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Trend: kinderfreie Kreuzfahrten und „adults only“-Schiffe

Kreuzfahrten ohne Kinder, nur für Erwachsene: Immer mehr Reedereien beschränken einzelne Reisen auf Passagiere mit Mindestalter 18 oder erklären gleich ganze Schiffe zu „adults only“-Zonen. Vor allem bei britischen Kreuzfahrt-Reedereien ist dieser – nicht ganz neue – Trend jetzt wieder stärker zu beobachten.

Wer schon einmal auf einem großen Kreuzfahrtschiff im Mittelmeer während der italienischen Schulferien unterwegs war, kann zumindest nachvollziehen, warum es manche Menschen auf „adults only“-Schiffe zieht. Vor allem, wenn man gerne mal ganz in Ruhe im Whirlpool sitzt und das Nichtstun genießt oder ganz entspannt im Pool abhängt.

Die Kreuzfahrt-Industrie stellt sich zunehmend auf besondere Zielgruppen ein und entwickelt passende Konzepte. Setzten die Reedereien früher vor allem kleinere, ältere Schiffe für Spezialkonzepte wie etwas „adults only“ ein, sind es inzwischen auch Neubauten und relativ große Schiffe.

Bereits als fünfte Kreuzfahrtreederei reserviert Marella Cruises einen Teil der Flotte ausschließlich für Erwachsene. Die für 2019 geplante Marella Explorer 2 soll von Anfang an mit diesem Konzept fahren.

Schon länger gibt es bei P&O Cruises reine Erwachsenen-Schiffe. Viking Ocean Cruises hat von Beginn an nur Passagiere im Alter ab 18 Jahren akzeptiert. Richard Bransons neue Reederei Virgin Voyages, die 2020 an den Start gehen soll, will alle ihre Schiffe frei von Familien und Kindern halten.

Zahlreiche für Erwachsene reservierte Kreuzfahrten hat außerdem die britische Fred. Olsen Cruise Line im Angebot, auch wenn hier keines der Kreuzfahrtschiffe durchgehend nach diesem Konzept fährt.

Und Hapag-Lloyd Cruises plant mit der Hanseatic Spirit das erste Expeditions-Kreuzfahrtschiff mit „adults only“-Konzept. Das Schiff soll 2021 in Dienst gehen.

Saga: Kein Passagier unter 40

Saga Sapphire
Saga Sapphire

Noch ausgeprägter ist die Idee bei der britischen Reederei Saga: Hier werden Passagiere erst ab einem Alter von 50 Jahren akzeptiert.

Eine Ausnahme gibt es lediglich, wenn ein über 50jähriger Passagier eine jüngere Begleitperson mitbringt – die muss dann aber auch mindestens 40 sein.

Die 449 Passagiere fassende Saga Pearl II und die Saga Sapphire mit 720 Passagieren fahren mit diesem Konzept.

Marella Explorer 2: adults only

Celebrity Century, zukünftig Marella Explorer 2
Celebrity Century, zukünftig Marella Explorer 2

Nach erfolgreichen Einzelfahrten mit ausschließlich erwachsenen Passagieren im Winter 2017/2018 weitet Marella Cruises das Konzept auf ein komplettes Schiffs aus. Zugleich wechselt die britische Reederei – ehemals als Thomson Cruises bekannt – mit allen ihren Schiffen zu einem All-inklusive-Konzept.

Mit einer Kapazität von 1.814 Passagieren ergänzt die Marella Explorer 2 von ihrem Basishafen Neapel aus ab Mai 2019 die Flotte von Marella Cruises. Das Schiff ist die ehemalige Celebrity Century und kommt von Sky Sea Cruises – einem Joint Ventures von Royal Caribbean und dem chinesischen Veranstalter Ctrip, das Ende 2018 aufgelöst werden soll.

Drei Erwachsenen-Schiffe bei P&O Cruises

Aurora
Aurora

Bei P&O Cruises sind bald drei Kreuzfahrtschiffe der Flotte ausschließlich für Passagiere über 18 Jahre vorgesehen: Orania (1.800 Passagiere) und Arcadia (2.094 Passagiere) stehen bereits unter dem Motto „forget the hassles of regular family holidays“. Die Aurora (1.878 Passagiere) wechselt zu diesem Konzept nach einem Trockendock-Aufenthalt im April 2019.

Auf den übrigen vier Schiffe von P&O Cruises sind Familien und Kinder dagegen sehr willkommen. P&O Cruises betont, man wolle seinen Kunden die Wahl lassen zwischen lebendigen Familienschiffen und ruhigen Erwachsenenschiffen.

Viking Ocean Cruises, Virgin Voyages: von Anfang an “adults only”

Viking Sky
Viking Sky

In der rasant wachsenden Flotte von Viking Ocean Cruises waren die Luxus-Schiffe von Anfang für reine Erwachsenen-Kreuzfahrten konzipiert worden. Viking Star, Viking Sea, Viking Sky und Viking Sun mit jeweils 930 Passagieren sind bereits in Dienst. Die Viking Orion kommt im Juli 2018 hinzu, bis 2027 sollen noch mindestens elf weitere Schiffe folgen.

Auch Virgin Voyages richtet sich von Anfang an komplett auf Erwachsene aus und formuliert es klar: „… damit Sie mit Ihren Freunden oder Ihrem Partner das beste mögliche Erlebnis haben, ohne die Unberechenbarkeit von Kindern“.

Um auf den Schiffen von Virgin Voyages fahren zu dürfen, ist ein Mindestalter von 18 Jahren Pflicht. Das erste der aktuell geplanten drei Schiffe für 2.800 Passagiere soll 2020 in Dienst gehen.

Fred. Olsen: zahlreiche Erwachsenen-Reisen

Braemar
Braemar

Die britische Fred. Olsen Cruise Line hat eine Vielzahl von Adult-Only-Kreuzfahrten im Programm, hat aber keines der Schiffe ausschließlich für dieses Konzept abgestellt.

Die Erwachsenen-Reisen finden auf den Schiffen Balmoral, Braemar, Boudicca und Black Watch statt sowie mit dem Flusskreuzfahrtschiff Brabant auf Rhein, Main, Mosel und Donau.

Diskriminierung von Kindern und Familien?

Sollten sich Familien bei Kreuzfahrten ausgesperrt und benachteiligt fühlen, die nur für Passagiere ab 18 gedacht sind? Nein, im Gegenteil: Wer partout keine Kinder auf einer Kreuzfahrt sehen und hören möchte, ist auf diesen Schiffen und Reisen gut aufgehoben und erspart Eltern den Ärger mit nörgelnden Mitreisenden, wenn der eigene Nachwuchs vielleicht auch einmal etwas lebhafter ist.

Auf Kreuzfahrt mit wenig Kindern, aber ohne Kinder-Verbot

Neben Schiffen mit klarem Kinder-Verbot gibt es aber für ruheliebende Kreuzfahrer viele andere Möglichkeiten, allzu großem Trubel und von Kindern okkupierten Whirlpools aus dem Weg zu gehen.

Auf Premium- und Luxus-Schiffen wie denen von Hapag-Lloyd Cruises, Silversea Cruises, Seabourn Cruise Line, Seadream Yacht Club, Regent Seven Seas Cruises, Oceania Cruises, Windstar Cruises und Azamara Club Cruises muss man sich wenig Sorgen um Kinderlärm machen. Hier gibt es an Bord kaum Angebote für Kinder und entsprechend wenig Kinder sind auf diesen Schiffen unterwegs. Dort, wo es explizit Kinderbetreuung und -Programm angeboten wird, wie etwas bei Hapag-Lloyd Cruises, ist die Betreuung so gut, dass Kinder und Erwachsene sich nicht in die Quere kommen.

Pool und Bar exklusiv für Erwachsene auf der Disney Dream
Pool und Bar exklusiv für Erwachsene auf der Disney Dream

Aber selbst auf großen, günstigeren Kreuzfahrtschiffen gibt es Rückzugsbereiche für Ruheliebende: Bei Disney Cruise Line ist der Quiet Cove Pool, einige Bars und Spezialitätenrestaurants für Kinder tabu. Bei Princess Cruises haben Kinder im (allerdings kostenpflichtigen) „Santury“-Bereich nichts verloren. Und bei vielen Reedereien wie beispielweise RCI, Costa und MSC sind einzelne Bereiche oder Pools für Erwachsene reserviert – worauf man sich allerdings nicht unbedingt verlassen kann, weil die Crew das an Bord nicht immer konsequent durchsetzt.

Tendenziell gilt: Außerhalb der Schulferienzeiten, auf kleineren Schiffen und längeren Reisen geht es an Bord deutlich ruhiger zu als zur Hauptsaison im Mittelmeer oder in der Karibik.

16 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

16 Gedanken zu „Trend: kinderfreie Kreuzfahrten und „adults only“-Schiffe“

  1. Dieser Trend passt in die egoistische britische Denkweise, ich halte ihn jedoch gesellschaftspolitisch für sehr bedenklich. Im Altersheim freuen sich die Alten dann wieder wenn mal die turbulenten Enkel vorbeikommen und etwas Leben in das triste Leben bringen- falls sie dann noch kommen wollen wenn sie vorher ausgegrenzt wurden.

  2. Ich bin bei dem Thema etwas hin und her gerissen. Einerseits, klar, ist Ausgrenzung nie gut. Andererseits zahlt man für eine Kreuzfahrt viel Geld und verwendet seine wertvollen Urlaubstage, um auszuspannen und den Alltagstress hinter sich zu lassen. Da ist es vielleicht etwas viel verlangt, dass man dann da etwas ertragen muss, das man nicht möchte, das einen stört, das die Erholung erschwert. Vielleicht muss man nicht gleich so weit gehen und eine Kreuzfahrt als gesellschaftspolitisches Problem zu sehen. Und umgekehrt wollen ja auch Familien/Kinder in der selben Situation (=Urlaub) keine Kompromisse eingehen und sollten sich daher nicht ausgegrenzt fühlen sondern vielmehr froh sein, dass eben die einen auf dem Erwachsenenschiff glücklich werden und sich als Familie andererseits auf Familienschiffe nicht zurücknehmen müssen. Denn natürlich gibt es in unserem Leben ganz viele Situationen, die wir für völlig unproblematisch halten, bei denen ebenfalls bestimmte Gruppen „ausgegrenzt“ werden, und sei es nur, weil sie es sich nicht leisten können. Ein vernünftiges Trennen widerstreitende Interessen und unterschiedlicher Lebensweisen, Kulturen, Ansichten hat ja durchaus den Vorteil, Konflikte, im Extremfall (wenn wir wieder auf das große, gesellschaftspolitische Bild schauen) Gewalt und Krieg zu vermeiden – auch wenn Letzteres vielleicht etwas weit her geholt ist beim Thema „adults only“-Kreuzfahrt ;-)

  3. Es gibt einfach Produkte für Zielgruppen. Es beschwert sich auch kein Mensch über „Kinderhotels“, im Gegenteil, die werden gerne gebucht. Soll ich mich als Single durch das Angebot diskriminiert fühlen?

    Es gibt reichlich Auswahl am Markt. Wer durch das Angebot nicht angesprochen wird, dem steht es frei, einen anderen Anbieter zu wählen. Die Erfahrung aus dem Bereich kinderfreie Hotels zeigt übrigens, daß diese besonders gerne von Menschen gebucht werden, die beruflich mit Kindern zu tun haben und zwingend auf Ferientermine für ihren Urlaub angewiesen sind.

  4. Ich hatte hier schon eine hitzige Diskussion erwartet und bin überrascht, sie nicht vorzufinden.
    Ich sehe es ähnlich wie Wendy, es ist eine weitere Diversifikation, ein anderes Produkt am Markt. So wie es das ganze Spektrum zwischen Luxus und „Ballermann“ gibt, so wie es Schiffe von wenigen zehn Passagieren bis mehreren tausend gibt, so ist damit die Vielfalt des Angebots weiter gewachsen. Jeder bucht einfach nach seinem Geschmack und gut ist.
    Ich erwarte weder, daß dieses Angebot eine Familie mit Kinderwunsch davon abhält, diesen umzusetzen, noch dürfte es die grundsätzliche Entscheidung pro oder contra Kreuzfahrt bei Familien mit Kindern beeinflussen.
    Ich sehe das daher ziemlich gelassen. Entweder es wird angenommen, oder diese Angebote verschwinden wieder vom Markt. Vielleicht zieht es sogar noch Passagiere aufs Meer, die bisher Angst vor zu viel Kindertrubel auf den Schiffen hatten… man weiß es nicht.

  5. Ich, meist mit drei Kids unterwegs, finde es super, dass es Schiffe gibt, die den Bereich „ohne Kinder“ abdecken. Gerade letzte Woche waren auf unserer Reise mit der Mein Schiff 2 500 Kids an Bord. Das war heftig, vor allem für die, welche es nicht mögen und/oder eben eine ruhigere Fahrt bevorzugen. Obwohl ich fairer Weise sagen muss, dass es mir persönlich nicht wirklich aufgefallen wäre. Der Kids Club sprach die Verdopplung im Vergleich zur Weihnachtszeit an und die Desinfizierstationen an den Restaurants waren ungewöhnlich präsent besetzt. (Und alle Glubschies waren bis zum Reiseende im Shop ausverkauft )
    Mit der Spezifizierung findet fast jeder sein passendes Schiff. Mir bleiben (über Kinder) grummelnde Mitpaxe erspart und ich muss mir weniger Gedanken über das (zum Glück fast nur positive) Benehmen meiner Kinder machen. Also ja, Ich bin dafür .

    Liebe Grüße aus NRW,
    Katharina

  6. Saga erlaubt neuerdings Gäste ab 40? Schade, wenn die das vor ein paar Jahren gemacht hätten, hätte ich noch die Gelegenheit gehabt mit dem ersten und einzig wahren Traumschiff zu fahren.

  7. Ich bin voll dafür! Tolle Idee. Endlich Ruhe…. Ich habe selbst Kreuzfahrten mit viel Geschrei und Lärm durch Kinder erlebt….ein Horror. Eltern passen nicht auf. Die Crew traut sich nicht etwas zu sagen und die Gäste sind genervt und müssen das alles ertragen. Kinder gehören nicht auf Kreuzfahrten für mich. Ein Schiff ist zu klein und beschränkt dafür. Egal wie groß das Schiff ist, man kann einfach nicht ausweichen oder entfliehen. Es sind genug Plätze überall die für Kinder besser geeignet sind, sogar extra für sie gemacht.
    Traurig nur, dass die Erziehung meistens Schuld daran ist, dass Gäste Kinder im Urlaub nicht mehr ertragen!

  8. Schön zu sehen, dass man diese Konzepte umsetzt. Es gibt genügend Angebote, keiner kommt zu kurz – weder Familien mit Kindern, und auch nicht Erwachsene, die einfach Ruhe suchen. Ich sehe da keinerlei Ausgrenzung, im Gegenteil , das ist ein Gewinn für alle.

  9. Auf der Europa 2 hatten wir einen recht unangehmen Kontakt mit einem Mitreisenden, der sich über die Kinder an Bord beschwert hat. Er war der Meinung, dass Hapag-Lloyd Cruises Kinder gefälligst nicht mehr umsonst reisen lassen sollte.
    Auf der Seven Seas Explorer ist diese nicht der Fall und Kinder waren als Vollzahler auf unserer Reise zumindest sehr gerne gesehen Gäste, nicht nur bei den Angestellten der Reederei.
    Bei Ponont waren leider ebenfalls deutsche Gäste der Meinung, das wegen dem Kreuzfahtpreis von nur 350 Euro pro Kind zu viele Kinder an Bord waren. Diese Kreuzfahrt war extra als „Family Cruise“ ausgewiesen.
    Ende des Monats sind wir an Bord von Oceania Cruises. Da Kinder dort voll zahlen müssen, hoffe ich auf ähnliche Erfahrungen wie bei Regent Seven Seas Cruises.
    Den Gipfel habe ich bis dato bei Windstar Cruises erleben dürfen. Der Kinderpreis lag über dem Preis eines Erwachsenen.
    Auch dieser Umstand hat mich nicht davon abgehalten, dass Schiff trozdem zu buchen. Mal sehen wie der Cruise wird…

  10. Andrea
    Ich bin sehr dafür !!! Wir waren auf einem Tui Schiff mit 620 Kindern . Nach diesem Urlaub brauchten wir eigentlich Urlaub vom Urlaub. An Ruhe war nicht zu denken . Lärm von früh bis spät. Eltern machen es sich gemütlich und die Kinder bleiben sich selbst überlassen. Von Erziehung keine Spur, Weder bei Tisch noch sonst wo. Selbst in teuer bezahlten Restaurants Ranten Kinder kreischen schreiend singend durch das Lokal. Da Kinder heute alles dürfen und sich nicht benehmen können(müssen) Finde ich eine Trennung gut. Natürlich mag ich Kinder ! Aber ich muss und will das in meinem Urlaub nicht haben, Den im Urlaub möchte ich mich von Stress und Lärm erholen. Kinder sind und sollen lebhaft sein . Nur eben nicht immer und überall. Und mal ehrlich wer macht z.b einen Bus Tagesausflug mit einem 1 Jährigen???? Das arme Kind !!! Und die armen Mitreisenden.

  11. Also ich begrüße es sehr, dass sich die Kreuzfahrtangebote auch in diese Richtung diversifizieren und sehe es ähnlich wie auch andere Kommentarschreiber.
    Wir selber haben keine Kinder und suchen Ruhe und Erholung im Urlaub. Und ehrlich gesagt, sind Kreuzfahrten kein „Günstig-Urlaub“, Also wir zahlen recht viel je Urlaubsreise, da will ich mich nicht wie auf einem großen Spielplatz in Schiffsform fühlen. Und einige Routen haben wir bisher auch nicht gemacht, da wir nicht mit 600 Kindern an Bord sein wollen und hatten auch entsprechende Erfahrungen gesammelt: Im August 2018 waren wir mit TuiCruises auf einer Nordkap-Route, auf der auch gut 300 Kinder an Bord waren. Und auch wir hatten die Erfahrung gemacht, dass wir zwar einen stolzen Kreuzfahrtpreis gezahlt haben (da die Nordlandtouren ab Deutschland sowie im höheren Preissegment sind), allerdings das Kreuzfahrtschiff uns eher wie ein Großspielplatz vorkam. Die Pools konnte man zu keiner Tageszeit nutzen, denn selbst in die Whirlpools sprangen die Kinder kopfüber ins Wasser. In allen öffentlichen Bereichen „spielten“ die Kinder in gesteigerter Lautstärke Fange. Selbst zu später Stunde in den Bars turnten Kinder über die Loungemöbel und rannten durch die Bars, das hatte dann rein gar nichts mehr mit Baratmosphäre zu tun. Und gerade die „kleineren Würmchen“ konnten einen auch Leid tun, denn wenn Eltern mit ihren noch nicht schulpflichtigen Kindern in ein A-La-Carte Restaurant, in denen 5 Gänge Menüs serviert werden und somit ein Abendessen gerne gut 1 1/2 Stunden dauert, nach 20 Uhr essen gehen. Die Kinder fallen entweder vor Müdigkeit fast schon um und nörgeln entsprechend oder teilen lautstark ihren Unmut über die Situation mit. Aber da hätte ich im Kindesalter sicherlich auch „gelitten“.
    Und wenn Eltern mit Kleinkindern Ganztagsausflüge mit Stadt- und Museumsbesichtigungen machen, die definitiv nicht kindgerecht sind, ist es mir auch durchaus verständlich, dass die Kleinen sich langweilen und/oder herumschreien. Jedoch haben auch wir für den Ausflug bezahlt, können aber leider die Ausführungen des Reiseführers nicht mehr verstehen.
    Im Freundeskreis haben wir viele Familien insbesondere mit kleinen Kindern. So habe ich mich mit diesen Freunden auch dazu ausgetauscht. Und selbst Eltern empfinden es als absolut legitim, dass man in seinem Urlaub sich nicht wie auf einem Großspielplatz in Schiffsform fühlen will. Von diesen Eltern wird das Konzept von Adults-Only-Schiffen auch begrüßt, da „es sie auch von einem schlechten Gewissen befreit“, wenn ihre Sprößlinge den Höhepunkt ihrer Trotzphase ausgerechnet während des Abendessens oder beim Theaterbesuch oder in einem anderen öffentlichen Bereich erleben.
    Kurzes Fazit: Ich finde Adults-only-Konzepte gut und sehe es auch so, dass dadurch die Reedereien zielgruppenangepasste Reisen bieten können, wodurch sowohl Familien als auch kinderlose Paare die jeweils für sie passende Reise finden können.

  12. ich habe heute erst erfahren, dass es solche angebote gibt. ich bin froh darüber. auf unserer letzen kreuzfahrt hat man auf dem kabinenbalkon noch nicht mal spät abends ruhe, da die lieben kleinen im wirlpool getobt und gejodelt haben. ich fands nicht so prickelnd. und bei den shows am abend war es nicht zum aushalten, ständig genörgel und gejammere von den Lieblingen weil es ihnen nicht gefallen hat. es war ja auch kein kinderprogramm mit pumuckel und co., sondern für erwachsene. die lieben Eltern wollen zugucken und lassen die kleinen machen, was die wollen. ich sage mal, die Kids sind ja nie schuld, sondern die Eltern, weil sie keine grenzen aufzeigen. leider !!und wenn man was sagt, wird man gleich als kinderfeindlich abgestempelt. schlimm !!!!

  13. Schöne Sache, eine Kreuzfahrt ohne Kinder! Leider hat Tui sich jetzt auf das Konzept, viele Familien an Bord, eingestellt!
    Es war furchtbar, 450 Kinder an Bord der Mein Schiff Herz, ein gesamtes Chaos. Der Kapitän musste 2 x über Lautsprecher
    durchsagen, dass die Aufsichtspflicht der Eltern nicht an der Gangway endet. Das Servicepersonal sagte uns, dass selbst bei Heavy Metal nicht so ein Wahnsinn herrschte.
    Die Kinder schrien und rannten überall auf dem Schiff, es gab keinen Winkel, wohin man sich zurückziehen konnte.
    In der Bibliothek ging es über alle Sitzmöbel in voller Lautstärke.
    Bis spät in die Nacht mussten die Kinder durchhalten, während die Eltern den Cocktails zusprachen.
    Wir haben uns dann auf unseren Balkon zurückgezogen und nur wenn eine Familie über uns nachts in die Kabine kam,
    dachten wir es werden grundlegende Sanierungsarbeiten ausgeführt!
    Nein, das macht definitiv keinen Spaß mehr, wenn man sich erholen will!

  14. Durch die Erfahrungen auf unserer ersten Kreuzfahrt im April 2023 fand ich zu diesem Beitrag, da ich einerseits fasziniert vom Land und der Kreuzfahrt war, gleichwohl durch die Erfahrungen an Bord echt etwas abgeschreckt davon bin, eine weitere Kreuzfahrt zu buchen.

    Geundsätzlich finde es schön, wenn man auf einer Reise ein durchmischtes Publikum hat. Was wir auf dem einwöchigen Aida Norwegentrip erlebt haben, war für mich und viele Mitreisende aber ein echtes Ärgernis. Wir haben außerhalb der Ferien gebucht, was einem eigentlich empfohlen wird, wenn es etwas weniger Kinder an Bord sein sollen. Wäre für mich vorab gar kein Kriterium gewesen, zukünftig aber unbedingt.

    Beispiele: Kinder im Kindergartenalter außer Rand und Band, stundenlang mit den Aufzügen spielend (ohne Aufsicht)- mobilitätseingeschränkte Personen mit Gehstock/Rollator mussten teilweise sehr lange warten und sich dann noch von den Kindern anrempeln lassen.

    Nächtliches Discoprogramm auf dem Beachdeck- weit nach 23 Uhr- mehrere Kinder prügeln sich über die Tanzflächen, wirbeln mit aufgeblasen Schwimmkrokodilen Getränke von Tischen der Gäste. Eltern sind nach Beschwerden von Mitreisenden und der Ansage eines Offiziers, die Kinder etwas besser zu beaufsichtigen, schwer beleidigt.

    Situationen in diversen Restaurants mit Kindern, die in das Essen im Buffet fassen, Fangen spielen, während Gäste mit ihren Tellern oder Heißgetränken um die Kinder Slalom laufen müssen und teilweise angerempelt werden.

    Shows und Vorträge im Atrium waren mitunter nicht zu hören/verfolgen, da Kinder kreischend und fangenspielend durch die Zuschauerreihen tobten.
    Lesen in der Bibliothekecke nicht möglich, da Mütter mit mehreren Kindern den Lesebereich und deren Sitzmöbel in einen Kletter- und Turnpark umwidmeten.

    In den Kabinen wurde man durch über den Flur rennende, grölende, Kinder eigentlich von frühmorgens bis abends immer wieder aufgeschreckt.

    Augenscheinlich diverse sehr grippal erkrankte Kinder, die natürlich noch nicht in der Lage waren, Husten-Nießetikette einzuhalten (und aus Infektionsschutzgründen besser eine Mahlzeit in der Kabine eingenommen hätten), über den Tisch „rotzten“, die gesamten, voll bestückten Besteckständer auf dem Tisch der Familie kontaminiert, Salz- und Pfefferstreuer intensiv mit Händen bearbeiteten und der Familienvater die Rotzfahnen auf dem Tisch und der Sitzbank, die wir mit benutzten, liegen ließ.

    Wir haben uns unsere Ruhezonen im Spa-Bereich quasi „erkauft“ und sind dort auf diverse Menschen getroffen, die ähnliche Beobachtungen gemacht haben. Die Rücksichtslosigkeit und Gleichgültigkeit vieler Eltern habe in den vergangenen Jahren laut der kreuzfahrterfahrenen Gäste zugenommen.

    Selbst viele der wirklich kinderfreundlichen Crewmitglieder waren sichtlich gestresst durch grenzenloses Agieren von vielen Kindern.

    Ich bin der Meinung, dass die Kreuzfahrtunternehmen ihren Kunden unbedingt unterschiedliche Routen und Konzepte für Familien mit ihren besonderen Bedürfnissen/ Gewohnheiten
    und Menschen, die das Erlebnis Kreuzfahrt in einer etwas anderen Atmosphäre erleben wollen, anbieten sollten.

  15. @Lilo: Das klingt allerdings ziemlich unerträglich. Ein wenig Gelassenheit gegenüber lebhafteren Kindern hilft oft weiter, aber in diesem Extrem kann man nur sagen: Da hat die Crew vollkommen versagt und es nicht geschafft, die Situation so weit einzugrenzen, dass die übrigen Passagiere ebenfalls eine Chance haben, ihren Urlaub zu genießen. Und beim Thema Hygiene sollte definitiv eine Null-Toleranz-Politik gelten, denn das müssen auch Kinder (und deren Eltern) verstehen und akzeptieren, ohne Wenn und Aber.

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