Der schiffbare Teil des Douro endet ziemlich genau an der Grenze zu Spanien, in Barca d’Alba. Von hier aus sind es mit dem Bus etwa 1:45 Stunden zur alten Universitätsstadt Salamanca im spanischen Kastillien und Leon.
Die A-Rosa Alva legt für zwei Nächte in dem kleinen Ort Barca d’Alva an, statt im nur ein paar Hundert Meter entfernten, spanischen Vega de Terron. Der eigentlich vorgesehene Anleger dort besteht eigentlich nur aus einer Beton-Pier – und sonst nichts. Nachdem wir gestern Barca d’Alba ein wenig erkundet haben, geht es heute also nach Salamanca.
Die Altstadt von Salamanca gehört schon seit 1988 zum Unesco-Weltkulturerbe. Die Universität von Salamanca ist eine der ältesten der Welt – je nach Sichtweise die viert-, neunt- oder elftälteste. Gegründet wurde sie jedenfalls bereits 1218. Heute studieren hier knapp 40.000 Studenten. Berühmt ist das Maskottchen an der Fassade der Universität: ein Frosch auf einem Totenschädel.
Der Frosch versteckt sich allerdings ziemlich gut inmitten der mit Ornamentik und Figuren übersäten Fassade des Haupteingangs. Wer als Student im ersten Semester den Frosch ohne Hilfe findet, so heißt es, wird alle Prüfung verstehen.
Die alles überragende Kathedrale von Salamanca
Wenn man von der Kathedrale von Salamanca spricht, sind eigentlich zwei Kathedralen gemeint, die zusammengebaut sind: die alte, romanische Kathedrale aus dem 12. und 13. Jahrhundert und die neue aus dem 16. Jahrhundert im frühen Renaissance-Stil. Die Orgel stammt aus dem Jahr 1744.
Genaue sollte man sich die Fresken der neuen Kathedrale ansehen: Bei der Renovierung 1992 erhielt der Steinmetz Jeronimo Garcia die Erlaubnis, neues hinzuzufügen – er entschied sich für einen Löwen beim Eisschlecken und einen Astronauten.
Wenn man die Zeit für eine Besichtigung der Kirche im Inneren hat, sollte man insbesondere auch die 1626 von Esteban Rueda geschnitzte Figur der Virgen de la Asunción nicht übersehen.
Plaza Mayor, Römerbrücke und Muschelhaus
Gesehen haben muss man in Salamanca auch die Plaza Mayor. Früher wurden auf dem Platz unter anderem Stierkämpfe abgehalten.
Die Plaza Mayor gilt als schönster Stadtplatz Spaniens und war 1729 ursprünglich ein Geschenk des ersten spanischen Königs, Philipp V., an die Einwohner der Stadt für ihre Loyalität im Spanischen Erbfolgekrieg. Madrid reklamiert allerdings ebenfalls den Titel als schönsten Platz Spaniens mit seiner – älteren und größeren – Plaza Mayor.
Über eine wuchtige Steinbrücke noch aus römischer Zeit mit dem simplen Namen Puente Romano, kann man als Fußgänger heute noch laufen.
Ein wenig kurios ist das „Haus de Muscheln“, die Casa de las Conchas. Die Fassade dieses Stadtpalasts ist mit über 300 goldgelben, aus Sandstein geformten Jakobsmuscheln verziert. Angeblich waren es einmal 365. Die Jakobsmuschel ist ein Symbol für die Pilgerschaft nach Santiago de Compostela.
Es gibt verschiedene Versionen der Geschichte, warum die Muscheln aus Sandstein an dem Haus befestigt wurden. Alle haben etwas damit zu tun, dass der Eigentümer seiner Frau eine Freude machen wollte, die in ihrem Familienwappen drei Jakobsmuscheln führte.
Die Störche von Salamanca
Beeindruckend ist die Zahl der Weißstörche, gelegentlich auch Schwarzstörche, die auf der Fahrt von Barca d’Alba nach Salamanca auf den weiten Feldern Kastiliens zu sehen sind. Ihre Nester errichten sie auf Strommasten und Kirchtürmen. An den Wasserteichen der Kühe auf den golden leuchtenden Weiden stehen manchmal zehn uns mehr Störche, gelegentlich sieht man die eleganten Tiere im warmen Aufwind am Himmel kreisen wie sonst nur Raubvögel.
Und selbst mitten in der Stadt Salamanca fliegen immer wieder Störche über die Hausdächer. Sie nisten auch hier auf Kirchtürmen und anderen geeigneten Stellen hoch oben über den Hausdächern. Bis etwas Ende Juli sind die Störche in der Region, bevor sie mit ihren dann schon fast erwachsenen Jungen weiterziehen.