Hurtiguten trennt die beiden Unternehmensbereiche „norwegische Küstenroute“ und „Expeditionen“ noch deutlicher. Dabei verschwindet mittelfristig „Hurtigruten“ aus dem Markennamen der Expeditions-Sparte. Sie heißt künftig HX, mit eigenem Logo und Schiffsdesign. Für die Schiffe der klassischen Küstenroute kehrt das Unternehmen zum früheren Namen „Hurtigruten“ zurück und streicht den zwischenzeitlich genutzten Zusatz „Norwegen“.
HX – quasi eine Kurzversion des bisherigen Markennamens Hurtigruten Expeditions – markiere den Höhepunkt in der Neuaufstellung des Unternehmens, die mit der Aufteilung in die beiden Marken „Hurtigruten Norwegen“ und „Hurtigruten Expeditions“ begonnen habe, kommentiert Daniel Skjeldam, CEO der Hurtigruten Group.
Umgesetzt wird der Wechsel hin zur neuen Marke HX im Dezember 2023. Die Schiffe – mit Ausnahme der Santa Cruz II auf den Galapagos Inseln – sollen nach und nach im Laufe der nächsten 18 Monate das neue Logo bekommen und umlackiert werden.
Den Expeditionsbereich hatte das Unternehmen nach Indienststellung der beiden Neubauten Fridtjof Nansen und Roald Amundsen und dem Umbau der Finnmarken zur Otto Sverdrup sowie der Midnatsol zur Maud mit dem Namenszusatz „Expeditions“ versehen, um deutlicher zu machen, dass Hurtigruten inzwischen mehr als nur die Küstenroute in Norwegen anzubieten hat.
Warum „Hurtigruten“ künftig für die Postschiff-Route reserviert ist
Den Wechsel zu einer fast gänzlichen neuen Marke, HX, sieht das Unternehmen nun als weiteren, konsequenten Schritt, das Expeditionsgeschäft weiter auszubauen und den Unterschied zur Postschiffroute noch deutlicher zu machen. In einer Übergangsphase will Hurtigruten allerdings in der Werbung und in Katalogen neben dem neuen „HX“-Logo zusätzlich den Schriftzug „Hurtigruten Expeditions“ platzieren, um die Zugehörigkeit von HX klarzumachen.
Warum „Hurtigruten“ im Expeditionsbereich als – zumindest im DACH-Markt – eine der stärksten Marken im Kreuzfahrtmarkt mittelfristig entfallen muss, erklärt CEO Daniel Skjeldam im Video-Interview mit cruisetricks.de: Die vorausgegangene Aufteilung in „Hurtigruten Expeditions“ und „Hurtigruten Norwegen“ habe nicht ausgereicht, um den klaren Unterschied zwischen den Produkten deutlich genug zu machen.
Insbesondere auch in Hinblick auf den DACH-Markt, wo die Markenbekanntheit von Hurtigruten besonders hoch sei, habe man lange mit der Entscheidung gerungen, sagt Skjeldam. Allerdings verbinde man in Deutschland, Österreich und in der Schweiz „Hurtigruten“ vor allem mit der Postschiff-Route und nicht mit Expeditionskreuzfahrten. Deshalb stärke man die Postschiff-Sparte, indem sie den Namen „Hurtigruten“ exklusiv bekomme. Den Slogan „Das Original“ behält die Postschiff-Marke übrigens bei – als Abgrenzung zum neuen Konkurrenten Havila.
„HX“ zur deutlicheren Unterscheidung von Expeditionen und Postschiffroute
Mit der neuen Marke HX, als Kurzform immerhin mit Anlehnung an den bisherigen Namen, könne man künftig den Unterschied zwischen den beiden Produkten deutlicher machen. Die Expeditionskreuzfahrten von Hurtigruten Expeditions beziehungsweise HX seien im Luxus-Segment angesiedelt, auch mit entsprechend höheren Preisen, als die Kunden das von den Küstenrouten-Schiffen gewohnt seien.
Für die Marke HX will Hurtigruten künftig übrigens noch stärker auf den Vertrieb über Partner, also Reisebüros und Veranstalter setzen. Derzeit betrage der Verhältnis Partner- zu Endkunden-Geschäft etwa 50:50. Künftig soll 65 bis 70 Prozent des Expeditionsgeschäfts über Partner laufen.
Die Flotten von Hurtigruten und HX
Neu hinzugekommen sind im Expeditionsgeschäft von Hurtigruten – künftig: HX – in den vergangenen Jahren die Fahrtgebiete Alaska, die Galapagos-Inseln sowie auf rein touristische Bedürfnisse ausgerichtete Küstenrouten in Norwegen, die anders als die klassische Postschiffroute nur die touristisch interessanten Häfen anläuft und dort mehr Zeit verbringen. HX hat aktuell acht eigene Expeditionskreuzfahrtschiffe: Fridtjof Nansen, Roald Amundsen, Fram, Maud, Spitsbergen, Nordstjernen, Otto Sverdrup sowie das Galapagos-Schiff Santa Cruz II von Metropolitan Touring, das exklusiv für Hurtigruten im Einsatz ist.
In Januar 2024 wechselt die Otto Sverdrup organisatorisch von HX zu Hurtigruten. Sie fährt aber weiterhin die touristisch orientierten Routen entlang der norwegischen Küste unter anderem ab Hamburg.
Die Postschiffroute bedient Hurtigruten Norwegen – künftig: Hurtiguten – seit 2021 mit acht Schiffen, gemeinsam mit dem Konkurrenten Havila Voyages, dessen vier Schiffe nach einigen Verzögerungen inzwischen auch alle im Einsatz sind. Zur Hurtigruten-Flotte auf der Küstenroute gehören derzeit: Kong Harald, Nordkapp, Nordlys, Nordnorge, Polarlys, Richard With, Trollfjord und Vesteralen. Außerdem plant Hurtiguten für 2030 das erste emissionsfreie Schiff für die Küstenroute.
Neben Hurtigruten und HX gehört zur Hurtigruten Group übrigens noch eine dritte Marke: „Hurtigruten Svalbard“. Sie umfasse die touristischen Aktivitäten des Unternehmens auf Spitzbergen an Land, zu denen unter anderem auch das Radisson Blu Polar Hotel sowie weitere Unterkünfte in Longyearbyen gehören – und die historische Nordstjernen mit fünftägigen Kreuzfahrten ab Longyearbyen.
Interessante Neuigkeiten. Bin mal gespannt, wie der Markt darauf reagieren wird. Durch den Wechsel der OTTO SVERDRUP zurück zur „Hurtigruten | Das Original“ wurden die beiden Groß Britannien-Reisen die im April 2024 auf dem Programm standen zu Gunsten der „normalen“ Reise entlang der Postschiffroute gestrichen.