Die Seven Seas Splendor ist der zweite Neubau von Regent Seven Seas Cruises innerhalb von vier Jahren. Das Schwesterschiff der Seven Seas Explorer präsentiert sich jünger und moderner, ohne mit der amerikanisch-konservativen Grundausrichtung der Ultraluxus-Reederei zu brechen. Wir waren drei Nächte an Bord der Seven Seas Splendor und haben uns das 750-Passagiere-Schiff genau angesehen.
Ungewohnt, aber sehr positiv: Als im Bordtheater die Kapitänin der Seven Seas Splendor vorgestellt wird, kommt eine Frau auf die Bühne.
Die in Kroatien lebende Italienierin Serena Melani ist die erste Kapitänin der Kreuzfahrtgeschichte, die ein Kreuzfahrtschiff in Dienst stellt. Zuvor war sie seit 2016 bereits Kapitänin auf der Seven Seas Mariner, Navigator und Explorer. Zur See fährt Serena Melani schon seit fast 30 Jahren.
Aber zurück zur Seven Seas Splendor selbst: Schon beim ersten Blick fällt auf, dass sie moderner, heller und jünger wirkt als ihre Schwester. Regent Seen Seas Cruises wandle sich mit seinem Publikum, wie CEO Jason Montague erklärt. An vielen Stellen dominiert nicht mehr dunkles Holz, sondern heller Marmor, Glas und geradliniges, schnörkelloses Design. Dennoch bleibt das Schiff deutlich als Teil der Regent-Flotte erkennbar.
Anspruch: „perfektionierter Luxus“
Hatte Regent Seven Seas Cruises die Seven Seas Explorer noch als „most luxurious ship ever built“ beworben, das luxuriöseste Schiff aller Zeiten, lautet der Anspruch für die Seven Seas Splendor nun „luxury perfected“: Luxus perfektioniert.
Tatsächlich sagt Regent, man habe einiges aus den Erfahrungen mit der Seven Seas Explorer gelernt. Außerdem verändere sich das Publikum im Luxus-Bereich relativ schnell. Deshalb hat die Reederei auf dem knapp vier Jahre jüngeren Schwester Seven Seas Splendor einiges verändert und verbessert – oder wie Regent formulieren würde: „perfektioniert“.
Die Veränderungen auf der Seven Seas Splendor reichen von Details bis hin zu relativ großen Schritten, die teils auch nachträglich für die Seven Seas Explorer übernommen werden. Einige Beispiele …
Optik und Ausrichtung der großen Treppe im Atrium hat sich deutlich verändert – mehr dazu später.
Die Meridian Lounge mutiert zu einer modernen, kreativen Cocktail-Bar – auch dazu später mehr.
Das Pooldeck ist um ganze 2,6 Meter breiter geworden, sodass mehr Platz zwischen den Sonnenliegen bleibt.
interaktive Panorama-Bilder: Seven Seas Splendor
Das Theater hat etwas weniger Sitzplätze, um den Blick zur Bühne für die verbleibenden Sitze zu verbessern.
Die Café-Lounge „Coffee Connection“ auf Deck 5 hat einen kleinen Außenbereich auf dem Promenadendeck bekommen.
Außerdem ist die Coffee Connection viel heller und offener gestaltet, sodass sie beispielsweise für die nachmittägliche „Tea Time“ der benachbarten Meridian Lounge als legere Erweiterung dienen kann.
Den Penthouse Suites hat Regent rund 50 Prozent mehr Schrankplatz gegönnt – der war wohl ein wenig zu knapp bemessen.
In den Restaurants hat Regent die Menüs überarbeitet und die jeden Tag verfügbaren Optionen deutlich erweitert. Im Spezialitätenrestaurant Pacific Rim habe man sogar 70 Prozent der Speisekarte verbessert oder ausgetauscht, berichtet Executive Chef Bernard Klotz.
Trinkwasser gibt es an Bord nahezu ausschließlich aus wiederverwendbaren Flaschen. Hier setzt Regent auf das schon bei der Schwester-Reederei Oceania Cruises eingeführte System von Vero Water.
Die große Treppe im Atrium der Seen Seas Splendor
Eine Veränderung, die an Bord der Seven Seas Splendor sofort ins Auge sticht, ist die große Treppe im Atrium. Auf der Seven Seas Explorer war der Designer von Tillberg Design ein wenig unglücklich damit, dass Regent seinen ursprünglich schnörkellos-eleganten Entwurf verändert und die Glasverkleidung der Treppe zu Gunsten des eines etwas protzigen „Wow“-Effekts mit goldenen Schnörkeln versehen hatte.
Auf der Seven Seas Splendor nun ist die ursprüngliche Design-Idee umgesetzt – und wirkt im Vergleich fast schon zu schlicht für das opulente Luxus-Schiff. Andererseits wirkt dieses Understatement auch sehr modern, hell und frisch.
Sehr positiv ist die Entscheidung, die Treppe um 180 Grad zu drehen. Sie führt nun nicht mehr wie auf der Explorer auf die Aufzüge zu. Stattdessen öffnet sich beim Hinab-Flanieren der Blick auf die breite Promenade zwischen Casino und Splendor Lounge hin zum Hauptrestaurant Compass Rose.
Überraschendes Detail, das auf den Fotos der Treppe recht schnell auffällt: Auf der Mittelplattform unter dem Kronleuchter wirkt es, als sei das helle Holz schon ein wenig abgenutzt oder verschmutzt. In Wirklichkeit ist das lediglich ein Schattenwurf des Kronleuchters.
Mutmaßlich wird Regent sich da bald etwas einfallen lassen, um diesen Eindruck eine großen Flecks auf der Treppe zu eliminieren.
Sehr geehrter Herr Neumeier
Herzlichen Dank für diesen Artikel. Wir kennen RSSC relativ gut. Letztes Jahr fuhren wir mit der Explorer von Lissabon nach Kapstadt Auch ein tolles Schiff. Kennen auch die Navigator und Sojourn von RSSC! Nun fahren wir mit Splendor am 1. April von Miami nach NY durch die Karibik!! Wir sind sehr gespannt und freuen uns mega! Schon soviel gelesen und gehört über die Splendor! Wir haben auch den Beitrag auf Servus TV (anschliessend an Lust auf Meer) am letzten SO gesehen. Wir schauen auch regelmässig verrückt nach Meer auf ARD. Besten Dank auch für alle anderen laufenden Posts!
Die Dokumentation auf Servus TV zur Entstehung der Seven Seas Explorer kam genau am Tag, bevor wir zur Splendor geflogen sind – das war sehr spannend, am nächsten Tag dann mit so aufgefrischten Erinnerungen das Schwesterschiff zu sehen. Die Splendor ist optisch viel heller und moderner gestaltet, aber dennoch ganz klar als Regent-Schiff zu erkennen. Gefällt mir persönlich sehr gut so. VIel Spaß auf der Karibik-Reise!