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Moby Fantasy: Genussvoll von Livorno nach Sardinien

Wie viel hat eine Mittelmeer-Fähre mit einem Kreuzfahrtschiff gemeinsam? Und wie viel Ähnlichkeit ist überhaupt nötig? Auf der neuen Sardinien-Fähre von Moby Lines, der Moby Fantasy, bin ich dieser Frage auf den Grund gegangen und die auch für mich ganz neue Erfahrung einer Fahrt mit einer Ro-Pax-Fähre gemacht – spannend, reizvoll und überraschend zugleich.

Jeder hat die Fähren von Moby Lines wohl schon einmal gesehen. Sie fallen mit ihrem flächendeckenden Looney-Tunes-Figuren-Design in jedem Hafen auf. Davon wendet sich Moby Lines allerdings gerade ab und kehrt auf der Moby Fantasy zurück zu ihrem riesigen, blauen Wal als Markenzeichen der Reederei.

Am 18. Juni 2023 ist die Moby Fantasy von Olbia auf Sardinien aus zu ihrer ersten regulären Fahrt nach Livorno in See gestochen. In wenigen Wochen geht auch das Schwesterschiff Moby Legacy in Dienst und fährt dann gegenläufig zur Moby Fantasy ebenfalls auf der Route Livorno-Olbia.

Für eine Mittelmeer-Fähre ist die Moby Fantasy enorm groß – laut Moby Lines doppelt so groß wie jede andere Fähre in der Region. Bis zu 3.000 Passagiere sowie 1.300 PKW oder 300 LKW finden Platz auf der Ro-Pax-Fähre mit 3,85 Ladekilometern auf mehreren in der Höhe anpassbaren Ladedecks.

Ein Video-Portrait der Moby Fantasy finden Sie in unserem Beitrag „Video-Portrait Moby Fantasy: Die neue Sardinien-Megafähre von Moby Lines“. Alle Details zum Schiff können Sie im Bild auch noch einmal in unserer umfassenden Bildergalerie zur Moby Fantasy ansehen.

Was bietet die Moby Fantasy?

Der größte Unterschied zwischen der Reise mit der Fähre und einer Kreuzfahrt ist natürlich die kurze Fahrtzeit. Gerade einmal neun Stunden ist die Moby Fantasy von Livorno nach Olbia beziehungsweise in die Gegenrichtung unterwegs. Viel von der Komplexität und Vielfalt eines großen Kreuzfahrtschiffs kann oder muss da getrost entfallen, beispielsweise Spa, Theater, Casino. Aber auch einen Pool hat die Moby Fantasy nicht.

Und so erstrecken sich die öffentlichen Bereiche auf der Moby Fantasy sehr übersichtlich über ein einziges Deck, nämlich Deck 9 sowie die Außenbereiche auf den Decks 10 und 11, insbesondere mit der großen, teils überdachten „Deck Bar“.

Rezeption
Rezeption

Deck 9 bietet ein elegantes Steakhaus, zwei Buffet-artige Restaurants mit umliegenden Lounge-Bereichen, eine Spielecke für Kinder, einen kleinen Raum mit Video-Arcade und sehr großzügig gestaltete Rezeption – das war’s dann auch schon. Aber sehr viel mehr braucht man für eine neunstündige Überfahrt auch nicht.

Gänzlich anders als auf Kreuzfahrtschiffen gestaltet sich auch die Einschiffung, die auch erst ein, maximal zwei Stunden vor Abfahrt beginnt. Kommt man mit dem Auto oder Wohnmobil, dann fährt man direkt über eine der drei Laderampen auf die Moby Fantasy. Vom Parkplatz auf einem der Ladedecks geht es dann per Treppenhaus oder Aufzug auf Deck 9 oder eines der Kabinen-Decks.

Aber auch ohne Fahrzeug betritt man das Schiff über eine der Laderampen, fährt dann aber per Rolltreppe hinauf zur Rezeption auf Deck 9.  

Rolltreppe zum Passagier-Ein-/Ausgang
Rolltreppe zum Passagier-Ein-/Ausgang

Zwei Aspekte fallen auf der Moby Fantasy besonders auf: Zum einen sind die Kabinengänge sehr breit – breiter als auf jedem Kreuzfahrtschiff, das ich kenne.

Kabinengang
Kabinengang

Zum anderen ist das Leitsystem am Boden zwar optisch nicht besonders hübsch, für Blinde oder sehbehinderte Passagiere aber ein großer Vorteil.

Lounge
Lounge

Restaurants und Bars

Positiv überrascht hat mich das Essen an Bord der Moby Fantasy: lecker italienisch, mit frischer, hausgemachter Pasta, einer A-la-minute-Grillstation für Fisch und Fleisch, dazu weitere Stationen mit beispielsweise Pinsa, Antipasti, Salaten oder einer großen Theke mit Süßgebäck, Macarons, Nutella-Crepes.

Das Catering kommt von Ligabue. Das Unternehmen aus Venedig ist in Deutschland vor allem bekannt als Eigentümergesellschaft von Plantours. Das Service-Personal ist dagegen direkt bei Moby Lines angestellt. 18 Köche hat die Moby Fantasy, fast doppelt so viele wie auf den bisherigen, kleineren Fähren von Moby Lines.

Vorne am Schiff liegt das „Gusti Giusti Bistrot“ – eine dreiteilige Buffet-Linie mit darum herum angeordneten, insgesamt 474 Sitzplätzen, einschließlich eines Bereichs mit Panoramafenstern zum Bug hin. Das Ambiente ist dem eines Buffets auf Kreuzfahrtschiffen ähnlich und hat nichts von der Kantinen-Atmosphäre.

Auch ein liebevolles Detail unterstützt das: Das weiße Steingut-Geschirr ist dezent mit dem hübsches Moby-Logo verziert. Leider kann man das Geschirr aber im Shop nicht kaufen, Nachfrage dafür wäre sicherlich vorhanden.

Bistrot Gusto Giusto
Geschirr mit Moby-Logo

Insgesamt gibt es, mit Ausnahme der Wasserflaschen, kein Einmalplastik an Bord der Moby Fantasy. Kunststoff-Verpackungen beispielsweise bei den Desserts, bestehen aus kompostierbarem Material.

Im Bistrot gibt es auch einen Bereich mit Microwellen-Herden, in denen sich Passagiere mitgebrachtes Essen aufwärmen können – ebenfalls eine Besonderheit gegenüber Kreuzfahrtschiffen.

Ergänzt wird das Bistrot durch die „Bar Sport“, die eine Kombination aus Getränke-Bar und Buffet ist. Dort gibt es vor allem Süßspeisen, aber auch andere Snacks sowie eine Station mit frisch gebackener Pinsa.

723 Sitzplätze hat der Bereich rund um die Sportsbar, teils auch mit gemütlichen Sofa-Sitzecken und mit einem großen, zentral platzierten Video-Screen, auf dem gegebenenfalls aktuelle Sport-Events live übertragen werden.

Zwischen den beiden Buffets hat die Moby Fantasy an Backbord außerdem ein elegantes Steakhaus als A-la-carte-Restaurant mit durchaus hohem Anspruch zu erstaunlich fairen Preisen. Wie inzwischen bei vielen Steakhäusern üblich, ist die Küche durch zwei große Fenster vom Gastraum aus einsehbar.

Wer sich bei warmem Wetter lieber im Freien aufhält, bekommt auch an der Deck Bar auf Deck 11 neben Bier, Wein, frischen Säften und Cocktails auch Snacks wie Salate oder Sandwiches. Sitzplätze gibt es direkt an der Bar für etwa 100 Passagiere.

Ein wichtiger Unterschied zu Kreuzfahrten: Essen und Getränke an den Buffets, der Bar oder im Steakhaus bezahlt man direkt in bar oder per Karte. Der Reisepreis umfasst lediglich die gewählte Kabinen- oder Sitzvariante, aber keine Verpflegung.

Aufenthaltsbereiche, Kinder-Ecke und Video Arcade

Neben dem Steakhaus auf der einen Seite und zwischen den beiden Buffets auf der anderen Seite hat die Moby Fantasy zwei ruhigere Lounge-Bereiche.

Am Rande der Sportsbar bietet die Moby Fantasy eine Spielecke für Kinder – einen kleinen Klettergarten inklusive Bällebad.

Kids Area
Kids Area

Und gleich nebenan findet sich auch eine kleine Video-Arcade, der „Game Room“.

Video Arcade
Video Arcade

Kabine, Schlafsessel oder Deckpassage?

Anders als auf Kreuzfahrtschiffen bewohnt auf einer Fähre wie der Moby Fantasy nicht jeder Passagier eine Kabine. 441 Innen- und Außen-Kabinen hat die Moby Fantasy auf den Decks 7 bis 11. In den meisten Kabinen ist Platz für bis zu vier Personen. Balkonkabinen gibt es auf der Fähre nicht.

Die Einrichtung ist schlicht, der von Kreuzfahrtschiffen aber nicht unähnlich, auch wenn der Schrankplatz aufgrund der kurzen Aufenthaltsdauer sehr beschränkt ist. Die Betten sind jeweils 90 Zentimeter auf der einen, 70 Zentimeter auf der anderen Seite der Kabine breit und fest an der Wand verankert, sie lassen sich also nicht zu Doppelbetten zusammenschieben.

Wer es besonders komfortabel will, bucht eine der 18 V-Class-Suiten, allesamt mit Blick nach vorne, mit Room Service und Gourmet-Frühstück. Günstiger sind Junior-Suiten, die immerhin ein Doppelbett statt getrennter Einzelbetten bieten.

Für Passagiere mit eingeschränkter Mobilität gibt es elf darauf ausgerichtete Kabinen und einem eigenen, behindertengerechten Aufzug.

Tierhalter-Kabinen – Überfahrt mit Hund oder Katze

Und wer mit Haustier – ob Hund, Katze oder Vogel – reist, kann eine der 46 speziell dafür vorgesehen Kabinen buchen. Sie unterscheiden sich von den regulären Kabinen durch einen Linoleum-Boden statt Teppich und sie verfügen über ein verbessertes Lüftungssystem. Bis zu drei Tiere sind in einer solchen Kabine erlaubt.

Hunde sind an Bord erlaubt
Hunde sind an Bord erlaubt, in den Restaurants aber eigentlich nicht …

In die Bars und Restaurants des Schiffs sollten Besitzer ihre Tiere aber nicht mitnehmen. In den öffentlichen Bereichen bittet die Reederei darum, Hunde mit Maulkorb zu versehen und an der Leine zu führen. Im Fahrzeug dürfen Tiere während der Überfahrt nicht bleiben.

„Air Seat“-Schlafsessel

Weniger komfortabel, dafür aber für weniger als zehn Euro zu bekommen, sind die 403 „Air Seats“ – Schlafsessel, die den Sitzen in Flugzeugen ähneln, allerdings breiter sind als dort. Die Air Seat Lounge, in der sich diese Sitze befinden, erinnert ein wenig an die Kabine eines Großraumflugzeugs.

Die Sitze sind mit Steckdosen und USB-Ladebuchsen ausgestattet, die Rückenlehne lässt sich ein Stück weit nach hinten kippen, etwa wie in der Economy-Class eines Flugzeugs.

Deckpassage

Aber es geht auch ganz ohne Kabine oder Schlafsessel, mit der günstigsten Variante einer Deckpassage. Da kann man dann kreativ werden und an Deck mit Schlafsack seine Zelte aufschlagen oder in einem der Aufenthaltsbereiche des Schiffs dösen. Nur der Aufenthalt oder das Übernachten im eigenen Fahrzeug auf den Autodecks ist nicht erlaubt, selbst dann nicht, wenn man mit einem bequemen Wohnmobil unterwegs ist.

Außendecks

Die Außendecks präsentieren sich auf der Moby Fantasy gänzlich anders, als man das von Kreuzfahrtschiffen gewohnt ist. Außer der Deckbar, teils überdacht und windgeschützt gelegen, findet man hier nur Tische mit Stühlen sowie Picknick-Tische in der Nähe der Bar.

Ansonsten bestehen die Decks aus blankem, blau gestrichenem Stahl. Das Deck vorne oben ist während der Überfahrt sogar komplett geschlossen – was bei Fahrtgeschwindigkeiten von 22,5 bis 25 Knoten aber auch sinnvoll ist.

Umwelt-Technik: Das Dilemma mit LNG in Italien …

Bei der Umwelttechnik der Moby Fantasy steckt die Reederei ohne eigene Schuld in einem Dilemma. Denn die Moby Fantasy ist zwar mit Dual-Fuel-Motoren ausgestattet, sodass sie mit relativ umweltfreundlichem Flüssigerdgas (LNG) fahren könnte. Extrem strenge Sicherheitsbestimmungen in italischen Häfen verhindern aber das Bunkern von LNG in italienischen Häfen – also sowohl in Livorno als auch in Olbia. Zwar hat die Costa Smeralda versuchsweise im Rahmen der Risikoanalyse der Behörden bereits am 25. Oktober 2020 in La Spezia einmal LNG gebunkert, doch die Regularien wurden dann so streng, dass sie in der Praxis kaum umsetzbar sind.

Aussendeck
Helideck und Schornstein

Für Moby Lines sind die Dual-Fuel-Motoren also erst einmal eine Investition in die Zukunft – wie übrigens auch die Landstrom-Fähigkeit des Schiffs, denn auch Landstrom gibt es bislang weder in Olbia noch in Livorno. Die Abgasvorschriften hält die Moby Fantasy mit Niedrigschwefel-Treibstoff und Scrubbern ein. Dank hoher Energie-Effizienz ist die Moby Fantasy aktuell dennoch eine der saubersten Ro-Pax-Fähren im Mittelmeer.

Crew und Service

Eine Besonderheit ist laut Moby Lines, dass die Reederei nahezu ausschließlich Italiener beschäftigt und durchweg nach italienischem Lohnniveau bezahlt. Das gilt auch für den kleinen Anteil der 119-köpfigen Crew, die Moby mangels ausreichen verfügbarem, italienischem Personal aus anderen europäischen Ländern wie Polen oder Slowenien rekrutiert. Italienische Sprachkenntnisse sind dabei Einstellungsvoraussetzung.

Rezeption
Rezeption

Wie gut der Service auf regulären Fahrten der Moby Fantasy sein wird, kann ich nach einer Vorab-Fahrt mit nur wenigen Passagieren an Bord natürlich nicht beurteilen. Ich habe aber jedenfalls eine engagierte, sehr freundliche und hilfsbereite Crew erlebt. Zumindest das auf dieser Reise erlebte war auf gleichem Niveau wie auf einem Kreuzfahrtschiff im oberen Massenmarkt. Der Anspruch von Moby Lines ist es jedenfalls, eine merklich höhere Service-Qualität als die Konkurrenz zu bieten.

Fazit

Generell unterscheiden sich Mittelmeer-Fähren deutlich von Fähren im Nordland, beispielsweise denen Color-Line-Fähren zwischen Oslo und Kiel. Letztere sind in Ausstattung und Ambiente Kreuzfahrtschiffen viel ähnlicher als Mittelmeer-Fähren wie die Moby Fantasy.

Was mich auf der Color Fantasy wirklich beeindruckt hat, ist jedoch das gute und vielfältige Essen. Besonders fällt dabei auch auf, dass Moby Lines um die Vorlieben der zahlreichen deutschen Kundschaft weiß und trotz der sehr italienischen Ausrichtung der Küche dennoch beim Frühstück Wurst und Käse, Obst und sogar Müsli in verschiedenen Varianten anbietet, während der Italiener sich zum Frühstück ja gerne mal mit einem Croissant und einem Espresso zufriedengibt.

Kielwasser, Flagge
kurz nach Sonnenaufgang, auf dem Weg von Livorno nach Olbia

Ohne es aufgrund der kurzen Erfahrung bei einer Vorabfahrt mit wenigen Passagieren abschließend beurteilen zu können, war ich auch vom sympathischen und freundlichen Service positiv überrascht. Inwieweit die 119 Mann und Frau starke Besatzung das in dieser Weise auch noch bei 3.000 Passagieren schafft, kann ich nicht einschätzen, die Grundeinstellung passt aber in jedem Fall.

Wünschenswert, aber außerhalb des Einflussbereiches von Moby Lines, wäre die Verfügbarkeit und die regulatorischen Voraussetzungen für das Bunkern von LNG in Livorno oder Olbia, damit die Moby Fantasy auch tatsächlich mit LNG fahren könnte. Denn eine große Stärke des Schiffs bleibt hier erst unnötigerweise ungenutzt.

Fakten und Daten: Moby Fantasy

  • Reederei: Moby Lines
  • Baujahr: 2023, Kiellegung: 25. Dezember 2020, Auslieferung: 8. Mai 2023
  • Werft: GSI Shipyard, Guangzhou, China
  • Flagge: Italien
  • Schiffstyp: Ro-Pax-Fähre
  • Route: Livorno – Olbia, Fahrtzeit: 9 Stunden
  • Kapazität: ca. 1.300 PKW oder 300 LKW, insgesamt 3,85 Ladekilometer
  • Tonnage: BRZ 70.016
  • Länge: 237 Meter
  • Breite: 33 Meter
  • Tiefgang 9,65 Meter
  • Passagier-Kabinen: 441 (davon 46 mit Haustieren zugelassen, 18 Suiten)
  • Schlafsitze („Air Seats“): 403
  • Passagiere: 3.000
  • Crew: 119
  • Reisegeschwindigkeit: 23,5 Knoten, max. 25 Knoten
Moby Fantasy
Moby Fantasy

Ein wenig Geschichte: Die erste Moby Fantasy (1976 / 1992-2013)

Die neue Moby Fantasy ist nicht die erste Fähre mit diesem Namen. Davor gab es schon einmal ein Schiff mit diesem Namen bei Moby Lines, nämlich eine 1976 ursprünglich als „Manuel Soto“ für die spanische Compania Trasmediterranea gebaute Fähre. 1992 übernahm Moby Lines das Schiff und nannte es Moby Fantasy. Sie fuhr ab Februar 1993 zwischen Genua und Bastia und in der Folge auf wechselnden Strecken zwischen Livorno und Bastia, Livorno und Olbia sowie Civitavecchia nach Olbia.

Die erste Moby Fantasy, Juni 2012 im Hafen von Bastia
Die erste Moby Fantasy, Juni 2012 im Hafen von Bastia (Bild: Louis Moutard-Martin, CC BY-SA 3.0)

Im Juni 2006 kollidierte sie bei Olbia mit einer anderen Fähre, der Nuraghes von Tirrenia di Navigazione, und wurde schwer beschädigt, konnte aber repariert werden und wieder in Dienst gehen. Im September 2012 wurde sie schließlich ausgemustert und in Genua aufgelegt, 2013 zur Verschrottung in die Türkei verkauft, wo im Dezember 2013 in Aliaga die Abbrucharbeiten begannen.

Die Reederei: Moby Lines

1959 gegründet, hat Moby Lines den Firmensitz in Mailand. Zur Unternehmensgruppe des bislang alleinigen Anteilsinhabers, der Onorato Armatori Group, gehören inzwischen auch die Fährgesellschaften Tirennia (seit 2015) und Toremar (seit 2012). Eine Minderheitenbeteiligung der MSC Group soll demnächst abgeschlossen werden, die Höhe der Beteiligung ist bislang nicht bekannt.

Rezeption
Moby-Logo an der Rezeption der Moby Fantasy

Fährverbindungen unterhält das Unternehmen zwischen dem italienischen Festland und Korsika, Elba und Sardinien sowie vom französischen Festland und Korsika.

Schornstein
Schornstein

An dieser Stelle sei abschließend auch noch das Logo am Schornstein der Moby Fantasy erklärt: Es ist ein „V“ und steht für Vincenzo Onorato, Gründer der Moby Lines und der Vater der aktuellen Reederei-Chefs Alessandro und Achille Onorato.

Anmerkung*: Cruisetricks.de reiste auf der Moby Fantasy und zur Taufe des Schiffs in Olbia auf Einladung von Moby Lines.

Weitere Teile der Serie "Moby Fantasy":

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Cruisetricks.de reiste auf der Moby Fantasy und zur Taufe des Schiffs in Olbia auf Einladung von Moby Lines.

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11 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

11 Gedanken zu „Moby Fantasy: Genussvoll von Livorno nach Sardinien“

  1. Ja, naja. Schon bei den ersten Bildern aus China haben wir alle gesagt – nüchtern, nüchtern, nüchtern.
    Und nicht einmal ein Pool-Deck, das ist für eine Fähre im Mittelmeer schon schwach.

    Wenn du wirklich elegante Cruise-Ferries testen willst, dann empfehle ich die von MSC’s Hausdesigner DeJorio gestalteten Fähren bei Tirrenia, GNV und Minoan Lines. Die beiden großen Fähren von GNV, La Superba und La Suprema haben echtes Kreuzfahrtambiente mit wunderschönen Atrien mit Panoramalifts usw.

    Aber wirklich Kreuzfahrtniveau haben nur die Fähren in der Nord- und Ostsee, allen voran die beiden großen Color-Zwillinge Color Fantasy und Color Magic und natürlich die Silja-Schwestern Serenade und Symphony, die „Erfinder“ der Royal Promenade.

    Die ersten Fähren, die Kreuzfahrtschiffen ebenbürtig waren, waren natürlich die legendären und wunderschönen Mediterranean Sea und Sky . Aber das war etwas vor deiner Zeit und vor meiner Zeit, wo ich eine adäquate Fotoausrüstung besessen habe, leider.

  2. Mir war schon klar, dass es ein gewisses Wagnis ist, ausnahmsweise einmal über eine Fähre zu schreiben. Mir fehlt halt leider die Zeit, mich intensiv mit Kreuzfahrt UND der Fähren-Welt zu beschäftigen, also habe ich mich bislang auf die Kreuzfahrt beschränkt (und werde das auch in Zukunft tun). Die Moby Fantasy war ein Experiment und ein kleiner Blick über den Kreuzfahrt-Tellerrand hinaus.
    Mir fehlt bei Fähren (v.a. im Mittelmeer; Color Magic/Fantasy kenne ich) halt wirklich die Erfahrung und der Vergleich. Ich habe deshalb in dem Beitrag versucht, einen gewissen Vergleich zur Kreuzfahrt herzustellen und habe vor allem beschrieben, im Video und in Bildern gezeigt und mich einer Wertung weitgehend enthalten (mit Ausnahme des Essens, bei dem ich zwar keinen Vergleich zu anderen Fähren, wohl aber natürlich zur Kreuzfahrt habe).
    Bzgl. Design kann man natürlich über Geschmack streiten ;-) Ich finde es nicht falsch, auf einer Fähre eher nüchtern zu bleiben und nicht opulent wie auf so manchen Kreuzfahrtschiffen. Und letztlich, aber das ist auch nur eine Vermutung von mir, macht halt auch die kurze Fahrtzeit von neun Stunden bei der Moby Fantasy einen signifikanten Unterschied – je länger die Strecke, desto sinnvoller sind mehr Features, aufwendigeres Design etc. Superba und Suprema zum Beispiel fahren halt schon eine mehr als doppelt so lange Strecke.
    Es war für mich ein spannender Ausflug in die Welt der Fähren, aber in der Tat nicht mit dem sonst eher selbstsicheren Gefühl, dass ich es genau einschätzen und beurteilen kann, was ich da sehe, das ich sonst auf Kreuzfahrtschiffen habe ;-) Ich werde das dennoch sicherlich irgendwann mal wieder machen, dann vielleicht wirklich auch mal die GNV-Fähren Genua-Palermo oder eine ähnliche lange Strecke …

  3. Bzgl. Beteiligung: Ich bin da immer ein wenig vorsichtig, wenn nicht genauer spezifizierte „Quellen“ zitiert werden; habe da schon zu oft die Erfahrung gemacht, dass sich so etwas dann letztlich als falsch herausgestellt hat.

  4. Ferryshippingnews ist schon eine seriöse Seite, ich habe ihre Meldungen bisher immer als zuverlässig erlebt.
    Wenn du wirklich noch einmal Fähren testen willst, dann empfehle ich den „Graubereich“, wo sich die Welten überschneiden. Color Line bietet die Über-Nacht-Fahrten von Color Fantasy und Color Magic dezidiert als Kreuzfahrt an und die Schiffe sind bezüglich Ausstattung und Unterhaltungsangebot auch auf absolutem Kreuzfahrtniveau. Color Line vermarktet sie als „Kreuzfahrtschiffe mit Autodeck“. Mit Essenspaket kommt man auf 335 Euro pro Person für 2 Nächte Kiel-Oslo-Kiel, was für viele Leute auch eine gute Gelegenheit ist, in die Kreuzfahrtwelt hinein zu schnuppern.

    Das selbe gilt übrigens für die Eintageskreuzfahrten zu den Saronischen Inseln von Piräus aus, als Abwechslung sehr zu empfehlen. Vielleicht was für 2024, wo die Neubauflut ein bisschen gedämpfter ist.

  5. ;-) Ich zweifle nicht sie Seriosität von Ferryshippingnews an, sondern deren Quelle (insbesondere, wenn sie nicht benannt wird). Ich arbeite seit über 30 Jahren als Journalist und habe da einfach schon zu oft erlebt, dass eine vermeintlich verlässliche Quelle Unrecht hatte (oder auch mal blank gelogen hat, weil daraus für die Quelle selbst ein Vorteil entstand). Meist tut es ja nicht weh‘, ein wenig zu warten, bis man auch eine offizielle Bestätigung für solche Informationen hat. Meine persönliche Sichtweise als Journalist ist da, bei einer News lieber nicht „Erster“ schreien zu können, dafür aber wirklich verlässliche Informationen zu liefern, insbesondere dann, wenn eben an der Kenntnis der News keine wichtigen Entscheidungen für meine Leser hängen.
    Color Line auf der Kiel-Oslo-Linie kenne ich, da kann ich nur zustimmen, dass es da wenig Unterschiede zur Kreuzfahrt gibt (außer, dass einem am Kabinengang mal jemand mit einem Einkaufswagen aus dem Duty-Free-Shop entgegenkommt). Spannender fände ich aktuell jetzt eher, mal die Konkurrenz von Corsica Ferries im direkten Vergleich anzusehen. Aber Saronischen Inseln klingt natürlich auch spannend.

  6. Lieber Franz,

    mal ein Kommentar von einem „typischen Kreuzfahrer“, der früher als das Cruisen noch unerschwinglich war sehr gerne mit seinem Kleinwagen und Moby Lines beziehungsweise Corsica & Sardinia Ferries die großen Inseln des Mittelmeers bereist hat: Dein Beitrag hat mir sehr gut gefallen, da kamen schöne Erinnerungen an das wirklich superleckere Essen bei Moby und den sympathischen blauen Wal auf. Mach bitte weiter mit diesen Extratouren!

    Eigentlich würde ich sehr gerne mal wieder so eine Reise machen, wenn ich nicht beruflich so viel fahren müsste.

    Was sagen denn die Fährreedereien aktuell zum Thema Brandschutz bezüglich der Lithium-Ionen-Akkus der immer zahlreicher werdenden E-Autos? Wäre mal ein spannendes Thema.

    Herzliche Grüße
    Andreas

  7. Lieber Andreas,
    das ist genau einer der Gründe, warum die Moby Fantasy eher ein Abstecher bleiben wird: Da gibt’s so viel zusätzliche Themengebiete und Aspekte, dass ich mir die nicht zusätzlich zur Kreuzfahrt-Welt auch noch komplett erschließen kann, da ein Tag auch für mich einfach nur 24 Stunden hat ;-) …
    Ich weiß nur, dass E-Autos bei Moby Lines mitgenommen werden, aber die das mit Brandschutz im Detail aussieht, weiß ich nicht.
    Herzliche Grüße
    Franz

  8. @Andreas Halamoda,

    meines Wissens hat bislang nur Havila ein Verbot für Autos mit LiIon-Akkus verhängt, alle anderen nehmen unbegrenzt EVs und Hybrid-Autos mit.

  9. Danke für die Info, Donkey Kong. Gerade haben wir hier die Frage angeschnitten, schon brennt (wieder) mit der „Freemantle Highway“ seit Tagen ein Autofrachter, mit hoher Wahrscheinlichkeit aufgrund der E-Autos an Bord.

    Ich will mich definitiv nicht als Fortschrittsverweigerer (contra E-Mobilität) bezeichnen, eines unserer Autos hat einen Mildhybrid-Antrieb (steht mit Absicht auf dem Hof, nicht in einer Garage). Aber ohne eine Lösung für diese hohe Brandgefahr kann es mit dem Schiffstransport dieser Fahrzeuge nicht einfach weiter gehen.

    Herzliche Grüße
    Andreas

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