Darf man in heutigen Zeiten eigentlich noch zugeben, dass man eine Karibik-Kreuzfahrt einfach nur zum puren Vergnügen macht? Um den unangenehmen Aspekten der Welt für eine Woche zu entfliehen? Um einfach nur am Strand abzuhängen, Rum-Punsch zu trinken, sie Sonne zu genießen? Ich probiere es mit der MSC Seashore aus und berichte auf Instagram und Facebook in Fotos und nach der Reise auch ausführlich hier bei cruisetricks.de, wie sich eine solche Reise anfühlt.
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Die Route der MSC Seashore führt von Miami, Florida, nach Ochos Rios auf Jamaika, Georgetown auf Grand Cayman, auf die mexikanische Insel Cozumel und zu MSC Cruises‘ Privatinsel Ocean Cay, ebenfalls Bahamas.

Das zumindest war der Plan, bis Hurrikan Ian auf den Plan trat und die vorhergesagte Route ziemlich genau der Fahrtroute der MSC Seashore entsprach, südlich an Hispaniola vorbei über Jamaika und Grand Cayman … Also müssen wir nördlich davon bleiben. Und so fahren wir zuerst nach Ocean Cay und Nassau und weichen dann für einen zweitägigen Stopp nach Puerto Plata in der Dominikanischen Republik aus.

In der Hurrikan-Saison kann so etwas schon einmal passieren. Am Reisespaß ändert das voraussichtlich ohnehin nicht viel. Wenn nicht gegen Ende der Reise ein weiterer Hurrikan vom Atlantik kommend dazwischenfunkt und uns Probleme bei der Rückkehr nach Miami oder den Rückflügen macht. Da bleibt nur abwarten und hoffen.
Karibik einfach nur zum Genießen
Eine Karibik-Kreuzfahrt ganz klischeehaft – und ganz wunderbar: Denn wer sagt denn, dass Urlaub immer aus Unesco-Welterbe bewundern, fremde Kulturen verstehen und anstrengendem Geschichtsunterricht von Reiseführern bestehen muss?

Ich probiere bei dieser Reise mit der MSC Seashore aus, wie es sich anfühlt, einmal nur zu tun, was einen so richtig reizt, die Füße baumeln lassen, den Strand genießen, an nichts sonst zu denken. Geht das in heutigen Zeiten noch? Darf man das? Muss Urlaub heutzutage automatisch immer auch gleich ein moralisches, umwelt- und klimapolitisches Statement sein? Oder sollte man es vielleicht sogar erst recht tun, um den unangenehmen Aspekten dieser Zeit für eine Weile zu entfliehen?
Klar, rücksichtsloser Ballermann-Tourismus ist indiskutabel. Aber es gibt ja etwas dazwischen: respektvoller Urlaub, in dem man genießt und sich erholt, ohne sich deshalb ein schlechtes Gewissen einreden lassen zu müssen.
Darüber zu berichten, bedeutet für mich zwar, genau nicht „zu entspannen und nichts zu tun“ – denn berichten bedeutet, an die Arbeit zu denken, zu fotografieren und Videos zu machen, Texte zu schreiben und Bilder bei Instagram und Facebook posten. Aber ich versuche, es zu simulieren, damit Sie, meine Leser, sich wie in einem solchen Urlaub fühlen können.

Die in Coronazeiten immer noch besonderen Umstände – unter anderem nicht voll ausgebuchte Schiffe – haben auf der MSC Seashore für unsere kleine Journalistengruppe aus Deutschland, Österreich und der Italien noch einen Effekt: MSC hat uns kurz vor der Reise von einer Balkonkabine in den exklusiven Suiten-Bereich des Schiffs umgebucht, den MSC Yacht Club. Und so wird die Story-Idee des „süßen Laisse-faire“ für diese Reise auch noch recht luxuriös.
Natürlich ist das erlaubt.
Wenn ich mit meiner Frau eine Kreuzfahrt mache dient es unter anderem auch zu um Spaß zu haben.
Als arbeitender darf man die paar Wochen im Urlaub genießen