Nach einer Nacht an der Pier in Porto sind wir nach langer Kreuzfahrt-Pause endlich wieder unterwegs. Die A-Rosa Alva legt morgens kurz nach 6 Uhr ab und fährt flussaufwärts in Richtung Régua mit herrlicher Flusstal-Landschaft und zwei beeindruckenden Schleusen auf dem Weg dorthin.
Etwa 20 Kilometer von Régua entfernt liegt der kleine Ort Mateus mit dem bekannten Mateus-Palast. Im Besitz des Grafen von Vila Real ist der Landsitz ein prächtiges Barock-Gebäude, das 1743 erbaut wurde. Aber schon 1488 befand sich an dieser Stelle wohl schon ein Landgut.
In den Innenräumen des Mateus-Palastes kann man historische Möbel und handgearbeitete Decken aus Kastanienholz ebenso bewundern wie orientalisches Geschirr und Ölgemälde aus dem 17. und 18. Jahrhundert. In der Nähe des Palastes steht eine kleine Barock-Kapelle aus dem 18 Jahrhundert.
Besonders bekannt ist der Palast aber wegen seiner Außenanlagen, die als einer der schönsten Gärten Portugals gelten. Nach dem Vorbild Versailles angelegt, gibt es hier seltene Baumarten, einen Teich mit einer Marmor-Nymphe des Künstlers José Cutileiro. Beeindruckend ist auch, dass diese Anlage von nur einem einzigen Gärtner gepflegt wird, nur unterstützt von zwei Hilfskräften.
Wem übrigens die Fassade des Mateus-Palastes bekannt vorkommt: Sie ziert das Etikett des gleichnamigen Mateus Rosé. Der Mateus-Palast gibt aber lediglich seinen Namen für den Wein her und hat ansonsten keinen Bezug dazu.
Touristen-Hotspots fast gänzlich ohne Touristen
Wie schon in Porto erleben wir auch den Mateus-Palast beinahe schon als unwirklich: Mit unserer Ausflugsgruppe mit 21 Leuten sind wir, neben drei, vier anderen Besuchern, die einzigen Touristen an dieser sonst stark frequentierten Attraktion.
Das ist purer Luxus, auch wenn man zugleich Mitgefühl empfindet für die so liebenswerten Einheimischen, die so sehr abhängig sind von den Einnahmen aus dem Tourismus, der dieses Jahr bislang kaum stattfindet. Selten haben wir uns irgendwo so willkommen gefühlt wie gerade jetzt hier in Portugal.
Von Porto aus mit der A-Rosa Alva flussaufwärts
Über Nacht liegt die A-Rosa Alva gegenüber von Porto in Vila Nova de Gaia, um morgens kurz nach dem Sonnenaufgang um 6 Uhr die Leinen loszumachen und am Douro flussaufwärts zu fahren. Wir sind endlich wieder unterwegs, nach langer Kreuzfahrtpause.
Auf dem Weg nach Régua passieren wir zwei Schleusen. Die spektakulärere von beiden ist die Schleuse Carrapatelo. Mit 35 Metern Fallhöhe ist sie die zweithöchste Europas, nur übertroffen von der Dnjepr-Schleuse Saporoshje.