Placencia ist der erste Stopp der Le Dumont D’Urville in Belize – und wir lassen es langsam angehen, nach einigen erlebnisreichen Tagen in Honduras. Ziel sind die Mangroven der Halbinsel, auf der Placancia liegt, vor allem Seekühe, die es hier zahlreich gibt.
Nach einigen mit Programm vollgepackten Tagen in Honduras, wie man das von einer Expeditionskreuzfahrt gewohnt ist und erwartet, gehen wir es in Placencia in Belize etwas erholsamer an: Wir fahren mit einem lokalen Boot durch die Kanäle und Mangroven der Halbinsel, auf der Placencia liegt und suchen nach Seekühen, von denen es hier viele gibt.
In den Mangroven sehen wir prächtige Exemplare von Iguanas, die hier bis zu zwei Meter lang werden können. Pelikane, Kormorane und ein von den Einheimischen „Snake Bird“ genannter Vogel beäugen uns und überlegen, ob sie flüchten oder auf ihrem Ast sitzen bleiben sollen.
Dann gib der Kapitän unseres kleinen Ausflugsboots erst einmal ordentlich Gas: Wir fahren hinüber nach Harvest Caye, der Privatinsel von Norwegian Cruise Line Holdings. Denn vor der Küste dieser Insel stehen die Chancen gut, Seekühe zu sehen. Und tatsächlich haben wir Glück. Nach ein wenig Suchen taucht die erste Schnauze aus dem Wasser auf, dann ein Schwanz beim Abtauchen.
Direkt vor unserem Boot taucht eine Seekuh-Mutter mit ihrem schon recht stattlichen Jungtier auf. Viel zu sehen ist von den kräftigen Tieren – biologisch eher mit den Elefanten als mit Kühen verwandt – aber auch aus der Nähe nicht. Sie schwimmen knapp unter der Wasseroberfläche und stecken nur gelegentlich die Schnauze aus dem Wasser zum Atmen. Dann tauchen sie wieder ab, um am Meeresboden Seegras zu fressen. Nur ein Schatten ihrer massigen Körper erahnt man im Wasser.
Am Nachmittag fahren Zodiacs kontinuierlich zwischen der Le Dumont D’Urville und Placencia hin und her. Der kleine Ort ist ebenso klein wie touristisch. Das sind wir nicht mehr gewohnt nach den abgelegenen und besonderen Orten, die wir bislang auf dieser Expeditionsreise besucht haben. Aber immerhin sind die Menschen in Placencia sehr freundlich und fröhlich. Und es gibt einen hübschen Strand mit vorgelagerten Seegrasfeldern, in denen man beim Schnorcheln auch mal Meeresschildkröten entdecken kann. Zum Schnorcheln ist das Wasser heute aber zu unruhig.
Also lasse ich mich durch den Ort treiben, verlaufe mich ein wenig abseits der touristischen Ecken und fahre früh wieder aufs Schiff zurück – da wartet nämlich noch viel Arbeit, denn die Reise ist bald zu Ende und mir fehlen noch einige Fotos und Videos …