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Portrait der SH Diana: Elegantes Expeditions-Kreuzfahrtschiff mit ein paar coolen Besonderheiten

Die SH Diana von Swan Hellenic ist eines der modernsten Expeditions-Kreuzfahrtschiffe am Markt. Das 2023 gebaute Schiff ist für robusten Expeditionseinsatz und mit enormer, autonomer Reichweite konzipiert. Es bietet zugleich aber viel Komfort, unaufdringlichen Luxus, hervorragende Kulinarik und ein elegantes, skandinavisches Design.

Anders als die Neubauten einiger Konkurrenten setzt die SH Diana nicht auf Gadgets wie Hubschrauber oder U-Boot. Dafür hat die SH Diana beispielsweise sehr viel Außenfläche auch nach vorne. Als überraschend großer Vorteil erweisen sich die schnittigen und schnellen Tenderboote.

Wir waren im November 2023 mit der SH Diana in Ostafrika zum ersten Mal auf einem Expeditionskreuzfahrtschiff von Swan Hellenic unterwegs. In diesem Beitrag portraitieren wir das Schiff ausführlich.

SH Diana

Von der SH Diana haben wir bereits nach der Taufe im April 2023 in Amsterdam berichtet: Impressionen von der Tauffeier, eine Podcast-Episode zur Taufe, ein Video-Kurzportrait des Schiffs sowie ganz aktuell eine umfassende Bildergalerie der SH Diana und Reiseberichte auf cruisetricks.de „Von unterwegs: Auf Expeditionsreise nach Aldabra und Madagaskar mit der SH Diana“ und eine Podcast-Episode dazu. Und natürlcih berichtet ausführlich auch Carmens cruisediary.de über die SH Diana und die Reise.

Neues auf der SH Diana

Die SH Diana ähnelt sehr ihren beiden Schwesterschiffen SH Vega und SH Minerva, die wir ausführlich im Beitrag „SH Vega: Unaufdringlicher Luxus mit Fokus auf intensives Destinationserlebnis“ beschrieben haben. Doch es gibt auch einige Veränderungen und Neuerungen, auf die wir hier näher eingehen wollen.

Zunächst einmal ist die SH Diana etwas größer: 192 Passagier in 91 Kabinen, 141 Crew-Mitglieder. Auf der SH Vega sind es 40 Passagiere und 15 Kabinen weniger, also 150 Passagiere und 120 Crew-Mitglieder. Die SH Diana ist knapp zwölf Meter länger und zwei Meter breiter.

SH Diana
SH Diana

Daher wirken auch auf der SH Diana die Innenräume sehr großzügig, was besonders bei den großen Tischabständen im Restaurant positiv auffällt. Insgesamt nimmt man die etwas erhöhte Größe und die zusätzliche Passagierzahl nicht bewusst wahr. Die SH Diana hat dasselbe Ambiente und Erscheinungsbild wie die SH Vega. Man könnte meinen, sie seien baugleich.

Swan Restaurant
Swan Restaurant

Eines fällt bei der Außenansicht aber dann doch deutlich auf: Neben den vorgeschriebenen zwei reinen Rettungsbooten hat die SH Diana zusätzlich zwei relativ komfortable Tenderboote namens „SH Castor“ und „SH Pollux“ für je 48 Passagiere, zusätzlich zu den 15 Zodiac-Schlauchbooten.

Die beiden Tender sind relativ komfortabel, inklusive Panoramaverglasung im Dach. Vor allem aber sind sie schnittig und schnell, sodass ein zügiger Transfer der Passagiere an Land möglich ist – sofern es an Land zumindest einen kleinen Anleger gibt, an dem die Tenderboote festmachen können, was vor allem in warmen Fahrtgebieten zur Geltung kommt.

Weitgehend unsichtbar ist ein weiterer Unterschied: Die SH Diana eine etwas geringere Eisklasse, nämlich PC6 statt PC5. Damit liegt sie aber im Trend, nahezu alle Expeditionskreuzfahrtschiff-Neubauten der jüngsten Zeit sind mit PC6 ausgestattet.

Bug & Swan's Nest
Swan’s Nest

Deutlich sichtbar ist dagegen der deutlich größere Bug-Bereich namens „Swan’s Nest“. Dort gibt es auf der SH Diana nun Platz für viel mehr Passagiere gleichzeitig, die sich nahe dem Bug den Wind um die Nase wehen lassen und den Blick von dort genießen.

Bug & Swan's Nest
Swan’s Nest bei Sonnenuntergang

Auf der SH Vega war das Swan’s Nest auf eine relativ kleine, wenn auch spektakuläre Aussichtsplattform bis direkt vorne an den Bug des Schiffs beschränkt. Auf der SH Diana sind nun dahinter noch zwei zusätzliche, seitliche Bereiche hinzugekommen.

Observation Lounge und Bar

Die Observation Lounge ist das gesellschaftliche Zentrum der SH Diana mit Bar, Bühne, abendlicher Live-Musik, Brettspielen sowie den Vorträgen und Nachbesprechungen des Expeditionsteams.

Observation Lounge
Observation Lounge

Eine sehr gute Lösung ist Swan Hellenic in der Lounge mit den Monitoren gelungen, die in solchen Lounges die Präsentationen des Expeditionsteams auch im hinteren Bereichen oder Sitzgruppen mit Sichtbehinderung zeigen. Die Monitore sind in hüfthohe Raumteiler integriert und fahren nur bei Bedarfs nach oben. Durch ihre Ausrichtung im 90-Grad-Winkel zur Bühne behindern die Monitore aber nicht den direkten Blick nach vorne.

Observation Lounge
Observation Lounge

In der Observation Bar gibt es auf der SH Diana noch eine kleine Neuerung: Im hinteren Teil der Observation Lounge rechts vom Eingang hat Swan Hellenic einen zur Lounge Raum optisch abgesetzt, der sich mit einer verschiebbaren Wand abtrennen lässt. Mit Tischen und Stühlen nutzen Passagiere diesen Raum beispielsweise zum Arbeiten am Laptop, er dient aber beispielsweise auch als Meeting-Raum für das Expeditionsteam. Integriert ist hier ein kleiner Shop mit Swan-Hellenic-Logoware.

Observation Lounge
Observation Lounge

Als erstklassig haben wir den Barservice auf der SH Diana erlebt. Neben lokalen Bieren und der Champagner-Geheimtipp-Marke Castelnau mixen die Barkeeper exzellente Cocktails, alles übrigens im Rahmen des Allinclusive-Konzepts von Swan Hellenic. Dazu gehören sowohl hauseigene Kreationen und Klassiker von der Barkarte, als auch Sonderwünsche der Gäste und, wie es in einer guten Bar sein soll, auch individuell für den jeweiligen Gast empfohlen Drinks, bei denen die Barkeeper bei uns sehr treffsicher waren – wie etwa bei einem überraschend leckerer Drink aus Cognac und Portwein.

Ein kleiner Wermutstropfen in der Observation Bar ist die Live-Musik abends ab 21:30 Uhr. Die bewegt sich auf einfachem Flusskreuzfahrtniveau. Es wird intensiv mit Synthesizer gearbeitet, was dem Ganzen etwas Billiges und Unpersönliches gibt. Die hohe Lautstärke wirkt eher störend als anregend auf die Gespräche der Passagiere. Klassische Barpiano-Musik an dem schönen, weißen Flügel wäre hier – aus meiner Sicht – die deutlich bessere Wahl. Um Missverständnisse zu vermeiden: Der Barpianist war sehr gut, das grundsätzliche Konzept jedoch nicht.

Swan Restaurant und das Essen an Bord der SH Diana

Bei der Kulinarik verspricht Swan Hellenic sehr viel und die Kooperation mit JRE (Jeunes Restaurateurs) lässt auch auf viel hoffen. Tatsächlich bewegt sich dass Essen im Swan Restaurant der SH Diana auf sehr hohem Niveau und kann sich durchaus mit den besten in der Kreuzfahrtbranche messen.

Zu meinen persönlichen Favoriten zählen die im Salzmandel gebackene, gefüllte Zwiebel oder die Katafi Prawns als Vorspeisen, bei den Hauptgerichten beispielsweise die ungewöhnlich angerichtete, butterzarte Entenbrust und das Surf & Turf, letzteres auch in einer großartigen Sonderwunsch-Variation: Das Rinderfilet habe ich durch eine gegrillte Aubergine ersetzen lassen, die als vegetarisches Gericht ebenfalls auf der Karte stand.

Bei allem stechen die perfekt abgerundeten Saucen hervor, oft mit Nuancen von Schärfe, die aber den eigentlichen Geschmack der Saucen nicht überdecken, sondern noch hervorheben.

Bezaubernd ist das Dessert „Swan Chantilly“.

Swan Chantilly
Swan Chantilly

Die Menükarten sind eine geschickte Kombination als klassischen, internationalen Gerichten und Speisen, die man eher selten auf Kreuzfahrtschiffen bekommt, oft mit italienischen und indisch-asiatischen Anklängen.

Swan Restaurant
Swan Restaurant

Was im Swan Restaurant ebenfalls gefällt, sind die recht großen Abstände zwischen den Tischen. Das ist die für Kellner bequem und schafft eine gewisse Privatsphäre für die Gäste. Die Maitre d‘ bemüht sich engagiert und erfolgreich darum, bei grundsätzlich freier Platzwahl immer einen passenden Tisch zu finden – mal individuell zu zweit am Fenster, mal an einem größeren Tisch mit neu gewonnenen Freunden, mal mit Mitgliedern des Expeditionsteams.

Swan Restaurant
Swan Restaurant

Das Swan Restaurant ist mit Buffet zum Frühstück und mit Bedienung am Platz zum Abendessen geöffnet, an manchen Tagen auch mittags mit Buffet. Eine gute Lösung hat Swan Hellenic dabei für den Buffet-Tresen gefunden: Zum Abendessen verschwindet der nämlich hinter verschiebbaren, filigran gestalteten Elementen in Holz-Look, die mit dem Design des Treppenhauses korrespondiert – und das ist auf der SH Diana ein großes Kompliment, wie ich später noch erklären werde.

Club Lounge und Pool Grill

Für’s Early-Bird-Frühstück und zum Lunch ist die Club Lounge und mittags zusätzlich der Pool Grill gedacht. Die Club Lounge ist aber auch ein ruhiger Rückzugsort für einen Kaffee zwischendurch und ein nettes Gespräch, wenn es draußen mal zu heiß oder zu kalt ist.

Die Club Lounge ist schon morgens der erste Anlaufpunkt für einen Kaffee – die Kaffee- und Teestation ist rund um die Uhr geöffnet. Das Frühstücksbuffet ist hier nicht so umfangreich wie im Swans Restaurant, aber dafür kann man hier auch draußen sitzen, überdacht und nötigenfalls mit Wärmestrahlern beheizt.

Mittags gibt es hier Salate und Vorspeisen vom Buffet, Desserts und meist zwei Hauptgerichte plus Beilagen zur Auswahl. Zusätzlich öffnet mittags auch die Grillstation gleich nebenan am Pool mit guten Hotdogs, Burgern, Fisch und sehr leckeren Garnelen.

Treppenhaus

Es ist eher selten, dass ich dem Treppenhaus eines Kreuzfahrtschiffs ein Kapitel widme, aber dieses hat es verdient. Gäbe es einen Award für das schönste oder stilvollste Treppenhaus auf einem Schiff – das der SH Diana wäre ein heißer Kandidat dafür. Die Bilder sprechen für sich …

Das Design-Muster findet sich übrigens auch an anderen Stellen wieder, beispielsweise in der Verkleidung des Buffet-Tresens im Swan Restaurant, wenn das Buffet geschlossen ist.

Expeditionsbereich & Co: Bibliothek, Expedition Lab, Mud Room, Guest Laundry

Im Expeditionsbereich auf Deck 3 fasst Swan Hellenic die Bereiche auf der SH Diana zusammen, die ganz direkt mit dem Expeditionscharakter der Reisen zusammenhängen. Hier gibt es eine Bibliothek …

Library
Library

… und das Expedition Lab …

Expedition Lab
Expedition Lab

… sowie das Basecamp. Das ist der Raum zum Umziehen nach der Rückkehr von Zodiac-Fahrten, mit Ablagefächern für jede Kabine, in denen man beispielsweise Schnorchel-Ausrüstung lagern kann, sodass man sie nicht in die Kabine mitnehmen muss.

Das Basecamp steht auch für eine Besonderheit von Swan Hellenic, die wir allerdings auf unserer Expedition in tropischen Gewässern nicht nutzen konnten: Zwar gibt es für die Kabinen und Suiten an Bord keinen Butler-Service, wohl aber in Hinblick auf die nasse und eventuell schmutzige Expeditionskleidung. Im Basecamp nehmen Crew-Mitglieder die Expeditionsparka und Gummistiefel der Passagiere in Empfang, reinigen und trocknen sie und liefen sie dann zurück in die Kabine.

So muss man sich als Passagier keine Gedanken und Mühe machen, beispielsweise die Expeditionsparkas irgendwie in der Kabine trocken zu bekommen oder die nassen Stiefel so zu deponieren, dass der Rest der Kabine trocken bleibt.

Laundrette
Laundrette

Und auch wenn es nicht direkt zum Expeditionsbereich gehört, ist es doch sehr praktisch: Es gibt eine gut ausgestattete und kostenfreie eine Wäscherei für die Passagiere, die Kleidung gerne selbst waschen möchten, statt sie dem Reinigungsservice am Schiff anzuvertrauen.

Kabine

Zur Kabine gilt das bereits in meinem Bericht zur SH Vega beschriebene. Hier daher nur einige Ergänzungen, die uns während der Reise besonders aufgefallen sind. Auf cruisediary.de wird es demnächst auch noch eine sehr ausführliche Kabinenbeschreibung geben. Auf der SH Diana haben wir übrigens in Kabine 603 gewohnt.

Was besonders gut gefällt, ist das enorme Angebot an Schrankplatz. Es gibt mehr Schränke und Ablagemöglichkeiten für Kleidung, als ich von irgendeinem anderen Kreuzfahrtschiff in Erinnerung habe.

Kabine 603
Kabine 603

Etwas ungewohnt ist die Steuerung der Klimaanlage. Sie lässt nämlich keine Eingabe der gewünschten Raumtemperatur zu, sondern lediglich eine Abweichung zur vorgegebenen Normtemperatur von 22 Grad. Hat der Kabinensteward das Funktionsprinzip einmal erklärt, klappt das aber ganz gut.

Bei der offenen, nur in Teilen von einer Glaswand abgetrennten Dusche hatte ich Bedenken, dass Wasser bei Schiffsbewegungen in den Rest des Bads laufen könnte – die hat sich zerstreut. Dennoch ist die Glaswand etwas kurz, sodass zumindest Spritzwasser beim Duschen den Boden des Bads feucht macht. Das ist eine Kleinigkeit, aber eine Schiebetür oder eine etwas verlängerte Glastrennwand würde das Problem beheben.

Angenehm ist, dass es in der Kabine sehr viele Steckdosen verschiedenster Standards gibt, auch USB-Ladebuchsen auf beiden Seiten des Betts. Wer ständig viele Geräte aufladen will oder muss, sollte dennoch einen internationalen Stecker-Adapter dabeihaben, um flexibel zu sein, welche Steckdosen man nutzen will.

Wer, wie ich, gerne bei absoluter Dunkelheit schläft, muss ein wenig Aufwand treiben, um die Kabine wirklich dunkel zu bekommen – aber es geht. Der Vorhang zwischen Schlaf- und Wohnraum blendet das Dauerlicht des Telefons aus. Das hell leuchtende Display für das „Do no disturb“-Signal kann man mit dem dunkelblauen Karton des Frühstücksmenüs abkleben. Am schwierigsten ist das helle, rote Licht des ausgeschalteten, künstlichen Kamins. Hier schafft ein Badetuch weitgehend Abhilfe, wenn man es großflächig davorhängt.

Spa, Beauty Salon, Fitness-Studio, Sauna

Die Wellness-Bereiche der SH Diana sind zwar der Schiffsgröße entsprechend klein, bieten aber alle wesentlichen Elemente: Fitness-Studio, Beauty-Salon, Spa mit zwei Behandlungsräumen, Dampfbad, Sauna mit Panoramafenster für den Blick ins Freie und einem Whirlpool am Außendeck direkt vor der Sauna.

Außendecks …

Die SH Diana hat viel Platz auf den Außendecks, wie das auf einem Expeditionskreuzfahrtschiff auch sinnvoll und nötig ist.

Highlight dabei ist das bereits angesprochene „Swan’s Nest“ ganz vorne am Bug. Auf Expeditionsschiffen gibt es solche Bereiche häufig, auf der SH Diana ist er besonders elegant gestaltet. Der Blick senkrecht den Steven hinab auf den Bugwulst und das Wasser ist spektakulär. Fliegende Fische konnte man auf unserer Afrika-Reise von hier aus besonders gut beobachten.

Die Außenfläche auf Deck 7 fällt durch eine Besonderheit auf: Hier ist das Schiff asymmetrisch gestaltet. Außerhalb der Observation Lounge führt ein Außendeck nur auf der Steuerbordseite nach vorne (und hinten), wohingegen die Lounge auf der Backbordseite bis fast an die Bordwand reicht.

Auf der Steuerbordseite finden sich außerhalb der Observation Lounge drei gemütliche und weitgehend windgeschützte Sitznischen – mein persönlicher Lieblingslatz auf der SH Diana, nachmittags mit einem Buch in der einen, einem alkoholfreien Longdrink in der anderen Hand die Sonne und den Blick auf den Horizont genießen.

Viel freie Deckfläche hat die SH Vega auf Deck 8 seitlich und nach hinten sowie am „Stargazing“-Deck 9 mit Ausblick in alle Richtungen. Dieses oberste Deck bietet sich sowohl als Sonnendeck für wärmere Tage als auch zum Bewundern des Sternenhimmels und gegebenenfalls Nordlichtern an, allerdings ist es dort oben gegebenenfalls recht windig.

… und Infinity-Pool

Für wärmere Tage hat die SH Vega direkt beim Pool Grill & Bar einen Infinity-Pool. Dem Expeditionscharakter des Schiffs geschuldet, liegt der Infinity-Pool allerdings nicht direkt am Heck. Denn die Decks der SH Vega sind nach hinten hin abgestuft und zwei Decks unterhalb des Pools lagern die Zodiac-Schlauchboote.

Fazit

Eine Frage bleibt noch: Das große Motto von Swan Hellenic lautet: „See what others don’t.“ Hat sich das auf unserer Expedition von Mombasa nach Maputo mit Stopps am Aldabra Atoll und auf Madagaskar erfüllt? Zweifelsfrei ja.

Aldabra-Atoll
Aldabra-Atoll

Beim Aldabra Atoll war das natürlich von Anfang an klar: Nur rund 900 Menschen kommen dort jährlich hin, ohne Genehmigung darf man nicht anlanden. Aber auch die Orte entlang der Westküste von Madagaskar mit Ortsnamen wie Mahajanga, Morondava und Toliara sehen Kreuzfahrt-Touristen nur sehr selten – auch wenn Namen einiger lokaler Boote wie etwa „Aida Diva 2“ in Mahajanga darauf hindeuten, dass AIDA hier schon einmal gewesen sein muss und dabei offenbar Eindruck hinterlassen hat.

Baobab Avenue
Baobab Avenue, Madagaskar

Von der Insel Nosy Be im Nordwesten Madagaskars hat man zumindest vielleicht schon einmal gehört. Insgesamt hat uns diese Reise in eine sehr exotische und fremde Welt eintauchen lassen, die wir so intensiv erlebt haben, wie das normalerweise auf Kreuzfahrten nicht der Fall ist.

Mohrenmaki
Mohrenmaki auf Nosy Komba

So ungewohnte, dem Namen nach unbekannte Ziele sind natürlich auch eine Herausforderung für Swan Hellenic: Wie vermittelt man potenziellen Kunden die Faszination von Reisen, die dorthin führen, wo sonst niemand – oder nur einige – hinkommen? „Morondava“ oder „Toliara“ steht vermutlich bei keinem noch so weltgewandten Reisenden auf der Bucketlist. Und doch machen genau diese Destinationen den ganz besonderen Reiz dieser Fahrtrouten aus.

Dau-Segelboote
Dau-Segelboote vor Mahajanga

Den Expeditions-Stil von Swan Hellenic haben wir als ausgewogen zwischen Komfort und Entdecken erlebt. Weder treten Luxus-Aspekte einschränkend in den Vordergrund, noch entsteht durch eng getaktete Ausflugs- oder Landgangplanung so etwas wie Expeditionsstress. Manchmal hätte man sich etwas mehr Zeit an Land gewünscht und dafür ein etwas knapperes, respektive stressigeres Timing in Kauf genommen und beispielsweise beim Aldabra Atoll sowohl den Tiefwasser-Schnorchel- als auch den Zodiac-Ausflug am Vormittag gemacht.

Strand von Morondava
Anlandung per Zodiac am Strand von Morondava

Was exotische und ausgefallene Fahrtrouten überhaupt erst möglich macht, ist ein weiteres, ungewöhnliches Feature der SH Diana, nämlich ihre enorme autonome Reichweite: Sie kann 40 Tagen lang oder 8.000 Seemeilen weit fahren, ohne in dieser Zeit auf Versorgungsinfrastruktur angewiesen zu sein. So lange hält der Treibstoff vor, so groß sind die Lagerräume für Lebensmittel. Damit kann die SH Diana in abgelegenen Regionen unterwegs sein, an denen andere Schiffe scheitern, weil sie den nötigen Nachschub nicht bekommen.

Kellner
Hors d’Oeuvres zum Kapitänsempfang

Besonders beindruckt hat mich auf der SH Diana neben dem schon beschriebenen Essen vor allem der Service: weitgehend perfekt mit nur ganz kleinen Schwächen hier und da, vor allem aber herzlich und familiär, persönlich und individuell.

Champagner am Strand von Assumption Island
Champagner am Strand von Assumption Island

Viele Gespräche, die wir mit Kellnern im Restaurant, an der Bar oder auch mit unserem Kabinensteward geführt haben, waren absolut auf Augenhöhe und sehr sympathisch. Da kann sich Swan Hellenic gut mit Ultraluxus-Reedereien wie Seabourn oder Silversea messen.

SH Diana: Fakten und Zahlen

Die SH Diana ist das dritte, neu gebaute Kreuzfahrtschiff von Swan Hellenic in drei Jahren, seit die einst britische Traditionsmarke 2020 neu belebt wurde – jetzt mit eher international-italienischer Prägung.

SH Diana
SH Diana vor Mahajanga

Die SH Minerva wurde 2021 fertiggestellt, die SH Vega im Juli 2022. Da die ursprüngliche Finanzierung der Luxus-Expeditionsschiffe über eine später von Russland-Sanktionen belegte Bank erfolgt war, kämpft Swan Hellenic immer noch damit, die SH Minerva von dieser Blockade zu befreien, was bei der SH Vega und SH Diana bereits gelungen ist. Während letztere beide Schiffe uneingeschränkt fahren können, liegt die SH Minerva immer noch in Uruguay auf (Stand: November 2023).

SH Diana
SH Diana
  • Baujahr: 2023
  • Bauwerft: Helsinki Shipyard
  • Flagge: Panama
  • Float-out. 23. Januar 2023
  • Sea-Trials abgeschlossen: 19. März 2023
  • Auslieferung: 31. März 2023
  • Taufe: 4. Mai 2023, Taufpatin: Valerie Ann Wilson, eine der bekanntesten Luxusreise-Expedientinnen in den USA
  • Tonnage: BRZ 12.255
  • Länge: 124,9 Meter
  • Breite: 24,3 Meter
  • Tiefgang: 5,7 Meter
  • Reisegeschwindigkeit: 14,5 Knoten
  • Zodiacs: 15
  • Tenderboote: 2 á 48 Passagiere
  • Passagierdecks: 7
  • Eisklasse: PC6
  • Kabinen: 96
  • Passagiere: 192
  • Crew: 141

Anmerkung*: Cruisetricks.de reist mit der SH Diana auf Einladung von Swan Hellenic.
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Cruisetricks.de reist mit der SH Diana auf Einladung von Swan Hellenic.

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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