Taufe der SH Diana am 4. Mai 2023 in Amsterdam: Swan Hellenic hat bereits das dritte Expeditionskreuzfahrtschiff innerhalb von gut zwei Jahren in Dienst gestellt. Taufpatin der SH Diana ist Valerie Ann Wilson, eine der bekanntesten Luxusreise-Expedientinnen in den USA. Cruisetricks.de war bei der Tauffeier dabei und konnte sich einen ersten Eindruck von dem neuen Schiff verschaffen.
Die SH Diana ist das dritte Kreuzfahrtschiff von Swan Hellenic, seit die britische Traditionsmarke neu belebt wurde. Die SH Minerva ging 2021 in Dienst, die SH Vega (cruisetricks.de berichtete ausführlich) im Juli 2022. Da die ursprüngliche Finanzierung der Luxus-Expeditionsschiffe über einen nun von Russland-Sanktionen belegte Bank erfolgt war, kämpft Swan Hellenic immer noch (Stand: 5. Mai 2023) damit, die SH Minerva von dieser Blockade zu befreien, was bei der SH Vega und SH Diana bereits gelungen ist.
Taufe der SH Diana in Amsterdam
Ganz traditionell und ohne übermäßigen Pomp feierte Swan Hellenic die Taufe der SH Diana am 4. Mai 2023 am Kreuzfahrtterminal von Amsterdam. Bei sonnigem, aber etwas kühlem und windigen Wetter ließ Taufpatin Valerie Ann Wilson eine Champagner-Flasche (Marke: Laurent-Perrier) an der Bordwand des Expeditionskreuzfahrtschiffs zerschellen.







Kurze Reden gab es unter anderem von Valerie Ann Wilson, Swan Hellenics CEO Andrea Zito und Kapitän Kai Ukkonen.




Die Taufpatin, Valerie Ann Wilson, ist Gründerin und CEO von Valerie Wilson Travel mit Sitz in New York City. Sie gilt als Ikone im amerikanischen Luxus-Reisemarkt.

Am späten Nachmittag des Tauftags brach die SH Diana von Amsterdam aus zu ihrer 11-tägigen Jungfernfahrt auf, die sie bis ins norwegische Tromsö führt.

Kooperation mit Restaurant-Vereinigung JRE
In einer Pressekonferenz an Bord der SH Diana nach der Taufe sowie beim Gala-„Dinner“ am frühen Nachmittag präsentierte die Reederei eine neue, kulinarische Kooperation mit JRE – Jeunes Restaurateurs. Das ist eine Vereinigung junger Gastronomen und Köche mit über 350 Restaurants und 160 Hotels in 15 verschiedenen Ländern, vor allem Europa, aber auch Australien, darunter auch einige Sterne-Restaurants.
Das Gala-Menü zur Taufe der SH Diana haben fünf JRE-Köche zusammengestellt: Edwin Soumang (Restaurant One, Niederlande), Daniel Canzian (Ristorante Daniel Canzian, Italien), Sabrina Schanz und Patrick von Vacano (Original Beans, Niederlande), und Michael Ammon (Gasthof Jakob, Deutschland).





Unter dem Label „Maris Culinary Discovery at Sea” bietet Swan Hellenic künftig auf seinen Schiffen besondere Reisen an, bei denen einer der JRE-Köche mitreist und seine Kulinarik ins Bordrestaurant bringt.
SH Diana: etwas größer als ihre Schwestern
Die SH Diana präsentiert sich in dem gleichen, warmen und hellen Understatement-Design wie ihre beiden etwas kleineren Schwesterschiffe SH Vega und SH Minerva und auch sonst unterscheiden sich die Schiffe nur geringfügig. Unser Schiffsportrait der SH Vega und die Bildergalerie der SH Vega gibt daher auch einen ziemlich guten Einblick in die SH Diana.

Von der Taufe in Amsterdam haben wir aber auch erste Eindrücke der SH Diana mitgebracht und in der folgenden, kleinen Bildergalerie zusammengestellt:


















Neues auf der SH Diana
Neu ist auf der SH Diana zunächst einmal, dass die etwas größer ist: 192 Passagier in 91 Kabinen, 141 Crew-Mitglieder. Auf der SH Vega sind es 40 Passagiere und 15 Kabinen weniger. Auch hat die SH Diana eine etwas geringere Eisklasse: PC6 statt PC5. Damit liegt sie aber im Trend, nahezu alle Expeditionskreuzfahrtschiff-Neubauten der jüngsten Zeit sind mit PC6 ausgestattet.

Besonders für Expeditions-Fahrtgebiete abseits der Polarregionen interessant sind die zwei Tenderboote „SH Castor“ und „SH Pollux“ für je 48 Passagiere, die Swan Hellenic der SH Diana zusätzlich spendiert hat. Die beiden Schwesterschiffe haben nur klassische Rettungsboote, die SH Diana dagegen zusätzlich diese relativ komfortablen Tenderboote, zusätzlich zu den 15 Zodiac-Schlauchbooten.


Komfortabler hat die Reederei auch den Bugbereich des Schiffs gestaltet: Gab es auf dem Schwesterschiff dort nur eine relativ kleine, wenn auch spektakuläre Aussichtsplattform bis direkt vorne an den Bug des Schiffs, hat die SH Diana nun dahinter noch zwei zusätzliche, seitliche Bereiche, um mehr Passagieren einen Platz an dieser Stelle zu bieten.

Die SH Diana folgt dem Konzept von Swan Hellenic, mit viel Komfort, unaufdringlichem Luxus und hervorragender Kulinarik auf außergewöhnlichen und teils selten gefahrenen Routen auch außerhalb der Polarregionen unterwegs zu sein. Swan Hellenic setzt dabei unter anderem auf eine sehr hohe, autonome Reichweite des Schiffs von 40 Tagen oder 8.000 Seemeilen und verzichtet bewusst auf spektakuläre Features wie Hubschrauber oder U-Boote an Bord (siehe dazu auch unser Interview mit CEO Andrea Zito von 2020).
SH Diana: Fakten und Zahlen
- Baujahr: 2023
- Werft: Helsinki Shipyard
- Taufpatin: Valerie Ann Wilson
- Flagge: Panama
- Tonnage: BRZ 12.100
- Länge: 125 Meter
- Breite: 23 Meter
- Tiefgang: max. 5,45 Meter
- Geschwindigkeit: 14,5 Knoten, max. 15,5 Knoten
- autonome Reichweite: 40 Tagen, 8.000 Meilen
- Eisklasse: PC6
- Kabinen: 96, davon 10 Suiten (Decks 5+6), 20 Außenkabinen (Deck 4); keine Innenkabinen
- Passagiere: 192
- Crew: 141

Lieber Franz,
danke für deinen so schnell online gestellten Bericht!
Mit „Rettungsbooten“ auf den beiden Schwesterschiffen meinst du Zodiacs?
Liebe Grüße
Eva Wunderer
Liebe Eva,
nein, die SH Vega und SH Minerva haben nur echte Rettungsboote (gelb-weiß, siehe Foto oben; die gibt’s auch auf den beiden Schwesterschiffen), wohingegen die SH Diana zusätzlich auch Tenderboote hat (das andere Foto oben, blau-grüner Rumpf), sodass man halt an Orten, wo es eine Pier, einen Steg o.ä. gibt, nicht mit dem Zodiac dorthin fahren muss, sondern bequemer das Tenderboot nehmen kann.
Herzliche Grüße
Franz