Nassau und Blue Lagoon Island

Bei „Blue Lagoon“ fällt einem als erstes das Thermalbad in Island ein. Aber auch bei Nassau auf den Bahamas gibt es eine Blue Lagoon, oder genau genommen ein Blue Lagoon Island. Bei unserem ungeplanten Stopp mit der MSC Seashore in Nassau habe ich mir diese private Insel im Rahmen eines MSC-Ausflugs genauer angesehen.

Nassau gehört zu den Kreuzfahrthäfen, wie man am besten ein wenig Recherche betreibt, bevor man mit dem Kreuzfahrtschiff dorthin fährt. Denn es gibt viele Möglichkeiten, die Stadt in die Insel New Providence auch individuell zu entdecken und dabei auch ein gutes Gefühl für die Bahamas insgesamt zu bekommen. Nur werden die nicht im Rahmen der Reederei-Ausflüge angeboten.

Doch wir sind nunmal sehr kurzfristig hier, von Hurrikan Ian von unserer eigentlichen Fahrtroute vertrieben.

Also machen wir eben einen der angebotenen Standardausflüge – und der ist gar nicht schlecht: Blue Lagoon Island kann man ein wenig vergleichen mit den Privatinseln der Reedereien, wenn die Einrichtungen dort auch schon etwas älter, aber durchaus gepflegt sind. Und die Insel ist relativ klein. Mit einem schnellen Boot, das direkt von der Kreuzfahrt-Pier losfährt,  ist man in 20 Minuten dort.

Unterschiedlich Ausflugstypen führen einen nach Blue Lagoon Island, denn neben einfacher Erholung an den Stränden kann man hier (vorab) auch diverse Erlebnisse mit Delfinen, Rochen und Seelöwen buchen. Farbige Armbänder unterscheiden die unterschiedlichen Gruppen.

Zumindest dem äußeren Anschein werden die Delfine hier halbwegs gut gehalten. Dennoch: Sie leben in Gefangenschaft und ob man das unterstützen will, muss man für sich selbst entscheiden, wenn man über einen solchen Ausflug nachdenkt. Wir beschränken uns auf den Strand. Anders als an einigen anderen Orten, an denen Delfin-Begegnungen in der Karibik angeboten werden, kann man hier auch zusehen (und fotografieren), wenn man keinen „Dolphin Encounter“ gebucht hat.

Ihren Namen hat die Insel von einer geschützten, flachen Lagune mit weißem Sand und türkisblauem Wasser. Und genau das genießen wir für ein paar Stunden an diesem ruhigen, entspannten Tag, lassen uns ein wenig in der Lagune treiben, dösen auf der Sonnenliege unter Pinienbäumen.

Der Ausflug beinhaltet ein Barbecue-Mittagessen, das ganz okay ist. Das eine, inkludierte Getränk ist ein zuckersüßer Eistee oder Saft, der einen wohl dazu bringen soll, für ein anständiges Getränk zusätzlich Geld auszugeben. Wasser selbst mitzubringen, ist wohl die bessere Alternative – außer, man bevorzugt einen Cocktail an der Strandbar.

Pluspunkt für die Insel: Es ist viel Platz, kein Gedrängel um Sonnenliegen und wenn man nicht gleich am Landungssteg die erstbeste Liege bei dem kleinen Wasserpark für die Kids haben will, ist es im hinteren Teil der Insel sehr ruhig. Schnorcheln kann man in der Lagune zwar, viel zu sehen gibt es unter Wasser aber nicht.

Wer es bei einem Hafenstopp in Nassau also ruhig angehen lassen und einfach mal am Strand die Seele baumeln lassen will, ist auf Blue Lagune Island ganz gut bedient. Hinweis: Ein paar weitere Ausflugstipps zu Nassau finden Sie in unserem Destinationsguide.

Stadtbummel in Nassau

Und wem das dann doch zu viel Erholung war, unternimmt anschließend noch einen kleinen Spaziergang durch Nassau, beispielsweise mit dem Gouverneurs-Palast, der anglikanischen Kathedrale, dem berühmte Straw Market oder durch die Shopping-Straße mit zahlreichen Juwelieren von Effy bis Diamonds International.

Sobald das neue Kreuzfahrt-Terminal und die Hafenanlagen – mutmaßlich im Frühjahr 2023 – fertig sind, findet dann auch direkt am Hafen lokales Kunsthandwerk, ein Museum, Bars und Restaurants. Bei meinem Besuch in Nassau, nur eine Woche, bevor ich mit der MSC Seashore dort unverhofft schon wieder hinkam, hatte ich das Neubauprojekt des Port of Nassau bereits ausführlich vorgestellt.