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Segeln mit der Star Clipper: Eine Kreuzfahrt, und doch ganz anders …

Auf der Star Clipper herrscht eine ganz andere Atmosphäre als auf anderen Kreuzfahrtschiffen, selbst auf solchen mit ähnlich geringer Passagierzahl. Die Crew, das besondere Flair des Großseglers und das außergewöhnliche Routing zieht auch einen ganz eigenen Schlag von Passagieren an. Warum fühlen sie sich gerade auf der Star Clipper so wohl?

Durch den Vorhang vor dem Bullauge der Kabine drängt sich das Licht schon vor Sonnenaufgang sanft herein, holt mich sanft aus einem wohligen, von dem leichten Schaukeln des Schiffs begleiteten Schlaf. Noch einmal umdrehen? Oder schnell in die kurze Hose und das T-Shirt schlüpfen und in Flipflops die paar Schritte von der Kabine aufs offene Deck gehen?

Bullaufe in der Kabine 326
Sonnenaufgang durchs Kabinen-Bullauge

Eigentlich könnte ich mir diese Diskussion mit mir selbst sparen. Denn der Drang aufzustehen, ist viel zu stark. Schnell an der Getränkestation in der Pianobar vorbei und eine Tasse heißen Tee mitnehmen, dann nach vorne bis ans Bugspriet-Netz, unter die leise rauschenden Segel, an die Reling.

zum Sonnenaufgang am Bug der Star Clipper
zum Sonnenaufgang am Bug der Star Clipper

Diese friedliche Ruhe bei oft spiegelglattem Meer spüren, eine paar ganz tief über die Wasseroberfläche gleitende Pelikane beobachten, oder Fregattvögel mit ihren majestätischen Flugmanövern ganz nahe an den Segeln und Tampen des Schiffs vorbei – diese innere Ruhe, die mich dabei erfasst, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Es sind diese wenigen Momente im Jahr, in denen die Zeit einfach stehen bleiben könnte und es würde mich kein bisschen stören. Ich würde es gar nicht merken.

Star Clipper
Pelikane vor Costa Rica

Ein paar Delfine vergnügen sich eine Weile vorne am Bug und dann steigt am Horizont langsam die gelb-orange Sonne aus dem Meer. Nach und nach wird das Schiff jetzt wach. Crew setzt zusätzliche Segel, Mitreisende schlurfen übers Deck, auch mit einer Tasse Kaffee oder Tee in der Hand, machen es sich auf der Bank hinter dem großen, hölzernen Steuerrad bequem, beginnen ein erstes Schwätzchen mit dem Offizier auf der offenen Brücke. Ein Deck tiefer am Rauchertisch neben der Tropical Bar treffen sich die üblichen Gäste zu einer ersten, gemeinsamen Morgenzigarette.

Star Clipper
morgens auf der Brücke der Star Clipper

Selten erlebt man auf einem Kreuzfahrtschiff ein solches unausgesprochene Gemeinschaftsgefühl wie auf der Star Clipper. Dieses Band der Zusammengehörigkeit trotz unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher Gewohnheiten, verschiedenen Temperaments. Selbst wenn dann später am liebsten jeder zuerst in das erste Tenderboot an Land möchte, bleibt diese Grundstimmung. Keiner übertreibt es beim Drängeln, man bleibt herzlich-höflich, jedenfalls die allermeisten. Und wenn nicht, reicht schon ein kurzer Blick der Mitreisenden untereinander, um sich unausgesprochen zuzuflüstern: „Was für ein seltsamer Kauz.“

Videoportrait: Star Clipper – Für mich die schönste Art, auf Kreuzfahrt zu gehen

Meine persönliche Liebe zur Star Clipper habe ich ja schon vor einigen Jahren erklärt: Welches ist Dein Lieblingsschiff? Star Clipper – eine Liebeserklärung Und Details zu den Nebenkosten auf der Star Clipper finden Sie aktualisiert unter „Star Clippers: Getränkepreise, Trinkgelder, Nebenkosten“.

In diesem Beitrag möchte ich daher nun ausführlicher darauf eingehen, was auf der Star Clipper anders ist als auf anderen Kreuzfahrten; anders, als man es von anderen Schiffen gewohnt ist und was eine Reise auf der Star Clipper so außergewöhnlich macht. Und natürlich gibt’s auch ein paar Infos und Tipps für die Vorbereitung auf eine Reise mit der Star Clipper.

Wer sind die Passagiere auf der Star Clipper?

Das schon beschriebene Gemeinschaftsgefühl, diese familiäre Atmosphäre, bei der man am Ende der Reise fast jeden an Bord irgendwie kennt, entsteht auch durch den besonderen Typ von Menschen, den man auf der Star Clipper trifft: leger und entspannt, freundlich und kommunikativ – jedenfalls die meisten. Es ist eher der Typ „Soft-Abenteurer“, der die Dinge unaufgeregt und positiv auf sich zukommen lässt, ohne diesen oft schon verbissenen Expeditions-Ehrgeiz, aber voll Vorfreude auf das, was die Reise bringen wird.

Tendern in Costa Rica
Tendern in Costa Rica

Die familiäre Atmosphäre ergibt sich natürlich auch daraus, dass man sich relativ wenig in der Kabine aufhält und auf den offenen Decks die Mitreisenden ständig trifft. Man steht an der Tropical Bar nebeneinander, man holt sich morgens an der Kaffee- und Tee-Station seine erste Tasse und trifft dort und an Deck immer die gleichen, wenigen Leute, steht nebeneinander nahe der Brücke beim Auslaufen, sitzt bei freier Tischwahl immer wieder einmal mit anderen gemeinsam beim Essen.

Star Clipper
einer der vielen, spektakulären Sonnenuntergänge

Da kommt man schnell und leicht ins Gespräch und mangels Ablenkung unterhält man sich dann eben auch einmal etwa länger; teilt Erlebnisse beim Landgang, macht sich gegenseitig auf Delfine aufmerksam, die man gerade sieht, oder fachsimpelt darüber, wie wohl die Vögel heißen, die schon seit einer Weile das Schiff begleiten.

Star Clipper
zum Segelsetzen packen die Passagiere übrigens nur ausnahmsweise einmal mit an …

Barfuß an Deck – aber auch zum Dinner?

Die legere Stimmung gilt auch für die „Kleiderordnung“, oder das Fehlen einer solchen, jedenfalls fast. Nicht wenige Passagiere sind den ganzen Tag im Bikini oder T-Shirt und Badehose an Deck und an der Tropical, barfuß oder in Flipflops.

Star Clipper
Am Vordeck der Star Clipper zum Sonnenuntergang

Nur abends gibt es ein paar Minimal-Regeln: lange Hose, keine ärmellosen Shirts und bitte keine Flipflops im Restaurant – also ein hübsches Sommerkleid, Polo-Shirt oder Hemd plus lange Hose und geschlossene Schuhe. Vereinzelte Ausreißer, die mit Plastiksandalen zum Dinner erscheinen gibt es – und alle nehmen es locker, ignorieren den kleinen Faux-Pas einfach. Sakko oder gar Krawatte sowie feinere Abendkleider kann man getrost zu Hause lassen, man braucht sie wirklich nicht.

Gefühl wie ein Gast auf einer privaten Yacht?

Wie als Gast auf einer privaten Segelyacht, so sollen sich die Passagiere auf der Star Clipper fühlen, wenn es nach der Idee des schwedischen Reeders Michael Krafft geht. Bei 100 bis 160 Passagieren ist es wohl eher eine Mischung aus Kreuzfahrt-Passagier und Yacht-Gast, aber mit etwas gutem Willen stellt sich dieses Feeling beinahe schon ein.

Star Clipper
Star Clipper

Sehr angenehm ist dabei, dass es keinerlei Druck gibt, an Bord etwas zu kaufen. Weder an der Tropical Bar noch im Restaurant drängten Kellner einen zum Konsum, kein Kellner kommt übers Pooldeck, um den Sonnenbetern dort nahezulegen, jetzt doch mal einen Cocktail zu bestellen, wie man das vor allem von größeren Kreuzfahrtschiffen kennt.

Star Clipper
nachmittags an der Tropical Bar

Um Landausflüge zu buchen, muss man regelrecht selbst aktiv werden, die Ausflugsliste liegt lediglich in der Bibliothek zum Eintragen aus, aktiv beworben werden die Ausflüge kaum. Massagen werden im den Spa-Zelt am obersten Deck angeboten, aber auch hier gilt: Wenn man sich nicht aktiv darum kümmert, nimmt man das kaum wahr.

Star Clipper - Bugspriet-Netz
im Bugspriet-Netz

Trinkgelder für die Crew werden zwar erwartet, aber anders als bei vielen anderen Reedereien wurden die Beträge jahrelang nicht erhöht und die Empfehlung liegt mit acht Euro pro Tag bei weniger als der Hälfte vieler anderer Reedereien.

Und die Crew?

Viele Crew-Mitglieder sind schon sehr viele Jahre bei Star Clippers. Stammgäste kennen die Crew und die Crew kennt diese Passagiere, schon bei der Einschiffung fühlt es sich ein wenig wie „nach Hause kommen“ an.

Star Clipper - Besatzung
Vorstellung der Crew

Die Crew ist herzlich, sehr aufmerksam, spricht einen oft mit Namen an. Der Service ist ziemlich individuell, beispielsweise von unserem Kellner Marlon, der beim Frühstück schon am zweiten Tag automatisch den richtigen Tee bringt – und mir, anders als anderen Passagieren, in einer ziemlich großen Kanne, weil ich am ersten Tag eigentlich nur nebenbei angemerkt habe, dass ich morgens sehr viel Tee trinke.

Und dann gibt es noch diese Momente, die man kaum glauben kann, wenn man größere Kreuzfahrtschiffe mit vergleichsweise anonymer Atmosphäre gewohnt ist. Ich komme vom Vordeck und quere auf dem Weg zur Tropical Bar die offene Brücke. Kapitän Brunon Borowka kommt von der Seite – und lässt mir ausdrücklich den Vortritt. Obwohl ich natürlich sofort stehen geblieben bin, aus Respekt vor dem Kapitän und weil ich ja schließlich in seinem Terrain unterwegs bin.

Segelmacher bei der Arbeit
Segelmacher bei der Arbeit, nahe der Tropical Bar

Auch beim Segel setzen und einholen ist man als Passagier ganz selbstverständlich mittendrin, nur das Vordeck wird gelegentlich zum Segelsetzen abgesperrt. Die Deck-Crew gibt sich große Mühe, die Passagiere „möglichst wenig zu stören“, wenngleich es doch eher andersherum ist, nämlich die Passagiere die Crew bei der Arbeit stören. Manchmal ist einem dann schon etwas peinlich, wenn man zu spät merkt, dass man schlicht im Weg steht. Und dennoch erntet man dafür eher ein Lächeln als einen bösen Blick.

Star Clipper
Segelsetzen am Vordeck der Star Clipper

Es ist ein freundliches und respektvolles Miteinander und die Passagiere können bei allen Manövern und Aktionen so nahe dran sein, wie es eben möglich ist, ohne im Weg zu stehen oder in Gefahr zu sein – denn trotz allem ist die Star Clipper ein Segelschiff, bei dem eben alle Arbeiten mitten am Hauptdeck stattfinden, das Deck übersäht ist mit Winden und anderen Gerätschaften, Tampen („Seile“) überall quer verlaufen, sodass man aufmerksam sein muss, um nicht zu stolpern oder irgendwo in eine der Tampen hineinzulaufen.

Kapitän und Offizieren auf der offenen Brücke über die Schulter schauen

Die Brücke liegt mitten am Hauptdeck und ist grundsätzlich frei zugänglich – außer in schwierigeren Navigationssituationen, wenn ein Lotse an Bord ist oder beim An- und Ablegen. Da kommt man auch schnell und gerne mit den Offizieren und dem Kapitän ins Gespräch.

Star Clipper - Brücke
Brücke der Star Clipper kurz nach Sonnenuntergang

Der Kapitän ist so präsent wie auf keinem anderen Kreuzfahrtschiff (außer auf anderen, kleineren Segelschiffen und -yachten), einfach weil er ja auch mittendrin steht. Wer besonders nett fragt, darf da auch schonmal das Steuerrad für eine Weile halten.

Star Clipper - Brücke
Star Clipper – Brücke

Echte Segel-Abenteuer: Mastklettern und das Bugspriet-Netz

Zwei Besonderheiten bietet die Star Clipper, die es sonst nirgendwo in dieser Form gibt: Mastklettern und das Bugspriet-Netz.

Eigentlich liegt die erste Plattform am vorderen Mast der Star Clipper nur 18 Meter über dem Meeresspiegel – insgesamt ist der Mast dreimal so hoch. Doch ist man erst einmal gut gesichert dort hinaufgestiegen, fühlen sich 18 Meter schon sehr hoch an. Es ist ein großartiges Erlebnis, einen Blick aufs Schiff von oben zu werfen und den Blick in die Ferne übers Meer schweifen zu lassen, während einem der Wind kräftig um die Nase weht.

Viel gemütlicher, aber nicht weniger spektakulär geht es im Bugspriet-Netz zu. Zwar sollte man bei einem der Offiziere oder dem Kapitän auf der Brücke immer kurz nachfragen, ob das Netz gerade zugänglich ist. Aber das ist bei Tageslicht fast immer der Fall.

Es ist ein faszinierender Moment, wenn man bei voller Fahrt einfach vorne über den Bug hinausklettert und sich in das Netz unter den vordersten Segeln legt, unter sich nur das das Meer und mit Glück ein paar Delfine, die sich dort ein Rennen mit dem Schiff liefern.

Star Clipper - Bugspriet-Netz
Sonnenuntergang im Bugspriet-Netz

Fast schon kitschig schön wird es im Netz zum Sonnenauf- oder -untergang.

Keine Kabine ist auf der Star Clipper wie die andere

Wer größere Kreuzfahrtschiffe gewohnt ist, muss sich auf der Star Clipper ein wenig umstellen: Jede Kabine ist hier anders, standardisierte Kabinendesign vom Fließband gibt es auf einem Großsegler nicht. Durch die geschwungene Rumpfform des Schiffs hat jeder Raum einen leicht anderen Zuschnitt. Deshalb sind unsere Fotos von den Kabinen auch nur Beispiele und zeigen, wie eben genau diese bestimmten Kabinen aussehen.

Kabine 326
Kabine 326, Kategorie 2

Grundsätzlich jedoch entsprechen die Kabinen dem, was man von anderen Kreuzfahrtschiffen gewohnt ist, je nach Kategorie aber etwas kleiner. Vor allem in kleineren Kabinen sind große Schalenkoffer eher unpraktisch, weil es keinen Stauraum gibt, um sie irgendwo zu verstecken. Mit einer Reisetasche ist man da flexibler.

Die Steuerung der Klimaanlage mutet auf den ersten Blick etwas altmodisch an, ist aber sehr praktisch: Man regelt nämlich nicht die Temperatur, sondern die Menge der einströmenden, kühlen Luft. Direkt an der Klimaanlage dreht man dazu einen Regler einfach etwas weiter auf oder zu. Das funktioniert besser als viele moderne Steuerungen, die eher selten das machen, was man sich wünscht.

Kabine 509
Kabine 509, Kategorie 1

Ein Kabinentyp, den ich persönlich sehr mag, der auf modernen Schiffen aber nahezu nicht mehr zu finden ist: Die Kabinen der Kategorie 1 haben eine zum Hauptdeck, direkt ins Freie. Wer sich wie der Besitzer einer großen Segelyacht fühlen will, bucht die Owners Suite ganz hinten am Heck.

Schiffsbewegungen und stabilisierende Wirkung der Segel

Nicht ganz zufällig kommt das Kapitel „Schiffsbewegungen“ direkt nach den Fotos der Owners Suite … Viele Kreuzfahrt-Fans lieben es, am Abend von sanften Schaukelbewegungen des Schiffs in den Schlaf gewiegt zu werden. Auf der Star Clipper ist das fast garantiert. Zwar wirken die großen Segel im Wind auf einem Segelschiff durchaus stabilisierend, allein durch die geringe Schiffsgröße ergeben sich aber nahezu immer leichte Schiffsbewegungen.

Stabilisierung ist da nicht im Sinne von „Stillstand“ zu verstehen, sondern führt zu gleichmäßigeren, ruhigeren Schiffsbewegungen, an die sich der Gleichgewichtssinn leichter gewöhnen kann.

Star Clipper
Star Clipper

Wer in dieser Hinsicht empfindlich ist, sollte einerseits beispielsweise mit einem Seekrankheitspflaster vorsorgen oder entsprechende Medikamente dabeihaben. Und andererseits eine Kabine möglichst in der Schiffsmitte wählen. Denn auf der Star Clipper wirken sich Schiffsbewegungen vorne und hinten am Schiff besonders stark aus, weswegen die ganz am Heck gelegene „Owners Suite“ auch eher nur für seefeste Passagiere empfehlenswert ist.

Das Essen auf der Star Clipper: sehr leckere Nebensache

Etwas despektierlich habe ich das Essen in meiner eingangs schon erwähnten Liebeserklärung zur Star Clipper als eher nebensächlich abgetan. Tatsächlich sind die anderen Eindrücke auf einem Segelschiff so stark, dass Restaurant und Essen eine geringere Bedeutung haben als auf anderen Kreuzfahrtschiffen. Wichtig ist es dennoch.

Restaurant
Restaurant

Vor allem auch für die geringe Passagierzahl ist die Auswahl bei allen Mahlzeiten beeindruckend groß und vielfältig. Das beginnt mit einem sehr umfangreichen Frühstücksbuffet unter anderem mit Obst, Birchermüsli, warmen Gerichten, einer Omelett-Station, Käse, Wurst, Fisch und einigen mehr, verschiedenen Brotsorten und – für viele essenziell: Nutella.

Beim Mittagsbuffet gibt es mehrere Gerichte zur Auswahl, viel Salat und immer eine Station beispielsweise mit einem ganzen Lachs oder einem Spanferkel sowie vier oder fünf Desserts. Abends, mit Service am Tisch, umfasst due Auswahl zwei Vorspeisen, ein Salat, eine Suppe, ein Sorbet, vier Hauptgänge, Käse und drei Desserts. Und am Gala-Abend gibt’s dann auch schonmal Languste und Chateaubriand.

Fazit: Gibt‘s denn gar nichts zu kritisieren?

Es fällt mir in der Tat schwer, etwas zu finden, das zu kritisieren wäre. Ein paar Kleinigkeiten. Die Cocktails an der Tropical Bar sind solide, können aber in Modernität und Vielfalt nicht mit dem mithalten, was hippe Bars auf größeren Kreuzfahrtschiffen heutzutage bieten. Aber darauf liegt bei einer Segelkreuzfahrt auch nicht wirklich der Schwerpunkt. Dafür gibt’s aber schonmal lokales Bier, wie auf meiner Reise etwa von einer Brauerei in Costa Rica.

Auch wenn Entschleunigung und Entspannung zum Kern des Segelerlebnisses gehört: Für heutige Zeiten ist der Internet-Zugang an Bord doch sehr altmodisch: mit Abrechnung nach genutzten Minuten statt einer Flatrate, die auch eine sinnvolle Nutzung beispielsweise von Whatsapp erlauben würde. Und die Prozedur zum Ausloggen, um die Minutenzählung zu stoppen, ist nervig und fehleranfällig. Am besten bleibt man dann auf einer solchen Reise eben doch offline und stellt sich von Anfang an darauf ein, einmal nicht erreichbar zu sein.

Sonnendeck
Sonnendeck

Das ist aber auch schon alles, was ich als kritikwürdig empfunden habe. Der Rest ist eher das Gegenteil von Kritik, aber doch wichtige Hinweise, für wen eine Reise auf der Star Clipper so traumhaft ist, wie es das für mich persönlich ist – und für wen möglicherweise nicht.

Größenvergleich: Emerald Princess vs. Star Clipper in Puntarenas, Costa Rica
Größenvergleich: Emerald Princess (rund 3.000 Passagiere) vs. Star Clipper (maximal 166 Passagiere) in Puntarenas, Costa Rica

Denn auf eines sollte man bei Buchung einer Reise auf der Star Clipper achten: Diese Art zu Reisen ist nicht für jeden etwas. Zunächst: Die Star Clipper verlangt von seinen Passagieren eine gewisse Mobilität, denn sie hat keine Aufzüge, die Treppen sind relativ steil und auf den Außendecks muss man sich ein wenig in Acht nehmen vor Beschlägen am Boden und Tampen, die sich immer wieder einmal quer durch en Laufweg ziehen.

Star Clipper
Star Clipper

Wer großes Entertainment mit Las-Vegas-Shows, zehn verschiedene Restaurants und mindestens ebenso viele Bars, Fitness-Studio und Pool-Animation sucht, ist hier ebenso falsch wie jemand, der sich abgeschottet und möglichst anonym mit wenig Kontakt zu anderen Passagieren reisen will.

Star Clipper
Star Clipper

Denn die Stärke der Star Clipper ist in weiten Bereichen eben genau das Gegenmodell zu großen Massenmarkt-Kreuzfahrtschiffen. Was hier zählt, ist das hautnahe Segel- und Meer-Erlebnis, die ruhige, gelassene und familiäre Atmosphäre an Bord und Fahrtrouten mit kleinen Häfen und Buchten, die großen Schiffe nicht anlaufen können.

Star Clipper
Star Clipper vor Anker in Costa Rica

Wenn Sie’s noch nicht getan haben, schauen Sie in mein Youtube-Video zur Star Clipper hinein. Dort bekommen sie einen noch besseren Eindruck davon, wie sich eine Kreuzfahrt auf der Star Clipper anfühlt …

Anmerkung*: Cruisetricks.de reiste auf der Star Clipper auf Einladung der Reederei Star Clippers und des Reiseveranstalters Star Clippers Kreuzfahrten.
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Cruisetricks.de reiste auf der Star Clipper auf Einladung der Reederei Star Clippers und des Reiseveranstalters Star Clippers Kreuzfahrten.

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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