Ab in den Dschungel, zu den Krokodilen und Brüllaffen: Von der Playa Panama in der Culebra-Bucht in Costa Rica fahren wir zum Nationalpark Palo Verde, entdecken Krokodile ganz aus der Nähe und besuchen eine traditionelle Hacienda.
Es ist eine nasse Anlandung, also: Schuhe erst einmal ausziehen und Handtuch mitnehmen. Eine Pier, an der die Star Clipper anlegen könnte, gibt es in der Bahia Culebra nicht. Dafür ist die Star Clipper auch wieder das einzige Kreuzfahrtschiff weit und breit. Die Tenderboote fahren die Passagiere direkt an die lange, ziemlich hübsche Playa Panama mit feinem, dunklem Sand.
Wir haben uns für einen Ausflug entschieden, der etwas von der Küste wegführe, an den Rand des Nationalparks Palo Verde. Auf dem Weg dorthin passieren wir riesige Zuckerrohr-Felder. Und dann geht’s erst einmal auf die Hacienda El Viejo: typische Süßigkeiten aus Costa Rica probieren, die traditionelle Zubereitungsweise des Kaffees hier erleben – dem deutschen Filterkaffe ziemlich ähnlich – und wer will, backt sich eine Tortilla über offenem Feuer.
Highlight des Ausflugs aber ist die Bootfahrt auf einem schlammigen Fluss, quasi mitten im Dschungel – genauer: dem Tempisque River, zwischen El Viejo National Wildlife Refuge und dem Palo Verde National Park gelegen.
Leguane und ähnliches Getier sind wir von Costa Rica schon gewohnt. Entlang des Ufers sehen wie Reiher, Ibisse, Eisvögel.
Dem geschulten Blick des Guides entgeht auch nicht eine Schlafstelle für kleine Fledermäuse, die man kaum sieht, selbst wenn man genau weiß, wo sie sich in der Rille eines Baumstamms verstecken.
Was wir aber eigentlich suchen, in die Krokodile. Und Brüllaffen. Die Affenbande ist in den dichten, grünen Kronen der Bäume am Ufer kaum auszumachen. Aber unser Guide findet sie natürlich. Und macht mit Motor des Schiffs so viel Lärm, dass die Brüllaffen … nun, zurückbrüllen.
Vom ersten Krokodil sehen wir nur ein paar Zacken seines Kopfpanzers, die Augen und die Nasenlöcher, der Rest des, wie sich herausstellt, ziemlich großen Tiers verbirgt sich unter der Oberfläche des milchig-bräunlichen, undurchsichtigen Wassers. Träge liegt das Tier nahe des Ufers im Wasser und lässt sich selbst dann nicht aus der Ruhe bringen, als der Bootsführer das Boot so nahe heransteuert, dass wir den Rücken des Krokodils fast berühren könnten. Wenn sich denn jemand trauen würde.
Zwei Prachtexemplare von Krokodilen sehen wir aber auch noch komplett. Sie sonnen sich am sandigen Ufer und gleiten erst ins Wasser, als unser Boot wieder ganz nahe heranfährt. Der Blick von vorne in das aufgesperrte Maul der Echse ist so faszinierend wie beängstigend. Das Tier ist sichtlich genervt davon, dass wir es bei seiner Mittagsruhe stören, lässt sich ins Wasser gleiten und verschwindet.
Den obligatorischen Souvenir-Laden am Rückweg könnte man sich sparen, aber es gehört irgendwie zu einem solchen Busausflug dazu. Bei den faszinierenden Eindrücken von der Bootsfahrt kann man das dann auch einmal gelassen nehmen und sich auf den Sonnenuntergang und das Abendessen auf der Star Clipper freuen.