Der Titel „Funchal mit dem Fahrrad“ ist ein wenig geschummelt: Für die Radtour mit den Fahrrad-Guides der AIDAnova gab es Pedelecs. Und das aus gutem Grund, denn die Straßen in Funchal sind teils so steil, dass der durchschnittliche Kreuzfahrer ohne Motorunterstützung nicht weit käme.
Ganz unvermeidlich ist eine Begrüßung in Funchal durch die Statue von Portugals Star-Fußballer Ronaldo. Am Hafen steht die Statue, die er dort selbst gestiftet hat – denn die Statue, die die Stadt für ihn errichtet hat, gefiel ihm nicht sonderlich.
Erstes echtes Highlight ist die Markthalle von Funchal mit exotischen Früchten, Gewürzen, Blumen und einer eigenen Halle für Fisch. Darunter ist auch der schwarze Degenfisch, „espada preta“ mit einem furchterregenden Kopf, dank seiner langen, spitzen Zähne. Dieser Tiefseefisch lebt um Madeira in etwa 80 Metern Tiefe, wird mit langen Leinen geangelt und ist eine lokale Spezialität.
Mit den Pedelecs ist es nicht sonderlich anstrengend, die steilen Straßen bis auf 400 Höhenmeter hinauf zu fahren, von einem schönen Aussichtspunkt zum anderen. Besonders faszinierend: Während wir an einem dieser Aussichtspunkte stehen, läuft unten im Hafen die originalgetreue, original große Nachbildung der „Santa Maria“ von Christoph Columbus aus – direkt vorbei an der AIDAnova.
Was für ein beeindruckender Größen-Kontrast, vor allem, wenn man bedenkt, dass Columbus damals mit diesem winzigen Schiff über den Atlantik fuhr.
Eine Erwähnung wert sind übrigens die Pedelecs, die AIDA für die Touren bereitstellt: Es sind Räder des Markenherstellers Rose mit Keilriemen-Antrieb statt Kette und einem sehr kräftigen Unterstützungs-Motor. Damit macht eine Fahrrad-Tour richtig Spaß und die steilen Straßen hier in Madeira sind nicht wirklich anstrengend. (Anmerkung: Ja, meine Fahrrad-Tour war von AIDA gesponsert, aber das ist nicht der Grund, warum ich die Räder erwähne – sie sind einfach wirklich gut …)
Unser Ziel: die Christo-Rei-Statue
Das Ziel unserer Pedelec-Tour ist die Statue „Christo Rei“, Christkönig, die auf einem Felsen bei Ponta do Garajau zwischen Funchal und Canico steht. Sie ist eine von drei riesigen Christus-Statuen in Portugiesisch sprechenden Ländern. Die andern beiden stehen in Lissabon und Rio de Janeiro.
Weil sich etwas Dunst gebildet hat, sehen wir ein faszinierendes, zusammen mit der Christus-Statue beinahe schon mystisches wirkendes Phänomen: Um die Sonne bildet sich eine Aurora – wie ein riesiger Heiligenschein für die Statue.
Geröstete Kastanien zum Mittagessen
Bevor wir nach rund 30 Kilometern Fahrtstrecke und insgesamt 800 Höhenmetern zur AIDAnova zurück fahren, machen wir noch einige kleine Stopps in Funchal selbst.
Als Mittagessen genieße ich eine Tüte mit gerösteten Kastanien, die hier am Hafen an den Ständen fliegender Händler verkauft werden.
In Funchal ist es offenbar üblich, die Kastanien mit Salzpulver einzureiben, bevor man sie röstet – ungewöhnlich, aber sehr lecker. Und für unsere Verhältnisse äußerst günstig: 16 Kastanien kosten gerade einmal zwei Euro.