An der bewaldeten, nördlichen Küste der Insel Hispaniola liegt Labadee – ein von Royal Caribbean gepachtetes Stück Land auf Haiti, ähnlich einem Beach Ressort. Labadee ähnelt in Aufmachung und Angebot den Privatinseln der anderen Reedereien ähnelt wie auch Royal Caribbeans Coco Cay.
Royal Caribbean hat das strikt vom Rest Haitis abgeriegelte Beach Ressort Labadee nahe Cap Haitien langfristig von der haitianischen Regierung gepachtet, aktuell laut Wikipedia bis 2050. Zwar arbeiten in Labadee zahlreiche Haitianer, die Kreuzfahrt-Passagieren können Labadee aber nicht verlassen – was aufgrund seiner Abgeschiedenheit aber ohnehin nicht sinnvoll wär.
Benannt ist Labadee nach dem ersten Siedler in dieser Gegend im 17. Jahrhundert, dem Franzosen Marquis de la Badie.
Bis 2009 gingen selbst die größten Kreuzfahrtschiffe von Royal Caribbean, damals noch die Freedom Class mit über 4.300 Passagieren, vor dem Strand von Labadee vor Anker. Die Passagiere wurden mit großen Tenderbooten an Land gebracht 2009 eröffnete Royal Caribbean dann eine neu gebaute Pier, sodass nun auch Allure of the Seas und Oasis of the Seas mit über 6.000 Passagieren hier anlegen können und kein Tendern mehr nötig ist.
Genutzt wird Labadee aber auch von zwei weiteren Royal-Caribbean-Töchtern, Celebrity Cruises und Azamara Club Cruises.
Nach dem verheerenden Erbeben auf Haiti 2010 traf Royal Caribbean die umstrittene Entscheidung, Labadee weiterhin anzulaufen, nutzte die Kreuzfahrtschiffe aber auch dazu, um Hilfsgüter nach Haiti zu bringen und spendete 1 Million US-Dollar für die Erdbeben-Opfer.
Attraktionen und Besonderheiten
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Labadee bietet im Vergleich zu anderen Privatinseln oder Privatstränden – neben dem schon erwähnten Schiffsanleger, durch den kein Tendern nötig ist – gleich mehrere Besonderheiten: die mit fast 800 Metern Länge weltweit längste Zipline über Wasser (mit herrlichem Ausblick über das Ressort vom Startpunkt der Zipline aus), eine Art Mischung aus Sommer-Rodelbahn und Achterbahn sowie eine lange, feststehende Wasserrutschbahn. Anderswo ebenfalls nicht zu finden sind Rennboot-Ausflüge.
Zum Vergleich mit anderen Kreuzfahrtgesellschaften siehe auch: Übersicht aller Privatinseln der Kreuzfahrt-Reedereien.
Alle Angebote auf Labadee im Überblick:
- Wassersport: Schnorcheln, Luftmatrazen, Parasailing, Jetski, Kayaks
- organisierte Ausflüge: Wandertouren, Schnorcheln, Rennboote, Bootstouren
- Zipline („Dragon’s Breath Flight Line“)
- Achterbahn/Sommerrodelbahn („Dragon’s Tail Coaster“)
- Wasserpark mit großer Wasserrutsche
- betreute Kinder-Aktivitäten an Land
- Basketball, Beach Volleyball
- Amphitheater, u.a. mit Folklore-Tänzern und -Musikern
- Shops und Souvenir-Stände inkl. heimisches Kunsthandwerk
- Barbecue-Restaurants
- private Cabanas am Strand
- Spa Cabanas mit Massagen
- exklusiver Strand („Barefoot Beach Club“) mit Cabanas für Suiten-Gäste (ab Grand Suite)
Essen und einige alkoholfreie Getränke sind im Reisepreis inklusive. Für die übrigen Aktivitäten fallen zusätzliche Gebühren an. (Stand: Januar 2012)
Labadee (Haiti)
- Besitzer: Royal Caribbean Cruises Ltd.
- wird angelaufen von: Royal Caribbean International, Celebrity Cruises, Azamara Club Cruises
- in Betrieb seit: 1986
- Geografischer Name: Labadee (eine Bucht im Norden von Haiti nahe Cap Haitien)
- Größe: ca. 1,1 Quadratkilometer
Bildquellen: Privatstrand Labadee (Matthew Schurmann, Lizenz: CC BY-ND 2.0), Allure of the Seas (Rennett Stowe, Lizenz: CC BY 2.0), Zipline (Derek Hatfield, Lizenz: CC BY 2.0)
Die Entscheidung, nach dem Erdbeben weiter Labadee anzulaufen, war umstritten, aber aus meiner Sicht richtig.
Ich habe ein Patenkind in Haiti. Damals hat sich die Hilfsorganisation, die die Patenschaft betreut, auch eindeutig FÜR weitere Anläufe ausgesprochen. Wären die Anläufe gestrichen worden, so hätten noch mehr Menschen auf Haiti kein Einkommen gehabt und hungern müssen. Und die Spenden und Hilfslieferungen von Royal Caribbean wurden ja außerdem auch dringend gebraucht. Aber auch ohne diese wäre es meiner Meinung nach richtig gewesen, Labadee weiterhin anzulaufen.