Figueira Castelo Rodrigo gehört seit 1994 zu den zwölf historischen Dörfern Portugals, den Aldeias Históricas. Der wegen der vielen Mandelbäume auch „weiße Stadt“ genannte Ort liegt weithin sichtbar auf einem Hügel in 671 Metern Höhe über dem Meeresspiegel.
Als Symbol der Stadt gelten die Störche, die hier einen Großteil des Jahres verbringen. Außer einer Statue im neuen Ort unterhalb des historischen Castelo Rodrigo zu Ehren eines jungen Storchs mit besonderer Geschichte haben wir heute allerdings keine Störche gesehen.
Castelo Rodrigo ist aktuell mangels Touristen ein kleines, verschlafenes, urtümliches Bergdorf mit Kopfsteinpflaster, unverputzten Steinhäusern und einem regelrecht mittelalterlichen Charme. Einen ersten Blick auf den Ort bekommen wir aber vom Aussichtspunkt und Wallfahrtsort Marofa ein paar Kilometer entfernt. Dort steht eine Christus-Statue, ganz ähnlich der in Rio de Janeiro mit ausgebreiteten Armen, die auf Castelo Rodrigo blickt. Allerdings ist sie deutlich kleiner als die Statue in Rio.
Das bekannteste Bauwerk der Stadt ist die Burgruine Castelo Rodrigo. Die Burg wurde während des Siebenjährigen Krieges 1762 zerstört.
Insgesamt stehen hier 14 historische Bauwerke unter Denkmalschutz, darunter die Klosterkirche Igreja e Mosteiro de Santa Maria de Aguiar aus dem 12. Jahrhundert, …
… Häuser mit Fassaden aus dem 16. Jahrhundert in den mittelalterlichen Gassen, eine Zisterne aus dem 14. Jahrhundert, …
… und der acht Meter hohe Schandpfahl aus dem 15. Jahrhundert.
Schon 500 vor Christus gab es an dieser strategisch bedeutenden Stelle eine Ortschaft keltiberischer Turdulen, über die Jahrhunderte siedelten hier aber auch Römer, Westgoten und Mauren. Portugiesisch ist Castelo Rodrigo seit 1297. In diesen Zeiten lebten hier über Jahrhunderte hinweg Juden, Araber und Christen friedlich zusammen. Vor allem jüdische Spuren sind hier auch heute noch zu finden. Nach der Zerstörung während der napoleonischen Invasion 1810 verlor der Ort an Bedeutung.
Die wenigen, kleinen Souvenirläden im Ort verkaufen alle möglichen Produkte aus Mandeln und Kork – neben Weinbau und Oliven die beiden wichtigsten, landwirtschaftlichen Produkte der Region.