Das Prunkstück unter den Suiten der Seven Seas Explorer ist die Regent Suite: 281 Quadratmeter Wohnfläche, 131 Quadratmeter Balkon drei Decks oberhalb der Brücke nach vorne und zur Seite. Das Bett im Hauptschlafzimmer (Vividus der schwedischen Edelmarke Hästens) hat einen Wert von 200.000 Dollar. Daneben hängt ein echter Picasso an der Wand.
Spa-Behandlungen gibt es für die Regent-Suiten-Bewohner unbegrenzt kostenlos. Die Suite hat dazu einen eigenen Spa-Bereich, der auch zwei Wärmeliegen mit Meerblick, eine Sauna und ein Dampfbad umfasst.
Als Geschenk des Hauses gibt es ein 50-ml-Fläschchen Remy Martin Louis XIII, handsigniert vom CEO der Reederei. Dieses Cognac ist so teuer, das er typischerweise mit einer Pipette dosiert wird. In der Observation Bar kostet ein 3-cl-Gläschen davon 85 Dollar, die 0,7-Liter-Flasche im Handel 2.400 Euro.
Im Vergleich zur Explorer ist auf der Seven Seas Splendor das Pult mit Navigations-Informationen entfallen, mit dem sich die Bewohner der Suite ein wenig wie der Kapitän des Schiffs fühlen konnten. Stattdessen ist an dieser Stelle ganz vorne mittig ein gemütlicher Wintergarten inklusive Glasdach. Der grandiose 270-Grad-Blick ist vermutlich sogar besser als der von der Brücke.
Suiten
Aus der Seven Seas Splendor haben wir in einer Concierge Suite gewohnt – wie schon vor knapp vier Jahren auf der Explorer. Bei diesem Suiten-Typ hat sich kaum etwas verändert, daher sei an dieser Stelle im Wesentlichen auf den Beitrag „Suiten der Seven Seas Explorer“ verwiesen, inklusive 360-Grad-Panorama-Bilder der Suite.
Knapp 200 Fotos mit allen Details aus zehn Suiten-Kategorien finden Sie in unserer Bildergalerie zu den Suiten der Seven Seas Splendor. Eine Detailbeschreibung der Concierge-Suite gibt‘s auf unserem Schwesterblog Cruisediary.de: „Concierge Suite 855“.
Besonders gut gefällt uns das großzügige Marmor-Badezimmer der Concierge Suite mit zwei Waschbecken, einer ziemlich großen Badewanne und einer separaten, geräumigen Dusche.
Die Suiten wirken insgesamt eher wie luxuriöse Appartments. Design-Ziel war es denn auch, die typische Kreuzfahrtschiff-Optik zu vermeiden.
Die Anordnung des opulenten und sehr bequemen Betts mit Blick nach draußen ist eine schöne Variante. Spontan wünscht man sich da noch Vorhänge, die sich per Knopfdruck vom Bett aus öffnen lassen. Aber würde das Bett anders stehen, käme man erst gar nicht auf so eine Idee.
Ein zweigeteiltes Urteil gibt’s zur Dunkelheit in der Kabine: Einerseits sind die Vorhänge absolut lichtdicht und das Nachtlicht in der Nähe der Bad-Tür lässt sich vom Bett aus ein und ausschalten. Andererseits befindet sich über dem Nachtkästchen direkt auf Augenhöhe eine grüne LED-Lampe an einem der Lichtschalter, die man allerdings sehr leicht lichtdicht abkleben kann. Nur ist die Notwendigkeit für solche Bastelarbeiten nicht ganz, was man sich unter Ultraluxus vorstellt. Aber zugegeben: Das ist Jammern auf extrem hohem Niveau.
Observation Lounge
Die Regent Suite kostet immerhin pro Person und Tag ab 4.500 Euro. Wer sich das nicht leisten will, bekommt einen schönen Ausblick nach vorne auch zwei Decks tiefer in der Observation Lounge. Wie fast überall auf der Seven Seas Splendor ist auch hier das Design heller, die Raumaufteilung noch etwas offener geworden.
Als Design-Motto dient ein englischer Garten mit einem riesigen Kronleuchter aus handbemalten Porzellanblumen im Zentrum vor der Bar.
Gläserne Raumtrenner sind mit Rosen-Motiven handbemalt und der Eingang führt durch einen stilisierten Rosenbogen aus matt weißen Glasblüten. Die Möbel sollen dieses Design durch ihre weichen Formen und Polster aufgreifen.
In Ruhe und mit viel Platz um sich herum ist die Observation Lounge der perfekte Ort auf der Seven Seas Splendor, um den Sonnenuntergang zu beobachten oder abends abseits der lebhaften Meridian oder Splendor Lounges einen Cocktails zu genießen.
Entertainment im Theater und mit Live-Musik
Interessantes Detail im Bord-Theater der Seven Seas Splendor: Die Bühne ist angeblich größer als die der Norwegian Encore – immerhin ein 4.000-Passagiere-Schiff. Die Qualität der Shows ist auf vergleichbarem Niveau wie auf den großen Kreuzfahrtschiff-Showbühnen und damit nahe an Broadway und Westend.
Das Show-Ensemble ist für ein 750-Passagiere-Schiff beeindruckend groß: Eine Sieben-Mann-Band, sechs Tänzer, zwei Tänzer-Sänger und vier Sänger.
Live-Entertainment in den Bars und Lounges der Seven Seas Splendor bieten neben den Band-Mitgliedern in unterschiedlicher Zusammensetzung ein Duo sowie ein Barpianist. Insgesamt sind das also zehn Musiker und sechs Sänger.
Wie bei Seabourn übernehmen die Cast-Mitglieder des Theaters auch bei Regent Seven Seas Cruises gesellschaftliche Aufgaben am Schiff, von Bingo-Nachmittagen bis zur regelmäßigen Funktion als Gastgeber beim Dinner.
Große Bibliothek
Im weiteren Sinne zum Entertainment gehört auch eine Bibliothek. Bei anderen Reedereien verschwinden Bibliotheken zunehmen von den Deckplänen, werden auf Neubauten gestrichen oder durch E-Book-Ausleihe ersetzt.
Die Seven Seas Explorer hat dagegen sogar eine besonders große und opulent eingerichtete Bibliothek mit bequemen Sitzecken, bodentiefen Panoramafenstern und einem simulierten, offenen Kamin.
Kunst
Zum Luxus-Entertainment des Schiffs gehört noch ein weiterer Aspekt: eine Kunstsammlung im Wert von rund fünf Millionen Dollar mit modernen, aber relativ leicht konsumierbaren Werken aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
Sowohl Suiten als auch die öffentlichen Bereiche sind mit Originalen ausgestattet und stammen von über 200 teils sehr renommierten Künstlern wie etwa dem Kubaner Juan Roberto Diago oder der Amerikanerin Jessica Drenk.
Kunst in Gängen und im Treppenhaus Kunst in Gängen und im Treppenhaus Kunst in Gängen und im Treppenhaus Kunst in Gängen und im Treppenhaus Kunst in Gängen und im Treppenhaus Kunst in Gängen und im Treppenhaus Kunst in Gängen und im Treppenhaus Skulptur von Alexander Krishonov im Spa Drachen-Skulptur beim Pacific Rim großer Glas-Lüster im Compass Rose Glaskunst von Duncan McLellan in der Observation Lounge Miro im Prime 7 Picasso in der Regent Suite
Zur Kunstsammlung auf der Seven Seas Splendor gehören auch absolute Spitzenwerke, beispielsweise „Le Taureau Noir“ von Pablo Picassos sowie in der Regent Suite seine Lithografie „Notre Dame de Vie“ sowie zwei Mirós: „The Bullfighter Move“ und „The Styx“.
Spa, Fitness, Infinity-Pool
Die Benutzung des für die Schiffsgröße recht großzügig bemessenen Wellness-Bereichs ist für alle Passagiere kostenlos. Lediglich individuelle Behandlungen in dem von Canyon Ranch betriebenen Spa kosten extra.
Auch für Spa-Muffel lohnt sich hier zumindest ein kurzer Besuch: Der Eingangsbereich ist sehenswert und an der Wendeltreppe vom Spa hinauf zum Fitness-Studio steht eines der auffälligsten Kunstwerke an Bord, die Bronze-Skulptur von Alexander Krishonov (siehe Bildergalerie oben).
Ungewöhnlich, aber wohl der eher konservativ-amerikanischen Herkunft von Regent Seven Seas Cruises geschuldet, ist die strikte Geschlechtertrennung im Wellness-Bereich. Alle Einrichtungen sind doppelt vorhanden, an Backbord für die Frauen, an Steuerbord für die Männer.
Lediglich der Außenbereich am Heck mit dem Infinity-Pool ist gemeinsam nutzbar. Selbiger ist übrigens auch von außen über das umlaufende Promenadendeck erreichbar.
Weitere bemerkenswerte Details der Seven Seas Splendor
Kern des Regent-Konzepts ist das wohl branchenweit umfassendste All-inclusive-Angebot: Shuttlebusse, zahlreiche Landausflüge, Getränke mit Ausnahme sehr teurer Spirituosen und Spezial-Cocktails, Wellness-Bereich, Waschsalon – alles ist inklusive. Bei den Getränken sind insgesamt 27 recht gute Weine inkludiert. Lediglich Spa-Behandlungen, Shops und Spielkasino sind davon nicht umfasst.
Angenehm für längere Reisen: Auf mehreren Decks gibt es kleine Waschsalons mit Waschmaschinen, Trocknern und Bügelbrett. Selbst hier hängen Kunstwerke an der Wand und ein großer Fernseher sorgt für Unterhaltung, während man auf seine Wäsche wartet.
Eine Anmerkung wert ist auch die kostenlose Internet-Verbindung per Wlan, denn sie ist überall am Schiff stabil verfügbar und durchaus flott. Interessant ist auch die Idee, den Passagieren eine App fürs Smartphone anzubieten, mit der sie bei Landausflügen ihr eigenes Smartphone und Headset nutzen können, um den Ausführungen des Tour-Guides zu lauschen. Eine Gelegenheit, das auszuprobieren, hatten wir allerdings auf unserer Kurzreise nicht.
Nicht ganz einfach haben es Raucher auf der Seven Seas Splendor. Das Schiff ist fast komplett rauchfrei. Lediglich im Connoisseur Club auf Deck 11 nahe der Observation Lounge sowie in einem verglasten Raucher-Bereich am Pooldeck ist Rauchen gestattet.
Was auf der Seven Seas Splendor fehlt, ist ein offenes Deck mit Blick nach vorne. Lediglich von der Observation Lounge aus gibt es diesen Blick – von da aus immerhin als 270-Grad-Panorama. Dafür hat das Schiff ein umlaufendes Promenadendeck. Das ist nicht sehr breit, nicht sonderlich attraktiv, aber immerhin mit dem Infinity Pool am Heck und einem hübschen Außenbereich der „Coffee Connection“.
Umweltschutz und Nachhaltigkeit
Die Seven Seas Explorer fährt – wie auch die Schiffe der übrigen Regent-Flotte – mit dem relativ sauberen Marine Gasoil (MGO). Damit hält sie alle aktuellen Vorschriften beispielsweise für Schwefeloxid- und Stickoxid-Emissionen ein. Sie verfügt erstmals bei einem Regent-Kreuzfahrtschiff auch über Landstrom-Anschluss. Im Rest der Flotte soll das nachgerüstet werden.
Etwas schwieriger als bei Massenmarkt-Schiffen gestaltet sich auf einem Ultraluxus-Schiff die Vermeidung von Einmalplastik. Denn Passagiere, die 1.000 und mehr Dollar pro Nacht bezahlen, wollen sich oft nicht „bevormunden“ lassen. Wenn ein Kunde eine bestimmte Wasser-Marke bevorzugt, und die im Einkauf nur mit Plastikflasche zu bekommen ist, könne man ihm das schwerlich verweigern, heißt es bei Regent.
Dennoch: Standardmäßig gibt es keine Plastik-Wasserflaschen mehr an Bord der Seven Seas Explorer. Stattdessen kommt das schon bei der Schwester-Reederei Oceania Cruises erprobte System „Vero Water“ zum Einsatz. An Bord erzeugtes und aufbereitetes Trinkwasser, wahlweise still oder sprudelnd, das in wiederverwendbare Glasflaschen abgefüllt wird. Jeder Passagier bekommt außerdem eine Alu-Trinkflasche, um sich das Wasser für Landausflüge abzufüllen.
Die Seven Seas Splendor in Zahlen
- Tonnage: BRZ 55.182
- Abmessungen: 223,7 Meter lang, 31 Meter breit, Tiefgang 7,06 Meter
- Werft: Fincantieri, Ancona
- Auftragswert/Kaufpreis: 422 Millionen Euro
- Passagierdecks: 10
- Flagge: Marshall Islands
- Suiten: 377 (davon 12 Einzelkabinen)
- Passagiere: 750
- Besatzung: 542