seiten mit bunten Fensterläden.
Freier Blick über den ganzen Central Park
Außerdem ist es dem Neubauteam von Royal Caribbean gelungen, die Litfaßsäulen loszuwerden, die sich auf den Oasis-Class-Schiffen über den Central Park verteilen. Die haben zwar einen gewissen Charme, verstellen aber auch den Blick über den Park und lassen ihn dadurch kleiner wirken. Notwendig sind die Säulen dort, denn sie sind in Wirklichkeit Teil der Rauchentlüftung für den Fall eines Feuers im Bereich der Royal Promenade. Auf der Icon of the Seas ist es den Planern nun gelungen, die Rauchentlüftung anders zu lösen, die Litfaßsäulen sind entfallen.
Was ebenfalls zu einem freieren Blick über den gesamten Central Park führt, ist der Wegfall der beiden Skylights hinunter zur Royal Promenade. Auf den Oasis-Class-Schiffen nehmen diese Glaskonstruktionen außerdem viel Platz im Park in Anspruch und zwingen zu einer zweigeteilten Wegführung links und rechts daran vorbei.
Da auf der Icon of the Seas die Wasserrutschen nach hinten in die Neighborhood Thrill Island gewandert sind, ist der Blick vom Central Park nach oben wieder so ungestört, wie er ursprünglich auf der Oasis of the Seas einmal war, bevor die Schiffe mit den Rutschen nachgerüstet wurden. Nur die Pool Band ist tagsüber auch hier wieder relativ laut zu hören.
Insgesamt hat der Central Park auf der Icon of the Seas ein weitläufigeres, großzügigeres und auch etwas lebhafteres Ambiente. Welche Variante einem da besser gefällt, ist Geschmackssache – manche bevorzugen die heimeligere Atmosphäre des Central Parks der Oasis-Class-Schiffe.
Mehr Entertainment und das neue Musik-Lokal „Lou’s Jazz ’n Blues“
Insgesamt will Royal Caribbean den Central Park vor allem auch abends mehr beleben – durch die Abendöffnung des Park Cafés, das Izumi by the Park (bis 22 Uhr offen), aber auch mit mehr Entertainment.
Im Park selbst gibt es mehr von der bisher schon gebotenen, musikalischen Unterhaltung. Vor allem aber hat der Central Park nun das neue Musiklokal „Lou’s Jazz ’n Blues“. Es ergänzt das Park-Leben mit den Spezialitäten-Restaurants Chops Grille (Steakhaus) und das neu im Central Park angesiedelte Izumi (Sushi, Teppanyaki) um eine lebhafte Entertainment-Komponente.
Jazz- und Blues aus New Orleans und New York, die Trellis Bar, an der es jetzt auch kleine Häppchen zu Essen (kostenpflichtig) wie Cesar Salad, Crab Cake Fritters oder Steak Bites gibt, und die neue, legere Bubbles Bar mit Champagner und Champagner-Cocktails verleihen dem Park eine etwas elegantere, mondänere Atmosphäre. Die Restaurants haben mehr Sitzplätze im Freien als bisher und der Sushi-Takeaway Izumi in the Park (kostenpflichtig) lädt ebenfalls dazu ein, sich länger im Central Park aufzuhalten.
Park Café: Springbrunnen und Kümmelweck
Für viele aber das wichtigste Element des Central Park ist das Park Café. Allein schon das legendäre Roastbeef-Sandwich „Royal Kümmelweck“ ist schon den Besuch des Park Cafés wert.
Aber es ist vor allem auch eine ruhige Alternative zum Buffet-Restaurant für den kleineren Hunger mit Sandwiches, kleinen Gerichten und Salaten. Neu auf der Icon of the Seas: Das Park Café hat auch abends geöffnet.
Nettes Detail: Außerhalb des Park Cafés gibt es eine Station zum Händewaschen, verblendet durch einen hübsch altmodischen Springbrunnen.
Neu beim Steakhaus „Chops Grille“: Weniger Außensitzlätze als noch auf der Wonder of the Seas sowie eine Show-Vitrine mit den unterschiedlichen Fleischarten für die Steaks. Das Design wirkt etwas heller und moderner.
Royal Promenade: Die „Innenstadt“ der Icon of the Seas
Obwohl das Konzept der Icon of the Seas, wie zuvor schon bei den Oasis-Class-Schiffen, sehr dezentral angelegt ist: Die 110 Meter lange Royal Promenade ist dennoch so etwas wie das Zentrum des Schiffs, in dem alle Fäden zusammenlaufen. Sie ist ein Ort, an dem der Passagier mehrmals täglich vorbeikommt, und sei es nur, weil hier die Rezeption angesiedelt ist, aber eben auch mir Bars, Restaurants und Shop.
Diesen zentralen Ort hat Royal Caribbean auf der Icon of the Seas noch attraktiver und – man muss es so sagen – spektakulärer gemacht. Neu ist der Meerblick, aber auch The Pearl.
Meerblick und großzügigere Raumwirkung
Die Royal Promenade bietet auf der Icon of the Seas erstmals Meerblick mit zwei raumhohen, also drei Decks hohen Fensterfronten mittig auf beiden Seiten der Promenade. So wird aus einem Innenraum mit künstlich erzeugter Lichtstimmung teils ein Raum mit Tageslicht. Allein schon das lässt die Royal Promenade deutlich großzügiger und weiter wirken.
Aber auch bei der Architektur und dem Design hat Royal Caribbean einige Tricks angewandt, um die Royal Promenade noch großzügiger wirken zu lassen. Zunächst ist die Rising Tide Bar entfallen, sodass der Raum allein dadurch optisch länger wirkt.
Auffällig unterscheidet sich die Linienführung der oberen Ebene von der auf Oasis-Class-Schiffen: Die Promenade wirkt durch geschwungene Linien insgesamt dynamischer. Läuft man über die Royal Promenade, ist auch die Wegführung eher geschwungen, man sieht nicht auf die gesamte Länge alles voraus, sondern biegt um Kurven, hinter denen sich noch einmal etwas Neues verbirgt.
Bars wie das Pub „Point & Feather“, Boleros Bar und Schooner Bar sind offener gestaltet. Sie wirken damit nicht nur einladender, sondern tragen auch Musik und Stimmung mehr auf die Promenade hinaus und erscheinen weniger wie separate Bereiche.
Insgesamt 15 Restaurants, Cafés, Lounges und Bars einschließlich des Comedyclubs „The Attic“ sind auf der Royal Promenade der Icon of the Seas auf zwei Ebenen angeordnet. Die obere Ebene nutzt Royal Caribbean im Vergleich zur Oasis-Class nun durchgehend auf beiden Seiten und verbindet die untere mit der oberen Ebene über mehrere Treppen.
Die Glasfront der Promenade bringt auch dem Spezialitätenrestaurant Giovanni’s – auf der Oasis-Class noch im Central Park – hier nun Tische mit Meerblick.
Selbst der Central Park auf Deck 8 ist auf der Icon of the Seas von der Royal Promenade aus via The Pearl über eine Treppe neben dem Pearl Café direkt zu erreichen. Auf den Oasis-Class-Schiffen musste man dafür zu einem der Treppenhäuser an den Enden der Promenade gehen oder gemächlich mit der Rising Tide Bar nach oben fahren.
Besonders auffällig ist der Konzept-Wandel beim Pub „Point & Feather“ zu erkennen. Ist das Pub auf den Oasis-Class-Schiffen recht deutlich von der Promenade abgegrenzt und eine in sich geschlossene, kleine Kneipenwelt, sind auf der Icon of the Seas alle optischen Barrieren entfallen. Das Pub steht weit offen, der Bartresen ist seitlich statt ganz hinten angeordnet und auf der Rückseite gibt es nicht nur Fenster mit Meerblick, die den Raum ungemein heller und moderner erscheinen lassen.
The Pearl: Hingucker und während der Bauzeit ein Mysterium
Das auffälligste Highlight der Royal Promenade ist „The Pearl“ und die hohen Glasfronten in diesem zentralen Bereich der Promenade. Bei der Einschiffung zur Icon of the Sea ist die riesige, kugelförmig überwölbte Prunktreppe das Erste, was der Passagier sieht. Denn The Pearl liegt direkt gegenüber dem Einschiffungsbereich an der „1400 Lobby Bar“.
Während der Bauphase der Icon of the Seas in der Meyer-Werft im finnischen Turku hatte die Reederei aus „The Pearl“ ein geschickt lanciertes Geheimnis gemacht. Auf Fotos sah man diese mysteriöse Kugel-Konstruktion. Doch niemand wusste, was das werden sollte.
14 Meter hoch und 15 Meter im Durchmesser ist diese moderne Form der Pracht-Treppe, ausgekleidet mit 3.000 bewegliche, computergesteuerten Kacheln für faszinierende Bewegungs- und Lichteffekte. „The Pearl“ ist mehr als drei Decks hoch und ragt bis in den Central Park hinein.
Pearl Café: Weiterentwicklung des Promenade Cafés
In die Pearl hat Royal Caribbean auch die Weiterentwicklung des Promenade Cafés integriert, das „Pearl Café“. Auf der oberen Ebene zwischen der Kugelkonstruktion und der Glasfront gelegen, wurde aus dem einst eher dunklen Innenraum-Café ein heller, offener, großzügiger Bereich.
Erweitert wurde das Snack-Angebot mit Salaten, Sandwiches, das nun teilweise kostenpflichtig ist. Gleiches gilt für den Kaffee: Einfachen Kaffee (und Wasser) gibt es weiterhin kostenlos, aber das Pearl Café bietet gegen Bezahlung auch Starbucks-Kaffeespezialitäten an.
Über dem Café schwebt übrigens eine riesige, filigran aus Metall gestaltete Wal-Skulptur – in Originalgröße eines Wals.
Neue Bar: Duelling Pianos
Das in den USA recht beliebte Konzept der Duelling-Piano-Bars kennt man schon von anderen Reedereien (NCL), nun gibt es eine solche Bar auch bei Royal Caribbean. An gegenüberstehende Pianos duellieren sich zwei Pianisten auf witzige Art. Sie nehmen Musikwünsche aus dem Publikum entgegen und versuchen, bekannte, aber auch mal sehr ausgefallene Musikstücke so gut wie möglich umzusetzen und sich dabei spielerisch gegenseitig zu übertrumpfen. Wer diese Art von Entertainment mag, in dem das Publikum stark mit einbezogen wird, hat mit den Duelling Pianos viel Spaß.
Einschiffung mit Stil an der 1400 Lobby Bar
Bemerkenswert ist auch der Zugang zum Schiff bei der Einschiffung, denn der gleicht einem richtigen Portal im inklusive Reederei-Logo über dem Eingang. Auf den meisten Kreuzfahrtschiffen findet die Einschiffung über ein klassisches Promenadendeck statt und man betritt das Schiffsinnere über eine einfache Glasschiebetür. Oder man schleicht gar durch die Katakomben mit weiß gestrichenen Stahlwänden an Bord.
Anders auf der Icon of the Seas: Auch wenn es eigentlich eine normale Glasschiebetür ist, durch die man das Schiff betritt, so ist die eben optisch deutlich aufgepeppt. Und hinter der Tür landet man nicht irgendwo im Schiff oder im Treppenhaus, sondern direkt auf der Royal Promenade, an der 1400 Lobby Bar und mit Blick auf The Pearl – ein Wow-Moment gleich als ersten Eindruck.
Die 1400 Lobby Bar hat ihren Namen übrigens von der Baunummer der Icon of the Seas in der Werft Meyer Turku, die „NB-1400“ lautet. Gleich neben der Lobby-Bar findet sich ein vollwertiger Starbucks.
Und: Die 1400 Lobby Bar hat, gemeinsam mit dem Pub, einen Außenbereich mit Sitzgruppen im Freien. Die Joggingbahn führt allerdings daran vorbei, trennt also Bar und Außenbereich ein wenig voneinander. Dennoch: Wer am Schiff ein ziemlich ruhiges Plätzchen im Freien sucht, wird hier fündig.
Hund statt Oldtimer-Auto
Liebenswertes Detail, aber auch ein großer Schritt bei Royal Caribbean: Erstmals seit Einführung der Voyager of the Seas 1999 steht auf der Royal Promenade kein 1:1-Modell eines Oldtimer-Autos mehr – sondern passend zum Schiffsmaskottchen, der Golden-Retriever-Hündin Rover – eine Hunde-Status schräg gegenüber dem Pub.
Und auch weitere Skulpturen und kleine Figuren hat die Reederei am Schiff versteckt. Manche bemerkt man erst auf den zweiten oder dritten Blick – wie etwa zwei EIchhörnchen, die auf einer Astgabel unter einer Treppe an der Royal Promenade sitzen. Diese Liebe zu Details findet man auf der Icon of the Seas wieder stärker als zuletzt auf den neuesten Oasis-Class-Schiffe.
Rolltreppe zum Casino und zur Port Gangway
Recht ungewöhnlich ist, wenn auch nicht gänzlich neu auf einem Kreuzfahrtschiff ist die Rolltreppe: Von der Royal Promenade führt sie hinunter zum Casino sowie zur Gangway für die Ausschiffung an Hafentagen. Das hat nicht besonders viel Flair, ist aber sehr praktisch und effizient.
Dafür können Passagiere auf der Icon of the Seas vor der Ausschiffung bei Hafenstopps nun in der angenehmen Atmosphäre der Royal Promenade warten und drängen sich nicht mehr über die zwar großen, aber in diesen Situationen dann dennoch eng wirkenden Treppenhäuser. Zugleich reguliert die Laufgeschwindigkeit der Rolltreppen den Passagierstrom, sodass es bei der Ein- und Ausschiffung ruhiger und geordneter zugeht.
Surfside: Der neue Beach-Club für Familien mit kleineren Kindern
Was auf den Oasis-Class-Schiffen „Boardwalk“ heißt, ist auf der Icon of the Seas nun die Neighborhood „Surfside“. Und das ist nun der Hotspot für Familien mit (kleineren) Kindern – ideal bis zum Alter von etwa sechs Jahren, aber auch ältere werden hier noch Spaß haben.
Nachdem das Aquatheater hinauf in den Aquadome verlegt wurde, widmet sich die Surfside-Neighborhood nun vollständig den jungen Familien, für das die Icon of the Seas ohnehin speziell optimiert wurde, inklusive viel mehr Kabinen zur Mehrfachbelegung.
Der Konzept-Gedanke von Royal Caribean zu Surfside: Familien sollen den ganzen Tag zusammenbleiben können, ohne dass die Eltern (allzu große) Kompromisse eingehen müssen. Alles, was für Familien wichtig ist, findet sich in der Nähe von Surfside: ein Familienrestaurant und ein kostenpflichtiges Spezialitätenrestaurant, Trocken- und Wasserspielplatz, sogar eine Bar mit eigenen Barkarten für alkoholfreie Kinder-Cocktails.
Kids Club, Teens Club und Familienkabinen
Ein Deck tiefe und mit eigener Treppenverbindung liegt der Kids-Club „Adventure Ocean“ und der Teens-Club „Social 020“ und viele familiengerechte Kabinen und Suiten sind im hinteren Bereich es Schiffs nahe Surfside angesiedelt.
Zu den neuen Familien-Suiten gehört auch das riesige und mit rund durchschnittlich 75.000 Dollar pro Woche nicht ganz billige „Ultimate Family Townhouse“. Es erstreckt sich mit 165 Quadratmetern Fläche über drei Decks, bietet Platz für bis zu acht Personen und hat einen direkten Zugang zur Surfside-Neighborhood ohne Umweg übers Treppenhaus.
Auch sonst bekommt man hier für sein Geld jede Menge Annehmlichkeiten und Nettigkeiten, vom weißen Zaun mit Briefkasten und Tischtennisplatte übe eine Rutsche parallel zur Treppe zwischen den Decks bis zu einer eigenen Shaved-Ice-Maschine, Fernsehzimmer und einer Karaoke-Anlage.
Das Karussell ist geblieben …
Das Karussell, das den Boardwalk der Oasis-Class-Schiffe so einzigartig macht, ist auch auf der Icon of the Seas wieder ein Blickfang. Es hat aber ein moderneres Design bekommen und passt sich dem ein wenig bunten Candy-Märchenland-Design der ganzen Neighborhood an. Als Karussell-Figuren dienen beispielsweise zwei pinkfarbene Flamingo-Schwimmreifen und ein VW-Bulli statt klassischer Zirkustiere wie Löwe und Pferd.
Einen deutlich anderen Charakter hat Surfside auch durch den Wegfall der Trockenrutsche „The Ultimate Abyss“ sowie eine umfassende eine Neugestaltung des Eingangsbereichs. Und anders als auf den Oasis-Class-Schiffen mit dem Aquatheater am Heck öffnet die Icon of the Seas mit dem Infinity „Water’s Edge Pool“ den Blick nach hinten ins Kielwasser und auf den Sonnenuntergang – wenn die Sonne zufällig hinterm Schiff untergeht.
Surfside beginnt mit einer offen und ansprechend gestalteten Treppen-Verbindung hinauf zu Deck 8 (Central Park) und hinunter zu Deck 6 (Royal Promenade sowie Kids- und Teens-Club – Adventure Ocean und Social 020) mit einem riesigen Flamingo als Maskottchen der Surfside-Neighborhood.
Dadurch verschiebt sich das Karussell optisch in die Mitte des Bereichs, der gefolgt von einigen Spielgeräten im Trockenen, einer Videospiele-Arcade und den Restaurants zum Heck hin in den Wasserspielplatz Splashaway Bay und den Infinity-Pool Water’s Edge übergeht. Ebenfalls in diesen Pool integriert ist die „Baby Bay“ als ein für Kleinstkinder sicheren Teilbereich mit sehr seichtem Wasser.
Insgesamt wirkt Surfside viel mehr wie ein in sich geschlossener Bereich zum Verweilen, während es auf den Oasis-Class-Schiffen je nach Tageszeit eher ein Durchgangsbereich zu den Shows im Aquatheater dort ist.
Familien-Bar „The Lemon Post”
The Lemon Post Bar ist laut Royal Caribbean die erste Bar dieser Art nicht nur in der Kreuzfahrt, sondern in der ganzen Reisebranche. Das mag ein wenig übertrieben klingen, zumindest für den amerikanischen Markt mag es aber zutreffen. Denn Bars mit Alkoholausschank und Kinder passen in den USA eigentlich überhaupt nicht zusammen.
Doch The Lemon Post ist genau das: eine familien-orientierte Bar. Hier gibt es Barkarten sowohl für Erwachsene und Kinder: Cocktails für die Erwachsenen, Limonaden und alkoholfreie Mocktails für die Kinder. Letztere hat Royal Caribbean speziell für diese Bar entwickelt, um kreativeres zu servieren als die bekannten – und ein wenig langweiligen – Standard-Mocktails a la „Shirley Temple“. Und die Eltern können – obwohl mitten im Kinder- und Familienbereich – dennoch auch mal einen alkoholischen Cocktail trinken.
Surfside Eatery und Pier 7 „All Day Brunch”
Neu für Royal Caribbean ist die Surfside Eatery als speziell für Familien konzipiertes Buffet-Restaurant mit Frühstück, Lunch und Dinner. Außerdem gibt’s am Takeaway-Fenster „Surfside Bites“ für den kleinen Hunger zwischendurch unter anderem Popcorn Chicken, Hotdogs, Cheeseburger, Pommes Frites, Zimt-Churros, Cookies und Obst-Spieße.
Auch das Spezialitätenrestaurant „Pier 7“ ist neu und bietet gegen Aufpreis „All Day Brunch“ mit Gerichten wie beispielsweise Surf-and-Turf-Tacos, Mango Lime Shrimp Tostadas, Räucherlachs mit Egg Beneict, Buttermilch-Pancakes, Buddah Bowl oder Crispy Chicken Tenders.
Wie am Pooldeck gibt es auch in der Surfside-Neighborhood eine „Sprinkles“-Softeis-Station mit gratis Softeis. Richtige Eiscreme gibt es gegen Bezahlung in der Eisdiele, die im Candy-Store „Sugar Beach“ integriert ist.
Anders als bisher gibt es bei Royal Caribbean aber kein Eis der Marke Ben & Jerry’s mehr, sondern eine Eigenmarke. Die langjährige Kooperation mit Ben & Jerry’s hatte die Reederei Ende 2023 beendet.
Spa und Fitness
Ehrlicherweise blieb uns in den zwei Tagen an Bord der Icon of the Seas keine Zeit, das Spa und das Fitness Studio genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Fotos in unserer Bildergalerie zur Icon of the Seas geben aber einen ganz guten Eindruck.
Eine Neuerung ist der „To Dry For“-Salon – die Royal-Caribbean-Adaption einer Blow Dry Bar: Ein hipper Haarsalon, um die Haare nach einem Strandtag schnell in Ordnung bringen zu lassen, nebenbei bei einem Glas Champagner ein Schwätzchen zu halten. Hier gibt’s also weder Haarschnitt noch Färben, sondern lediglich Styling.
Kabinen und Suiten
Die Icon of the Seas soll laut Royal Caribbean „The Ultimate Family Vacation“ bieten und das Schiff ist darauf optimiert worden. Deshalb haben 82 Prozent der Kabinen auf der Icon of the Seas mehr als zwei Betten – also Platz für Kinder in derselben Kabine wie die Eltern. Zum Vergleich: Auf der Wonder of the Seas sind es nur etwa 25 bis 30 Prozent.
28 unterschiedliche Kabinenkategorien gibt es auf der Icon of the Seas, darunter 14 neue Typen, insbesondere für Familien. Die Kabinen der Kategorien „Family Infinite Balcony“ und „Surfside Family Suite“ haben beispielsweise voneinander abgetrennte Bereiche für Kinder und Eltern. Den besten Blick aufs Meer haben die Kabinenkategorien „Sunset Corner Suite“ sowie die „Panoramic Ocean Views“ nahe dem Aquadome.
Das Design der Kabinen ist allgemein in hell Farben gehalten, das Design modern, beinahe schlicht. Das spiegelt einen Trend eher aus dem Luxusbereich wider, während das Kabinendesign auf anderen Massenmarktschiffen eher dem Homing-Trend folgt – also ein Design, das sich eher wie zu Hause um eigenen Wohnzimmer anfühlen soll.
Auf unserer Kurzreise mit der Icon of the Seas wohnten wir in der Balkonkabine der Kategorie D2 mit Kabinennummer 14286 auf Deck 14: 18,95 Quadratmeter groß mit einem Balkon von 4,66 Quadratmetern.
Empfehlenswert ist dieser Kabinentyp eher mindestens ein Deck tiefer. Denn auf Deck 14 ist der Überhang des darüberliegenden Decks sehr tief, sodass man keinen Blick auf den Himmel hat. Zudem besteht immer das Risiko frühmorgendlicher Geräusche aus dem darüber liegenden Buffet-Restaurant beziehungsweise Pooldeck.
Licht und Klimaanlage lassen sich in der Kabine bequem über einen Touchscreen steuern – obwohl eigentlich State-of-the-Art, findet man das längst nicht auf allen neuen Kreuzfahrtschiffen. Auf der Icon of the Seas kann man die Klimaanlage und das Licht in der Kabine sogar per Smartphone-App steuern.
Was auffällt: Es gibt beeindruckend viele USB-Ladebuchsen auch auf jeder Bettseite, auf einer Seite zusätzlich ein US-Steckdose. Darüber hinaus gibt es aber nur zwei weitere Steckdosen, nämlich am Spiegeltisch – eine mit Universal- und mit Schuko-Steckdose. Einen US-Adapter sollte man also unbedingt dabeihaben, wenn man mehrere Geräte gleichzeitig laden will, beispielsweise das Handy mit dem eigenen Schnelladegerät.
Im Badezimmer gefällt vor allem die ziemlich große Dusche, mit Sitzbank und einer Schwingtür, die sich nach innen öffnet. Das Waschbecken ist dagegen so schmal, dass dort nur eine Person gleichzeitig stehen kann. Unangenehm fällt auch das Fehlen einer Wäscheleine zum Trocknen von Badekleidung auf. Lediglich zwei Haken gibt es dafür in der Dusche.
Positiv zu bewerten sind die Balkonmöbel. Der Tisch ist zwar sehr klein, dafür lässt sich die Lehne der Stühle im eine Stufe nach hinten neigen, sodass sich zusammen mit der separaten Fußbank fast schon eine vollwertige Sonnenliege ergibt. Das ist auf Balkonen von Standardkabinen eher selten.
Der Schrankplatz wirkt auf den ersten Blick etwas knapp bemessen, ist letztlich aber ausreichend, wenn auch nicht üppig. Die vorhandenen Schubladen sind eher klein und auch der Hängeplatz im Schrank könnte etwas größer sein. Immerhin ist er tief genug, dass auch lange Hosen und Abendkleider unten nicht aufstehen.
Auch für die Crew hat Royal Caribbean die Kabinen übrigens komplett neu konzipiert, laut Royal Caribbean von Crew-Mitgliedern mitentwickelt und jetzt patentiert. Besichtigen konnten wir die allerdings nicht.
Suite Neighborhood
Es war ein langer Weg für Royal Caribbean bis zu einem wirklichen Schiff-im-Schiff-Konzept für Suiten-Passagiere, wie es beispielsweise NCL („The Haven“) oder MSC Cruises („MSC Yacht Club“) schon lange haben. Mit der Suite Neighborhood auf der Icon of the Seas gibt es nun einen vollwertigen Suiten-Komplex, in den neben den einem Großteil der Suiten auch zwei Restaurants und Sonnendecks inklusive Pool, Whirlpool, Bar und einem zusätzlichen Open-Air-Restaurant zusammengefasst sind.
Erstmals hatte schon die Wonder of the Seas eine Suite Neighborhood, dort fehlte aber ein eigenes Sonnen- und Pooldeck. Auf der Icon of the Seas liegt der Suiten-Komplex nun ganz vorne oben auf den Decks 16 bis 19, wo Platz für Sonnendecks ist.
Der Vorteil dieser Lage ist aber auch eine viel ruhigere Umgebung: kein Sportplatz und Flow Rider, keine Minigolf-Anlage und Zip-Line liegen vor den Balkonen der großen Suiten. Aber auch für die Action-Neighborhood Thrill Island hat das Vorteile, denn Rücksicht auf ein gewisses Ruhebedürfnis angrenzender Suiten-Balkone muss man dort nicht mehr nehmen. Lediglich einige wenige der Kabinen haben einen Balkon oder einen Teil des Balkons mit Ausrichtung auf das Chill-Island-Pooldeck.
Die auf der Wonder of the Seas noch dediziert vorhandene Suite Lounge hat Royal Caribbean auf der Icon of the Seas in Form von einer Bar und Sitzgruppen in die untere Ebene des zweistöckigen Restaurants Coastal Kitchen integriert.
Entsprechend erstreckt sich das „Coastal Kitchen“ über zwei Decks mit der zweiten Ebene als Empore mit offenem Bereich nach hinten. Durch eine bodentiefes Glasfront über die ganze Raumhöhe fällt der Blick nach hinten in den Aquadome hinein. Mit etwas eingeschränkter Sicht kann man von hier aus also sogar die Aqua-Shows dort sehen.
Neu ist das Restaurant „The Grove“ unter freiem Himmel am Sonnendeck 18 mit mediterraner Küche in Buffetform.
Zugänglich ist die Suite Neighborhood übrigens für Passagiere aller Suiten ab Grand Suite, nicht jedoch für Junior-Suiten. Letztere können aber das Coastal-Kitchen-Restaurant zum Dinner benutzen.
Fazit: Icon of the Seas
Die Icon of the Seas in wenigen Worten zusammenzufassen, ist schier unmöglich. Ihre wird vielerorts kritisiert, doch genau darin liegt die große Stärke dieses Kreuzfahrtschiffs. Denn das ermöglicht eine enorme Vielfalt beim Entertainment, bei den Restaurants, den Pool- und Sonnendecks, den Action-Attraktionen – ja sogar einen eigenen, sehr großen Bereich nur für Kinder (Surfside), und einen nur für Erwachsene (The Hideaway).
Der Gedanke ist nicht, dass man auf diesem Schiff innerhalb einer Woche alles sieht, alles mach, überall isst, jede Bar ausprobiert. Vielmehr findet jeder das, was zu den persönlichen Vorlieben passt – ob laute House-Musik-Party am Hideaway-Pool, ein entspannter Gin & Tonic, oder zwei, in der Swim & Tonic Bar, ein Gläschen Champagner im abends romantisch-ruhigen Central Park, ein Abend im Jazz- und Blues-Club Lou’s oder eine großartige Musical-Inszenierung von „Wizard of Oz“, um nur ein paar wenige Beispiele zu nennen.
Die Icon of the Seas ist nicht wie kleinere, klassische Kreuzfahrtschiffe zum Erkunden der Welt konzipiert. Sie ist ein schwimmendes Ferienressort, das im Grund für sich alleinsteht. Die Privatinsel Coco Cay oder der Privatstrand Labadee in der Karibik sind die logisch Fortsetzung dieses Konzepts und Royal Caribbean integriert Schiff und Insel geschickt zu einem Gesamterlebnis.
Was mich persönlich am meisten beeindruckt, ist die großzügige Raumwirkung der Innenarchitektur. Besonders klar wird das auf der Royal Promenade mit der riesigen Glasfront in Kombination mit „The Pearl“ in dem wunderbaren Pearl Café mit weitem Blick übers Meer. Mein persönliches Highlight, wenn ich mich für eines entscheiden müsste, ist The Overlook im Aquadome.
Die Dimension dieser Glaskuppel ist größer als die Vorstellungskraft, wenn man den Aquadome nur auf Fotos sieht. Am ehesten kann man sich das Ambiente und das enorme Raumgefühl im Overlook auf dem folgenden Bild vorstellen, das mein persönliches Lieblingsbild von dieser kurzen Reise mit der Icon of the Seas ist.