Die Liebesgeschichte von Richard Burton und Elizabeth Taylor hat einst Puerto Vallarta berühmt gemacht. Heute ist der mexikanische Küstenort durch und durch vom Tourismus geprägt, hat aber einiges an ursprünglichem Flair bewahrt. Wir machen einen Kochkurs und lassen uns von richtig gutem Tequila überraschen.
Puerto Vallarta ist einer der Orte, die ihre Beliebtheit einem Kinofilm zu verdanken haben. John Hustons Verfilmung des Theaterstücks „The Night of the Iguana“ von Tennessee Williams mit Ava Gardner und Richard Burton wurde 1963 hier gedreht – deutscher Titel: „Die Nacht de Leguan“. Während der Dreharbeiten wurde auch die Romanze von Richard Burtons und Elizabeth Taylor öffentlich, die ihn in das damals kleine Fischerdorf Puerto Vallarta begleitet hatte.

Und der Rest ist Geschichte, wie es so schön heißt: Puerto Vallarta entwickelte sich zu einem beliebten Touristen-Ziel für Amerikaner – auch weil Mexikos Politiker es damals wohl geschickt verstand, die temporäre Bekanntheit des Ortes aus dem Kinofilm zu nutzen. Zur Bekanntheit trug auch ein Besuch von US-Präsident Richard Nixon bei, der in Puerto Vallarta den damaligen Präsidenten Mexikos traf.

Bei unserem Ausflug machen wir einen Abstecher in die Altstadt von Puerto Vallarta für die Highlights dort. Man kann noch erahnen, welches Flair dieser Ort einmal gehabt haben muss, bevor der Tourismus von ihm Besitz ergriffen hat. Die vordere Reihe der Hotels sieht, so versichert uns unser Guide Victor, noch aus wie vor 50 Jahren.

Die Hochhaus-Reihen der Appartment- und Timeshare-Komplexe und die vielen Shopping-Malls inklusive sämtlicher US-Fast-Food-Ketten dagegen nicht. Und auch die Altstadtgassen sind voll von Souvenir-Läden, wo früher die Einheimischen gewohnt haben. Aber Tourismus ist fast die einzige Einnahmequelle in Puerto Vallarta, also beklagt sich hier niemand wirklich.













Die Stadt selbst ist aber nicht unser Hauptziel. Denn mit der Eurodam haben wir schon den zweiten Hafenstopp in Mexiko und da wird es Zeit, endlich auch einmal die lokale Küche zu probieren. Wir haben einen Landausflug gewählt, der auch einen Kochkurs beinhaltet. Viel verspreche ich mir von solchen Kochkursen nie, dann kann ich mich gelegentlich positiv überraschen lassen. In jeden Fall aber bekommt man ein Grundgespür dafür, was die lokale Küche ausmacht.
Mexikanischer Kochkurs: unterhaltsam und lecker
In diesem Fall: Glück gehabt, die „Cooking Class“ ist trotz einer relativ großen Gruppe unterhaltsam und was wir zubereiten, ist lecker: eine mittelscharfe Salsa, Guacamole und Tostadas.





Die Hacienda La Dulce Vista, etwas außerhalb von Puerto Vallarta in den zu dieser Jahreszeit staubtrockenen Bergen liegt an dem kleinen Rio Mascota. Das Boutique-Hotel hat dort eine kleine Oase geschaffen, nur mit Kleinbussen über eine steile und abenteuerliche Staubstraße erreichbar.





Zur Begrüßung probieren wir dort auch Tequilla – und zwar den richtig guten, handgemachten und nicht die billige Industrieware. Was für ein Unterschied! Dafür kostet eine Flasche weißer Tequila hier auch 60 Dollar. Wie probieren, weißen, zwei und drei Jahre im amerikanischen Weißeichenfass gereiften.


Den teuersten Tequila verkaufen sie hier für 200 Dollar, er ist in französischen Cognac-Fässern gereift. Mir persönlich schmeckt der weiße Tequila am besten, denn bei ihm kommt das Agaven-Aroma unverfälscht zur Geltung. Was für ein Unterschied zu dem Fusel mit dem roten Hütchen, den man bei uns im Supermarkt bekommt. Und natürlich trinkt man Tequila nicht mit Zitrone und Salz – das hat nur den Zweck, die schlechte Qualität des Industrie-Tequilas zu kaschieren.
Tipp: Der Tequila mit dem Label „La Dulce Vista“ ist im Souvenirshop in Puerto Vallarta, den der Ausflugsbus ansteuert, um etwas zehn Prozent billiger als auf der Hacienda. Probieren kann man hier vor dem Kauf ebenfalls.