Die Brandschutzprobleme auf der Explora I sind offenbar behoben und auch für die MSC Euribia gibt es Entwarnung. Laut Reederei wurden auf der Explora I die fehlerhaften Paneele ausgetauscht, sodass die Brandschutzvorschriften nun erfüllt seien. Das neue Luxus-Kreuzfahrtschiff von Explora Journeys soll heute, 20. Juli 2023, an die Reederei übergeben werden. Die Übergabe des Schiffs bestätigt inzwischen auch Explora Journeys.
Mangelhafte Brandschutz-Paneele haben die Kreuzfahrt-Branche kurzzeitig in Aufregung versetzt, die Auslieferung Explora I am 6. Juli wurde deshalb kurzfristig abgesagt. Auch bei einigen anderen Kreuzfahrtschiffen sind Brandschutz-Paneele ohne aktuell gültige Zertifikate verbaut worden, namentlich die MSC Euribia sowie ein nicht näher benanntes Schiff der Carnival Corp.
Wie Shipping Italy nun berichtet, seien Tests der italienischen Klassifizierungsgesellschaft Rina und der Fincantieri-Werft (wir berichteten) nun offenbar erfolgreich gewesen. Die beanstandeten Paneele seien ausgetauscht worden und es sei nachgewiesen worden, dass die Brandschutzvorschriften auf der Explora I eingehalten würden, sodass einer Freigabe des Schiffs nichts mehr im Wege stehe. Update: Inzwischen hat cruisetricks.de erfahren, dass doch nicht alle Paneele ausgetauscht wurden. Vielmehr wurden einige ausgetauscht, andere dagegen verstärkt, um die Vorschriften zu erfüllen.
Offenbar haben sowohl der Flaggenstaat Malta als auch die Klassifizierungsgesellschaft Rina das Schiff nun abgenickt. Auch von der US-Küstenwache habe es ein „safety blessing“ gegeben, so die Reederei. Explora Journeys teilte mit: „Das Schiff wird nun bis zum 20. Juli vollständig zertifiziert sein, und die ersten Gäste werden am 1. August von Kopenhagen in Dänemark aus auf die Jungfernfahrt der Explora I gehen.“
Die Übergabe der Explora I fand heutigen 20. Juli 2023 in Monfalcone bei Triest statt. Anfänglich hatte Exlora und Fincantieri die verspätete Auslieferung des Schiffs für den 24. Juli angekündigt. Wann das Schiff getauft wird, ist nach der verschobenen Auslieferung nicht bekannt. Ursprünglich sollte Taufpatin Sylvia Earle die Explora I Mitte Juli in Civitavecchia taufen.
Nach Übergabe und Taufe macht sich das neue Kreuzfahrtschiff auf den Weg in Richtung Norden. Am 1. August soll in Kopenhagen die erste reguläre Kreuzfahrt starten, nachdem die ursprünglich geplante Jungfernfahrt mit Beginn am 17. Juli kurzfristig abgesagt worden war.
Aus dem Schneider ist laut einem Facebook-Post von Jan-Laurin Frey, Travelling Technical Fleet Supervisor bei MSC Cruises, wohl auch die MSC Euribia, auf der ebenfalls die problematischen Paneele verbaut sind. Demnach müssen dort die Paneele nicht ausgetauscht werden und die Brandschutzvorschriften seien auf dem Schiff erfüllt.
Um von Explora Journeys eine klare Antwort zu bekommen, mit welchen Veränderungen und Maßnahmen die Brandschutzvorschriften nun eingehalten werden, bedurfte es mehrere Nachfragen seitens cruisetricks.de. Zunächst gab nur der Bericht bei Shipping Italy einen vagen Hinweis darauf, wie trotz fehlender Zertifizierung der Paneele dennoch ein Solas-konformer Brandschutz gewährleistet sein soll. Auf Nachfrage sprach Explora Journeys von zertifizierten Ersatzplatten. Erst auf erneute Nachfrage hieß es dann, alle Paneele seien ausgetauscht worden.
Explora Journeys sprach in einer Stellungnahme zunächst von „notwendigen Arbeiten und Tests an den Materialien (…), um sicherzustellen, dass das Schiff alle Sicherheitsanforderungen erfüllt.“ Nah einer weiteren Rückfrage bei der Reederei, welche konkreten Maßnahmen ergriffen wurden, um die Sicherheitsanforderungen zu erfüllen, erhielt cruisetricks.de folgende Antwort: „Fincantieri und Explora Journeys haben rund um die Uhr gearbeitet, um die Angelegenheit mit zertifizierten Ersatzplatten zu lösen, die in zertifizierten Labors getestet wurden, um die aktuellen strengen Sicherheitsstandards zu erfüllen. (…) Es war eine gemeinsame Anstrengung vieler Teams, die unermüdlich daran gearbeitet haben, dass die Explora I nun ab dem 20. Juli zertifiziert ist. Die Sicherheit unserer Gäste steht an erster Stelle, und die Werft hat in Verbindung mit unseren eigenen Bemühungen die angemessenen und notwendigen Arbeiten durchgeführt, um alle Sicherheitsanforderungen zu erfüllen.“